Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
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- Tibor
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
@Fyrion, ich wollte nicht sagen, dass das Kind nicht fremdbetreut werden kann. Meine Kinder waren immer von ca 8-16 Uhr in der Kita und das ist gemessen an der „Wachzeit“ eines solchen Knirps schon echt lange. Ich hab die Kids oft hingebracht, meine Frau hat ab dem 12. Monat in Teilzeit geschafft und dann ab 15:55 Uhr die Kinder betreut (ist ja auch ein Job). Als Anwalt hab ich es nie regelmäßig vor 19:15 nach Hause geschafft (Ankunftszeit). Da waren die Knirpse (bis vollendetem 5./6. Lebensjahr) immer schon bettfertig geduscht und hatten gegessen. Ich kam an 4 von 5 Arbeitstagen faktisch nur für die Gutenachtgeschichte. Danach hat mir dann meine Frau vom Tag der Kinder erzählt. Wenn dich dann die Kinder in Wochen-Rhythmus fragen, warum man immer so spät zu Hause ist, trotz Heimarbeit zwischen 20-22 Uhr dann im Büro immer in der Rechtfertigungsposition ist (weil man ja schon um 18:30 geht), dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr.
Ich sag ja nicht, dass beide Elternteile ab 14 Uhr zu Hause sein sollen. Aber es ist doch schon viel Wert, wenn jeder Elternteil das Kind wenigstens 1x pro Woche aus der Kita holen kann und 1-2x auch die „Abendroutine“ übernehmen kann.
Ich sag ja nicht, dass beide Elternteile ab 14 Uhr zu Hause sein sollen. Aber es ist doch schon viel Wert, wenn jeder Elternteil das Kind wenigstens 1x pro Woche aus der Kita holen kann und 1-2x auch die „Abendroutine“ übernehmen kann.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Du hast zu früh gewechselt bzw warst im falschen Laden. Ich glaube, dass man so ein Modell heute hinbekommt. Freilich bedeutet das, dass man dann noch was arbeitet, wenn die Kinder im Bett sind bzw. an den anderen Tagen länger im Büro bleibt. Ich glaube aber, dass es vielen Angestellten gar nicht auf diese Flexibilität ankommt, sondern sie schlicht einfach ohne „nachzuarbeiten“ früher gehen wollen. Das geht halt nicht, wenn man zugleich sechsstellig verdienen und am juristischen Hochreck turnen will.Tibor hat geschrieben:@Fyrion, ich wollte nicht sagen, dass das Kind nicht fremdbetreut werden kann. Meine Kinder waren immer von ca 8-16 Uhr in der Kita und das ist gemessen an der „Wachzeit“ eines solchen Knirps schon echt lange. Ich hab die Kids oft hingebracht, meine Frau hat ab dem 12. Monat in Teilzeit geschafft und dann ab 15:55 Uhr die Kinder betreut (ist ja auch ein Job). Als Anwalt hab ich es nie regelmäßig vor 19:15 nach Hause geschafft (Ankunftszeit). Da waren die Knirpse (bis vollendetem 5./6. Lebensjahr) immer schon bettfertig geduscht und hatten gegessen. Ich kam an 4 von 5 Arbeitstagen faktisch nur für die Gutenachtgeschichte. Danach hat mir dann meine Frau vom Tag der Kinder erzählt. Wenn dich dann die Kinder in Wochen-Rhythmus fragen, warum man immer so spät zu Hause ist, trotz Heimarbeit zwischen 20-22 Uhr dann im Büro immer in der Rechtfertigungsposition ist (weil man ja schon um 18:30 geht), dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr.
Ich sag ja nicht, dass beide Elternteile ab 14 Uhr zu Hause sein sollen. Aber es ist doch schon viel Wert, wenn jeder Elternteil das Kind wenigstens 1x pro Woche aus der Kita holen kann und 1-2x auch die „Abendroutine“ übernehmen kann.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Tja, sich da zu entscheiden gehört eben auch zur Verantwortung, die man als Eltern hat. Gar nicht arbeiten, den ganzen Tag mit dem Kind aber nichts mit ihm Unternehmen können? Das Kind nie wirklich sehen, dafür finanziell alles bieten können?
Ein Elternteil mit 40h+/- und eines mit ggf. etwas weniger scheinen da doch ein ganz gut er Kompromiss.
