Jura in Frankfurt am Main???

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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AdamCarter
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von AdamCarter »

lawlita hat geschrieben:Erzählt man den Passauern noch immer, dass ihre Uni die beste ist und sie so viel bietet, was andere nicht bieten? ;)
Sorry, aber das ist so daneben. Vor zehn Jahren hatte ich mit dem Studium angefangen und da gab es schon zig Unis, die ein Uni-Rep anboten.
Es möge sich mal einer melden, dessen Uni das nicht anbietet. Ich glaube, solche Unis gibt es gar nicht mehr.
Eigentlich schrub ich das hier:
AdamCarter hat geschrieben:Na, wie gesagt: Solange die Bib vernünftig ausgestattet ist, genug Lernplätze und vernünftige Öffnungszeiten bietet (scheinbar der Fall, wird dir ein Frankfurter besser beantworten können) und die Prüfungsordnung nicht völlig Banane ist dann wird dir Frankfurt nicht 'das Examen versauen' oder so etwas.
Ob das Frankfurter Unirep so toll ist ist weiss ich nicht, da würde ich an deiner Stelle mal mit Studenten sprechen die es aktuell absolvieren.

Ansonsten hängt es natürlich davon ab wofür du dich interessierst. Meine Uni (Passau) ist beispielsweise dafür bekannt sehr international ausgerichtet zu sein (mit einem riesigen Fremdsprachenangebot, der Möglichkeit parallel einen LL.B der University of London zu erwerben, der Möglichkeit den gesamten Schwerpunktbereich im Ausland zu absolvieren und vielem mehr) und die Studenten sehr gut auf das Examen vorzubereiten (höchste Prädikatsexamenquote in Bayern, bestes Unirep in Deutschland). Im Gegenzug wird oft kritisiert das Studium sei hier sei sehr verschult und Passau ist natürlich ein kleines Dorf das (wenngleich sehr schön) mit den Möglichkeiten die Frankfurt dir als Stadt bietet, nicht mal ansatzweise mithalten kann.

Andere Unis haben ihre eigenen Stärken, wie eben das oben schon erwähnte Medizinrecht und andere spannende Sachen. Berlin ermöglicht meines Wissens eine starke Qualifikation im französischen Recht, da gibts also jede Menge coole Sachen. Ich würde mich einfach mal umfassend informieren und dann alles gegeneinander abwägen

[...]

Es ist letzlich auch völlig legitim (und examenstechnisch 'ungefährlich') die Wahl nur nach Maßgabe der die Uni beherbergenden Stadt zu treffen.
Kurz: Es ist relativ egal wo man studiert, man sollte sich aber vorher mal mit Leuten vor Ort unterhalten um zu gucken wie die Qualität der unieigenen Angebote ist. Weiter gibt es an vielen Unis in Deutschland (Passau war ein Beispiel über das ich logischerweise am meisten sagen kann weil ich eben dort und nicht wo anders studiere) interessante Angebote die dann relevant und vorteilhaft sind wenn sie sich mit den eigenen Interessen decken. Wenn das Hauptinteresse der OP Strafrecht ist was sie ja anklingen liess, dann gibt es (vor allem nachdem Beulke jetzt nicht mehr aktiv ist) sicher bessere Adressen als Passau - weswegen ich ihr Passau auch nicht empfohlen habe. Ich hab hier auch nirgendwo behauptet, Passau sei die beste Uni und übrigens auch auf Nachteile hingewiesen.

Zum Unirep: Ja, ich halte das Passauer Unirep z.Z. noch für das beste Unirep, einfach weil es in dieser Form (Kompletter den gesamten Stoff abdeckenden Jahreskurs von drei Professoren die nur für das Unirep da sind und aus Studiengebühren finanziert werden, dann noch Klausurenkurs, 2 Probeexamina inkl. Mündlicher Prüfung und persönlichem Einzelcoaching) bis jetzt sehr erfolgreich ist und im Moment noch Spitzenreiter sein dürfte. Dass es an anderen Universitäten auch sehr gute Unireps gibt die einen hervorragend aufs Examen vorbereiten und dass diese immer mehr an Qualität zunehmen, steht dem ja nicht entgegen und das habe ich auch erwähnt und begrüsst.

Ich habe Passau hier auch garnicht zum Thema gemacht sondern es nur am Rande erwähnt und der TE eine ganz andere Richtung empfohlen - die Diskussion dürfte für sie auch nicht sonderlich hilfreich sein.
Better call Saul.
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Kroate
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Re: AW: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von Kroate »

Lauraaa hat geschrieben: Allerdings habe ich gelesen, dass die Uni in sämtlichen Rankings schlecht abschneidet und auf den letzten Plätzen liegt, was mich bezüglich meiner Wunschstudienstadt sehr verunsichert.
Ich weiß, der Thread ist alt, aber für diese Meldung muss ich ihn reaktivieren:
Global Companies Rank Universities

Und aus dem dazugehörigen Artikel:
NYT hat geschrieben: The list is dominated by the same names that top most rankings: Harvard, Yale, Cambridge, Oxford, Stanford, M.I.T., Columbia, Princeton and Imperial College London, with Goethe-University Frankfurt am Main rounding out the top 10.

http://www.nytimes.com/2012/10/25/world ... .html?_r=1&
max207
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von max207 »

Kann hier vielleicht jemand über Erfahrungen mit dem Unirep in Frankfurt berichte?? (Qualität, Größe,..) Ist es empfehlenswert sich ausschließlich mit diesem vorzubereiten oder ist das noch zu schwach??
Ebbelwoi
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von Ebbelwoi »

Gemacht und für gut befunden! Bin grade nur mobil online, nachher gerne mehr!

