Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Weltraumbaer
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Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Weltraumbaer »

Halli Hallo allerseits,

wer sich meine Post-Historie anschaut, wird festellen, dass ich ein sehr emotionales und durchwachsenes Studium erleben durfte und nach gefühlten 1000 Jahren findet dieses blinde Huhn auch mal ein Korn und kann mit Freude vermelden, dass es endlich alle seine universitären Verpflichtung abgeschlossen hat. Dauerte zwar etwas länger als gedacht, aber hauptsache man hat's irgendwie und irgendwann würde ich sagen :bday:

Jetzt stellt sich bei mir die große große Frage des Repetitoriums und ich habe schon versucht mich durch vergangene Posts zu wühlen auf der Suche nach Erleuchtung. So richtig fande ich nichts und ich bin sicher bei mir wird es ebenso der Fall sein, weil Repetitorium ist wie Bundesliga: jede/r hat seine eigene Meinung und Erfahrung. Gewappnet mit dieser Erkenntnis bin ich gewandert durch das Tal der kommerziellen Repetitorien und habe an eine Reihe von Online-Probehörungen teilgenommen; Corona-bedingt geht nicht mehr und ich denke, dass Online uns alle noch eine Weile begleiten wird. Ich habe mir Probehörungen von Alpmann und Hemmer angehört, Kiss Akademy hat mir noch nicht mal geantwortet und kam zuletzt zur Akademie Kraatz, die mir eigentlich sehr gefallen hat.

Corona-bedingt ist der Preis von 130€ monatlich ein Schnäppchen. Mir gefällt das Kleingruppen-Setup. Bei Hemmer und Alpmann hatte ich das Gefühl in der Masse verloren zu sein; ein wenig wie einer Uni-Vorlesung. Ich bin die Art Mensch die viele Fragen stellt und ich bin einfach so einer, dem das Händchen gehalten werden muss. Kurzum: für mich unerlässlich, dass ich meinen Dozenten mit Fragen löchere. Bei Hemmer und Alpmann kommt man irgendwie nicht dazu und wenn Fragen gestellt wurden, dass wurden diese schnell-schnell-mäßig beantwortet und es wurde zum vertiefen auf XY verwiesen. Bei Akademie Kraatz wurden meine Fragen gerne beantwortet und durch die Kleinstgruppe hatte ich mehr "Mum" meine Fragen zu stellen. Abgesehen davon wirkt es organisierter und so als würden sie besser auf die Pandemie klarkommen.

Ich habe nun zwei Fragen: wer war bei der Akademie Kraatz und kann mir mehr erzählen? Ich mache mir vor allem Sorgen darüber dass die Akademie Kraatz ggf. unter examensniveau macht und man zu kurz kommt; ein Gefühl welches ich durch lesen von vielen Kommentaren erwarb, die Hemmer priesen als das "Elite-Rep" wo man wie im Rocky 4-Film-artig trainiert (Metaphern über ich noch ::oops: )

Meine zweite Frage: How to Rep überhaupt? Das Problem ist, dass ich bis jetzt im Zyklus der Uni gefangen war und nach dem Prüfungsdatum lebte und lernte. Jetzt fällt das natürlich weg und ich kann mir irgendwie nicht zusammenraffen, wie ich nun dann 1 - 1,5 Jahre lang lernen soll, was mich ein wenig verunsichert angesichts der Stoffmenge? Soll ich mich an das Rep dann halten und das lernen was gerade ansteht? Gibt es irgendwo einen Muster-Lernplan?

Bonusfrage: habt ihr Tipps für's Rep an sich?

Wenn ihr Infos habt, die nicht zu den Fragen gehören, dann wäre ich euch sehr dankbar wenn ihr Sie mit mir teilt. Ich habe Gefühl dass ich vielleicht nicht die richtigen Fragen stellen, die ich stellen sollte.

Ich danke allen im Vorraus für eure Weisheit und wünsche angenehmen Tag.

Der Bär der im Weltraum ist.
Hubertus
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Hubertus »

Je nach Universität bietet sich auch das unieigene Rep an.
Da scheuen sich die Professoren oft übrigens auch nicht, die weniger klugen Fragen zu beantworten.
Und die Materialien waren jedenfalls bei mir an der Uni hervorragend.

