Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
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Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Nach meiner Bewerbung bei der Justiz in BW wurde ich inzwischen zum Vorstellungsgespräch eingeladen.
Zum Zeitpunkt der Bewerbung hatte ich noch kein Zeugnis von der Wahlstation. Das habe ich nun vor ein paar Tagen erhalten und bin etwas geschockt über einen Satz in diesem Zeugnis: "Die Fähigkeit zur Kommunikationsinitiative kann noch verbessert werden." Dahinter steht aber auch schon, dass hier bereits in der Station eine sehr deutliche Entwicklung zu erkennen war. Note sind 12 Punkte also vollkommen ok. Insgesamt ist das Zeugnis mehr als übertrieben streng und umfasst 6 (!) Seiten. Bisher hatte ich nie mehr als 2.. Oft steht Lob drin, dann aber in einem Halbsatz wieder eine Einschränkung dazu.
Ich hab ansonsten kein einziges Zeugnis mit einem ähnlichen Inhalt. Vielmehr steht in den anderen immer etwas in die Richtung, dass ich durch meine offene Art leicht auf andere zugehen konnte und dass der Kontakt mit dem Ausbilder sehr gut war, die Zusammenarbeit sehr angenehm usw.
So jetzt möchte ich ja unbedingt Richterin werden. Und da steht im Anforderungsprofil Kommunikationsfähigkeit. Die wird mir ja in diesem Zeugnis deutlich abgesprochen.
Wie schlimm ist das jetzt für meine Bewerbung? Ich hab da insbesondere Sorge, weil meine Noten eben eher an der unteren Grenze für die Justiz liegen und das dann vielleicht den Ausschlag für eine Absage geben könnte.
Außerdem hoffe ich etwas, dass das Zeugnis vielleicht gar nicht mehr zum Justizministerium gelangt. Muss ich damit rechnen, dass ich nach dem Zeugnis gefragt werde und dieses noch nachreichen muss? Oder ist das so unwichtig, dass da keiner danach fragen wird?
Vielen Dank schon mal für eure Antworten
Zum Zeitpunkt der Bewerbung hatte ich noch kein Zeugnis von der Wahlstation. Das habe ich nun vor ein paar Tagen erhalten und bin etwas geschockt über einen Satz in diesem Zeugnis: "Die Fähigkeit zur Kommunikationsinitiative kann noch verbessert werden." Dahinter steht aber auch schon, dass hier bereits in der Station eine sehr deutliche Entwicklung zu erkennen war. Note sind 12 Punkte also vollkommen ok. Insgesamt ist das Zeugnis mehr als übertrieben streng und umfasst 6 (!) Seiten. Bisher hatte ich nie mehr als 2.. Oft steht Lob drin, dann aber in einem Halbsatz wieder eine Einschränkung dazu.
Ich hab ansonsten kein einziges Zeugnis mit einem ähnlichen Inhalt. Vielmehr steht in den anderen immer etwas in die Richtung, dass ich durch meine offene Art leicht auf andere zugehen konnte und dass der Kontakt mit dem Ausbilder sehr gut war, die Zusammenarbeit sehr angenehm usw.
So jetzt möchte ich ja unbedingt Richterin werden. Und da steht im Anforderungsprofil Kommunikationsfähigkeit. Die wird mir ja in diesem Zeugnis deutlich abgesprochen.
Wie schlimm ist das jetzt für meine Bewerbung? Ich hab da insbesondere Sorge, weil meine Noten eben eher an der unteren Grenze für die Justiz liegen und das dann vielleicht den Ausschlag für eine Absage geben könnte.
Außerdem hoffe ich etwas, dass das Zeugnis vielleicht gar nicht mehr zum Justizministerium gelangt. Muss ich damit rechnen, dass ich nach dem Zeugnis gefragt werde und dieses noch nachreichen muss? Oder ist das so unwichtig, dass da keiner danach fragen wird?
Vielen Dank schon mal für eure Antworten
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Wo hast du denn deine Wahlstation gemacht?! Wenn das nicht gerade beim OLG war, interessiert das keine Sau und selbst dann, die haben dich jetzt eingeladen und stellen maximal im Gespräch dann dazu eine Frage. Nur weil es in einem Zeugnis steht wird deine Bewerbung daran nicht scheitern.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Wo hast Du denn Wahlstation gemacht? In der Justiz?