(Und bald stell ich dem Dekanat Rechnungen aus wenns so weitergeht :-k )
Es gibt ganze Epochen, in denen zu gefallen beschämend ist.
max207
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von max207 »

Es wäre cool mehr über das Rep zu hören! Insbesondere der Vergleich zu Kandidaten die mit kommerziellen gefahren sind und wie es sich am Ende auf die Ergebnisse auswirkt ;)

Danke, danke für die Mühe!
Ebbelwoi
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von Ebbelwoi »

Soderle, nu aber.

Ich habe das Rep im ersten Anlauf ab WS 2010/2011 besucht, quasi als Versuchskarnickel. Bin aber von vornherein mit der Einstellung hingegangen, dass ich ohnehin 70% von dem Spaß dahim im stillen Kämmerlein auf die Kette bekommen muss; das Rep war für mich eher eine Organisationshilfe und Fortschrittskontrolle.

Was soll ich sagen, ich war positivst überrascht. Natürlich war es dozentenabhängig - mit der einen Art kannst du, mit der anderen nicht - aber die Unterlagen waren wirklich gut und die Dozenten sehr motiviert und sichtlich mit Spaß (und freiwillig) dabei.

Inhaltlich war es durchaus gehoben in dem Sinne, dass nicht die Definitionen diktiert wurden sondern auch mal der Spruch kam, dass man sich doch mal das Lehrbuch greifen sollte bzw. wo man die letzten 3 Jahre gewesen wäre...es wurden also nach einem Überblick/Einführung in das Thema (EBV, cic, Verwaltungsvollstreckung etc pp.) eher die problematischen Punkte konzentriert behandelt. Das wurde aber fairerweise zusammen mit dem Plan vorher kommuniziert, so dass man vorarbeiten konnte/musste. Insgesamt würde ich es jedem weiterempfehlen, es sei denn man hat allzu oft "Ach, das lerne ich irgendwann im Rep" sagen hören. Dafür war es nicht konzipiert.

Was das "drumherum" angeht ist es auch exzellent, es gibt jährlich 2 Probeexamen mit originalen Klausuren, mündliche Probeprüfung (zu denen man die Dozenten/Profs manchmal bisschen pieken musste, aber immerhin!) und einen wöchentlichen Klausurenkurs. Dazu auf Wunsch eine "Klausurenklinik", also eine vertiefte Analyse der letzen 5 oder 6 Klausuren mit 1:1-Besprechung und Tipps zum persönlichen Stil/den Schwächen.

Ausgefallen ist es bei mir persönlich sehr respektabel, aber das muss nix heißen.
Es gibt ganze Epochen, in denen zu gefallen beschämend ist.
max207
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von max207 »

Klasse, so etwas in der Art hatte ich gehofft zu hören! :)

Ich hatte schon befürchtet, dass man das Unirep einfach nur eingeführt hatte um es eben auch standardmäßig anzubieten, um sich zu profilieren und mit anderen Unis mitzuhalten, aber dass es sonst nicht viel bringt.

Dass es aber zu einer Institution für Studenten in der Vorbereitung aufs Examen (mit erhöhten Erfolgsaussichten) geworden ist, macht mir Mut und die Entscheidung nicht leichter! =P~

Vielen Dank für die Infos aus erster Hand!
Gelöschter Nutzer

Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Jura-Studium in Frankfurt ??
Mir hat in den ersten Semestern die Jura Hausarbeiten und Klausurensammlung der Giraffen
http://www.giraffen-uni-frankfurt.de
sehr geholfen.
Hier gibt es sehr viele Hausarbeiten und Klausuren (glaube über 5.000 !!) aus allen Gebieten des Jurastudiums.
Schaut doch mal rein, wie gesagt, mir hats geholfen
LG
michaelbeckerde
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von michaelbeckerde »

Frankfurt am Main ist als Stadt nicht besonders schön, arg teuer und wird bei Eingeweihten auch "Hessisch Falludscha" genannt, weil mittlerweile die Mehrheit der Einwohner Migrationshintergrund haben und man das auf alle vielfältigen positiven wie auch negativen Weisen halt im Alltag sieht.

Der Westendcampus ist im Prinzip (!) sehr schön, wenn man nur das ehemalige IG Farben-Haus betrachtet - das hat schon was Überwältigendes und Herrschaftliches.

Der Rest des Campus besteht aus grau-beigen, in den vergangenen Jahren sukzessive dazugebauten Betonquadern im Beton-Brutalismus-Stil der 1970er und ist wirklich selten misslungen, was Architektur und Flair angeht. Immerhin sind die Gebäude modern, auch was die Innenausstattung angeht - immerhin.

Es hat schon seinen Grund, dass Leute mit RICHTIG viel Geld, die auch die teuren Mieten in FFM stemmen könnten, dann doch seit jeher alle im Taunus (Kronberg, Königstein etc.) leben.

Und falls jemand fragen will, warum die Mieten denn dann in FFM selbst so teuer sind - Angebot und Nachfrage. Es gibt viele Mietaltverträge, darum wenig Mieterfluktuation, und wenn doch mal einer auszieht, wird die Bude halt luxussaniert - und dann reicht aus Vermietersicht halt schon ein Dummer, der einschlägt.

Ich würde stark gen München tendieren.
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batman
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Re: Jura in Frankfurt am Main???

Beitrag von batman »

Gut dass Du dafür einen 8 Jahre alten Thread reaktiviert hast.
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