Dazu habe ich auch Materialien von kommerziellen Repetitoren gesehen, da war ich eigentlich von gar keinen angetan.
Gerade Hemmer finde ich was die Materialien angeht nicht gut, da werden nach meinem Eindruck irgendwelche Sonderprobleme abgefragt, aber die Grundzüge bleiben auf der Strecke.
Bietet sich also eher für jene an, die schon auf gutem Examensniveau ins Rep starten und an den Details feilen wollen.

Meine Empfehlung ist also, dir mal dein Unirep genauer anzusehen.



Zur Examensvorbereitung allgemein:
Einen Lernplan bietet bspw. die LMU.
Macht aber mEn nur bedingt Sinn, sich an sowas zu halten, weil ein solcher Plan nicht auf deine Stärken und Schwächen eingehen kann.
Von daher: Selbst einen erstellen.
Peile einen Examenstermin an und erstelle dir für diesen Zeitraum einen Lernplan.
Gehe dabei auf deine eigenen Schwächen ein und setze Schwerpunkte hinsichtlich des Prüfungsstoffs deines Bundeslandes.

Ansonsten: Examensklausuren schreiben und korrigieren lassen, selbst wenn es weh tut und du Angst vor der Rückmeldung hast.
Muss kein Marathon mit 100 Klausuren sein, aber Klausurerfahrung bleibt in meinen Augen für das Klausurenschreiben am wichtigsten.
Theopa
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Theopa »

Weltraumbaer hat geschrieben: Mittwoch 3. Februar 2021, 12:14 Meine zweite Frage: How to Rep überhaupt? Das Problem ist, dass ich bis jetzt im Zyklus der Uni gefangen war und nach dem Prüfungsdatum lebte und lernte. Jetzt fällt das natürlich weg und ich kann mir irgendwie nicht zusammenraffen, wie ich nun dann 1 - 1,5 Jahre lang lernen soll, was mich ein wenig verunsichert angesichts der Stoffmenge? Soll ich mich an das Rep dann halten und das lernen was gerade ansteht? Gibt es irgendwo einen Muster-Lernplan?
Ein gutes Rep liefert dir genau diesen Plan. Man muss dabei aber berücksichtigen, dass diese Pläne oft relativ optimistisch bzw. straff sind, da man als Rep-Anbieter einerseits seine "Volltreffer!" zu jedem Gebiet haben bzw. inhaltlich nicht hinter der Konkurrenz zurückbleiben möchte, andererseits aber aufgrund der Rahmenbedingungen meist einen fixen Zeitrahmen von knapp unter einem Jahr einhalten muss.

Theoretisch sind viele Reps so konzipiert, dass man an addiert ca. ein bis zwei vollen Tagen "Unterricht" hat, diesen an weiteren zwei bis drei Tagen vor- und nachbereitet bzw. wiederholt und an einem letzten Tag eine Klausur schreibt und ggf. an der Besprechung der Klausur der letzten Woche teilnimmt. Wenn man das so durchziehen kann, also mit halbwegs passablem Vorwissen reingeht, die nötige Selbstdisziplin mitbringt und nebenbei nicht noch viele andere Dinge zu tun hat (v.a. Schwerpunkt) kann dieser Plan aufgehen.

Viele halten sich aber eben nicht daran, wobei die Klassiker das Auslassen der Klausuren (Monate 1-4 "Ich kann ja noch gar nichts!", Monate 5-8 "Das Thema muss ich erst noch durcharbeiten!", Monate 9-12 "ich muss noch soooo viel Stoff nachholen, für Klausuren hab ich keine Zeit!"), die mangelnde Nachbereitung und ganz besonders die fehlende Wiederholung sind: Was im Januar gelernt wird ist im November weitgehend wieder weg, wenn man es nie wiederholt.

Ich hatte bereits von Anfang an eine freie Lernphase von einem Semester nach dem Rep eingeplant (am Ende waren es zwei, ich war aber auch schon früh und parallel zum Schwerpunkt im Rep) und würde das auch ohne Zweifel wieder so machen. In dieser Zeit kann man dann wirklich noch einmal alles, bestenfalls mehrfach, kurz wiederholen.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von OrangensaftEddy »

Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, studiere aber vermutlich schon ein bisschen länger, habe den Schwerpunkt und einiges noch nicht, bin aber gerade in der Examensvorbereitung und habe erstmal März 2022 (edit) angepeilt.

