Abiturzeugnis mit Berufserfahrung beilegen?

[Kasimir]

Was kann schon in einem Abiturzeugnis Schlimmes stehen als dass man so ein Theater darum machen muss. Gerade machen, vorlegen und damit hat es sich. Beschäftige dich doch lieber mit wichtigen Dingen.

[gola20]

Warum eigentlich, wenn es sowieso nicht den Ausschlag geben wird? Kann mir das irgendwie nicht so richtig vorstellen. Hat jemand vielleicht eigene Erfahrungen mit einem Berufswechsel nach 10-15 Jahren gemacht?

Weil die Software der Personalabteilung das verlangt. Als ob sich da jemand groß Gedanken macht. Da hat jemand programmiert oder eingestellt, dass das letzte Schulzeugnis da sein muss und dann wird das so gemacht. Wer soll denn jeweils entscheiden ob man nach 5 Jahren Berufserfahrung oder schon nach 4 Jahren kein Zeugnis mehr sehen muss? Da hat niemand Zeit und Lust.

[Blaumann]

@TE

Deine Entscheidung, das Abi-Zeugnis nicht beilegen zu wollen, steht doch eigentlich eh fest. Wozu also lang rumüberlegen?

Es nicht einzureichen, ist absolut vertretbar. Ich habe meins nie eingereicht, weil man als Jurist eh ein riesiges Anlagenkonvulut einreichen kann/muss und die Abiturnote aus Sicht der meisten Personaler kaum Relevanz besitzt. Einmal wurde es nachgefordert, im Gespräch thematisiert wurde es genauso wenig wie die anderen Zeugnisse.

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden. Was in Bewerbungen tatsächlich großes Interesse fand, war die dienstliche Beurteilung, weil da eben wirklich allerhand Interessantes (im eigentlichen Wortsinne ) drinstand, Erledigungszahlen, Verhandlungsführung, Umgang mit Kollegen usw. So etwas ist für den Personaler naturgemäß etwas interessanter als die Note im Grundkurs Sport.

Worüber ich mir Gedanken machen würde (wiederum im eigentlichen Wortsinne), ist den Wechselwunsch und die Anpassungsfähigkeit an die neue Arbeit plausibel darzustellen. Ich vermute, dass das eine große Rolle im Bewerbungsgespräch spielen kann.

[Achim]

Worüber ich mir Gedanken machen würde (wiederum im eigentlichen Wortsinne), ist den Wechselwunsch und die Anpassungsfähigkeit an die neue Arbeit plausibel darzustellen. Ich vermute, dass das eine große Rolle im Bewerbungsgespräch spielen kann.

Wie hast du das denn begründet? Vielen Dank für die Antwort.

[famulus]

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

Freiwillig?

[Blaumann]

Worüber ich mir Gedanken machen würde (wiederum im eigentlichen Wortsinne), ist den Wechselwunsch und die Anpassungsfähigkeit an die neue Arbeit plausibel darzustellen. Ich vermute, dass das eine große Rolle im Bewerbungsgespräch spielen kann.

Wie hast du das denn begründet? Vielen Dank für die Antwort.

Ehrlich gewesen und beschrieben, was mich stört und was sich ändern soll. ("Wenn ich in die Zukunft sehe, erblicke ich einen nie enden wollenden Geldregen." )

Du solltest dich meines Erachtens darauf einstellen, dass es in Juristenkreisen gewisse Vorurteile gegenüber Richtern gibt (abgehoben/eigenbrödlerisch/teamunfähig etc.), mit denen Du möglicherweise aufräumen musst. Ich würde darauf achten, im Gesamtbild der Bewerbung ein gewisses Gegenbild dazu zu entwerfen.

[TheEagle]

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

Willst du die Gründe nennen? Würde mich interessieren, da es ja nicht so häufig vorkommt

[immer locker bleiben]

Ohne die Büchse der Pandora öffnen zu wollen:

Ich bin mittlerweile seit ca. 11 Jahren Richter und war davor kurz als Anwalt angestellt. Habe einen Dr. und MBA.

In einem anderen Post hatte ich damals bereits berichtet, dass ich mein Abizeugnis nur ungern Bewerbungen beilegen würde. Habe dies aber anfangs (ohne Berufserfahrung) gemacht. Nun überlege ich, in die freie Wirtschaft (Krankenhaus oder Versicherung) zu wechseln. Habe da auch ein oder zwei Anfragen.