Ein Elternteil mit 40h+/- und eines mit ggf. etwas weniger scheinen da doch ein ganz gut er Kompromiss.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Ein guter Kompromiss wäre in meinen Augen eher, dass beide Elternteile 25-30 h arbeiten gehen, zumindest solange die Kinder noch jung sind.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Es gibt meines Erachtens aber einfach Berufe, wo das nicht geht. Mal ein Beispiel: Angenommen man ist Chefarzt. Leitet mehrere Oberärzte und Assistenzärzte an. Es wird jeden Tag in mehreren Operationssäälen gleichzeitig operiert. So eine OP geht gerne mal 6-12 Stunden. Die Schwestern lassen sich zwischendurch ablösen, der Arzt operiert durch. Geht auch gar nicht anders. Natürlich kann man dann sagen: Ich mache eine Privatarztpraxis auf, arbeite deutlich weniger und habe mehr Zeit. Aber bei dem krassen Ärztemangel den wir haben heißt das dann schlichtweg, dass Patienten, die geheilt werden könnten, eben mit Schmerzen wieder nach Hause gehen.
Aber wenn man den Beruf eben wirklich als Berufung ansieht, dann arbeitet man halt viel, vor allem wenn man eben sagt, man will gerade die komplexen OPs machen und nicht nur die Privatpatienten. Mit 60 Stunden kommt man nicht hin. Und wenn es an Weihnachten einen Notfall gibt - ja Pech. Bescherung und der Patient stirbt oder eben mal Bescherung verschieben. Da kommt es mitunter zu krassen Situationen - wenn der eine Arzt sagt: Wir müssen jetzt operieren, dann können wir den retten und er ist nicht querschnittsgelähmt - und der andere sagt, ach komm, ich bin bei meiner Familie, das können wir doch am Montag machen.
Immerhin ist ein gewisser Teil der Arbeit Papierkram und kann dann auch im Homeoffice erledigt werden. Aber schon die Patientenvisite, die ja auch noch dazukommtm geht eben auch nur vor Ort. Da ist nichts mit Homeoffice. Da sind wir Juristen ziemlich verwöhnt, dass das überhaupt geht.
Klar ist mehr Zeit mit der Familie immer schön. Aber es gibt eben auch einfach Situationen und Berufe, wo man Kompromisse eingehen muss. Gut wenn es dann der andere Partner auffangen kann. Machen beide so einen Job wird es wohl in der Tat nicht funktionieren.
Aber wenn man den Beruf eben wirklich als Berufung ansieht, dann arbeitet man halt viel, vor allem wenn man eben sagt, man will gerade die komplexen OPs machen und nicht nur die Privatpatienten. Mit 60 Stunden kommt man nicht hin. Und wenn es an Weihnachten einen Notfall gibt - ja Pech. Bescherung und der Patient stirbt oder eben mal Bescherung verschieben. Da kommt es mitunter zu krassen Situationen - wenn der eine Arzt sagt: Wir müssen jetzt operieren, dann können wir den retten und er ist nicht querschnittsgelähmt - und der andere sagt, ach komm, ich bin bei meiner Familie, das können wir doch am Montag machen.
Immerhin ist ein gewisser Teil der Arbeit Papierkram und kann dann auch im Homeoffice erledigt werden. Aber schon die Patientenvisite, die ja auch noch dazukommtm geht eben auch nur vor Ort. Da ist nichts mit Homeoffice. Da sind wir Juristen ziemlich verwöhnt, dass das überhaupt geht.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Die Anzahl der Jobs, bei denen es eine derartige Dringlichkeit einer ununterbrochenen Anwesenheit gibt, dürfte indes überschaubar sein.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Ich finde, man darf den Aspekt der Selbstverleugnung auch nicht unterschätzen. Es gibt genug Menschen, die ihre Arbeit schlicht mögen und auch gerne viel, zumindest aber die regulären 40-Stunden pro Woche arbeiten. Ob es dann für die Kinder so toll ist, wenn Mama und Papa zwar jeweils nur 20 Stunden oder ggf. auch gar nicht arbeiten, dabei aber völlig unausgelastet und genervt sind, weil sie eigentlich viel lieber arbeiten würden als im Sandkasten rumzusitzen, wage ich zu bezweifeln. Ganz davon abgesehen, dass sich sowas eigentlich immer auch unmittelbar auf das partnerschaftliche Verhältnis der Eltern auswirkt.Freedom hat geschrieben: ↑Dienstag 14. Januar 2020, 23:31 Es gibt meines Erachtens aber einfach Berufe, wo das nicht geht. Mal ein Beispiel: Angenommen man ist Chefarzt. Leitet mehrere Oberärzte und Assistenzärzte an. Es wird jeden Tag in mehreren Operationssäälen gleichzeitig operiert. So eine OP geht gerne mal 6-12 Stunden. Die Schwestern lassen sich zwischendurch ablösen, der Arzt operiert durch. Geht auch gar nicht anders. Natürlich kann man dann sagen: Ich mache eine Privatarztpraxis auf, arbeite deutlich weniger und habe mehr Zeit. Aber bei dem krassen Ärztemangel den wir haben heißt das dann schlichtweg, dass Patienten, die geheilt werden könnten, eben mit Schmerzen wieder nach Hause gehen.