Meine Erfahrung bisher:
Das Juristenausbildungsgesetz gibt die Stoffmengevor. Da kannst du dir erstmal einen Überblick über die tatsächliche Stoffmenge machen.
Danach habe ich mir die angeschaut, welche Themen von 2012-2016 im Examen (NRW) drankamen. Unser Klausurenkurs hat das ausgewertet und nach Rechtsgebieten und Themen sortiert. https://klausurenkurs.uni-koeln.de/klau ... sklausuren

Als nächstes ging es bei mir darum, eine Tagesstruktur zu entwickeln.
7 Uhr aufstehen
8 Uhr lernen
12-14 Mittag
14-17 lernen
17-23 Uhr arbeiten
EDIT: Wochenenden sind natürlich komplett frei und an arbeitsfreien Tag ab 17 Uhr Feierabend.

Dazwischen Pausen und Wegzeiten machen wie man es braucht. Ich muss danach leider mind. 3 Tage die Woche arbeiten. Bisher fällt es mir nicht leicht morgens um 7 aufzustehen, aber bei 9 Uhr bin ich schon angekommen.
Das sind 5 Stunden lernen und für mich ein großer Erfolg. Vorher war ich bei 0.
Die 7 Uhr pack ich auch noch, wenn sich das mit der Arbeit eingependelt hat. Der Rest klappt ganz gut.

Bis das Uni Rep im April losgeht, orientiere ich mich ein bisschen an dem Lernplan von Hoffman https://www.repetitorium-hofmann.de/pdf/Lernplan-AG.pdf
Ob ich das UniRep dann besuche, weiss ich noch nicht.

Das ist erstmal alles nur um ein Gefühl dafür zu bekommen, was ich an einem Tag/Woche effektiv schaffe. Sobald ich das weiss, kann ich meinen groben Lernplan den ich gemacht habe verfeinern. Vllt. muss ich den Schreibtermin anpassen, das muss ich noch sehen.
Benutzen tu ich grad eine Kombination aus Skripten und Minifällen und bin an BGB AT . Vllt änder ich das aber und schau mir erstmal alles grob an.
Ich denke, dass es am wichtigsten ist erstmal mit dem Lernen anzufangen, egal wie und dann die Lernmethode im Blick behalten und anpassen.

Ich wünsche dir viel Erfolg und wenn du dich austauschen möchtest, würde ich mich über einen Lernpartner freuen
Gruß,
Eddy
Zuletzt geändert von OrangensaftEddy am Freitag 5. Februar 2021, 14:53, insgesamt 1-mal geändert.
Theopa
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Theopa »

OrangensaftEddy hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 14:21 Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, studiere aber vermutlich schon ein bisschen länger, habe den Schwerpunkt und einiges noch nicht, bin aber gerade in der Examensvorbereitung und habe erstmal März 2021 angepeilt.
[...]
Die 7 Uhr pack ich auch noch, wenn sich das mit der Arbeit eingependelt hat. Der Rest klappt ganz gut.
Ist 7 für dich bereits die echte Aufsteh-Zeit für den scharfen Termin im März 21 oder hast du dich vertippt und meinst März 22? Auf genau diese würde ich mich frühzeitig einstellen, gerade wenn es dir persönlich eher schwer fällt früh aufzustehen.

Im Übrigen fehlt bei deinem Plan mE Freizeit. Wenn du die Tage so vollstopfst muss allerwenigstens ein Tag pro Woche zu 100% frei sein.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von OrangensaftEddy »

Theopa hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 14:40
OrangensaftEddy hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 14:21 Ich bin in einer ähnlichen Situation wie du, studiere aber vermutlich schon ein bisschen länger, habe den Schwerpunkt und einiges noch nicht, bin aber gerade in der Examensvorbereitung und habe erstmal März 2021 angepeilt.
[...]
Die 7 Uhr pack ich auch noch, wenn sich das mit der Arbeit eingependelt hat. Der Rest klappt ganz gut.
Ist 7 für dich bereits die echte Aufsteh-Zeit für den scharfen Termin im März 21 oder hast du dich vertippt und meinst März 22? Auf genau diese würde ich mich frühzeitig einstellen, gerade wenn es dir persönlich eher schwer fällt früh aufzustehen.

