Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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concico
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

scndbesthand hat geschrieben: Mittwoch 14. Juli 2021, 21:13 Genau, schwimmen lernt man am Besten im Becken.
+1

Nur lesen, keine Fälle -> Gefühl, theoretisch schwimmen zu können, um dann elend im Meer (Examen) zu ertrinken.
concico
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Weltraumbaer hat geschrieben: Mittwoch 14. Juli 2021, 14:47
[...]


Zu deinem Punkt 2


Ich bin mir bewusst dass 80 Seiten/Tag ein wenig viel sind, aber bin ich angesichts der Stoffmenge nicht gezwungen solche Mengen zu konsumieren, wenn ich bedenke, dass ich die gekauften Skripte mehrmals lesen muss um sie zu erlernen? Ich wollte jedes Skript zu jedem Rechtsgebiet mindestens 5 mal durchlesen wollen, weil ich feststellte in der Vergangenheit dass eine hohe Zahl von Wiederholungen bei mir im Kopf eher haften als wenige, länger andauernde Wiederholungszyklen. Ich habe jetzt - weil ich auch mehr nicht kann - auf ein Tagesziel von 40-50 Seiten reduziert; nach der Rechnung würde ich z.B. das Grundrechte-Skript in 5-6 Wochen durchlesen können bei einem Tag in Woche.

[...]
Dein Verlangen, ein Skript mehrmals (5 mal?) durchlesen zu wollen, ist in deiner Angst begründet, nicht alles Wissen parat zu haben. Mach dir das bewusst.

Ich würde dir empfehlen, einzelne Kapitel zu lesen und dir Fragen zum Inhalt zu notieren (z.B. "Können sich EU-Ausländer auf Deutschengrundrechte berufen?") und diese Fragen in gewissen Abständen zu wiederholen, statt nochmal zu lesen. Du brauchst aktives Lernen.

Lesen ist natürlich gemütlicher, aber Wenn du 50 Seiten liest, ist die Dichte der (jeweiligen) Information nun mal viel zu oberflächlich. Ein Kapitel lesen, nachdenken, Fragen notieren, in einem Kommentar nachschlagen, Schemata durchdenken, Fall (gedanklich) lösen etc., um die Energie der Information zu erhöhen.

Beschäftige dich mit den Themen, nicht mit den Seiten.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Juralurch »

OrangensaftEddy hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 23:17 Vllt. gabes es ja keinen Schwerpunkt ... ;)
Alles in allem hört sich das für mich gar nicht so schlecht an, was du da so geschrieben hast.
Hab auf jeden Fall ein gutes Gefühl!
Erzähl doch gerne, wie es ausging. :)
Mal schauen, ich sag bescheid.
Heute die Klausur von vor zwei Wochen zurück bekommen, 6 Punkte, so darf es doch gerne weiter gehen :D
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Weltraumbaer »


Dein Verlangen, ein Skript mehrmals (5 mal?) durchlesen zu wollen, ist in deiner Angst begründet, nicht alles Wissen parat zu haben. Mach dir das bewusst.

Ich würde dir empfehlen, einzelne Kapitel zu lesen und dir Fragen zum Inhalt zu notieren (z.B. "Können sich EU-Ausländer auf Deutschengrundrechte berufen?") und diese Fragen in gewissen Abständen zu wiederholen, statt nochmal zu lesen. Du brauchst aktives Lernen.

Lesen ist natürlich gemütlicher, aber Wenn du 50 Seiten liest, ist die Dichte der (jeweiligen) Information nun mal viel zu oberflächlich. Ein Kapitel lesen, nachdenken, Fragen notieren, in einem Kommentar nachschlagen, Schemata durchdenken, Fall (gedanklich) lösen etc., um die Energie der Information zu erhöhen.

Beschäftige dich mit den Themen, nicht mit den Seiten.
Hallo concico,

vielen Dank für deinen Rat. Das mit dem Hinterfragen nach dem Sinn und das stellen von Fragen habe ich in den letzten zwei Tagen probiert und ich glaube es kann was bringen, wenngleich ich wohl etwas brauchen werde bis ich die Methode verinnerlicht habe. Ich glaube einfach dass ich nie wirklich gelernt habe zu lernen, sondern irgendwie mich immer durchgewurschtelt habe mit kurzfristigem Bullimie-Lernen.

