Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

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Sektnase
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Sektnase »

Empfehlungen zur ZVR-Literatur? Kaiser Skript scheint mir etwas dünn und eben (wie immer) eher wenig fürs Verständnis geeignet, der Lackmann hat dagegen über 420 Seiten und ist 3 Jahre alt. Macht das was? So viel bewegen dürfte sich da ja eher nicht!? Liest der sich wenigstens flott?


Grüße
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
Limonadenbaum
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Limonadenbaum »

Ich finde, Lackmann liest sich gut und habe ihn zum Verständnis gelesen. Allerdings nicht komplett, sondern nur die wesentlichen Kapitel, und ich schaue zum Nachschlagen immer mal wieder rein. Die Klausurbeispiele am Ende finde ich teilweise etwas merkwürdig. Danach dann das Kaiserskript zur Vertiefung, für Hinweise auf aktuelle Rechtsprechung und zur Kenntnisnahme von allen 397 Einzelproblemen, die in den letzten 20 Jahren im Examen gelaufen sind ;) ::roll:
Sprrvsnsnstnz
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Sprrvsnsnstnz »

An die, die das 2. (idealerweise in Bayern) schon geschrieben haben: Welchen Eindruck hattet ihr vom Schwierigkeitsgrad der Klausuren?

Wir bekommen im Ref viele Originalklausuren, allerdings sind die oft aus den 90ern oder den 00ern. Mit denen komme ich gut klar, sowohl vom Anspruch als auch von der Stoffmenge her.

Manchmal gibts aber auch Klausuren aus den 10ern. Die sind schon anspruchsvoller, finde ich, gerade was die Stoffmenge angeht.

Und dann gibts die Alpmann-Klausuren. Die überfordern mich regelmäßig komplett.

Was für ein Niveau hab ich am Ende zu erwarten?
Gelöschter Nutzer

Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ich habe das 2. schon geschrieben, allerdings nicht in Bayern. Zu Alpmann kann ich auch nichts sagen. Trotzdem könnte es dir helfen, wenngleich es Erfahrungen aus dem GPA sind:

1. Ich finde aktuellere Klausuren - insbesondere seit ca. 2015 (eher 2017) DEUTLICH schwieriger als solche aus 2010-2014, geschweige denn noch ältere Klausuren. Die aus den 2000ern kann man überhaupt nicht mit den heutigen Anforderungen vergleichen.

2. Woran mache ich das fest? An der Anzahl an Problemen, der Komplexität und Länge der Sachverhalte (hier mag für Bayern allerdings etwas anderes gelten), und die Zunahme unbekannter sowie abgefahrener Konstellationen (wenn man etwa zu Examensproblemen von heute recherchiert, findet man selbst bei größerem Zeitaufwand quasi nichts oder höchstens 1-2 Aufsätze oder ein AG-Urteil).

3. Wie geht man damit um? Ich würde dir empfehlen, möglichst viele mehr oder weniger aktuelle Fälle zu bearbeiten. Für Bayern kann ich es dir nicht sicher sagen, aber es gibt etwa die Berliner Klausuren (s. online: KG Berlin Klausurenkurs Referendare -> google). Konkret für Bayern findest du auf jeden Fall relativ aktuelle Klausuren in der JuS. Es gibt auch ein paar Fallbücher, von denen einige speziell für Bayern sind (etwa Dallmayer, Musterklausuren).

Super aktuelle Klausuren in größerer Zahl wirst du so wahrscheinlich leider auch nicht finden, aber zumindest ist es besser, mit (ein paar) 2015ern als (nur) mit 2000ern zu lernen.
TedRemptation
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von TedRemptation »

Suchender_ hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 15:26
1. Ich finde aktuellere Klausuren - insbesondere seit ca. 2015 (eher 2017) DEUTLICH schwieriger als solche aus 2010-2014, geschweige denn noch ältere Klausuren. Die aus den 2000ern kann man überhaupt nicht mit den heutigen Anforderungen vergleichen.
Und jetzt stell dir mal vor, du hättest auch noch in Bayern geschrieben!
Gelöschter Nutzer

Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Falls du dich i.S.v. "da wird ja nur über das eigene Examen gejammert" lustig machen solltest (falls nein, einfach ignorieren): man kann ohne Weiteres überprüfen, wie umfangreich und m.E. auch wie komplex Examensklausuren sind.

Und wenn man sich etwa solche aus dem Jahr 2000 anschaut, sind sie häufig sehr kurz (GPA etwa: alle <10 Seiten) und beinhalten sehr wenige Probleme. Demgegenüber sind Klausuren seit etwa 2015 idR 15+ oder sogar 20+ Seiten lang und enthalten allein zahlenmäßig mehr Probleme. Ob es das leichter oder schwieriger macht, eine gute Note zu erhalten, steht auf einem anderen Blatt (relative Korrektur, mehr Raum für Fehler evtl.?), ändert aber nichts an meiner These.