Muss ich mein Abiturzeugnis noch beilegen? Die Frage geht natürlich in erster Linie an die Forenteilnehmer, die eine Vorlage (zumindest bei der Erstbewerbung nach der Ausbildung) befürworten.

Vielen Dank! Und nein, ist kein Trollbeitrag ;D

Freischwimmerzeugnis nicht vergessen!

Nein, Spaß bei Seite: das Abiturzeugnis gehört für Dich definitiv nicht in die Bewerbungsunterlagen.

[Brainiac]

So etwas ist für den Personaler naturgemäß etwas interessanter als die Note im Grundkurs Sport.

"A lot of companies have basketball teams. It's good for them to know that Vanilla Thunder can still take the rock to the hole."

[Gelöschter Nutzer]

Ich würde es weglassen, mich aber darauf einstellen, dass es bei einem Einstieg ins Unternehmen nachgereicht werden muss.

Ich würde es eigentlich mitschicken. Das ist für den Nachweis immer besser.

[Praxiskommentar]

Ich würde es weglassen, mich aber darauf einstellen, dass es bei einem Einstieg ins Unternehmen nachgereicht werden muss.

Ich würde es eigentlich mitschicken. Das ist für den Nachweis immer besser.

Ich präzisiere: ICH schicke mein Abizeugnis immer mit, außer der Arbeitgeber bittet ausdrücklich darum, es nicht zu tun (s. u.). Wer nach 12 Jahren nachgewiesener Berufserfahrung das aus welchen Gründen bei der Bewerbung nicht möchte, kann es mE ohne versuchen.
In vielen Unternehmen wird ohnehin bei der Bewerbung explizit nur das Zeugnis des höchsten Abschlusses erbeten.

[Blaumann]

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

Willst du die Gründe nennen? Würde mich interessieren, da es ja nicht so häufig vorkommt

Will den Thread des TE nicht hijacken und befürchte zudem, dass eine allzu genaue Schilderung der Gründe PTSD bei mir auslösen könnte.

Um's kurz zu machen: Ich habe die Zustände in der Justiz als ziemlich schwer erträglich empfunden und habe lieber einen zeitigen Wechsel vollzogen als am Ende einer der Dauerfrustrierten zu sein, der schon mit Ende 30 oder Mitte 40 die Pensionierung kaum erwarten kann.

[Achim]

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

Willst du die Gründe nennen? Würde mich interessieren, da es ja nicht so häufig vorkommt

Will den Thread des TE nicht hijacken und befürchte zudem, dass eine allzu genaue Schilderung der Gründe PTSD bei mir auslösen könnte.

Um's kurz zu machen: Ich habe die Zustände in der Justiz als ziemlich schwer erträglich empfunden und habe lieber einen zeitigen Wechsel vollzogen als am Ende einer der Dauerfrustrierten zu sein, der schon mit Ende 30 oder Mitte 40 die Pensionierung kaum erwarten kann.

Ich habe Dir mal eine PN geschickt. Danke!

[TheEagle]

Ich bin vor kurzem ebenfalls aus dem Staatsdienst ausgeschieden.

Willst du die Gründe nennen? Würde mich interessieren, da es ja nicht so häufig vorkommt

Will den Thread des TE nicht hijacken und befürchte zudem, dass eine allzu genaue Schilderung der Gründe PTSD bei mir auslösen könnte.

Um's kurz zu machen: Ich habe die Zustände in der Justiz als ziemlich schwer erträglich empfunden und habe lieber einen zeitigen Wechsel vollzogen als am Ende einer der Dauerfrustrierten zu sein, der schon mit Ende 30 oder Mitte 40 die Pensionierung kaum erwarten kann.

Die Geschichte hätte mich deshalb interessiert, da ich selbst auch gegangen bin...

[Tibor]

Vermutlich wird die „Abbrecher-Quote“ noch deutlich steigen, weil

1) immer mehr Jungproberichter überlastet sind, weil sie
a) den Anforderungen subjektiv nicht gewachsen sind oder
b) die Anforderungen abgesoffener Dezernate objektiv zu hoch sind oder

2) viele Probe- oder Lebenszeitrichter, feststellen, dass die Beförderungsmöglichkeiten gegen 0 tendieren, weil sie mit sehr geringen Examensnoten eingestellt wurden und die Konkurrenz früherer/späterer Einstellungen nach der Papierform deutlich besser qualifiziert sind.