Im Übrigen fehlt bei deinem Plan mE Freizeit. Wenn du die Tage so vollstopfst muss allerwenigstens ein Tag pro Woche zu 100% frei sein.
Ach du scheisse, sry...Ja natürlich meine März 2022 und Wochenenden sind komplett frei.
Der Plan bezieht sich auf Mo-Fr.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von scndbesthand »

OrangensaftEddy hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 14:21
Als nächstes ging es bei mir darum, eine Tagesstruktur zu entwickeln.
7 Uhr aufstehen
8 Uhr lernen
12-14 Mittag
14-17 lernen
17-23 Uhr arbeiten
EDIT: Wochenenden sind natürlich komplett frei und an arbeitsfreien Tag ab 17 Uhr Feierabend.
Könnte (wenn nicht gerade 5x die Woche gearbeitet wird) so hinhauen, ich würde allerdings nach Arbeitstagen eine längere Regeneration einplanen, fürs Lernen braucht es erfahrungsgemäß schon ausreichend Schlaf.

Wenn Du noch Klausuren ausformulieren möchtest, sollten m. E. auch Klausurentage mit Lernphasen von 9-14 Uhr geplant werden, ggf. auch an Tagen, an denen abends im Nebenjob gearbeitet wird, i. V. m. längerer Mittagspause. Nach ausgeschriebenen Klausuren geht nachmittags eh nicht mehr viel.

Nicht vergessen, auch mal Wochen komplett frei zu nehmen, um etwas Abstand zu gewinnen.

Viel Erfolg.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Sektnase »

8-23 Uhr scheint mir viel zu viel.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von OrangensaftEddy »

Sektnase hat geschrieben: Freitag 5. Februar 2021, 21:43 8-23 Uhr scheint mir viel zu viel.
Von 17-23 ist es der Nebenjob, der muss leider, zumindest vorerst, in der Form sein und es sind auch nur maximal 18 Stunden die Woche. Das kann sich ändern, wenn die Examensvorbereitung in den nächsten 2-3 Monaten zufriedenstellend laufen. Dann besteht auch die Möglichkeit auf den Nebenjob zu verzichten. Falls es nicht zufriedenstellend läuft, dann müssen andere Weichen eingelegt werden und der Nebenjob wäre nicht mehr das Problem. :)
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von scndbesthand »

35 Stunden Lernzeit + 18 Stunden Nebenjob = 53 Stunden-Woche. Kann man mal eine Zeit lang machen. Wenn es nicht hinhaut, darf man eben nicht gleich in Depression verfallen, sondern passt die Lernzeit situationsabhängig nach unten an. Man kann sich auch mit 25 Stunden Lernzeit pro Woche noch adäquat auf das Examen vorbereiten.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von OrangensaftEddy »

Sry Op ich hoffe, dass das dir jetzt trotzdem alles weiterhilft, hatte nicht die Absicht mich zum Thema zu machen.
Das ist bei mir auch bisher nur ein Entwurf und eine Versuchsreihe, einfach um herauszufinden wo ich stehe und wieviel ich schaffen kann und meine Lernmethode verfeinern.

Es sind auch nicht staendig 100% Konzentration staendig, insofern will ich auch nicht vorgaukeln, dass ich da ein Musterstudent bin.

Wie siehts denn bei dir aus soweit? Hast du für dich bisher eine passende Struktur/Plan/Lernmethode gefunden?
Gruß,
Eddy.

Ps: @ Secondhant - seh ich aehnlich. Mein Schlaf und Auszeit haben eine hohe Prioritaet, insofern habe ich das auch im Blick und ist modifizierbar.
Guter Schlaf und Erholung ist sowieso das A und O meiner Meinung nach.
Gegen Depressionen bin ich Dank meines Vaters und meiner Mutter quasi-immun. 😆
Zuletzt geändert von OrangensaftEddy am Samstag 6. Februar 2021, 18:52, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Weltraumbaer »

Vielen Dank zunächst an alle, die geantwortet haben und verzeiht mir bitte die verspäteten Rückmeldung.

@Hubertus: Ich habe mir das Uni-Rep der HU noch nicht angeschaut, weil ich die Zeiten des Uni-Reps nicht mit meinen Arbeitszeiten vereinbaren konnte. Ich müsste es mit meiner Arbeit absprechen und wenn es passt, würde ich es mir näher anschauen. Habe bisher viel Gutes über die Uni-Reps gehört. Wegen dem Lernplan, den ich mir zusammenstellen müsste, habe ich so meine Probleme, insbesondere weiß ich nicht was ich jetzt lernen soll und wo ich Schwerpunkte setzen müsste? Ich will am Ende nicht das "falsche" gelernt haben, wobei ich gehört haben, dass das Examen kein Hexenwerk ist, sondern eher die Grundlagen verlangt als die obskurste Rechtssprechung und Meinungsstreits. Stimmt das? Wie sollte ich so einen Lernplan gestalten? Inhalt, Zeitmanagement, Schwerpunkte? Gibt es da irgendwo ein Muster?

