Studienwahl

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

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Noaht
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Studienwahl

Beitrag von Noaht »

Liebes Forum,

nachdem ich nun mein Abitur diesen Sommer bestanden habe, stellt sich mir die Frage der Studienwahl. Dabei bin ich auf den Studiengang Jura gekommen, weil mich der Umgang mit Sprache, genauso wie die Systematik des Rechtssystems interessieren.
Derzeit bin ich noch im Rahmen eines Freiwilligen Sozialen Jahres (6 Monate) tätig, das im Januar endet. Folglich besteht noch ausreichend Zeit mich genauer mit Jura zu befassen. Nun besteht allerdings genau hier mein Problem:
Nach umfangreicher Internet Recherche, sowie Gesprächen mit Anwälten aus mittelständischen- und Großkanzleien, kann ich mir noch immer nicht konkret etwas unter der Anwaltsarbeit vorstellen. Ein Praktikum in einer Kanzlei würde ich wohl primär am Drucker oder der Kaffeemaschine verbringen, daher stellt sich mir nun die Frage: Wie, bzw. Wo kann ich juristische/ anwaltliche Arbeit beobachten oder in Anfängen gar mit arbeiten?

Ich freue mich über jede Antwort :)

Mit freundlichen Grüßen
Noah
Liz
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Re: Studienwahl

Beitrag von Liz »

Naja, einen Studienanfänger, der noch nie ein Gesetzbuch aufgeschlagen hat, wird man nur bedingt sinnvoll mit juristischer Arbeit beschäftigen können. Das macht nach dem 3./4. Semester mehr Sinn. Ein Praktikum wird man aber nicht zwingend nur mit Kaffeekochen verbringen, wenn man einen Anwalt findet, der bereit ist, einen einfach ein bisschen zu Verhandlungen mitzunehmen usw.

Alternativ könntest Du Dir ggf auch beim Amtsgericht ein paar Strafverhandlungen anschauen. Strafverhandlungen sind in aller Regel auch für Laien ohne Aktenkenntnis verständlich.
Theopa
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Re: Studienwahl

Beitrag von Theopa »

Es gibt schon einige Möglichkeiten Abiturienten sinnvoll zu beschäftigen, ohne sie dabei als Hilfskraft auszunutzen. Das kostet den entsprechenden Ausbilder aber Zeit und Mühe (ohne dass damit etwas "gewonnen" wäre), weshalb man eher selten Glück haben wird. Natürlich kommt es auch auf die Größe der Einheit und die Geschäftsfelder an. Beim Spezialisten der nur an ein bis zwei Großprojekten arbeitet wird der Praktikant einfach nur sinnlos daneben sitzen können, bei der kleinen Einzelkanzlei o.Ä. kann man aber durchaus auch mal mal spannendere Unterhaltung bieten und Praktikanten einige kleinere Aufträge erledigen lassen.
Sektnase
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Re: Studienwahl

Beitrag von Sektnase »

Liz hat geschrieben: Dienstag 25. August 2020, 09:23 Alternativ könntest Du Dir ggf auch beim Amtsgericht ein paar Strafverhandlungen anschauen. Strafverhandlungen sind in aller Regel auch für Laien ohne Aktenkenntnis verständlich.
+1

Über die anwaltliche Arbeit lernst du da zwar nicht viel, aber über die juristische. Zu Jura an sich: lies doch einfach mal ein paar Rechtsteile in Zeitungen (bspw. Thomas Fischer bei SPON) oder hör dir z.B. den FAZ-Einspruch Podcast an (die machen zwar seeehr viele fachliche Fehler, dürfte aber für einen Überblick doch ganz interessant sein).
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
rewi45
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Re: Studienwahl

Beitrag von rewi45 »

Man kann sich im Gericht auch Verhandlungen anschauen. Vielleicht hilft dir das weiter.
Gelöschter Nutzer

Re: Studienwahl

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Selbst wenn es wenige Kanzleien gibt, die offene Stellen- bzw. Praktikumsausschreibungen haben, die sich an Abiturienten richten, solltest du es mit Initiativbewerbungen versuchen. Es wird sicher einige Kanzleien geben, die du mit einem guten Motivationsschreiben überzeugen kannst.

Ich schließe mich den anderen an und gehe nicht davon aus, dass ein Praktikum zwingend mit der alleinigen Beschäftigung des Kaffeekochens etc verbunden ist. Einen Einblick in Arbeitsleben und -inhalte innerhalb einer Kanzlei wirst du auf jeden Fall bekommen. Einfach ausprobieren :)
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