Ich habe mir heute den Tatbestand der Willenserklärung durchgelesen. Ich habe ca. 2 Stunden dafür im Skript gebraucht und ich glaubte ich hätte den Kern verstanden, insbesondere die Problematiken um fehlende Komponenten einer Willenserklärung und die Rechtsfolgen. Ich habe Anmerkungen gemacht und danach versucht den "Aha!"-Zustand dadurch zu erhalten, aber leider konnte ich nach 1-2 Stunden nichtmal mehr daran erinnern woraus den nun die Komponenten einer WE bestehen. Dann dachte mir "OK, kein Problem, schau dir mal das Anhand eines Falles an" und habe unmittelbar danach versucht durch Lösen eines Rep-Falles mir den "Aha!"-Effekt wieder zu gewinnen, weil ich glaubte, dass wenn ich sehe wo es angewendet wird, es mir wieder einfällt, aber das war irgendwie nicht der Fall.

Es kam mir vor als würde ich die gesamte Thematik zum ersten mal sehen obwohl ich 2 Stunden lang mich damit auseinandergesetzt habe. Ich habe diese kurzen Momente der Erleuchtung und dann "Öh, doch nicht"-Phasen. Dadurch komme ich irgendwie nicht weiter, sondern bin immer wieder am Anfang und kann nicht wirklich sagen "Kaufrecht fertig. Jetzt Werkvertrag", sondern falle wieder zurück auf Sachmangel und Mängelgewährleistungsrechte im Kaufrecht. Ich glaube ich verschwende zu viel Zeit und wenn das so anhält werde ich erst in 2 Jahren mit dem Rep "fertig" ](*,)
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von OrangensaftEddy »

Weltraumbaer hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 21:55
...
Ich habe mir heute den Tatbestand der Willenserklärung durchgelesen. Ich habe ca. 2 Stunden dafür im Skript gebraucht und ich glaubte ich ....

Was ist denn eine Willenserklärung und wozu braucht man das?
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Weltraumbaer hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 21:55
Ich habe mir heute den Tatbestand der Willenserklärung durchgelesen. Ich habe ca. 2 Stunden dafür im Skript gebraucht ...
Zwei Stunden sind schon happig. Vielleicht solltest du das Skript eher zum Vertiefen/Nachschlagen nutzen. Es scheint so, als ob du wichtiges (noch) nicht von unwichtigem trennen kannst. Möglicherweise hilft dir der Podcast von Martin Fries weiter (jura-podcast.de). Dort wird das Basiswissen in ansehnlicher Weise vermittelt und auch entsprechende Folien können heruntergeladen werden. Im BGB AT sind es glaube ich 13 Folgen á 1,5 h.

Ich persönlich handhabe das im Zivilrecht so, dass ich mir den Podcast anschaue, einen Tag später die Folie dazu durcharbeite und mir daraus Fragen erstelle. Diese Fragen wiederhole ich dann einige Tage später, indem ich sie - sofern möglich - anhand eigener Gedanken beantworte oder mir die Antworten nochmal durchlese und entsprechend durchdenke (warum wichtig, warum so und nicht anders?). Was ich nicht verstehe, lese ich in einem Skript nach. Begleitet wird das Ganze von entsprechenden Fällen, wobei ich auch hier zunächst auf Anfängerfälle setze und mich zu komplexeren Sachverhalten vorarbeite.

Vielleicht helfen dir diese Gedanken ja weiter. Du musst natürlich selbst herausfinden, wie du am besten lernst.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von concico »

Mal eine Frage in die Runde:

Lernt ihr regelmäßig auch an Wochenenden?

Ich muss gestehen, ich würde das Wochenende lieber komplett für mich haben, statt samstags nochmal 5 Stunden Klausur zu schreiben. Vielleicht bin ich zu gemütlich, aber Lernen ist für mich deutlich anstrengender als Arbeiten und zwei Tage off wären schon ganz erholsam.