@Theopa: Vielen Dank für die Darstellung des Rep-Ablaufs. Ich plane 1 - 1,5 Jahre ein, wobei ich bei meiner Birne wohl eher von letzterem ausgehe :lmao: Ich plane wirklich von Tag 1 an loszulegen und eben nicht Klausuren auszulassen. Ich habe ja bereits @Hubertus gefragt, aber welche Anzahl an Klausuren hälst du für vernünftig? Wöchentlich oder doch eher alle 14 Tage? Außerdem: wie sieht es mit Wiederholungen aus? Wie würdest du es praktisch gestalten? Einen oder zwei Tage/Woche frei halten nur für Wiederholungen? Ich plane auch das eine Semester frei zu lernen für eine große Wiederholung.

@OrangensaftEddy: Vielen Dank für deinen Tagesplan. Sehr ambitioniert. Ich könnte nicht jeden Tag von 7 - 23 Uhr durchziehen.

Ich dachte eher an effektiv und konzentriert 4-5 Stunden/Tag und die Wochenenden seichte Lektüre bis man sich daran gewöhnt hat und dann kann man auch aufdrehen, wenn man merkt es geht mehr. Ich habe bereits während der Klausurzeit gelernt, dass stetes und routiniertes Lernen von Tag 1 mit kleineren Einheiten mehr bringt als Schnell-Schnell auf den letzten Drücker das Hirn volltrichtern und dann von morgens bis abends ohne Abwechslung in der Bibliothek. Ich kenne Leute die haben in der Bibliothek gelebt und dort jeden Tag acht bis zehn Stunden gequält und am Ende waren sie seelisch und körperliche kaputt und es reichte nicht mal zu bestehen.

Eine gute Freundin von mir mit einem 10-Punkte-Examen hat ihre Weisheit geteilt: "Steter Tropfen höhlt den Stein. Die Sache ernst nehmen, aber nicht verrückt machen und verbeisen. Ausgleich suchen und auf's Wesentliche fokussieren. Das Repetitorium ist ein Marathon, kein Sprint". Ich denke das sind gute Ratschläge und bei meiner Vorgeschichte mit Stress im Studium werde ich dies eher zum Herzen nehmen. Wegen Materialien habe ich während des Studiums eine Reihe extrem detailierter Skripte erstellt auf derren Grundlage ich arbeiten will. Bei mir hakt es massiv mit der Anwendung in der Falllösung weswegen ich ein besonderes Augenmaß darauf setzen werde.

Kurzum: ich habe grobe Ideen aber nichts konkretes und würde mich da an die Vorgaben des Repetitorims halten. @Theopa hat es ja gesagt: ein gutes Repetitroium bietet einem den Lernplan und danach richte ich meine Struktur und Organisation. Gerne kannst du mir per PM schreiben für Austausch.

@scndbesthand: Ja ich finde @OrangensaftEddys Plan etwas zu viel. Du hast absolut Recht mit der Freizeit und Ausgleich. Ich habe viele meiner Ängste und meinem Stress mit Hilfe von Sport und routiniertem Schlaf bewältigen können. Man darf ja nicht vergessen, dass viele nebenher arbeiten (hier ich auch) und Examensvorbereitung und Arbeit schnell schwer sein kann ohne Ausgleich.

Ich danke allen wirklich sehr für die Antworten.
=D>
Hubertus
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Hubertus »

https://www.jura.uni-muenchen.de/person ... itung.html

Hier der Vorschlag der LMU für einen Lernplan.

Aber wie gesagt: Eher nur daran orientieren und selbst nach deinen Stärken und Schwächen schauen.
Wenn du beispielsweise Gesellschaftsrecht im Schwerpunkt hattest, kannst du das möglicherweise etwas weniger wiederholen und dafür ein Rechtsgebiet priorisieren, in dem du noch schwächer bist.

