juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

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Mietspantrakt
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juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Mietspantrakt »

momentan sieht es ja für juristische arbeitnehmer auf dem arbeitsmarkt sehr gut aus.

ich koennte mir vorstellen, dass sich das bald aendern wird und zwar aus folgenden gruenden:

1.) diesel ist wohl bald durch, dann werden viele projektjuristen auf den arbeitsmarkt gespuelt.
2.) Die gesamtwirtschaftliche situation in deutschland ist auf dem absteigenden ast.
3.) Die anzahl der studierenden und absolventen des ersten staatsexamens nimmt in den letzten jahren wieder zu.
4.) Die "fluechtlingswelle" mit entsprechenden jobs (bamf, anwaelte im asylrecht) ist vorbei.
5.) legal tech ist auf dem vormarsch.

einziges, was dagegen spricht: Die pensionswelle im staatsdienst duerfte erst einmal nicht so schnell wieder abreissen.

was meint ihr zu dieser theorie? haben wir vielleicht bald wieder verhaeltnisse auf dem arbeitsmarkt wie nach lehmann (2008/2009)?
der 1983 geborene klaeger studiert seit dem wintersemester 2003/2004 biologie (diplom) an der beklagten (vg goettingen, urteil vom 2.3.2010 - 4 a 39/07)
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Ruben
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Ruben »

Keine Ahnung, ich hoffe aber, dass der Arbeitsmarkt der Zukunft noch Groß- und Kleinschreibung honoriert, und nicht bald alle so schreiben wie du, weil es so bequem ist, alles klein zu schreiben. Gutes Deutsch gehört m.E. zu einem guten Juristen zwingend dazu, auch im Internet.
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Muirne
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Muirne »

Ruben hat geschrieben: Mittwoch 7. August 2019, 21:29 Keine Ahnung, ich hoffe aber, dass der Arbeitsmarkt der Zukunft noch Groß- und Kleinschreibung honoriert, und nicht bald alle so schreiben wie du, weil es so bequem ist, alles klein zu schreiben. Gutes Deutsch gehört m.E. zu einem guten Juristen zwingend dazu, auch im Internet.
Er tritt in diesem Internetforum aber nicht in seiner Funktion als Deutschlehrer auf. Einfach mal locker machen so mit trolligen 27 Beiträgen, bei denen es nicht schwerfallen dürfte, nochmal drüber zu lesen. Im Übrigen hoffe ich, dass du mittlerweile gelernt hast, weniger Satzzeichen zu nutzen!!!!11!
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
TobiasG
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von TobiasG »

Da eine vernünftige Prognose zu treffen, ist relativ schwierig. Mein höchst subjektiver Eindruck ist allerdings, dass der Bedarf an guten Juristen in allen Bereichen (Justiz, GK, mittelständische Kanzlei) ungebrochen hoch ist, auch abseits der momentanen "Dauerbrenner" (Diesel/Asyl). Womit Du aber Recht haben dürftest, sind die vielen Projektjuristen. Da bin ich auch gespannt, wie es mit denen weitergeht.
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Tikka
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Tikka »

Zwar stimme ich bei einigen der genannten Faktoren zu. Sehe es aber nicht so düster. Das liegt aber daran, dass ich schon was älter bin. Zu meinen Studienbeginnzeiten war es noch richtig duster.

Nur um das den jungen Hüpfern mal vor Augen zu führen, die die Situation nicht mehr kennen: Als ich studierte war es noch so, dass es in einem ländlichen, unattraktivem, westdeutschen Flächenland (RLP) es Stellen im Justizdienst (auch StA) ohne Doppelprädikat selbst bei örtlicher Flexibilität nicht gab. Für halbwegs begehrte Orte in "Städten" wie Mainz, Trier u. Koblenz war regelmäßig sogar mindestens ein "gut" erforderlich.

Die Großkanzleien konnten die die Anforderung "Doppelprädikat" + Promotion auch wirklich durchsetzen. (Naja zumindest meistens, bei M&A in FFM in der zweiten Reihe vielleicht nicht immer beinhart).

Und Leute ohne mindestens ein Prädikat waren in der Regel gerne zumindest vorübergehend arbeitslos. Wie es aber so schön beruhigend während meines Referendariats hieß (wo es sich schon deutlich entspannt hatte): Zumindest die mit zwei "befriedigend" sollten innerhalb eines Jahres irgendwo unterkommen, notfalls erstmal freie Mitarbeit.

