Nebenjob

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Moderator: Verwaltung

Willi Dort
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Nebenjob

Beitrag von Willi Dort »

Hallo,

Habt Ihr Ideen wie man als Volljurist mit 40 h-Stunden-Job ein paar Euro nebenbei verdienen kann?
Erfahrungen gesammelt hab ich bislang im Finanzrecht (Transaktionen und regulatorisch) und Datenschutz. Auch mal ins Kartellrecht reingeschnuppert. Ich habe auch nicht unerhebliche Kenntnisse im französischen Recht. Über den Daumen gepeilt sollte die Tätigkeit im Durchschnitt auf längere Frist mit nicht weniger als EUR 250,00 vergütet werden.

Am besten wäre etwas was man im Homeoffice bzw etwas was man mit allenfalls sporadischer Präsenz erledigen kann. Je nach Bezahlung würde ich aber auch den ein oder anderen Urlaubstag opfern. Ich dachte etwa an Übersetzungen. Das scheint mir aber finanziell sehr uninteressant zu sein. Referent fällt wohl aus da ich keinerlei Kontakte zu einem etwaigen Veranstalter habe.
In der Wohnzimmerkanzlei die Ebay-Fälle oä des Bekanntenkreis erledigen?

Hat sonst jemand Ideen?

Danke,

Willi Dort
OJ1988
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Re: Nebenjob

Beitrag von OJ1988 »

Du willst eine Nebentätigkeit, mit der du 250,00 EUR/h nebenbei verdienen kannst? Mir würde da nur Vortragstätigkeit einfallen, wobei man da - siehe Thread vor einigen Tagen - nicht überall derartig vergütet wird.

Bei deinem Profil käme ggf. Datenschutzbeauftragter für kleinere Unternehmen in Betracht, das machen einige Juristen so nebenbei.
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Muirne
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Re: Nebenjob

Beitrag von Muirne »

Vortragstätigkeit kommt man auch nicht so ohne weiteres auf 250 €/h. Also eher gar nicht, wenn man kein Promi ist und Vorbereitung/ Anreise da einrechnet. Für Lehraufträge kriegt man einen geringen Bruchteil, Klausurenkorrektur ebenfalls. Der Stundensatz erscheint mir insgesamt extrem unrealistisch bis absurd für irgendwas kleines nebenbei. Wer soll denn im Bekanntenkreis für Ebay Fälle oder sonstigen Kleinkram einen derartigen Stundensatz hinlegen.
Sag mal Bescheid, wenn du den Nebenjob gefunden hast, ich mache ihn dann zu meinem Hauptjob. Man dürfte ja quasi keine Kosten (Personal, Miete etc.) haben.
Ich kenne Leute, die so arbeiten und lang keine 250 € aufrufen und die liegen mit ihrem Jahresgehalt trotzdem nicht gerade im Armutsbereich.
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
OJ1988
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Re: Nebenjob

Beitrag von OJ1988 »

Muirne hat geschrieben: Dienstag 12. November 2019, 16:11 Vortragstätigkeit kommt man auch nicht so ohne weiteres auf 250 €/h. Also eher gar nicht, wenn man kein Promi ist und Vorbereitung/ Anreise da einrechnet. Für Lehraufträge kriegt man einen geringen Bruchteil, Klausurenkorrektur ebenfalls. Der Stundensatz erscheint mir insgesamt extrem unrealistisch bis absurd für irgendwas kleines nebenbei. Wer soll denn im Bekanntenkreis für Ebay Fälle oder sonstigen Kleinkram einen derartigen Stundensatz hinlegen.
Sag mal Bescheid, wenn du den Nebenjob gefunden hast, ich mache ihn dann zu meinem Hauptjob. Man dürfte ja quasi keine Kosten (Personal, Miete etc.) haben.
Ich kenne Leute, die so arbeiten und lang keine 250 € aufrufen und die liegen mit ihrem Jahresgehalt trotzdem nicht gerade im Armutsbereich.
Hallo? Der Kollege hat immerhin mal ins Kartellrecht reingeschnuppert und außerdem noch Kenntnisse im französischen Recht [-X
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Justitian
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Re: Nebenjob

Beitrag von Justitian »

Woraus entnehmt ihr dass mit 250€ ein Stundenlohn gemeint ist?
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
stilzchenrumpel
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Re: Nebenjob

Beitrag von stilzchenrumpel »

Justitian hat geschrieben: Dienstag 12. November 2019, 17:12 Woraus entnehmt ihr dass mit 250€ ein Stundenlohn gemeint ist?
Weil niemand hier für weniger überhaupt aufsteht.

