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juraexamen2019
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Beitrag von juraexamen2019 »

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Freedom
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Freedom »

Derzeit ist eine bescheidene Situation um sich zu bewerben. Fast alle Kanzleien dürften Einstellungsstop haben, das betrifft dann auch Associate-Bewerber mit Gut etc. es ist einfach der Corona Situation geschuldet. Keinesfalls solltest du zulassen, dass dich das emotional in irgendeiner Art und Weise belastet.

Gerade bei WissMits gilt nunmal, dass sie oft mehr so als recruiting-Maßnahme eingestellt werden und nicht weil sie zwingend gegenüber den Mandanten abgerechnet werden können. Zur Zeit dürften einfach keine eingestellt werden, unabhängig von der Note.

Mag komisch klingen, aber zur Zeit gilt: Sei froh, wenn du das Ref noch vor dir hast und damit 2 Jahre ins Land ziehen lassen kannst bevor du auf den Arbeitsmarkt musst (jedenfalls wenn du in die Privatwirtschaft willst). Jetzt mit dem zweiten fertig zu sein dürfte der absolute worst case sein.
Digiwas?
juraexamen2019
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von juraexamen2019 »

Das habe ich mir auch schon gedacht. Aber ich rechne mal damit, dass sich die Dinge früher oder später normalisieren und ich wüsste gerne, ob ich jetzt schon meine beruflichen Ziele an mein Examen anpassen muss. Man liest ja öfter, dass schon 8 Punkte im 1. Examen für die GK reichen und auch der Schwerpunkt nicht immer rausgerechnet wird, wobei nicht klar ist, ob es sich nur um Gerüchte handelt.
GKs haben mir zwar schon zT geantwortet, dass andere Kandidaten qualifizierter sind, meine Qualifikationen also nicht genügen, aber sie werden wohl kaum offen zugeben, dass sie gerade Engpässe haben..
Freedom
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Freedom »

Die letzten Jahren ware von stetigem Wachstum geprägt. Die Kanzleien haben alle eingestellt, sich gegenseitig mit Wachstumszielen übertroffen, es wurde viel Marketing gemacht, viele kostenlose Recruiting-Veranstaltungen mit Hotelübernachtung usw. Da sind mir teils auch (Nahbereichsempirie, man verzeihe mir bitte) einige Frauen begegnet mit unter 9. Ansonsten gilt noch allgemein (Wiegesagt, aktuell als überlagert durch Corona) dass Hamburg und Berlin am schwierigsten sind. "Normalerweise" aka vor Corona wäre es in Frankfurt mit der Note kaum ein problem irgendwo als Wissmit in ne GK zu kommen.

Die Kanzleien erwecken halt nach außen und im Hochglanzmagazin immer den Eindruck sie würden unabhängig von jeder Marksituation einstellen, wären halt super erfolgleich usw. Aber es gilt eben schlicht: Angebot und Nachfrage. Aktuell gibt es viel Angebot weil alle keinen Job bekommen und wenig nachfrage, weil die, die einen Job haben, froh sind ihn zu behalten auch wenn sie vor corona einen wechsel angestrebt hätten. Wer will in der Krise schon Probezeit riskieren. Außerdem weniger Beratungsbedarf, Krise, mandanten zahlen nicht nicht usw. Einfach mal wirtschaftlich betrachten: Würdest du einen zustzlichen Mitarbeiter mit Festgehalt einstellen, wenn dir - keine ahnung - 40 % Der Einnahmen wegbrechen? Die Kohle geht direkt von deiner Entnahme als Partner ab.

Diss-Stellen bekommen dürfte daher auch schwieriger sein. NIemand weiß, wie lange Corona noch anhält. Aber wenn du das Ref eh noch vor dir hast, würde ich nicht meine ganze berufliche Zielsetzung in Frage stellen. Zumal der generelle Trend - dass alle Kanzleien einen gewissen Druck haben, weiblicher zu werden - ja auch nach Corona bleiben dürfte.
Digiwas?
juraexamen2019
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von juraexamen2019 »

Danke für die ausführliche Antworten, das macht Mut. Ich weiß natürlich, dass 8,5 Punkte keine schlechte Note sind, allerdings spiegeln sie leider nicht meinen Schnitt im Klausurenkurs und auch nicht meine Erwartung vor dem mündlichen Examen wider. Deshalb würde ich jetzt am Liebsten den Kopf in den Sand stecken, so dramatisch das auch klingen mag. Weißt du denn zufällig, ob GKs den Schwerpunkt wirklich rausrechnen?
Freedom
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Freedom »

Schwer zu beurteilen. Einfach mal bisschen hier im Forum in Threads lesen (Stichwort: verbesserungsversuch z.B.) . Der Sachverhalt „Habe 8,x Punkte staatlich, mit Schwerpunkt bin ich im VB, reicht das für die GK oder soll ich Verbesserungsversuch machen“ ist absoluter Standard-Fall hier im Forum und wurde in den letzten Jahren zig fach diskutiert. Auch das Rausrechnen das Schwerpunkts. Es ist einfach ein verdammt häufig anzutreffender Fall.