We have come a long way. Und während es glaube nicht mehr ganz so rosig sein wird wie die letzten JAhre, dürfte allein die Pensionierungswelle im öD sowie der nach wie vor große Bedarf bei GKen für genug Entlastung sorgen, dass es nicht mehr so wird wie früher (tm - Da wo alles Besser war außer der Arbeitsmarkt für Juristen)
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Spencer
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Spencer »

Tikka hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 10:54 Zwar stimme ich bei einigen der genannten Faktoren zu. Sehe es aber nicht so düster. Das liegt aber daran, dass ich schon was älter bin. Zu meinen Studienbeginnzeiten war es noch richtig duster.
Genau so ist/war es!

Als ich 2000 mit dem Jurastudium anfing, hat sich noch auf jeder Familienfeier irgendein Verwandter gefunden, der mich mit Sorgenfalten auf die vielen arbeitslosen Juristen ansprach.
In den Zeitungen las man regelmäßig geradezu apokalyptische Zustandsbeschreibungen über den juristischen Arbeitsmarkt. Mein „Lieblingszitat“ war das eine Juraprofessors, der meinte, wer später mal nicht zu den „happy few“ mit Doppelprädikat zähle, sei „wirtschaftlich zum Tode verurteilt“. Da kommt doch (Vor)Freude auf! ✌️

In der Uni kam direkt am Anfang derselbe Sprech („Schauen Sie sich Ihren Nachbar gut an, er wird statistisch gesehen nicht bis zum Ende durchhalten“ usw).

Mittlerweile reichen ein befriedigend im ersten oder (!) zweiten Staatsexamen, um bei einem Bundesministerium anzufangen. Bei der Justiz reicht schon ein befriedigend (mittlerer Bereich) im Zweiten, im ersten darf es auch schon mal ein ausreichend sein.

Ja, „und jetzt bin ich der Großvater“ (Werbung der 80er). Und beglückwünsche jeden meiner Referendare zur Gnade der späten Geburt 😉

Deswegen: Selbst wenn sich demnächst mal wieder das eine oder andere Wölkchen vor die strahlende Sonne schieben sollte-so düster wie damals wird es nicht mehr.
Atropos
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Atropos »

Die Zahlen des Bundesamtes für Justiz (https://www.bundesjustizamt.de/DE/SharedDocs/Publikationen/Justizstatistik/Juristenausbildung_2017.pdf?__blob=publicationFile&v=3 (Verwaister Link automatisch entfernt)) bestätigen den Eindruck, dass es schonmal härter war: Nach meiner Erinnerung soll Ende der 90er die eigentliche ,,Juristenschwemme" gewesen sein, tatsächlich gab es damals über mehrere Jahre > 12.000 Absolventen im 1. Examen, > 10.000 Absolventen im 2. Examen pro Jahr.

Die Zahlen für Absolventen im 1. Examen zeigen, dass tatsächlich ein Anstieg von ~ 8000 Absolventen um 2007-2012 auf nunmehr ca. 10.000 Absolventen im Jahr 2017 zu beobachten ist. Das ist aber immer noch niedriger, als in den 90er Jahren.

Meine These: Bachelor-Master Reform trägt zur Entspannung der Absolventenzahlen bei. Wenn jemand ,,irgendeinen Brot-Beruf" lernen will, ist z.B. Bachelor-BWL (für den es auch viele Kombis an dualem Studium etc. gibt) vs. 2 Staatsexamen Jura eine viel geringere Investition / geringeres Risiko.
sai
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von sai »

Es wird dennoch interessant sein zu sehen, wie sich insbesondere der Arbeitsmarkt in der freien Wirtschaft entwickeln wird, wenn es in den kommenden Monaten/Jahren tatsächlich zu einer Rezession kommen sollte. Der öffentliche Dienst wird in den kommenden Jahren noch genug Löcher zu stopfen haben. Wenn die Jobs in der Wirtschaft aber knapper werden, wird auch der öffentliche Dienst wieder attraktiver und angesichts dann steigender Bewerberzahlen werden auch die Notenanforderungen wieder ansteigen; bei den GKs dürfte das ohnehin gelten, wenn mangels Auftragslage weniger Leute benötigt werden und deshalb nicht mehr wie blöde eingestellt wird.
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von stilzchenrumpel »

Spencer hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 12:51
Tikka hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 10:54 Zwar stimme ich bei einigen der genannten Faktoren zu. Sehe es aber nicht so düster. Das liegt aber daran, dass ich schon was älter bin. Zu meinen Studienbeginnzeiten war es noch richtig duster.
Genau so ist/war es!