Aber wenn man den Beruf eben wirklich als Berufung ansieht, dann arbeitet man halt viel, vor allem wenn man eben sagt, man will gerade die komplexen OPs machen und nicht nur die Privatpatienten. Mit 60 Stunden kommt man nicht hin. Und wenn es an Weihnachten einen Notfall gibt - ja Pech. Bescherung und der Patient stirbt oder eben mal Bescherung verschieben. Da kommt es mitunter zu krassen Situationen - wenn der eine Arzt sagt: Wir müssen jetzt operieren, dann können wir den retten und er ist nicht querschnittsgelähmt - und der andere sagt, ach komm, ich bin bei meiner Familie, das können wir doch am Montag machen.
Immerhin ist ein gewisser Teil der Arbeit Papierkram und kann dann auch im Homeoffice erledigt werden. Aber schon die Patientenvisite, die ja auch noch dazukommtm geht eben auch nur vor Ort. Da ist nichts mit Homeoffice. Da sind wir Juristen ziemlich verwöhnt, dass das überhaupt geht.
Klar ist mehr Zeit mit der Familie immer schön. Aber es gibt eben auch einfach Situationen und Berufe, wo man Kompromisse eingehen muss. Gut wenn es dann der andere Partner auffangen kann. Machen beide so einen Job wird es wohl in der Tat nicht funktionieren.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Da hast du völlig recht. Wir waren auch nicht die Verfechter von "keine Fremdbetreuung". Die Kinder sind jeweils ab dem 13. Monate in die Kita gegangen. Und natürlich ist Kinderbetreuung auch teilweise harte Arbeit. Braucht man sich nichts vormachen. Ich hab zu Hause ein Arbeitszimmer und ja, manchmal bin ich froh, wenn ich am Abend noch was Wichtiges fertig machen muss/will/kann.sai hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Januar 2020, 07:22 Ich finde, man darf den Aspekt der Selbstverleugnung auch nicht unterschätzen. Es gibt genug Menschen, die ihre Arbeit schlicht mögen und auch gerne viel, zumindest aber die regulären 40-Stunden pro Woche arbeiten. Ob es dann für die Kinder so toll ist, wenn Mama und Papa zwar jeweils nur 20 Stunden oder ggf. auch gar nicht arbeiten, dabei aber völlig unausgelastet und genervt sind, weil sie eigentlich viel lieber arbeiten würden als im Sandkasten rumzusitzen, wage ich zu bezweifeln. Ganz davon abgesehen, dass sich sowas eigentlich immer auch unmittelbar auf das partnerschaftliche Verhältnis der Eltern auswirkt.
Ich wollte ja nur einwenden, dass bei Kindern in der ersten Lebensdekade wohl eher die schlichte Anwesenheit UND simple Beschäftigungen viel wichtiger sind, als "quality time" und finanziell kostspielige Dinge. Das ändert sich natürlich mit der Zeit und ein 14-Jähriger wird es total bekloppt finden, wenn Mama/Papa regelmäßig zu Hause arbeiten.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Ja klar, ich stimme Dir da im Grunde vollkommen zu. Ich wollte nur noch einmal darauf hinweisen, dass man eben nicht "nur" die Kinder im Blick haben sollte, sondern auch sich selbst. Wer einigermaßen mit sich selbst zufrieden um im Reinen ist, der geht ganz anders mit seinen Mitmenschen um als jemand, der ständig unausgelastet ist. Ich denke, dass merken auch die Kinder und haben lieber zwei Stunden Zeit mit ausgeglichenen Eltern als vier mit Mama und Papa, die genervt sind und sich nur anzicken. Ich stelle es mir aber ausgesprochen schwer vor (wir haben keine Kinder), den goldenen Mittelweg tatsächlich zu finden und ihn konsequent zu gehen.Tibor hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Januar 2020, 08:15Da hast du völlig recht. Wir waren auch nicht die Verfechter von "keine Fremdbetreuung". Die Kinder sind jeweils ab dem 13. Monate in die Kita gegangen. Und natürlich ist Kinderbetreuung auch teilweise harte Arbeit. Braucht man sich nichts vormachen. Ich hab zu Hause ein Arbeitszimmer und ja, manchmal bin ich froh, wenn ich am Abend noch was Wichtiges fertig machen muss/will/kann.sai hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Januar 2020, 07:22 Ich finde, man darf den Aspekt der Selbstverleugnung auch nicht unterschätzen. Es gibt genug Menschen, die ihre Arbeit schlicht mögen und auch gerne viel, zumindest aber die regulären 40-Stunden pro Woche arbeiten. Ob es dann für die Kinder so toll ist, wenn Mama und Papa zwar jeweils nur 20 Stunden oder ggf. auch gar nicht arbeiten, dabei aber völlig unausgelastet und genervt sind, weil sie eigentlich viel lieber arbeiten würden als im Sandkasten rumzusitzen, wage ich zu bezweifeln. Ganz davon abgesehen, dass sich sowas eigentlich immer auch unmittelbar auf das partnerschaftliche Verhältnis der Eltern auswirkt.