Nahbereichsempirie: Kumpel mit ähnlichen noten im ersten staatlich und im SP, m.E. echt ein guter Jurist, ist in Berlin nicht untergekommen als Wissmit, sogar vor Corona. Nur bei Kanzleien die mehr so die Hälfte zahlen. In München hat er sofort ne 800€ Wochenarbeitstag Stelle bekommen.

Grundsätzlich GALT Vor corona hier im Forum auch die Devise: Viele Kanzleien können es sich nicht mehr erlauben, das Doppel VB zu verlangen im Sinne von staatlich und sind froh, wenn sie es mit SP bekommen.

Es hängt immer so ein bisschen von der Person ab. Manch einer ist psychisch völlig durch und einfach nur froh, es hinter sich zu haben, andere haben kein problem damit, ganz entspannt den Verbesserungsversuch anzugehen. (Bitte vorher paar Wochen Urlaub machen!)

Gerade wenn man vorher eher besser war bzw. meint, im Examen nicht so gut weggekommen zu sein wie man könnte, geht die h.M. hier im Forum dahin, nochmal zu schreiben. (Normalerweise häufig mit Nebentätigkeit GK dann, das wäre hier halt die Herausforderung der Finanzierung).
Auch die Stadt in der man anfangen will später spielt eine große Rolle, soll es Berlin oder HH sein wäre zum Verbesserungsversuch zu raten.

Ansonsten gilt aber leider auch: Wir wissen nicht, wie sich die Wirtschaft nach Corona so entwickelt. Was ist mit all den Absolventen, die jetzt keinen Job finden? Geben die jetzt alle ihren vorherigen Berufswunsch auf, sofern sie in ne GK wollten? Schreiben die jetzt alle Diss etc. ist womöglich auch in einiger Zeit noch ein Überschuss des Angebots festzustellen. Abhängig von der Stadt in die du willst und abhängig davon ob du es dir finanziell erlauben kannst, würde ich den verbesserungsversuch in Betracht ziehen. Vielleicht sind auch alle die jetzt auf den Markt strömen mit solchen Noten froh irgendwo ne Richterstelle zu bekommen, der Markt erholt sich mit einem Impfstoff schnell und in einem Jahr ist der Spuk vorbei und alles wie vorher. Wir wissen es leider nicht. Grundsätzlich dürfte gelten: Angebot und Nachfrage regeln die verlangten Noten.

Insofern kann ich leider nicht die emotional gewünschte Aussage treffen "Ja tun sie alles ist gut". (Die man dann natürlich immer gerne hören will). Sollte es auf einen Verbesserungsversuch hinauslaufen gilt aber auch: Du hast ne gute Note, du hast ein VB, bist damit im oberen Bereich. Wenn, dann schreib ihn entspannt (Sicher, im Stoff bleiben sollte man schon) ohne Druck nochmal mit. Was sollen die ganzen Leute sagen mit 6 Punkten im Erstversuch? Die haben mehr Druck. Den hast du nicht.
Digiwas?
juraexamen2019
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von juraexamen2019 »

Danke für das ehrliche Feedback. Leider war das mein regulärer Versuch. Ich hoffe aber, meine Qualifikationen mit einem LLM und einem besseren 2. Examen aufwerten zu können. Daneben habe ich noch ausgeprägte Sprachkenntnisse, mit denen ich mich hoffentlich auch etwas abheben kann. Hilft alles nichts, abwarten :D
Praxiskommentar
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Praxiskommentar »

Ich kann dir leider keine Einschätzung geben, wir Corona die Lage verändert hat, aber im Münchener Raum solltest du unter regulären Umständen mit 8,5 im Staatsteil + VB mit Schwerpunkt keine Probleme haben. Das gilt insbesondere, wenn du Zusatzqualifikationen aufweisen kannst.
LukasW
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von LukasW »

Also um mal ein bisschen zu beruhigen:

Das
Freedom hat geschrieben: Freitag 31. Juli 2020, 17:42 Fast alle Kanzleien dürften Einstellungsstop haben, das betrifft dann auch Associate-Bewerber mit Gut etc. es ist einfach der Corona Situation geschuldet.
stimmt in dieser Pauschalität nun auch wieder nicht...
Freedom
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Freedom »

