Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

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Cobrah96
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Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Cobrah96 »

Hallo,
ich befinde mich in einer sehr blöden Situation. Ich habe bei einer Hausarbeit im Verwaltungsrecht AT (3. Semester) nur noch einen Versuch.
Ich will auch eigentlich gar nicht erklären wie es dazu gekommen ist - es war jedenfalls meine Schuld und ich bin durch die ersten beiden Versuche nicht durchgefallen, sondern habe es gar nicht erst versucht und hatte das (im Gegensatz zu jetzt) auch nicht vor.

Die Probleme, die mich in diese Situation gebracht haben, sind nun beseitigt.
Ich habe allerdings nur noch 3 Wochen Zeit und habe kaum Vorkenntnisse. Die letzte Hausarbeit habe ich vor 2 Jahren geschrieben. Dafür hätte ich jemanden, der mir ein bisschen (im erlaubten Rahmen) helfen könnte.

Meine Optionen:
1. Versuchen, in diesen 3 Wochen von 0 auf 100 zu kommen und eine ausreichende Hausarbeit zu schreiben
2. Die Hausarbeit aufs nächste Semester verschieben, schon sehr viel vorlernen und dann auch gegebenenfalls die volle Bearbeitungszeit (8 Wochen) nutzen, um zu versuchen, eine wirklich sehr gute Hausarbeit zu schreiben, sodass das Risiko durchzufallen minimiert wird

Im Moment tendiere ich zu der zweiten Option.
Das große Problem dabei ist aber, dass der Abgabetermin erst zu Beginn des nächsten Sommersemesters wäre, ich also erst in 8-10 Monaten erfahren würde, ob ich es geschafft habe und weitermachen dürfte. Falle ich durch, hätte ich im Worst Case die nächsten 10 Monate umsonst studiert.

Deswegen ist die für mich entscheidende Frage, wie hoch das Risiko ist, nach sehr guter Vorbereitung bei einer solchen Hausarbeit durchzufallen.

Was ratet ihr mir?
Julia
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Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Julia »

Lässt sich recht genau sagen: 33,3%

Spaß beiseite. So genau kann dir das hier natürlich keiner sagen. Bis zu welchem Zeitpunkt musst du dich denn anmelden? Bei uns ist es so, dass man sich bis zum Abgabetermin für die Hausarbeit anmelden kann; das wäre dann doch ein wesentlich geringeres Risiko, oder?

Ansonsten würde ich unter diesen Voraussetzungen wohl lieber erst im nächsten Semester schreiben, ehrlicherweise. 3 Wochen sind nicht die Welt und braucht auch der eine oder die andere, der*die zumindest gewisse Vorkenntnisse hat. Letztlich musst du das aber natürlich selbst entscheiden.
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scndbesthand
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Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von scndbesthand »

Klarer Fall: Nächstes Semester. Musst ja nur unerwartet krank werden. Bei Null Vorkenntnissen ist das Risiko zudem viel zu groß, dass Du bei der Bearbeitung einen schweren Fehler begehst, der Dich das Bestehen kostet.

Wenn man sich bis zum Abgabetermin anmelden kann und jemand Qualifiziertes die Arbeit sorgfältig durchsieht, könnte man das Risiko vielleicht wagen. Es bleibt aber ein Risiko.
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Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Sektnase »

Also ich fand die öffentlich-rechtlichen Hausarbeiten immer einfacher und sehr viel weniger Zeitaufwändig als die anderen (2-3 Wochen). Falls du es wagst, stimm dich auf jeden Fall eng mit deinen Kommilitonen ab. Ich kann mir schwer vorstellen, wie man, wenn man den Flurfunk zu von allen geprüften Probleme und Normen beachtet, durch eine Hausarbeit fallen kann - Ausnahme: schwere (rechts)sprachliche Mängel. Letztlich kannst aber nur du es sagen..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Herr Schraeg »