Ein Zeugnis mit 6 Seiten wird, wenn es vorliegt, sicherlich Interesse wecken und dann auch gelesen werden. Es dürfte dann wesentlich darauf ankommen, wie Du das Zeugnis bzw. diesen Passus erklären kannst, der ja offenbar nicht zu den übrigen Zeugnissen passt. Ich würde mich auf diese Frage jedenfalls vorbereiten - kann auch sein, dass sich am Ende kein Schwein dafür interessiert.
Ein Zeugnis mit 6 Seiten wird, wenn es vorliegt, sicherlich Interesse wecken und dann auch gelesen werden. Es dürfte dann wesentlich darauf ankommen, wie Du das Zeugnis bzw. diesen Passus erklären kannst, der ja offenbar nicht zu den übrigen Zeugnissen passt. Ich würde mich auf diese Frage jedenfalls vorbereiten - kann auch sein, dass sich am Ende kein Schwein dafür interessiert.
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Ganz ruhig, passiert nichts
Mein Zeugnis der Wahlstation lag zum Zeitpunkt meines Vorstellungsgesprächs gar nicht erst vor. Hat keinen interessiert. Ich war schon eingestellt als es vorlag. Es hat auch niemand angefragt oder gesagt, dass ich das nachreichen muss. Irgendwann hab ich es der Vollständigkeit halber ans JuMi geschickt. Pack es einfach mal ein, wenn Du zum Vorstellungsgespräch gehst. Wenn keiner danach fragt, lass es im Rucksack und gut ist
In einem Stationszeugnis (Gericht) stand drin, dass ich bei einem Aktenvortrag eine "deutliche Nervosität an den Tag gelegt" habe. Wurde nicht mal angesprochen. Ein Bewerber mit deutlicher Kritik in allen(!!) Zeugnissen wurde auch genommen. Man interessiert sich sicher für die Zeugnisse und liest die auch. Der andere Bewerber wurde auch damit konfrontiert. Man hört sich dann aber auch was derjenige dazu zu sagen hat. Ich würde dir empfehlen, sollte es überhaupt zur Sprache kommen, dir schon mal eine Antwort zu überlegen. Aber dafür müssten die das Zeugnis ja erstmal im Vorstellungsgespräch lesen und danach fragen. Das wird m.E. nicht passieren. Und selbst wenn...
Das Problem könnte allerdings bei der Note liegen. Zur Zeit haben wir in BW wieder viele Bewerber, was die zuständige Personalerin auf einer Tagung sagte, mit guten Noten. Bereite dich also darauf vor, dass sie evtl. mehr als sonst üblich bohren und fragen, da sie zur Zeit aus dem vollen schöpfen können.
Mein Zeugnis der Wahlstation lag zum Zeitpunkt meines Vorstellungsgesprächs gar nicht erst vor. Hat keinen interessiert. Ich war schon eingestellt als es vorlag. Es hat auch niemand angefragt oder gesagt, dass ich das nachreichen muss. Irgendwann hab ich es der Vollständigkeit halber ans JuMi geschickt. Pack es einfach mal ein, wenn Du zum Vorstellungsgespräch gehst. Wenn keiner danach fragt, lass es im Rucksack und gut ist
In einem Stationszeugnis (Gericht) stand drin, dass ich bei einem Aktenvortrag eine "deutliche Nervosität an den Tag gelegt" habe. Wurde nicht mal angesprochen. Ein Bewerber mit deutlicher Kritik in allen(!!) Zeugnissen wurde auch genommen. Man interessiert sich sicher für die Zeugnisse und liest die auch. Der andere Bewerber wurde auch damit konfrontiert. Man hört sich dann aber auch was derjenige dazu zu sagen hat. Ich würde dir empfehlen, sollte es überhaupt zur Sprache kommen, dir schon mal eine Antwort zu überlegen. Aber dafür müssten die das Zeugnis ja erstmal im Vorstellungsgespräch lesen und danach fragen. Das wird m.E. nicht passieren. Und selbst wenn...
