Kaiser Seminare zum materiellen Recht

[Logisch_Win7]

Hallo zusammen,

ich überlege gerade, ob ich für Zivilrecht das Kaiserseminar zum materiellen Recht buchen soll. Bietet das Seminar gegenüber dem Kaiserskript irgendeinen Mehrwert?

[OJ1988]

Nein, das sind rasante Schnelldurchläufe, die m.E. nicht viel bringen, da keiner der Dozenten - da materielles Recht - hier einen "Praktikervorteil" bieten kann. Was examensrelevant(er) ist, kannst du auch den Skripten entnehmen.

[Logisch_Win7]

Vielen Dank schon mal für die Antwort. Hast du ein solches Seminar selbst besucht?

[OJ1988]

Vielen Dank schon mal für die Antwort. Hast du ein solches Seminar selbst besucht?

Ja, ich meine es waren damals 2 Kurse zum materiellen Recht (war dieses Paket, bei dem man 6 Kurse "billiger" bekommt). Ist allerdings auch schon 5 Jahre her, Dozenten mögen gewechselt haben usw. Strukturell dürfte meine Aussage allerdings allgemeingültig sein. Auf welchem Level findet wohl ein Wochenend-Crashkurs im materiellen Recht statt?

[Logisch_Win7]

Vielen Dank schon mal für die Antwort. Hast du ein solches Seminar selbst besucht?

Ja, ich meine es waren damals 2 Kurse zum materiellen Recht (war dieses Paket, bei dem man 6 Kurse "billiger" bekommt). Ist allerdings auch schon 5 Jahre her, Dozenten mögen gewechselt haben usw. Strukturell dürfte meine Aussage allerdings allgemeingültig sein. Auf welchem Level findet wohl ein Wochenend-Crashkurs im materiellen Recht statt?

Ja, eigentlich wollte ich es auch nicht machen. Aber wie das immer so ist bei Juristen, hab ich dann von meiner Ausbilderin gehört, dass sie das richtig gut fand und ihr auch im Vergleich zum Skript geholt habe, weil es noch mal komprimierter und deshalb besser für eine schnelle Wiederholung sei. Mal schauen, wie ich es mache.

[sai]

Ich habe das „Seminar“ vor einigen Jahren in Dortmund besucht. War eine Katastrophe. Eine völlig überfüllte Halle, einige Teilnehmer haben nicht mal einen Sitzplatz bekommen. Dann stellt sich einer von den Dozenten (in dem Fall T. Kaiser) vorne auf die Bühne und erzählt halt (wenn auch ganz unterhaltsam) seinen Stiefel runter.

Was sich wirklich gelohnt hat waren hingegen die Kleingruppen über das Referendarangebot der damaligen Kanzlei.

[Liz]

Genau aus diesem Grund hat sich mir nicht erschlossen, weshalb sich die AG-Kollegen vor den Klausuren mehrere Wochenenden um die Ohren geschlagen haben, um dann quasi unter Anleitung nochmals 50 Seiten Zusammenfassung zu einem Skript vom 200 Seiten zu schreiben.

Wenn man dagegen vorher gründlich gelernt hat, kann man sich an diesen Wochenenden besser mit einem Stapel eigene Notizen zwei Stunden zur Wiederholung in die Sonne setzen und sich danach in Ruhe überlegen, wie man die gesparten 170 € ausgeben kann.

[OJ1988]

Genau aus diesem Grund hat sich mir nicht erschlossen, weshalb sich die AG-Kollegen vor den Klausuren mehrere Wochenenden um die Ohren geschlagen haben, um dann quasi unter Anleitung nochmals 50 Seiten Zusammenfassung zu einem Skript vom 200 Seiten zu schreiben.

Wenn man dagegen vorher gründlich gelernt hat, kann man sich an diesen Wochenenden besser mit einem Stapel eigene Notizen zwei Stunden zur Wiederholung in die Sonne setzen und sich danach in Ruhe überlegen, wie man die gesparten 170 € ausgeben kann.

0,17 Tausis? Come on...

[Liz]

Kleinvieh macht auch Mist...

[thh]

Genau aus diesem Grund hat sich mir nicht erschlossen, weshalb sich die AG-Kollegen vor den Klausuren mehrere Wochenenden um die Ohren geschlagen haben, um dann quasi unter Anleitung nochmals 50 Seiten Zusammenfassung zu einem Skript vom 200 Seiten zu schreiben.

Wenn man dagegen vorher gründlich gelernt hat, kann man sich an diesen Wochenenden besser mit einem Stapel eigene Notizen zwei Stunden zur Wiederholung in die Sonne setzen und sich danach in Ruhe überlegen, wie man die gesparten 170 € ausgeben kann.

Ich möchte nicht ausschließen, dass das eine Frage des Lerntyps ist. Manche lernen besser beim Lesen, andere besser beim Zuhören.

[Liz]

Das Argument ist allerdings häufig, es sei so schön komprimiert gewesen und jetzt wisse man genau, was lernen müsse. Im gleichen Atemzug wird eingeräumt, dass es viel und anstrengend war. Nach 6-7 Jahren juristischer Ausbildung sollte man aber selbst in der Lage sein, sich in einem Skript die wichtigsten Stellen hervorzuheben und diese dann gezielt zu wiederholen.

[Swann]

Das Argument ist allerdings häufig, es sei so schön komprimiert gewesen und jetzt wisse man genau, was lernen müsse. Im gleichen Atemzug wird eingeräumt, dass es viel und anstrengend war. Nach 6-7 Jahren juristischer Ausbildung sollte man aber selbst in der Lage sein, sich in einem Skript die wichtigsten Stellen hervorzuheben und diese dann gezielt zu wiederholen.

Schon, aber die meisten Leute sind auch in der Lage, ihre Reifen zu wechseln, ihre Wohnung zu putzen und sich essen zu kochen und gleichwohl nehmen einige Dienstleistungen hierfür in Anspruch. Wenn es einem hilft und Zeit spart, spricht mE wenig sich dort Unterstützung zu holen.

[Limonadenbaum]

Ich habe am Kaiserseminar zum materiellen Zivilrecht (als Webinar) teilgenommen, auch weil ich lieber höre als lese. Ich fand es insgesamt nicht schlecht, hatte aber falsche / viel zu hohe Erwartungen, die natürlich alle nicht erfüllt wurden. Es wurden absolute Basics behandelt (z.B. dass man in Kaufrechtsfällen immer ausführlich den Sachmangel, die Fristsetzung bzw. deren Entbehrlichkeit und Gewährleistungsausschlüsse prüfen muss - wer hätte das gedacht?!) , was zur Wiederholung ganz nett ist und vielleicht etwas hilft, die Schwerpunkte beim Lernen zu setzen - ich hätte das aber rückblickend betrachtet nicht unbedingt gebraucht. Es war mir zu oberflächlich (was auch nicht anders geht in der kurzen Zeit) und wie auch im Skript fehlten mir Erklärungen ("Merken Sie sich das!" anstatt zu erklären, wie der BGH zu seiner Lösung kommt). Ganz gut fand ich, dass ein paar neuere Entscheidungen besprochen wurden - kam bei mir im Examen aber alles nicht dran.

Viel besser, weil ausführlicher und noch dazu kostenlos finde ich die Podcast-Folgen zum materiellen Zivilrecht von Christian Konert: https://www.ag-zivilrecht.de/