Das bezieht sich übrigens nicht konkret auf mein Examen, sondern ist ein allgemeiner Trend - der freilich Ausnahmen kennt, sodass es durchaus leichtere und schwierigere Termine und Klausuren gibt.
TedRemptation
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von TedRemptation »

Suchender_ hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 16:02 Falls du dich i.S.v. "da wird ja nur über das eigene Examen gejammert" lustig machen solltest (falls nein, einfach ignorieren): man kann ohne Weiteres überprüfen, wie umfangreich und m.E. auch wie komplex Examensklausuren sind.

Und wenn man sich etwa solche aus dem Jahr 2000 anschaut, sind sie häufig sehr kurz (GPA etwa: alle <10 Seiten) und beinhalten sehr wenige Probleme. Demgegenüber sind Klausuren seit etwa 2015 idR 15+ oder sogar 20+ Seiten lang und enthalten allein zahlenmäßig mehr Probleme. Ob es das leichter oder schwieriger macht, eine gute Note zu erhalten, steht auf einem anderen Blatt (relative Korrektur, mehr Raum für Fehler evtl.?), ändert aber nichts an meiner These.

Das bezieht sich übrigens nicht konkret auf mein Examen, sondern ist ein allgemeiner Trend - der freilich Ausnahmen kennt, sodass es durchaus leichtere und schwierigere Termine und Klausuren gibt.
Ich konnte eher dem Trigger "Bayern" nicht widerstehen :-w
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Sprrvsnsnstnz »

Suchender_ hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 15:26 Trotzdem könnte es dir helfen, wenngleich es Erfahrungen aus dem GPA sind:
Da Du genau die gleichen Entwicklungen beschreibst, hilft das definitiv, Danke!
ralthor
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von ralthor »

Sprrvsnsnstnz hat geschrieben: Mittwoch 15. Juli 2020, 13:21 An die, die das 2. (idealerweise in Bayern) schon geschrieben haben: Welchen Eindruck hattet ihr vom Schwierigkeitsgrad der Klausuren?

Wir bekommen im Ref viele Originalklausuren, allerdings sind die oft aus den 90ern oder den 00ern. Mit denen komme ich gut klar, sowohl vom Anspruch als auch von der Stoffmenge her.

Manchmal gibts aber auch Klausuren aus den 10ern. Die sind schon anspruchsvoller, finde ich, gerade was die Stoffmenge angeht.

Und dann gibts die Alpmann-Klausuren. Die überfordern mich regelmäßig komplett.

Was für ein Niveau hab ich am Ende zu erwarten?
Ich habe letztes Jahr in Bayern geschrieben und ja die Klausuren aus den 90ern sind etwas einfacher, da sie m. E. etwas weniger materielle Probleme haben, als die neueren Klausuren. Die Sachverhaltslänge ist aber in etwa gleich geblieben.
Alpmann-Klausuren in Bayern sind nur im Zivilrecht brauchbar. Im Strafrecht und im öffentlichen Recht hatte ich den Eindruck, dass dort Klausuren aus den anderen Bundesländern genommen wurden, die die bayrischen Besonderheiten nicht beachten. So musste man im Strafrecht ständig Gutachten schreiben und im öffentlichen Recht hatte man öfters Klausuren mit einem Widerspruchsverfahren, obwohl es dies in Bayern fast nicht mehr gibt. Eine Vielzahl der Klausuren spielte im Bundesrecht und Baurecht kam nur sehr selten, obwohl es in jedem Termin eigentlich eine Baurechtsklausur gibt.
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Toefting »

Zu Bayern kann ich nichts sagen, aber die alpmann Klausuren fand ich damals völlig realitätsfern und absurd. Sie hatten dann auch mit den Klausuren im Examen nichts zu tun. Da waren die Kaiser Klausuren deutlich näher dran.
Theopa
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Theopa »

Toefting hat geschrieben: Samstag 18. Juli 2020, 09:10 Zu Bayern kann ich nichts sagen, aber die alpmann Klausuren fand ich damals völlig realitätsfern und absurd. Sie hatten dann auch mit den Klausuren im Examen nichts zu tun. Da waren die Kaiser Klausuren deutlich näher dran.
Meines Erachtens ist Kaiser überall außerhalb Bayerns die beste Wahl, (nur) in Bayern ist es Hemmer. Die Klausuren sind auch dort noch etwas künstlich, mE aber wesentlich besser als beim Kurs zum ersten Examen. Kaiser ist hier wenig brauchbar, da die Ansätze sich zu sehr unterscheiden.
Gelöschter Nutzer

Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Ganz blöde Frage:

Welches Az. kommt auf die Akte bei der StA, wenn schon der Anfangsverdacht verneint wird? Finde dazu auf die Schnelle leider nichts, "Js." wird es wohl nicht sein (Frage aus m.P.),
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von OJ1988 »

Unter dem Stichwort "Nichteinleitungsverfügung" könntest du fündig werden.
Gelöschter Nutzer

Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Danke dir. Ist manchmal echt nervig, wenn man nicht bei der StA war.
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David
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Re: Exmatrikulation vor Ref und andere Fragen

Beitrag von David »

AR

In der Praxis landet aber trotzdem meist alles im Js Register
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