Ich wollte ja nur einwenden, dass bei Kindern in der ersten Lebensdekade wohl eher die schlichte Anwesenheit UND simple Beschäftigungen viel wichtiger sind, als "quality time" und finanziell kostspielige Dinge. Das ändert sich natürlich mit der Zeit und ein 14-Jähriger wird es total bekloppt finden, wenn Mama/Papa regelmäßig zu Hause arbeiten.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Es heisst immer irgendwas geht nicht, bis es dann irgendwann doch geht. Früher hieß es auch home office in GKs "geht nicht", Teilzeit "geht nicht", Elternzeit als Mann "geht nicht". Es kommt auch darauf an, was du mit "früher gehen wollen" meinst. 17 Uhr sehe ich auch noch nicht. Aber ich kenne viele (mich eingeschlossen), die regelmäßig um 19 Uhr raus sind, mit etwas effizienteren Abläufen und wenn man zB nicht 1,5 Stunden Mittagspause plus diverse Kaffeekräntzchen machen würde, wäre auch ne Stunde früher ohne Verlust von Arbeitszeit drin. Ich beobachte jedenfalls mit viel Freude, dass diese Präsenzkultur bei uns nach und nach zerbricht. Manche arbeiten dauerhaft HO (teilweise aus anderen Städten), einige Partner gehen regelmäig um 18 Uhr und es gilt nicht mehr als "cool" möglichst lange im Büro zu sitzen, sondern man äußert höchstens Mitleid, wenn der arme M&A Associate wieder bis 0 Uhr im Büro war (und empfiehlt ihm ins öffentliche Recht zu kommen )Kasimir hat geschrieben: ↑Dienstag 14. Januar 2020, 20:42Du hast zu früh gewechselt bzw warst im falschen Laden. Ich glaube, dass man so ein Modell heute hinbekommt. Freilich bedeutet das, dass man dann noch was arbeitet, wenn die Kinder im Bett sind bzw. an den anderen Tagen länger im Büro bleibt. Ich glaube aber, dass es vielen Angestellten gar nicht auf diese Flexibilität ankommt, sondern sie schlicht einfach ohne „nachzuarbeiten“ früher gehen wollen. Das geht halt nicht, wenn man zugleich sechsstellig verdienen und am juristischen Hochreck turnen will.Tibor hat geschrieben:@Fyrion, ich wollte nicht sagen, dass das Kind nicht fremdbetreut werden kann. Meine Kinder waren immer von ca 8-16 Uhr in der Kita und das ist gemessen an der „Wachzeit“ eines solchen Knirps schon echt lange. Ich hab die Kids oft hingebracht, meine Frau hat ab dem 12. Monat in Teilzeit geschafft und dann ab 15:55 Uhr die Kinder betreut (ist ja auch ein Job). Als Anwalt hab ich es nie regelmäßig vor 19:15 nach Hause geschafft (Ankunftszeit). Da waren die Knirpse (bis vollendetem 5./6. Lebensjahr) immer schon bettfertig geduscht und hatten gegessen. Ich kam an 4 von 5 Arbeitstagen faktisch nur für die Gutenachtgeschichte. Danach hat mir dann meine Frau vom Tag der Kinder erzählt. Wenn dich dann die Kinder in Wochen-Rhythmus fragen, warum man immer so spät zu Hause ist, trotz Heimarbeit zwischen 20-22 Uhr dann im Büro immer in der Rechtfertigungsposition ist (weil man ja schon um 18:30 geht), dann macht es irgendwann keinen Spaß mehr.