Als ich 2000 mit dem Jurastudium anfing, hat sich noch auf jeder Familienfeier irgendein Verwandter gefunden, der mich mit Sorgenfalten auf die vielen arbeitslosen Juristen ansprach.
In den Zeitungen las man regelmäßig geradezu apokalyptische Zustandsbeschreibungen über den juristischen Arbeitsmarkt. Mein „Lieblingszitat“ war das eine Juraprofessors, der meinte, wer später mal nicht zu den „happy few“ mit Doppelprädikat zähle, sei „wirtschaftlich zum Tode verurteilt“. Da kommt doch (Vor)Freude auf! ✌️

In der Uni kam direkt am Anfang derselbe Sprech („Schauen Sie sich Ihren Nachbar gut an, er wird statistisch gesehen nicht bis zum Ende durchhalten“ usw).

Mittlerweile reichen ein befriedigend im ersten oder (!) zweiten Staatsexamen, um bei einem Bundesministerium anzufangen. Bei der Justiz reicht schon ein befriedigend (mittlerer Bereich) im Zweiten, im ersten darf es auch schon mal ein ausreichend sein.

Ja, „und jetzt bin ich der Großvater“ (Werbung der 80er). Und beglückwünsche jeden meiner Referendare zur Gnade der späten Geburt 😉

Deswegen: Selbst wenn sich demnächst mal wieder das eine oder andere Wölkchen vor die strahlende Sonne schieben sollte-so düster wie damals wird es nicht mehr.
Das halte ich für ein Gerücht. In Fall 1 ganz bestimmt nicht bei A13 Regierungsrat Stellen und in Fall 2, welches BL soll das sein? Hier ganz sicher nicht und auch in Brandenburg weiß ich direkt von einem Bekannten, dass man bei 1. 8 und 2. 7,5 erhebliche Bedenken hatte, als StA einzustellen (exklusiv StA ohne vorgesehene Wechsel zum Richter). Das ist schon noch etwas von ausreichend entfernt.

Dennoch klar, mit 2x7 und erst recht 2x8 hat man heute schon gute Aussichten in Wirtschaft und im öD.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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Tibor
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Tibor »

Möglicherweise gibt es eine Rezession, möglicherweise auch viele/gleichbleibende Absolventenzahlen. Aber man muss auch berücksichtigen, dass demnächst auch die Babyboomer (1959-1969 geboren) in Rente/Pension gehen. Das sind genau die Jahre 2026-2036, in denen Stellen nachzubesetzen sind; und das sind nicht wenige. Wer also jetzt und in den nächsten 5 Jahren mit dem Studium anfängt, sollte sich eher nicht fürchten.
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sai
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von sai »

stilzchenrumpel hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 16:54
Spencer hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 12:51
Tikka hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 10:54 Zwar stimme ich bei einigen der genannten Faktoren zu. Sehe es aber nicht so düster. Das liegt aber daran, dass ich schon was älter bin. Zu meinen Studienbeginnzeiten war es noch richtig duster.
Genau so ist/war es!

Als ich 2000 mit dem Jurastudium anfing, hat sich noch auf jeder Familienfeier irgendein Verwandter gefunden, der mich mit Sorgenfalten auf die vielen arbeitslosen Juristen ansprach.
In den Zeitungen las man regelmäßig geradezu apokalyptische Zustandsbeschreibungen über den juristischen Arbeitsmarkt. Mein „Lieblingszitat“ war das eine Juraprofessors, der meinte, wer später mal nicht zu den „happy few“ mit Doppelprädikat zähle, sei „wirtschaftlich zum Tode verurteilt“. Da kommt doch (Vor)Freude auf! ✌️

In der Uni kam direkt am Anfang derselbe Sprech („Schauen Sie sich Ihren Nachbar gut an, er wird statistisch gesehen nicht bis zum Ende durchhalten“ usw).