LukasW hat geschrieben: Montag 3. August 2020, 13:51 Also um mal ein bisschen zu beruhigen:

Das
Freedom hat geschrieben: Freitag 31. Juli 2020, 17:42 Fast alle Kanzleien dürften Einstellungsstop haben, das betrifft dann auch Associate-Bewerber mit Gut etc. es ist einfach der Corona Situation geschuldet.
stimmt in dieser Pauschalität nun auch wieder nicht...
"Dürften" zeigt hier schon, dass ich ersichtlich eine Pauschalisierung getroffen habe. Die ist dann meist auch eher pauschal. ;)
Dass man für den Sehr Gut Absolventen oder den Gut Absolventen oder den perfekten VB-Kandidaten einen Job haben mag oder dass man einen Job bereitstellt, wenn jemand gerade Richter geworden ist und ich dringend einen Associate brauche um die Leverage aufrechtzuerhalten dürfte nichts an der generellen Aussage ändern, dass Mitarbeiter mit Festgehalt bezahlt werden wollen und ich diese nur einstelle, wenn ich selbst genug Einnahmen habe (Forderungen helfen mir hier nicht, damit lässt sich der Arbeitnehmer auch nicht bezahlen).

Die Gründe von oben mag ich hier nicht wiederholen und ich weiß, dass meine Beiträge massiv dem Bild widersprechen, dass man gewinnt, wenn man Azur und co liest oder sich zu guten Zeiten auf Karriere-Events mit GK-Anwälten unterhält. Meine Thesen basieren rein auf wirtschaftlichem Verständnis, insbesondere im Hinblick auf Angebot und Nachfrage. Würden Kanzleien, ähnlich wie Unternehmen, Rücklagen bilden, sähe die Situation wohl auch anders aus. Tun sie aber nicht. Daher ist das Denken hier eher kurzfristig. Sprich: (Siehe oben) Sobald sich der Markt erholt, finden alle auf einmal wieder problemlos Arbeitsplätze (siehe oben: Diejenigen Bewerber die in der Zwischenzeit angefallen sind sind nicht zu vernachlässigen und können den Prozess verlangsamen).
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famulus
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von famulus »

Hast du da auch ganz handfeste praktische Erfahrungen oder gründet das alles auf bloßem abstraktem "Verständnis"? Es wäre ja auch für den Fragesteller interessant, welchen Background der einzige Antworter genau hat - wenn das, sagen wir mal als Beispiel, eine laufende Promotion ohne relevante Einblicke durch einschlägige Nebenbeschäftigungen wäre, wäre das sicherlich weniger belastbar als z. B. die Auskunft eines GroKo-Personalers.
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Herr Schraeg »

Gerade bei Einstellungsfragen funktioniert die Pauschalierung "die GKs" selten. Das ist von GK zu GK, von Standort zu Standort und gelegentlich sogar innerhalb eines Standorts von Partner zu Partner, unterschiedlich.

Für uns gilt: kein Einstellungsstop. Bei M & A ist man derzeit etwas zurückhaltender, das gleichen andere Bereiche aus. Nach meiner Beobachtung gilt das - siehe allerdings den Vorbehalt oben - auch für die meisten anderen GKs. Selbst bei einem grundsätzlichen Einstellungsstop würden aber wohl alle GKs für den herausragenden Kandidaten sofort eine Ausnahme machen.

Wir halten auch grundsätzlich am Doppelprädikat als Einstellungsvoraussetzung fest. Das bedeutet, dass es bei dringendem Bedarf oder relevanten Zusatzqualifikationen Ausnahmen gibt. Die Häufigkeit der Ausnahmen variiert von Standort zu Standort. In Berlin z.B. sind die Anforderungen strenger als in Frankfurt.

Wir rechnen den Schwerpunkt auch nicht (mehr) heraus, sondern schauen auf die Gesamtperformance. Wenn der TE also im 2.Examen das VB schafft, sollten 8,5 im staatlichen Teil bei VB insgesamt an keinem Standort ein Problem sein (wenn nicht auf die zu besetzenden Stellen nach der Papierform besser qualifizierte Kandidaten sich bewerben).
Freedom
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Freedom »

Das hier ist ein Juraforum. Hier werden ständig Fragen zu Bewerbungsprozessen gestellt. Weder schreiben hier Personaler - noch würden die, wenn sie hier schreiben würden, schreiben was Sache ist.

Du hast Recht, vielleicht sollte ich meinen Beiträgen hinzufügen dass ich kein Personaler bin. Umgekehrt könnte man argumentieren, dass ein gescheiter Jurist, und ein 8,5 Punkte Jurist ist das, anhand meiner Argumente durch Logik seinerseits erkennen kann, dass ich keine EInblicke habe, da ich ja sonst einfach geschrieben hätte, dass "Wir" Einstellungsstopp haben.