Hat jemand Erfahrung damit oder lernt ihr alle stets 6 Tage durch?
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Hubertus »

concico hat geschrieben: Samstag 31. Juli 2021, 14:34 Mal eine Frage in die Runde:

Lernt ihr regelmäßig auch an Wochenenden?

Ich muss gestehen, ich würde das Wochenende lieber komplett für mich haben, statt samstags nochmal 5 Stunden Klausur zu schreiben. Vielleicht bin ich zu gemütlich, aber Lernen ist für mich deutlich anstrengender als Arbeiten und zwei Tage off wären schon ganz erholsam.

Hat jemand Erfahrung damit oder lernt ihr alle stets 6 Tage durch?
Zur Hochzeit warens bei mir knapp 10 Stunden am Samstag (5 davon Klausur) und 5 am Sonntag.
Bei den Klausuren habe ich es dann aber teils übertrieben, die fünf Stunden hätte ich mir irgendwann sparen können.

Ist aber ganz individuell, wenn du die Erholung brauchst, nimm sie dir.
Lass dich lieber nicht von anderen beeinflussen und zieh stattdessen die 5 Wochentage durch.

Für gute Noten muss man nicht zwingend der größte Hustler sein, da reicht je nach Lerntyp auch effektives Lernen unter der Woche.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Seeker »

Ich habe fast immer an sechs Tagen gelernt. Verbreitet sind auch fünf Tage plus Klausur am Samstag. Ich würde allerdings sagen, dass das keine Voraussetzung für ein gutes Examen ist.

Am wichtigsten ist es, eine bestimmte Stundenzahl an jedem Lerntag konzentriert zu arbeiten.

Einschränkend muss man indessen auch beachten, dass es gewisse Grenzen gibt, sie jeden betreffen: die Menge an Pflichtfachstoff, die man beherrschen sollte, um gute Aussichten auf eine ordentliche Note zu haben; die eigene Konzentrationsfähigkeit pro Tag; die eigene Lerngeschwindigkeit; das eigene Vorwissen. Wenn man bspw wenig Vorwissen hat und eher langsam lernt und eine gute Note möchte und nur X Monate Examensvorbereitung machen will, wird es mit fünf Tagen pro Woche uU schwierig.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Weltraumbaer »

concico hat geschrieben: Samstag 31. Juli 2021, 14:28
Weltraumbaer hat geschrieben: Sonntag 25. Juli 2021, 21:55
Ich habe mir heute den Tatbestand der Willenserklärung durchgelesen. Ich habe ca. 2 Stunden dafür im Skript gebraucht ...
Zwei Stunden sind schon happig. Vielleicht solltest du das Skript eher zum Vertiefen/Nachschlagen nutzen. Es scheint so, als ob du wichtiges (noch) nicht von unwichtigem trennen kannst. Möglicherweise hilft dir der Podcast von Martin Fries weiter (jura-podcast.de). Dort wird das Basiswissen in ansehnlicher Weise vermittelt und auch entsprechende Folien können heruntergeladen werden. Im BGB AT sind es glaube ich 13 Folgen á 1,5 h.

Ich persönlich handhabe das im Zivilrecht so, dass ich mir den Podcast anschaue, einen Tag später die Folie dazu durcharbeite und mir daraus Fragen erstelle. Diese Fragen wiederhole ich dann einige Tage später, indem ich sie - sofern möglich - anhand eigener Gedanken beantworte oder mir die Antworten nochmal durchlese und entsprechend durchdenke (warum wichtig, warum so und nicht anders?). Was ich nicht verstehe, lese ich in einem Skript nach. Begleitet wird das Ganze von entsprechenden Fällen, wobei ich auch hier zunächst auf Anfängerfälle setze und mich zu komplexeren Sachverhalten vorarbeite.