Ich sag ja nicht, dass beide Elternteile ab 14 Uhr zu Hause sein sollen. Aber es ist doch schon viel Wert, wenn jeder Elternteil das Kind wenigstens 1x pro Woche aus der Kita holen kann und 1-2x auch die „Abendroutine“ übernehmen kann.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
In meinen Augen geht als Anwalt sehr vieles - nur ggf. nicht immer regelmäßig. Das Problem vieler auch hier vertretener Anwälte dürfte sein, dass Stunden abgerechnet werden und damit effizientes Arbeiten nicht unbedingt wirtschaftlich erfolgreich ist. Der ein oder andere macht sich ja dazu Gedanken und kann deswegen auch leichter ein paar Stunden wegstreichen.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Ich kenne keinen Anwalt, der lange sitzt, damit er viele Stunden aufschreiben kann. Das ist ein Märchen. Es ist schlicht so, dass viel Arbeit anfällt und man aus einer Anwaltsstelle eben nicht so einfach zwei halbe Anhaltestellen machen kann. Das fängt schon bei den Kosten für die Kanzlei an. Das Gehalt ist ja nur einer von vielen Kostenfaktoren für einen angestellten Anwalt.
Zu den Unterschieden zwischen den Rechtsbereichen: Ja, das mag auf Associate-Ebene stimmen, aber auf Partnerebene relativiert sich das eben auch, weil der M&A-Partner nicht nur relativ, sondern auch pro Stunde deutlich mehr verdient, als der Partner im Öffentlichen-Recht. Als Associate sollte man sich dem bewusst sein und seine Karriere - in jeder Hinsicht - nicht nur nach kurzfristigen Parametern aussuchen. Irgendwann später kommt dann die Ernüchterung.
Zu den Unterschieden zwischen den Rechtsbereichen: Ja, das mag auf Associate-Ebene stimmen, aber auf Partnerebene relativiert sich das eben auch, weil der M&A-Partner nicht nur relativ, sondern auch pro Stunde deutlich mehr verdient, als der Partner im Öffentlichen-Recht. Als Associate sollte man sich dem bewusst sein und seine Karriere - in jeder Hinsicht - nicht nur nach kurzfristigen Parametern aussuchen. Irgendwann später kommt dann die Ernüchterung.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Und es ist Zufall, dass die Anwälte Sekretärinnenarbeiten in der GK machen und hat nichts damit zu tun, dass die gebillt werden können? In kleineren Einheiten gibt es mehr ReFas als Anwälte, weil sie günstiger sind. In GKs die ich sah war die Quote eher so 3 Anwälte auf eine ReFa/SekKasimir hat geschrieben: ↑Mittwoch 15. Januar 2020, 18:59 Ich kenne keinen Anwalt, der lange sitzt, damit er viele Stunden aufschreiben kann. Das ist ein Märchen. Es ist schlicht so, dass viel Arbeit anfällt und man aus einer Anwaltsstelle eben nicht so einfach zwei halbe Anhaltestellen machen kann. Das fängt schon bei den Kosten für die Kanzlei an. Das Gehalt ist ja nur einer von vielen Kostenfaktoren für einen angestellten Anwalt.
Zu den Unterschieden zwischen den Rechtsbereichen: Ja, das mag auf Associate-Ebene stimmen, aber auf Partnerebene relativiert sich das eben auch, weil der M&A-Partner nicht nur relativ, sondern auch pro Stunde deutlich mehr verdient, als der Partner im Öffentlichen-Recht. Als Associate sollte man sich dem bewusst sein und seine Karriere - in jeder Hinsicht - nicht nur nach kurzfristigen Parametern aussuchen. Irgendwann später kommt dann die Ernüchterung.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
In der GK brauchst du schon mal 80% weniger ReFas, weil weder nach RVG abgerechnet wird, noch Kostenfestsetzungsanträge ans Gericht gehen, kaum Vollstreckungsformulare ausgefüllt werden müssen und man keine Massenverwaltung hat (lieber 2 Mandate für jeweils 100T€ Umsatz, als 500 Mandate á 400 € Umsatz.
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Re: Arbeitszeiten Tier 2 Großkanzlei/Mittelstandskanzlei
Und weil die Rechtsanwälte Aufgaben machen, die eigentlich Sekretärinnen machen. Auch Anwälte die relativ langsam Tippen schreiben doch die Schriftsätze in der Regel selbst. Während meiner Station haben wenn überhaupt die Partner diktiert. Auch Schreiben an die Mandanten haben die Anwälte meist selbst ausgefertigt.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11