Bewerbung für Berufseinstieg während des Verbesserungsversuchs

[Neuling55]

In deinem Post ging es um das Anschreiben.

Ahh jetzt weiß ich wo das muss Missverständnis liegt. Ich meine das erklären in Bezug auf das Vorstellungsgespräch.

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[scndbesthand]

In deinem Post ging es um das Anschreiben.

Ahh jetzt weiß ich wo das muss Missverständnis liegt. Ich meine das erklären in Bezug auf das Vorstellungsgespräch.

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Ich würde jedenfalls keine Aussage treffen, die mit etwas Böswilligkeit als "Na kommen Sie, da Ihre Bude kein juristisches Rocket-Science macht, brauchen Sie ja auch diesen Notenfetischismus nicht veranstalten", verstanden werden könnte.

[Brainiac]

In deinem Post ging es um das Anschreiben.

Ahh jetzt weiß ich wo das muss Missverständnis liegt. Ich meine das erklären in Bezug auf das Vorstellungsgespräch.

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Auch im Gespräch - dann wohl mit einem Anwalt (dahingehend meine Klarstellung) - würde ich der Kanzlei nicht "erklären", was aus deiner Sicht ihre Einstellungspolitik ist...

[ungewiss]

Ich frage mich auch, ob mans im Anschreiben darlegt - tendiere aber dazu, das zu tun, weil sich ja nur so erklärt, dass ich nicht ab sofort verfügbar bin.

Denke nicht, dass man sich in deinem "Fall b" erklären muss und würde es auch keinesfalls tun. Nur vorbereitet sein auf die "Woran hats gelegen?"-Frage, damit dann kein wirres Rumgestammel kommt. Sonst ist auch übrigem Lebenslauf eigentlich selbsterklärend, weshalb man den Verbesserungsversuch schreibt. Und ob für die Stelle VB erforderlich ist oder nicht, solltest du dem Partner auch eher nicht erklären Sind ja oft stellen, bei denen VB höchst willkommen ist, aber nicht eisern dran festgehalten wird. Gerade da sollte man das VB nicht irgendwie Schlechtreden, das klingt dann eher nach einer schlechten Ausrede/Nicht-Verlieren-Können, zumal der Partner wahrscheinlich selbst eins hat.

Mein Plan ist, von mir aus da gar nichts zu erklären. Aus dem angestrebten Verbesserungsversuch in Kombination mit dem sonstigen Lebenslauf ergibt sich ja fast von selbst, dass man mit der Note nicht zufrieden ist. Mehr gibt es dazu erstmal nicht zu sagen. Entweder passt das Profil trotzdem oder eben nicht.

Ich frage mich allerdings auch, da bisher nur Wimi-/Referendar-Bewerbungsgespräche hatte, ob das Bewerbungsgespräch für eine Anwaltsstelle eine über den Persönlichkeitscheck hinausgehende Funktion hat. Wenn man einmal bis dorthin gekommen ist, ist es offensichtlich an der Papierform ja nicht gescheitert. Ich kann mir höchstens Vorstellen, dass bei dem 2x12 Punkte Kandidaten eher ein paar Abstriche im Punkt "ins Team passen" gemacht werden als bei jemandem, dessen Papierform eigentlich nicht 100% dem Arbeitgeberwunsch entspricht. Oder gibt es da andere Erfahrungen?

[Neuling55]

Ich frage mich allerdings auch, da bisher nur Wimi-/Referendar-Bewerbungsgespräche hatte, ob das Bewerbungsgespräch für eine Anwaltsstelle eine über den Persönlichkeitscheck hinausgehende Funktion hat. Wenn man einmal bis dorthin gekommen ist, ist es offensichtlich an der Papierform ja nicht gescheitert. Ich kann mir höchstens Vorstellen, dass bei dem 2x12 Punkte Kandidaten eher ein paar Abstriche im Punkt "ins Team passen" gemacht werden als bei jemandem, dessen Papierform eigentlich nicht 100% dem Arbeitgeberwunsch entspricht. Oder gibt es da andere Erfahrungen?

Du meinst ob man ggfs Wissensfragen gestellt werden? Würde mich auch interessieren. Wurde mir einmal für ein Praktikum. Ansonsten habe ich es auch noch nie gehört. Allerdings hatten die Bewerber allesamt ordentlich Noten.
Denke so ein wenig Smalltalk über das jeweilige Gebiet ist dennoch drin.

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[Muirne]

Normal ist eine Fachprüfung in einem Bewerbungsgespräch jedenfalls nicht. Es gibt aber sicher überall irgendnen Kauz, der keine Etikette hat. Selbst an der Uni für Wimis schon erlebt, dass es Profs gibt, die da Mündliche Prüfungssimulationen veranstalten. 2 von 3 Kandidat/innen haben daraufhin das Gespräch abgesagt. Ich hätte übrigens ebenfalls abgesagt. Genauso wie ich nirgends anfinge, wo man mich ne Stunde warten ließe oder der Choleriker durchkäme. Wer so ungeniert das zu erwartende Arbeitsklima zur Schau stellt, hat eben weniger Auswahl.