Vielleicht helfen dir diese Gedanken ja weiter. Du musst natürlich selbst herausfinden, wie du am besten lernst.
Hallo concico,

vielen Dank für deine Antwort. Wichtiges und Unwichtiges zu trennen ist wichtig und es war auch ein Grund weshalb ich vollständig auf Skripte umsprang, weil ich glaubte, dass Skripte eben Skripte sind als dass sie nur examensrelevantes behandeln. Ich gehe davon immernoch aus...fälschlicherweise? In Bezug auf deine Frage, ob am Wochenende gelernt wird, sage ich ja auch am Wochenende, aber dass ist vom Umstand geschuldet, dass ich eben nicht die hellste Birne bin und ich die extra-Zeit brauche. Wenn du glaubst, dass in der Woche für dich reicht und auch gut mit dem Stoff durchkommst, sehe ich keinen Grund am Wochenende noch zusätzlich zu lernen.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Juralurch »

OrangensaftEddy hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 23:17 Vllt. gabes es ja keinen Schwerpunkt ... ;)
Alles in allem hört sich das für mich gar nicht so schlecht an, was du da so geschrieben hast.
Hab auf jeden Fall ein gutes Gefühl!
Erzähl doch gerne, wie es ausging. :)
Schwerpunkt war anscheinend die analoge Anwendung von §§985ff auf die Vormerkung.
Ist mir jetzt nicht gänzlich unbekannt, gesehen habe ich es aber nicht.
2 Punkte ](*,)

Als Positiverlebnis hätte ich aber die Klausur die ich gestern geschrieben habe vorzuweisen.
Ich finde das Schreiben oft ziemlich stressig weil ich Angst habe was übersehen zu haben oder nicht fertig zu werden.
Ich glaube aber eigentlich nicht dass mich das schneller macht, im schlimmsten Fall zerdenke ich viel zu lange irgendwelche Sachen ohne dass das Ergebnis davon dann ausgereifter wäre als wenn ich es gleich hingeschrieben hätte.

Ich habe also bewusst versucht dass zu lassen und die Klausur eher als Langstreckenlauf zu sehen wo Konstanz weiter trägt als Vollgas.
War tatsächlich viel angenehmer und ich hatte nicht den Eindruck insgesamt langsamer zu sein als sonst.
OrangensaftEddy
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von OrangensaftEddy »

Juralurch hat geschrieben: Montag 2. August 2021, 12:51
OrangensaftEddy hat geschrieben: Samstag 17. Juli 2021, 23:17 Vllt. gabes es ja keinen Schwerpunkt ... ;)
Alles in allem hört sich das für mich gar nicht so schlecht an, was du da so geschrieben hast.
Hab auf jeden Fall ein gutes Gefühl!
Erzähl doch gerne, wie es ausging. :)
Schwerpunkt war anscheinend die analoge Anwendung von §§985ff auf die Vormerkung.
Ist mir jetzt nicht gänzlich unbekannt, gesehen habe ich es aber nicht.
2 Punkte ](*,)

Als Positiverlebnis hätte ich aber die Klausur die ich gestern geschrieben habe vorzuweisen.
Ich finde das Schreiben oft ziemlich stressig weil ich Angst habe was übersehen zu haben oder nicht fertig zu werden.
Ich glaube aber eigentlich nicht dass mich das schneller macht, im schlimmsten Fall zerdenke ich viel zu lange irgendwelche Sachen ohne dass das Ergebnis davon dann ausgereifter wäre als wenn ich es gleich hingeschrieben hätte.

Ich habe also bewusst versucht dass zu lassen und die Klausur eher als Langstreckenlauf zu sehen wo Konstanz weiter trägt als Vollgas.
War tatsächlich viel angenehmer und ich hatte nicht den Eindruck insgesamt langsamer zu sein als sonst.
Damn..., aber immerhin 2 Punkte und was dazu gelernt. ;)
Denk daran: if you wanna go fast, you have to go slow.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Amaya »

Ich weiß, diese Lernmethode mag für den einen oder anderen etwas *cringe* sein, aber mir hat sie echt viel weitergeholfen, um mir Dinge besser merken zu können.