Sektnase hat geschrieben: Freitag 18. September 2020, 11:51 Ich kann mir schwer vorstellen, wie man, wenn man den Flurfunk zu von allen geprüften Probleme und Normen beachtet, durch eine Hausarbeit fallen kann -
Man kann den Flurfunk als die "Intelligenz der Vielen" verstehen, wobei das praktische Problem darin besteht, dass man häufig nicht die Meinung der "Vielen" kennt, sondern die Meinung weniger besonders Lautstarker. Hier aber scheint es um die geringe Zahl derjenigen zu gehen, die eine Hausarbeit zum dritten Mal schreiben und durch die beiden ersten Versuche durchgefallen sind. Da würde ich auf den Flurfunk keinen Pfifferling geben. Klare Empfehlung: nächstes Semester mit guter Vorbereitung.
Sektnase
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Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Sektnase »

Grade dann würde ich lieber auf die Skills der Masse vertrauen :D Er hat ja aber gar nicht mitgeschrieben bislang. Mit Flurfunk meine ich natürlich nicht das, was über den Flur geschrien wird, sondern das, was Kommilitonen haben, die man kennt (und einigermaßen einschätzen kann). Alle können nicht durchfallen, so sticht man schonmal nicht (zu) negativ aus der Masse raus. Durchfallen geht nur mit total abgefahrenem Zeug, dass nicht in der Lösung steht oder über "Unausgegorenheit" von Formalia/Stil/Sprache.

Praktisch: 3 oder 4 Leute aus verschiedenen "Gruppen" aufsuchen und mit denen mal besprechen, was sie so machen. I.d.R. prüfen dann alle die gleichen Normen, dann dürfte was dran sein. Ob das dann 6 oder 13 Punkte sind, liegt nicht am groben Gerüst, aber um 13 Punkte geht's hier ja nicht.
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Freedom
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Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Freedom »

MIt guter Vorbereitung - und sei es nur, sich die Basics des Verwaltungsrechts beizubringen, sacken zu lassen, mal ein paar Fälle nebenbei zu lösen, quer zu lesen in ein paar Skripten, ein Gefühl zu bekommen - dürfte es schwierig sein durchzufallen.

Aber in 3 Wochen ohne jegliche Vorkenntnisse sehe ich das Risiko durchaus als gegeben an. Wir hatten mal eine Hausarbeit, da dachten wir alle, voll easy, aber am Ende hatten 80% von uns die falsche Klageart, weil der Ersteller eine ziemlich fiese Falle eingebaut hat. Wir hatten Glück, das wurde bei der Bewertung berücksichtigt. Blöd nur, wenn du dann einen Korrektor erwischt, der die ersten 5 durchfallen lässt, dann merkt, das machen alle falsch und dann den Rest bestehen lässt und keinen Bock hat, nochmal alles durchzugehen.

Nicht unterschätzen: Formalien, Word-Probleme mit den Fußnoten, Formatierung zerschossen weil verschiedene PCs, ohne fremde Hilfe aka ein technisch bewanderter guter Freund der dir hilft, allein damit kannste mal ne Woche verbringen.

Daher lieber warten. Freilich: Dann aber bitte auch wirklich Verwaltungsrecht erlernen und nicht in einem Jahr wieder 3 Wochen Zeit haben.

Ansonsten bleibt natürlich das Problem des Examens. Wie läufts in den anderen Fächern?
Digiwas?
Gelöschter Nutzer

Re: Wie wahrscheinlich ist es bei einer Hausarbeit durchzufallen?

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Zwar kommt meine Antwort etwas spät, aber auch als Tipp für die Zukunft würde ich sagen, dass man lieber top vorbereitet zu einem späteren Zeitpunkt die Prüfung ablegt (in diesem Fall die Hausarbeit abgibt) als unzureichend vorbereitet zu einem früheren Zeitpunkt. Vor allem beim dritten Versuch, da wäre mir das Risiko viel zu groß!

Wie die anderen auch schon gesagt haben, kann einfach immer etwas unvorhersehbares dazwischenkommen....

Darf ich fragen, wie du dich entschieden hast?
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