Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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juraabcd1
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Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von juraabcd1 »

Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie hoch euer täglicher Arbeitsaufwand bei einer 6- wöchigen Seminararbeit im Durchschnitt war.

Ich schreibe meine seit ca. 2 Wochen und sitze effektiv ca. 3-4 Stunden pro Tag dran, Mo-Fr.

Würdet Ihr sagen, rein vom Aufwand reicht das für eine ordentliche Note?
Ich habe auch das Gefühl, dass bisher die meiste Zeit für Recherche und Durchlesen drauf geht.
Eine wirklich strukturierte Ausarbeitung habe ich bisher noch nicht. Eher nur aneinander hängende Fakten mit Fußboten und eine ganz grobe Gliederung.
War das bei euch auch so und habt ihr erst gegen Ende einen richtigen Zusammenhang und roten Faden herausgearbeitet?
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Tibor
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Re: Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von Tibor »

juraabcd1 hat geschrieben:Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie hoch euer täglicher Arbeitsaufwand bei einer 6- wöchigen Seminararbeit im Durchschnitt war.

Ich schreibe meine seit ca. 2 Wochen und sitze effektiv ca. 3-4 Stunden pro Tag dran, Mo-Fr.

Würdet Ihr sagen, rein vom Aufwand reicht das für eine ordentliche Note?
Ich habe auch das Gefühl, dass bisher die meiste Zeit für Recherche und Durchlesen drauf geht.
Eine wirklich strukturierte Ausarbeitung habe ich bisher noch nicht. Eher nur aneinander hängende Fakten mit Fußboten und eine ganz grobe Gliederung.
War das bei euch auch so und habt ihr erst gegen Ende einen richtigen Zusammenhang und roten Faden herausgearbeitet?
Man erkennt idR den Arbeitsaufwand. 3-4h x 5 Tage ist wohl unterdurchschnittlich. Das investieren viele Studies allein in Literaturrecherche.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Lawyalty first
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Re: Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von Lawyalty first »

Tibor hat geschrieben: Dienstag 18. August 2020, 18:28
juraabcd1 hat geschrieben:Hallo zusammen,

mich würde interessieren, wie hoch euer täglicher Arbeitsaufwand bei einer 6- wöchigen Seminararbeit im Durchschnitt war.

Ich schreibe meine seit ca. 2 Wochen und sitze effektiv ca. 3-4 Stunden pro Tag dran, Mo-Fr.

Würdet Ihr sagen, rein vom Aufwand reicht das für eine ordentliche Note?
Ich habe auch das Gefühl, dass bisher die meiste Zeit für Recherche und Durchlesen drauf geht.
Eine wirklich strukturierte Ausarbeitung habe ich bisher noch nicht. Eher nur aneinander hängende Fakten mit Fußboten und eine ganz grobe Gliederung.
War das bei euch auch so und habt ihr erst gegen Ende einen richtigen Zusammenhang und roten Faden herausgearbeitet?
Man erkennt idR den Arbeitsaufwand. 3-4h x 5 Tage ist wohl unterdurchschnittlich. Das investieren viele Studies allein in Literaturrecherche.
Kann ich so unterschreiben. Viel wichtiger ist jedoch Folgendes: Trau dich ruhig auch mal eigene juristische Standpunkte zu vertreten und bediene dich hierfür wirklich vollumfänglich und konsequent am juristischen Auslegungsinstrumentarium.
Sektnase
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Re: Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von Sektnase »

Viel (!) mehr habe ich vermutlich auch nicht gemacht. In meinem Seminar waren aber auch welche 12h am Tag dran.. Masse statt Klasse! Und kommt auf den Punkt, bringt nicht die Nacht zum Tag zu machen um dann am Ende drei mal so viel Zeichen zu haben wie erlaubt und dann alles wieder zu löschen.

Edit: Gib Dir Mühe, zählt viel (!?).
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Seb
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Re: Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von Seb »

Also ich habe relativ viel gemacht, da ich meine Schwerpunkt Klausur ausgleichen wollte. (konstant Mo-Sa von 8-9 bis 18-19 Uhr in der Bib, habe mir dafür extra ein Carell organisiert und mich richtig eingebunkert - habe aber in dieser Brutto Zeit viele Pausen gemacht, da ich nach zwei Aufsätzen teilweise richtig durch war, empfand es als äußerst anstrengend sich in die Argumentation anderer hineinzudenken, um anschließend das wichtige vom unwichtigen herauszufiltern.)