Mittlerweile reichen ein befriedigend im ersten oder (!) zweiten Staatsexamen, um bei einem Bundesministerium anzufangen. Bei der Justiz reicht schon ein befriedigend (mittlerer Bereich) im Zweiten, im ersten darf es auch schon mal ein ausreichend sein.

Ja, „und jetzt bin ich der Großvater“ (Werbung der 80er). Und beglückwünsche jeden meiner Referendare zur Gnade der späten Geburt 😉

Deswegen: Selbst wenn sich demnächst mal wieder das eine oder andere Wölkchen vor die strahlende Sonne schieben sollte-so düster wie damals wird es nicht mehr.
Das halte ich für ein Gerücht. In Fall 1 ganz bestimmt nicht bei A13 Regierungsrat Stellen und in Fall 2, welches BL soll das sein? Hier ganz sicher nicht und auch in Brandenburg weiß ich direkt von einem Bekannten, dass man bei 1. 8 und 2. 7,5 erhebliche Bedenken hatte, als StA einzustellen (exklusiv StA ohne vorgesehene Wechsel zum Richter). Das ist schon noch etwas von ausreichend entfernt.

Dennoch klar, mit 2x7 und erst recht 2x8 hat man heute schon gute Aussichten in Wirtschaft und im öD.
Hier gilt nach Erlasslage: Unter 7,75 im Zweiten wird kein Richter eingestellt. Ausnahme ist die Sozialgerichtsbarkeit, die nehmen ab 25,5 Punkten aus 1. Examen + 2 x 2. Examen.
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famulus
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von famulus »

Gefühlsmäßig kann ich diese Einschätzung überhaupt nicht teilen. Auch abseits jeglicher Projektjuristerei ist der Bedarf in den letzten Jahren praktisch explodiert, besonders im öD - ich beobachte den Markt lokal insofern sehr genau seit 2013, spätestens seit 2015 ist im öD ununterbrochen die Hölle los, zuvor monatelang z. T. gar nichts. Außerdem erschließt sich mir nicht, weshalb der Babyboomer-Abgang sich nur auf den Staatsdienst beschränken soll. Den Legaltech-Aspekt halte ich für Kokolores.
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von stilzchenrumpel »

famulus hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 20:48 Gefühlsmäßig kann ich diese Einschätzung überhaupt nicht teilen. Auch abseits jeglicher Projektjuristerei ist der Bedarf in den letzten Jahren praktisch explodiert, besonders im öD - ich beobachte den Markt lokal insofern sehr genau seit 2013, spätestens seit 2015 ist im öD ununterbrochen die Hölle los, zuvor monatelang z. T. gar nichts. Außerdem erschließt sich mir nicht, weshalb der Babyboomer-Abgang sich nur auf den Staatsdienst beschränken soll.
Man darf wohl auch nicht vergessen: technische Fortschritte haben den Bedarf an Arbeitskräften bisher immer nur verändert und verschoben. Legal tech klingt halt super, aber eine kompliziertere vernetzte Welt wird den Bedarf an Juristen garantiert nicht verringern.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Tibor »

Nein, der Babyboomer-Abgang wirkt sich überall aus. Auch in Kanzleien wird es reihenweise Abgänge geben; gerade klassische Klein- bzw. Einzelkanzleien dürften vor dem Rentenende stehen.
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Re: juristischer arbeitnehmermarkt bald am ende?

Beitrag von Liz »

stilzchenrumpel hat geschrieben: Donnerstag 8. August 2019, 20:53
Man darf wohl auch nicht vergessen: technische Fortschritte haben den Bedarf an Arbeitskräften bisher immer nur verändert und verschoben. Legal tech klingt halt super, aber eine kompliziertere vernetzte Welt wird den Bedarf an Juristen garantiert nicht verringern.
Eben. Man muss sich allein mal vor Augen führen, wie viele Streitigkeiten dadurch entstehen, dass z. B. Leute im Internet Verträge miteinander schließen, die sie vor 30 Jahren nie so geschlossen hätten. Und im Übrigen führt Legal Tech im Zweifelsfall dazu, dass mehr Verfahren geführt werden, die konventionell nicht ökonomisch sinnvoll zu führen sind.
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