Dass hier sonst niemand schreibt ist ärgerlich, aber nicht zu ändern. Auch dein Post kritisiert mich nur, ohne selbst inhaltlich etwas beizutragen. Gerne hätte ich hier EInblicke von GK-Anwälten gelesen, ein paar haben wir ja glaube ich. Die schreiben aber leider nicht.
edit: Endlich mal einer ;)

Daher habe ich ich mich anderer Methoden bedient: Einer Mischung aus Beobachtung und Logik.

Zur Beobachtung:
- Ein Artikel auf juve, nach dem eine GK alle ihre WissMits rausschmeißt
- Ein Kollege in einer GK, der sagt, sie hätten derzeit Einstellungsstop
- Anwälte hier im Forum, die darauf hinweisen, das Problem sei nicht der niedrigere Beratungsbedarf, sondern dass einige Mandaten nicht zahlen würden
- mehrere Personen - hier im Forum also auch schon zwei, die davon berichten, dass sie und ihre Freunde reihenweise Absagen kassieren würden
- dabei war die Beobachtung hier im Forum doch ansonsten in letzter Zeit immer, dass man mit den genannten Noten unterkommt.

Zur Logik:
- Die Konzepte von Angebot und Nachfrage sind derartig elementar und einfach, dass man keine 5 Jahre Ökonomie-Studium benötigt, um sie zu verstehen. Das Argument, das solle man den Ökonomen überlassen, lasse ich hier nicht gelten, das ist, als würde in einem Ökonomie-Forum jemand schreiben: Mein Mp3 Player, 50€, wurde defekt geliefert, meint ihr ich kann den zurückgeben und Ersatz verlangen? und die Antwort wäre: Küchenjura. Geh zu einem Anwalt und lass dich für 200€ beraten. Wir können nur Ökonomie, wir können kein Jura. :-k

Wenn der Sommer heiß ist und ich dringend einen Ventilator kaufen will, aber die guten ausverkauft sind bzw. schon weg sind, dann kaufe ich stattdessen den Ventilator der auf amazon schlechter bewertet ist. Besser den als gar keinen. Jetzt stellen wir mal nicht auf mich ab, sondern auf die aggregierte Nachfrage nach Ventilatoren. Wenn der Sommer endet, sinkt die Nachfrage nach Ventilatoren, jetzt haben aber alle Hersteller Überkapazitäten aufgebaut und der Markt ist voll davon. Kaufe ich als Nachfrager jetzt noch den schlechter bewerteteten Ventilator? Nein, plötzlich habe ich wieder mehr Auswahl und kaufe nur noch den am besten bewerteteten.

Wenn die Nachfrage nach qualifzierten Juristen sinkt - siehe oben - und es keinen Grund gibt, warum das Angebot an Juristen sinken sollte - und wir die Annahme hinzufügen, dass GK nach Noten einstellen, Noten also unsere "Bewertung" Ausdrücken - dann steigen die Bewertungs-Anforderungen, die ich, der Ventilator...äh Jurist, brauche, um eingestellt zu werden.

Soweit meine Küchen-Ökonomik.

Aber wenn du lieber empirische Forschung betreiben willst schlage ich vor, ruf doch einfach mal 20 Personalerinnen an und frag wie es so aussieht derzeit. Bei deren Angaben musst du freilich wieder die ökonomische Realität dahinter berücksichtigen: Die Aussage "Gute Kandidaten stellen wir immer ein" ist Standard, man will ja, auch wenn man weniger einstellen sollte, immer die besten haben. Daher wird man jede Aussage unterlassen, die dazu führen könnte, dass sich weniger bewerben.

Dass das fließend übergehen wird in die Normalsituation und dass der Peak des Nicht-Einstellens inzwischen überwunden ist, ist auch klar. Wir haben immerhin schon August und die Lage hat sich etwas normalisiert.
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von Blaumann »

Freedom hat geschrieben: Freitag 31. Juli 2020, 17:42 Fast alle Kanzleien dürften Einstellungsstop haben
Wir nicht. Allerdings keine GK und derzeit werden auch keine WissMits gesucht.
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Re: Staatlicher Teil im 1. Examen mit 8,5 P: Großkanzlei?

Beitrag von gola20 »

Jeder kennt das Prinzip Angebot und Nachfrage. Seitenlange Erörterungen erübrigen sich. Das Problem ist, dass du keine Ahnung hast wie zur Zeit Angebot und Nachfrage bei der konkreten GK oder allgemein bei GKs aussieht. Das ist reine Spekulation.
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