Deshalb ist meine monatliche Arbeitszeit freilich auf ca. 20 Stunden limitiert.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
Freedom
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Re: Nebenjob

Beitrag von Freedom »

Frag ich mich auch. Aus dem Wortlaut geht das nicht hervor. Vielleicht im Rahmen der systematischen Auslegung aus der Angabe der Rechtsgebiete mit der Schlussfolgerung, dass so jemand nur den Stundenlohn meinen kann. ;)
Digiwas?
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thh
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Re: Nebenjob

Beitrag von thh »


Muirne hat geschrieben:Vortragstätigkeit kommt man auch nicht so ohne weiteres auf 250 €/h.
250/h reine Vortragszeit ist schon nicht ganz schlecht. Selbst wenn es 500 sind: nachdem man Reise- und Vorbereitungszeit abgezogen hat, lohnt sich das nicht, wenn man damit primär Geld verdienen will.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
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j_laurentius
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Re: Nebenjob

Beitrag von j_laurentius »

250 €/h und Ebay-Fälle gehen wohl kaum zusammen.
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Muirne
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Re: Nebenjob

Beitrag von Muirne »

Justitian hat geschrieben: Dienstag 12. November 2019, 17:12 Woraus entnehmt ihr dass mit 250€ ein Stundenlohn gemeint ist?
Vielleicht hat er ja auch im Monat gemeint, dann scusi. Wobei man ja aus den Umständen entnehmen kann, dass es ihm um einen nicht schlecht bezahlten Job geht, deshalb gerade keine Übersetzungsarbeiten. Wenn man eine Verdienstangabe (freiberuflich, nebenbei im HO) macht ist es allerdings relativ sinnvoll, die ins Verhältnis zum Zeiteinsatz (idR Stunden) zu setzen, deshalb hielt OJ das wohl für naheliegend und ich irgendwie auch.
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Tibor
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Re: Nebenjob

Beitrag von Tibor »

Der Hinweis auf EBay-Fälle und WoZiKanzlei geht aber eher in die Richtung 250€ mtl.

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Justitian
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Re: Nebenjob

Beitrag von Justitian »

Muirne hat geschrieben: Dienstag 12. November 2019, 18:14
Vielleicht hat er ja auch im Monat gemeint, dann scusi. Wobei man ja aus den Umständen entnehmen kann, dass es ihm um einen nicht schlecht bezahlten Job geht, deshalb gerade keine Übersetzungsarbeiten. Wenn man eine Verdienstangabe (freiberuflich, nebenbei im HO) macht ist es allerdings relativ sinnvoll, die ins Verhältnis zum Zeiteinsatz (idR Stunden) zu setzen, deshalb hielt OJ das wohl für naheliegend und ich irgendwie auch.
Andererseits war auch nur die Rede von "ein paar Euro". Und ich meine lass ihn mal +/- 50.000 im Jahr verdienen (wir wissen ja auch nicht wo er lebt, was seine Qualifikationen sind, ob er Berufsanfänger ist etc.), dann bekommt er netto ~ 2500 und dann wären 250€ 10% mehr Gehalt. Falls der Fall so liegt und pro Monat gemeint war würde sich vielleicht eine Klausurenkorrektur an der Uni anbieten. Das könnte er von zu Hause aus machen und das lohnt sich wirtschaftlich v.a. weil es genau in dem angestrebten Rahmen steuerfrei ist
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
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Muirne
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Re: Nebenjob

Beitrag von Muirne »

Wenn das so gemeint war, dann auf jeden Fall korrigieren. Mache ich auch nebenher. Momentan leider eine extrem unrentable Hausarbeit mit 120 Anspruchsgrundlagen (in echt, mindestens 20) in höchst kompliziert und vielen analogen Anwendungen im EBV. Bin furchtbar genervt davon.
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Willi Dort
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Re: Nebenjob

Beitrag von Willi Dort »

Vielen Dank für die Rückmeldungen in so kurzer Zeit.
Die 250 waren in der Tat als Stundelohn gedacht, als grobe Hausnummer. Grundsätzlich geht es mir darum ein zweites oder drittes Standbein aufzubauen, etwas bei dem ich auf längere Sicht monatliche Einnahmen generieren kann. Insofern ist der Stundensatz nicht der entscheidende Punkt, natürlich mach ich lieber was wo ich regelmäßig 10 Stunden pro Monat für 100 Euro abrechnen als einmal im Jahr 250. Die Idee mit dem externen Datenschutzbeauftragten geht in die Richtung, danke dafür.
Klausurenkorrekturen und AG abhalten kenn ich noch aus meiner Referendarszeit, das ist aus meiner Sicht finanziell nicht so wahnsinnig interessant, auch wenn solche Tätigkeiten natürlich andere Vorteile haben bzw dem ein oder anderen auch einfach Spaß machen.
Willi Dort
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Re: Nebenjob

Beitrag von Willi Dort »

PS: 250 Euro mag etwas hoch gegriffen sein. Wenn man aber bedenkt, dass das brutto ist und dass man nie 100% der Zeit die man einer Sache widmet voll abrechnen kann (Bsp: An un Abreise, Recherche,...) ist das schon nicht mehr soo viel Geld. Wenn’s deutlich weniger ist lohnt sich das jedenfalls finanziell nicht; da geh ich lieber mit meinem Kinder im Park Ball spielen. Aber das ist letztlich eine sehr subjektive e Einschätzung die abhängig von den eigenen persönlichen Umständen ist.
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