Mein größter Fehler war, dass ich die Seminararbeit lange Zeit über nur in einer groben Gliederung stehen lassen habe.
Da musste ich dann die letzten 10-12 Tage wirklich netto 14+ Stunden daran arbeiten um die Lösung tatsächlich niedergeschrieben zu bekommen.(Mit heldenhafter Unterstützung meiner Freundin :-# )
In diesen Tagen habe ich wirklich sämtliche Energy Getränke durchprobiert - vom Lidl Kong Strong assi Energy bis zu "gesunden" Sportler Monster Energy Hydro. Da saß ich teils am Schreibtisch und habe wieder den Sonnenaufgang mitbekommen. :drinking:
Solch ein schlechtes "Management" solltest du vermeiden, außer du quälst dich gerne.

Das war keine schöne Zeit aber es hat sich zum Glück im Nachhinein mehr als gelohnt. (bekam ein sehr gut - dachte damals mehr als 7 Punkte werden es nicht werden, aus heutiger Sicht war es aber doch ne brauchbare Arbeit, da ich zum ersten mal wirklich vertieft die Auslegungsmethoden angewandt habe, plus meinen eigenen "Senf" vertreten; Zur Orientierung würde ich als übergeordnetes Prinzip heranziehen deinem Prof. nicht erklären zu wollen, dass es so ist, sondern viel mehr warum es so ist - habe mir diesen Ratschlag/Prinzip fürs Examen von unserer Leiterin des Landesjustizprüfungsamt zu Herzen genommen und würde ihn auch für die Seminararbeit empfehlen. Das Ergebnis ist wie so oft "latte" - in der anschließenden Diskussion wollte mein Prof mich von meiner Ansicht auf geschickte Art und Weise abbringen, ist ihm auch fast geglückt :-D )


Aber "nur" viel machen bringt natürlich nichts. Entscheidend ist mit welcher Qualität du deine Zeit füllst.

Edit:

Achja .. bei mir war am Anfang auch erstmal nichts konkretes vorhanden, geschweige denn der berühmte rote Faden.
Ich hatte eine erste grobe Gliederung und durfte zur Rückfrage meinen zuständigen Prof darauf ansprechen.
Ich meinte, ich hätte noch nicht wirklich Ahnung, worauf er nur meinte, das sieht man :D

Eine "saubere" Lösung entwickelte sich bei mir erst mit der Zeit, es wechselte allmählich vom groben ins feine, vom unwichtigen zum wichtigen und von der Oberfläche in die Tiefe. Ich musste erstmal das Thema richtig "verstehen" und einordnen können, ehe sich bei mir ein Faden abzeichnen lies. Aber dazu habe ich mich erst intensiv mit den relevanten Materialien, also Aufsätze, Festschriften und Dissertationen beschäftigt. Und wie gesagt, selbst zum Zeitpunkt der Abgabe dachte ich immer noch nicht, dass sich hierbei ein Faden erkennen lässt, da man manchmal so intensiv in der Materie steckt, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr erkennt und demgemäß die eigene Gliederung nicht richtig einordnen kann. (So ging es mir jedenfalls).
Gelöschter Nutzer

Re: Arbeitsaufwand Schwerpunkt Seminararbeit

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Die Note allein vom eingesetzten Arbeitsaufwand abhängig zu machen ist absolut unsinnig, da sind wir uns alle einig. Bei mir war es völlig normal, dass die meiste Zeit tatsächlich für die Recherche draufgegangen ist. Das ist aber auch wichtig, da du ja ohne gut recherchierte und strukturierte Literatur meist kein gutes Fundament für die weitere Arbeit hast!

Hast du vielleicht einen Tutor o.ä., an den du dich wenden könntest, wenn du mit deiner Gliederung wirklich absolut nicht weiterkommst? So simpel das auch sein mag, mir helfen Mind Maps sehr gut, um die Gedanken und Themen zu ordnen. Dann ist es meist viel einfacher, daraus eine handfeste Gliederung zu basteln :)
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