Ich habe mir vorgestellt ich bin schon in der mündlichen und sitze gerade vor den Prüfern. Ich muss gerade einen Aktenvortrag über das Thema machen, welches ich gerade versuche zu lernen, nehmen wir mal den TB der WE.
Nachdem ich mir das entspechende Kapitel im Lehrbuch oder Skript durchgelesen hab habe ich in eigenen Worten versucht, imaginären Prüfern zu erklären, was der TB einer WE und was hierbei umstritten ist usw.. Das ganze habe ich auch laut gemacht (ja Selbstgespräche allein im Zimmer, cringe).
Danach habe ich das gesagte mit dem Lehrbuch Inhalt abgeglichen. Ich habe das einige Male wiederholt bis ich den „perfekten Vortrag“ halten konnte.
Jemand, der eine Lerngruppe hat, kann es ja vor den anderen machen oder vereinbaren, sich gegenseitig bestimmte Themen zu erklären, ich habe keine Lerngruppe, deshalb habe ich das immer alleine gemacht.
Auf diese Weise konnte ich mir bisher am besten Sachen merken. Auch hat es mein Verständnis geschult, weil ich mit eigenen Worten erklären musste, warum etwas ist wie es ist.
Aktuell mache ich das ganze mit Staatsorga.
Natürlich ist das nicht meine einzige Lernmethode, ich schreibe noch Klausuren und lese in Büchern. In erster Linie dient das zur Wiederholung und Verfestigung.
Amaya
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Amaya »

Ansonsten kann ich folgendes noch empfehlen:
*disclaimer, habe das Examen noch nicht bestanden*
Ich finde die Skripten von Hemmer insbesondere im Zivilrecht ganz gut. Das Skript zum Bereicherungsrecht finde ich besonders empfehlenswert, ist wirklich top erklärt auch die lästigen Mehrpersonenverhältnisse. Die drei BGB AT Skripten finde ich auch gut, es sind sämtliche Probleme enthalten.

Was Verfassungsrecht angeht kann ich, wenn man bereits das Grundgerüst beherrscht das „casebook“ von Andreas Voßkuhle empfehlen. Es ist angenehm zu lesen. Ö-Recht ist für mich das schlimmste Rechtsgebiet, dennoch fand ich die dort dargestellten Entscheidungen sehr interessant und die Art der Aufbereitung ist einfach top. Zu jedem Grundrecht etliche Klassiker Entscheidungen, aber auch aktuelle Entscheidungen, dazu noch Grundzüge Staatsorga (Gesetzgebungsverfahren, Rechtsverordnungen, oberste bundesorgane) echt empfehlenswert.

Was Strafrecht angeht, finde ich die Aufmachung von beulkes klausurenkurs III super, weil erst der Sachverhalt kommt, dann die Gliederung, dann die musterlösung mit allen relevanten Meinungsstreitigkeiten, die farblich hervorgehoben sind, im Anschluss alle Definitionen die man in dem Fall kennen musste und schließlich weiterführende Hinweise.
Im Vorwort zum Buch steht, dass es nach Einschätzung Prof. Beulkes 60-80%des kompletten Examensstoffs abdeckt.
Ich habe es bisher einmal oberflächlich durchgearbeitet (was nicht so schlau war) und muss es nochmals etwas vertiefter durchgehen. Dazu noch den Kommentar von Joecks der ist extra für Studenten, die sich aufs erste Examen vorbereiten.
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Re: Examensvorbereitung Lust-/Frustthread für alle

Beitrag von Brainiac »

Amaya hat geschrieben: Freitag 27. August 2021, 22:21Ich habe mir vorgestellt ich bin schon in der mündlichen und sitze gerade vor den Prüfern. [...] in eigenen Worten versucht, imaginären Prüfern zu erklären, was der TB einer WE und was hierbei umstritten ist usw.
Hinweis: So läuft kein Aktenvortrag ab und idR auch nicht der Rest der mündlichen Prüfung. Was man stattdessen ganz typischerweise macht: Fälle lösen. Wie in der Klausur, nur mündlich.

Zur Lernmethode: Klingt für mich zu zeitaufwendig, aber nun gut. Wenn es dir hilft und du im Stoff voran kommst, dann bleib dabei.
"In a real sense, we are what we quote." - Geoffrey O'Brien
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