Sonst natürlich immer nach deiner Prüfungsordnung richten.
Es macht wenig Sinn, sich ins IPR zu verbeißen und dieses extrem vertieft zu lernen, obwohl es in vielen Bundesländern nur in Grundzügen drankommt und im Ernstfall Normkenntnis und Grundzüge reichen.
Wer im Zivilrecht beim allgemeinen Schuldrecht und Sachenrecht seine Schwerpunkte setzt, wird wohl zu 99% nicht falsch liegen. ;)


Ansonsten bleibt aber alles individuell, da kann dir auch ein kommerzielles Repetitorium nicht helfen.
Denn sich stur nach dem Stoff im Rex richten bringt dir auch nicht sonderlich viel, wenn du in den jeweiligen Gebieten fit bist.



Um dir einen Überblick zu verschaffen würde ich dir mal empfehlen, zu jedem Rechtsgebiet mal 5 Klausuren zu überfliegen und die dann je nach Rechtsgebiet nach dem Schwierigkeitsgrad zu sortieren. (Also Familienrecht > Erbrecht > Arbeitsrecht > BGB AT usw.)
Dadurch kann man sich schonmal besser orientieren.
Aber eben nie vergessen, was in der Prüfungsordnung am dominantesten ist und am häufigsten abgeprüft wird.
Theopa
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Re: Entscheidungshilfe kommerzielles Repetitorium

Beitrag von Theopa »

Weltraumbaer hat geschrieben: Samstag 6. Februar 2021, 18:21 @Theopa: Vielen Dank für die Darstellung des Rep-Ablaufs. Ich plane 1 - 1,5 Jahre ein, wobei ich bei meiner Birne wohl eher von letzterem ausgehe :lmao: Ich plane wirklich von Tag 1 an loszulegen und eben nicht Klausuren auszulassen. Ich habe ja bereits @Hubertus gefragt, aber welche Anzahl an Klausuren hälst du für vernünftig? Wöchentlich oder doch eher alle 14 Tage? Außerdem: wie sieht es mit Wiederholungen aus? Wie würdest du es praktisch gestalten? Einen oder zwei Tage/Woche frei halten nur für Wiederholungen? Ich plane auch das eine Semester frei zu lernen für eine große Wiederholung.
Bei der Wiederholung ist es schwierig einen Rat für die richtige "Frequenz" zu geben, da so etwas sehr individuell ist. Ich habe irgendwo mal die Regel 1/6 - 2/3 - 6/1 gelesen und würde das persönlich auch wieder als grobe Orientierung nehmen. Was bedeutet das nun?

1) Das Thema aneignen (z.B. Rep-Einheit mit Vor- und Nachbereitung), fiktive Zeit 6 Stunden
2) Nach ca. zwei Monaten mit eher oberflächlichen Materialien (Übersichts-Karteikarten o.ä.) auffrischen und dabei sehen wo man noch echte Lücken/Verständnisschwierigkeiten hat die man vertieft im Lehrbuch o.ä. nacharbeitet. Im Übrigen einfach alles nochmal durchgehen, fiktive Zeit 3 Stunden
3) Nach einem halben Jahr alles auffrischen und das Thema "durchdenken" ohne alles nachzulesen, vertieften Aufwand nur an den Stellen an welchem man Lücken hat, fiktive Zeit eine Stunde.

Für jedes Thema das man sich neu aneignet muss man danach also noch einmal mehr als die Hälfte der Zeit für Wiederholungen einplanen, somit sollte der Lernplan nicht auf Kante genäht sein. Das gilt umso mehr, als man nie das schafft was man sich vornimmt und immer irgendwas dazwischen kommt. Einen fest eigeplanten, abwechslungsreichen Tag pro Woche für Wiederholungen finde ich sinnvoll, also nicht 8-16 Uhr BGB AT sondern gerne auch mal 2-3 Themen um sich nicht zu sehr zu langweilen.

Zum Thema Klausuren:
Anfangs eine pro Woche unter absolut realistischen Bedingungen (nicht Zuhause sofern Coronabedingt möglich, exakt 5,0 Stunden, keine unzulässigen Hilfsmittel, kein Blick aufs Handy, etc.), später wird es eine Einzelfallfrage. Solange man echte Probleme mit dem Klausurschreiben hat, also nicht fertig wird oder andere Probleme bei der Zeiteinteilung sieht, das Ausformulieren nicht hinbekommt etc. sollte man weiter volle Klausuren schreiben, im Übrigen kann das Durchgliedern und anschließende Abgleichen mit der Lösung nach einer gewissen Zeit deutlich effizienter sein.
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