[ungewiss]

Du meinst ob man ggfs Wissensfragen gestellt werden? Würde mich auch interessieren. Wurde mir einmal für ein Praktikum. Ansonsten habe ich es auch noch nie gehört. Allerdings hatten die Bewerber allesamt ordentlich Noten.
Denke so ein wenig Smalltalk über das jeweilige Gebiet ist dennoch drin.

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Ja, zum Beispiel - Wissensfragen oder ähnliches in Richtung Case Study.

[ungewiss]

Normal ist eine Fachprüfung in einem Bewerbungsgespräch jedenfalls nicht. Es gibt aber sicher überall irgendnen Kauz, der keine Etikette hat. Selbst an der Uni für Wimis schon erlebt, dass es Profs gibt, die da Mündliche Prüfungssimulationen veranstalten. 2 von 3 Kandidat/innen haben daraufhin das Gespräch abgesagt. Ich hätte übrigens ebenfalls abgesagt. Genauso wie ich nirgends anfinge, wo man mich ne Stunde warten ließe oder der Choleriker durchkäme. Wer so ungeniert das zu erwartende Arbeitsklima zur Schau stellt, hat eben weniger Auswahl.

Danke! Klar, wenn ich sofort das Gefühl hätte, dass die Stimmung schlecht ist, möchte ich da auch nicht so gerne arbeiten. Gerade dann, wenn die Noten nicht den Arbeitgebervorstellungen entsprechen, könnte ich aber schon irgendwie nachvollziehen, dass der Arbeitgeber vielleicht etwas weitergehend prüfen möchte. Daher meine Frage

[OJ1988]

Finde es jetzt nicht unerhört, Bewerbern Wissensfragen zu stellen, zumindest wenn es sich um eine Stelle handelt, für die eben Wissen erforderlich ist.

[Tibor]

Das kann man ja auch schön verpacken: „Sie haben ja sicherlich gelesen, dass wir hier hauptsächlich (Rechtsgebiet) machen. Was sagen Sie denn zu der neuen Entscheidung des (Gerichts)? Da gab es ja auch viel Gegenwind in der Literatur...“

Muss natürlich halbwegs passen, aber statt Gerichtsentscheidung bietet sich auch ne Gesetzesänderung an oder oder oder ...

[ungewiss]

Ich hab ja gar nichts gegen Wissensfragen - ich wollte nur wissen, ob diese üblicherweise zu erwarten sind. Meine Wimi/Ref-Bewerbungsgespräche waren eher Persönlichkeits-/Kompatibilitätscheck - da stimmten ja auch meine Noten, in den letzten Jahren hatte ich oft eher das Gefühl, dass sich die Kanzleien bei mir bewerben als umgekehrt (da wurden oft mehr Reden gehalten, die mich überzeugen sollten, als Fragen gestellt).

Das könnte jetzt - einerseits wegen meiner Note aus dem 2. StEx, andererseits, weil es um eine andere Position geht - ja anders aussehen, deshalb die Frage.

[Muirne]

Meines Erachtens ist es jedenfalls unüblich. Kam noch in keinem Bewerbungsgespräch bei mir oder Menschen, die ich kenne, vor. Zu dem, was man gemacht hat, was man so kann, zum Werdegang, Smalltalk, Teamfähigkeit abklopfen, all sowas, ja. Konkrete Wissensabfragen iSe Prüfungsgespräches, wo man zuvor was "gelernt" haben muss würde ich persönlich nicht erwarten. Ich halte das auch für wenig zielführend, da man die fachliche Eignung bereits über die Vorauswahl prüft und es idR im Job ohnehin im Wesentlichen um Dinge geht, die man sich erstmal aneignen muss. Eher im Gegenteil würde ich sagen, wird einem was über die Tätigkeit erzählt, wenn man Berufseinsteiger ist.

[famulus]

Das kommt doch völlig auf die Stelle und den Markt an. Wenn ich relativ kurzfristig einen Spezialisten brauche, Bewerbungen aber nur von Generalisten oder Quereinsteigern eingehen, handele ich doch fahrlässig, wenn ich die fachliche Eignung nicht im Gespräch überprüfe.

[stilzchenrumpel]

wenn ich einen Spezialisten suche, schreibe ich aber keine Stelle für einen Berufseinsteiger aus. Und darum geht es hier doch. M.E. wird von den großen Kanzleien natürlich im Regelfall eine Vorbeschäftigung im Rechtsgebiet erwartet, aber genau darauf haben sich die Fragen bei mir auch immer beschränkt*. Erwartet wird für das gute Geld natürlich, sich in Spezialfragen eben sehr schnell und gründlich und zur Not unter Aufopferung der Nacht / des Wochenendes einzuarbeiten.

*"Sie haben ja angegeben, bei Hire & Fire LLP als Wimi gewesen zu sein. Dann haben Sie bestimmt einige Immobilien DDs gesehen?"
"Logo, ich kann richtig gut 500 Stellplatzverträge von Shoppingcenter-Parkhäusern prüfen!"

[famulus]

"Was ich suche" oder mir wünsche korreliert aber nicht zwingend mit dem, was sich für die Stellenausschreibung anbietet - gerade heute nicht. In bestimmten Bereichen gibt der Markt meinem Eindruck nach einfach überhaupt nichts her. Aber zugegebenermaßen Nahbereichsempirie.