McKinsey

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Grenzbaum
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McKinsey

Beitrag von Grenzbaum »

Hallo,

weiss jemand was McKinsey so an Notenerwatungen an Bewerber aus den Rechtswissenschaften stellt?

Die machen ja immer einen auf „die besten der besten oberste 3%“ aber angesichts des „mickrigen“ Gehalts (im Vergleich zu GK) können die ja wohl kaum selbige Erwartungen stellen oder?
Freedom
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Re: McKinsey

Beitrag von Freedom »

Mangels eigenem Insiderwissen probiere ich mich mal an einer eigenständigen Interpretation:

Im Unterschied zu Großkanzleien ist McKinsey aber gerade nicht darauf angewiesen, Volljuristen einzustellen. Daher greift das Noten-Argument m.E. nicht ganz durch. Die Frage wäre also, ob ein Jurist mit durchschnittlichen Noten immer noch einen Mehrwert bringt.

Prinzipiell ist das Staatsexamen ja auch so eine Art umfangreicher Intelligenztest / Fähigkeitentest, in dem viele verschiedene Fertigkeiten geprüft werden, von abstraktem Denken über Fleiß bis hin zur mentalen Stärke in Stresssituationen die eigene Leistung abrufen zu können. (Was nicht heißen soll dass Menschen mit schlechteren Noten dümmer oder schlechtere Juristen sind, aber es ist eben doch eine Momentaufnahme der eigenen Leistung).

Wenn man sich mal mit hochintelligenten Menschen unterhält, egal was die studiert haben, und denen in 10min die 4 Auslegungsmethoden erklärt und ihnen dann einen Sachverhalt vorlegt und ein paar Normen dann sind die mitunter ohne Weiteres in der Lage, das Gelernte auf die neue Situation anzuwenden und eine juristische Subsumtion vorzutragen.

Ich könnte mir vorstellen dass die auch auf den sonstigen Lebenslauf achten, d.h. kann der Kandidat zeigen dass er Durchsetzungsfähigkeit hat, Belastungsfähig ist, Organisationstalent hat usw. - nachzuweisen etwa durch ehrenamtliches Engagement usw. Ebenso analytische Fähigkeiten / die Fähigkeit zum Umgang mit Zahlen. D.h. jemand der sich sein Studium durch Investitionen im Aktienmarkt finanziert hat ist im Zweifelsfall auch dann interessant wenn er nur 8 Punkte hat.

Den Gedanken, dass McKinsey aber Juristen mit durchschnittlichen Noten einstellt, weil sie so dringend Juristen brauchen sich aber keiner bewirbt, würde ich im Ergebnis also eher verneinen. Man muss halt auch sehen was man mit anderen Studiengängen sonst so verdienen kann, da ist das Gehalt von McKinsey schon ein Traum. Aber wiegesagt, alles Kaffeesatzleserei meinerseits.
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guardini
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Re: McKinsey

Beitrag von guardini »

Nach dem was ich gehört habe, achtet McKinsey sehr darauf, in allen Fachrichtungen nur notenmäßig herausragende Kandidaten einzustellen. Zu den entsprechenden Abschlüssen müssen dann aber noch weitere Qualifikationen hinzukommen, also die bereits angesprochene Belastungsfähigkeit, Eigeninitiative, analytisches Denkvermögen und die ominösen people skills. Der Grund, warum McKinsey Berufseinsteigern verhältnismäßig - manch kleinere Beratungsgesellschaft hat höhere Einstiegsgehälter - wenig zahlt, dürfte woanders liegen. Es ist schlicht eine Marke, die - ähnlich wie die Großkanzleien im juristischen Umfeld - enorm viele Türen öffnet. Das Netzwerk und die erworbene Berufserfahrung sind ebenfalls erhebliche Karrierebeschleuniger. Wer also dort ein paar Jahre ranklotzt, kann sich später auf viel interessantere Positionen in Unternehmen bewerben und dann kräftig an der Gehaltsschraube drehen. Für die Minderheit, die dauerhaft bei McKinsey bleibt, sind die Einkommen ab (Junior-)Partnerebene wohl sensationell.

Und schließlich - wie bereits angesprochen -: Weil McKinsey eben nicht zwingend auf Juristen angewiesen ist, können sie sich den strengen Selektionsprozess noch eher leisten als die Großkanzleien.
stilzchenrumpel
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Re: McKinsey

Beitrag von stilzchenrumpel »

Ob die 3% bei Volljuristen jetzt zutreffen oder nicht: ein VB in einem der Examen und mind. 8 Punkte im weiteren Examen sowie Auslandserfahrung dürfte McK aus den von den Vorpostern genannten Gründen auch heute fordern können.

Die 3% können sie sich aufgrund ihrer Stellung und dem noch viel größeren Bewerberpool aus den relevantesten Studiengängen (BWL usw) in Relation zu ihren Einstellungszahlen sicher leisten.

Bei BCG und Bain sieht es dann sicher wieder etwas "entspannter" aus als bei McK - das ist halt die Marke bei UB ...
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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