Das Problem könnte allerdings bei der Note liegen. Zur Zeit haben wir in BW wieder viele Bewerber, was die zuständige Personalerin auf einer Tagung sagte, mit guten Noten. Bereite dich also darauf vor, dass sie evtl. mehr als sonst üblich bohren und fragen, da sie zur Zeit aus dem vollen schöpfen können.
Zuletzt geändert von Tobias__21 am Freitag 24. Mai 2019, 19:01, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
6 Seiten? #wtf
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Vielen Dank für eure Antworten. Das beruhigt schon mal sehr
Die Station war nicht beim Staat.
Ich hoff natürlich, dass das einfach niemand mehr sehen möchte
Mich auf die Frage vorzubereiten, wie es dazu kommt, hatte ich auf jeden Fall vor. Überlege nur hin und her, was ich da antworten kann, das keinen negativen Eindruck macht.
Das Team ist sehr klein, alle kennen sich seit Jahren, unternehmen viel privat zusammen und es läuft eben viel mit Sarkasmus und etwas gegenseitig "aufziehen". Da hab ich mich anfangs eben etwas als "Außenseiter" gefühlt und war dann wohl zu Beginn der Station einfach etwas ruhig. Das hat sich aber mit der Zeit gegeben und ich hatte dann eine wirklich tolle Station. Hab einfach etwas gebraucht mit den Leuten dort warmzuwerden, deswegen find ich das auch echt ne doofe Anmerkung im Zeugnis. Zumal ich z.B. auch mit einem der Anwälte zusammen Schulungen gehalten habe und von allen Teilnehmern wirklich gelobt wurde, insbesondere wie souverän ich aufgetreten sei. Und darüber steht natürlich nur, dass ich das gemacht habe, ohne jede Bewertung....
Kann man das denn im Vorstellungsgespräch so sagen, dass ich da etwas gebraucht hab mit dem Team warm zu werden, insbesondere weil sich eben alle so lange und gut kennen und man sich bei so einem eingeschworen Team erstmal einfinden muss?
Die Station war nicht beim Staat.
Ich hoff natürlich, dass das einfach niemand mehr sehen möchte
Mich auf die Frage vorzubereiten, wie es dazu kommt, hatte ich auf jeden Fall vor. Überlege nur hin und her, was ich da antworten kann, das keinen negativen Eindruck macht.
Das Team ist sehr klein, alle kennen sich seit Jahren, unternehmen viel privat zusammen und es läuft eben viel mit Sarkasmus und etwas gegenseitig "aufziehen". Da hab ich mich anfangs eben etwas als "Außenseiter" gefühlt und war dann wohl zu Beginn der Station einfach etwas ruhig. Das hat sich aber mit der Zeit gegeben und ich hatte dann eine wirklich tolle Station. Hab einfach etwas gebraucht mit den Leuten dort warmzuwerden, deswegen find ich das auch echt ne doofe Anmerkung im Zeugnis. Zumal ich z.B. auch mit einem der Anwälte zusammen Schulungen gehalten habe und von allen Teilnehmern wirklich gelobt wurde, insbesondere wie souverän ich aufgetreten sei. Und darüber steht natürlich nur, dass ich das gemacht habe, ohne jede Bewertung....
Kann man das denn im Vorstellungsgespräch so sagen, dass ich da etwas gebraucht hab mit dem Team warm zu werden, insbesondere weil sich eben alle so lange und gut kennen und man sich bei so einem eingeschworen Team erstmal einfinden muss?
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Hast du denn mal den Zeugnisersteller damit konfrontiert? So ein Zeugnis kann man auch ändern.
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Dummerweise wurde eine Ausfertigung des Zeugnisses von meinem Ausbilder direkt ans OLG weitergeschickt.. Dann wird das wahrscheinlich schwer mit ändern, oder?
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Re: Stationszeugnis - Nachteil bei Bewerbung Justiz
Ich würde mir da echt keinen Kopf machen. Wenn es überhaupt angesprochen wird hast du darauf eine gute Erwiderung.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.