Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

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Mike
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Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von Mike »

Hallo,

ich bin zur Zeit wahnsinnig angefressen. Ich erkläre mal wieso genau. Ich habe im September mein Referendariat angefangen. Ab nächstem Jahr ist es ja möglich, dass man das Examen am PC schreibt oder per Hand.
Also es ist bereits seit über einem Jahr möglich am PC zu schreiben, wenn ich ins Examen muss.
Ich bin jetzt in unserer AG schon die einzige Person, die per Hand schreibt. Und ich denke, dass ich ziemlich die einzige Person bin, die dann in über einem Jahr per Hand schreibt. Und ich denke, dass ich dadurch einen so krassen Nachteil habe, dass ich gar nicht bestehen kann.
Den Nachteil könnte ich wohl nur mit einer inhaltlich super Arbeit ausgleichen. Aber das ist bei mir nicht zu erwarten. Ich hab jetzt natürlich schon gar keinen Bock mehr überhaupt zu lernen und mir Mühe zu geben, wenn dann alles für die Katz ist!
Erstmal tippt man schneller als man per Hand schreibt, wenn man das ordentlich drauf hat. Also habe ich da eh schonmal einen zeitlichen Nachteil. Und zudem fürchte ich, dass die Klausuren auch noch umfangreicher (eben auf PC zugeschnitten) werden, bis ich schreiben muss. Und dann habe ich gar keine Chance mehr.
Außerdem können die PC-schreiber einfach noch später Text einfügen. Ich hingegen muss dann sowas bringen wie "* siehe Seite XY". Das sieht direkt unsauber aus und der Korrektor ist genervt. Auch Korrekturen mit Tipp-ex. Sieht auch kacke aus. Da ist der Prüfer schon genervt.Ich denke generell wird der Korrektur schon sofort angepisst sein, wenn er dann nur eine handschriftliche Klausur sieht. Da ist der schon genervt und ich habe den Prüfer sofort gegen mich aufgebracht. Dass ich doch am PC schreibe ist völlig ausgeschlossen. Aber ich denke unter den Umständen kann ich mir das Ref eigentlich sofort sparen.
Wie seht ihr das?
Sebast1an
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von Sebast1an »

Die mögliche "Genervtheit" des Prüfers wird m. E. völlig überschätzt. Vielleicht freut er sich ja sogar eher, endlich mal wieder etwas Menschliches vor Augen zu haben? Oder er freut sich über das Weniger an Text, weil er dann schneller fertig ist.

Der Faktor Zeit ist aber sicher ein ganz anderes Thema.

Und warum ist "völlig ausgeschlossen", dass du auch auf den PC wechselst? Tippen klappt doch hier auch?
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Mike
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von Mike »

Ja, tippen klappt hier auch.
Auf der Handytastatur.
Ich tippe das mit dem Smartphone.
PC ist ausgeschlossen, weil ich seit ca. 15 Jahren zum Chatten etc pp eine Tastatur benutze aber ich halt einfach langsam bin, wenn ich mir das mal bei anderen im Vergleich ansehe. Zudem habe ich beim Tippen immer Buchstabendreher drin. Und wenn ich das nicht nach 15 Jahren ordentlich drauf habe, dann wird das in der Kürze der Zeit nun auch nix mehr.
Ich denke nicht, dass der Prüfer sich über was "menschliches" freut. Er wird eher genervt sein, dass er eine Handschrift entziffern muss.
Warum es per Hand weniger Schrift sein soll leuchtet mir nicht ein.
OJ1988
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von OJ1988 »

Mach doch einen 10-Finger-Kurs und übe ein wenig. Das scheint mir zielführender zu sein als jetzt die Flinte ins Korn zu werfen und gar das Ref abzubrechen, weil "bringt ja eh nichts".
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scndbesthand
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von scndbesthand »

Flüssig „Maschine schreiben“ lernen geht mE sogar relativ schnell, wenn man täglich etwas übt. Das geht auch Abends statt Netflix. Und wenn die Resultate dann da sind, bist Du gewiss auch etwas motivierter.
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Mike
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von Mike »

15 Jahre fast täglich wie gesagt....
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thh
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von thh »

Mike hat geschrieben: Mittwoch 22. November 2023, 19:11PC ist ausgeschlossen, weil ich seit ca. 15 Jahren zum Chatten etc pp eine Tastatur benutze aber ich halt einfach langsam bin, wenn ich mir das mal bei anderen im Vergleich ansehe. Zudem habe ich beim Tippen immer Buchstabendreher drin.
Dann wird es höchste Zeit, das zu lernen.
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von Sebast1an »

Mike hat geschrieben: Mittwoch 22. November 2023, 20:05 15 Jahre fast täglich wie gesagt....
Dann hilft nur noch Referendariat abbrechen.
Ich bin auch nur ein Mensch. Genauso wie ein Weißer Hai auch nur ein Fisch ist. (Zlatan Ibrahimović)
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von gola20 »

+1 zu Ref abbrechen. Das ist offensichtlich ein unlösbares Problem, in dem du dich befindest. Du solltest abbrechen und den Bürgergeldantrag direkt per Hand ausfüllen.
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scndbesthand
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von scndbesthand »

Mike hat geschrieben: Mittwoch 22. November 2023, 20:05 15 Jahre fast täglich wie gesagt....
Einfach irgendwie schreiben ist mit „Maschine schreiben lernen“ aber nicht gemeint, sondern systematische 10-Finger Übungen und Blindschreiben angefangen mit asdf jklö und so weiter wie in Großmutters Höherer Handelsschule. Das hast Du doch nicht 15 Jahre gemacht?
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OJ1988
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Re: Starker Nachteil durch handschriftliches Examen?

Beitrag von OJ1988 »

Bevor du es probiert hast, weißt du nicht, ob es nicht evtl. doch klappt. Man sollte als Erwachsener insoweit ehrlich zu sich selbst sein: Was geht wirklich nicht und was mache ich nur deshalb nicht, weil ich damit ein emotionales Thema habe?
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