Noten Examensklausurenkurs

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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scndbesthand
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von scndbesthand »

Nur, weil man sich ein Prüfungsschema (ggf. oder in Teilen) aus dem Wortlaut der Norm ableiten kann, heißt nicht, dass man keines zu kennen braucht. Die normative Anknüpfung der zu prüfenden Voraussetzungen ist eine Erinnerungshilfe und die Herstellung eines genauen Normbezuges wird in der Bearbeitung vom Korrektor sicherlich honoriert.

Natürlich darf ein Schema nicht dazu verleiten, jeden Punkt gleich zu gewichten. Die sachgemäße Gewichtung fällt erfahrungsgemäß dann schwer, wenn man sich mangels Erfahrung in der Fallbearbeitung gar nicht sicher ist, wo die Probleme liegen. Dass der Bearbeiter dann Wissen durch Aufschreiben von Definitionen zeigen will, scheint ein häufiger Reflex im Umgang mit der Situation zu sein. Ein solcher Bearbeitungsmangel würde sicherlich nicht dadurch beseitigt, dass z. B. zusätzlich die übliche Reihenfolge der Tatbestandsvoraussetzungen vertauscht oder ungeschriebene Merkmale weggelassen würden.
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von DogmaTiger »

unpseudo hat geschrieben: Mittwoch 22. Juli 2020, 21:33 Auf den herablassenden Ton möchte ich nicht eingehen.

unpseudo hat geschrieben: Freitag 17. Juli 2020, 14:16 Ich weiß nicht, ob du § 823 I BGB schon einmal gelesen hast, aber da steht doch eigentlich alles drin, oder? Vllt. solltest du dir einfach einmal mehr Zeit nehmen das Gesetz zu lesen und zu erschließen:
unpseudo hat geschrieben: Mittwoch 22. Juli 2020, 21:33 (Ich hoffe weiterhin, dass du selbst so reflektiert bist, dass die Beherrschung des groben Aufbaus einer Prüfung des § 823 I BGB ganz eindeutig "Grundlage" ist und die von mir exemplarische Prüfreihenfolge keine übermäßige Zurschaustellung spezialisierten Wissens ist; denn so lese ich deine Antwort teilweise.)

lul
Windscheid
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Windscheid »

Also um mal zum Thema zurückzukommen:
Nach 3 Monaten und nur sechs zurückbekommenen Klausuren ist es nicht verwunderlich, dass du durch fast alle gefallen bist. Da wärst du nicht der erste. Beruhigend vielleicht: Ich habe in ZivilR drei Mal Prädikat geschrieben, wobei ich im Klausurenkurs zuvor allerhöchstens drei Mal in 40-50 Klausuren über 9 kam. Im Examensklausurenkurs der Universitäten und Reps musst du immer bedenken:
1. An diesen Kursen nimmt nur ein Bruchteil der Personen, die am echten Examen teilnehmen, teil.
2. Diejenigen, die teilnehmen, sind halbwegs motivierte und zielstrebige Studenten.
3. Eine gewisse Zahl von Leuten arbeitet mit unzulässigen Hilfsmitteln.
4. Eine gewisse Zahl von Leuten überschreitet die Bearbeitungszeit von 5 Stunden deutlich.
5. Viele Korrektoren in den Kursen sind selbst gerade erst durchs Examen gekommen und können eine Examensklausur entsprechend schlecht einschätzen.
6. Der Blick vieler Korrektoren wird durch die in Nummer 1-4 genannten Punkte sehr verzerrt.

Wenn du im Examensklausurenkurs solide bei 6-8 Punkten landest, wird dein Examen mit Wahrscheinlichkeit besser ausfallen, bedingt durch die o.g. Punkte - insbesondere, wenn man sich von vermeintlichen "Treffern" oder "Das kenne ich aus Fall XY" nicht beeindrucken lässt und wacker das Schema einhält (vertraglich, vertragsähnlich, dinglich, delikitisch, sonstige...).
Laura_X
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Laura_X »

Hi Windscheid!
Vielen Dank für deinen Beitrag (zu meiner eigentlichen Frage).
Interessant, was du schreibst, und welche Erfahrungen du hinsichtlich der Noten gemacht hast. Dass Problem, dass "nur" wiss. Mitarbeiter die Klausuren korrigieren, habe ich auch schon bedacht, und sagte mir auch schon jemand, dass das an unserer Uni auch so ist. Da könnte man meinen, man bekommt eher bessere Noten, als sie dann tatsächlich im Examen ausfallen. Aber klar..wie sollen die das schon einschätzen.
insbesondere, wenn man sich von vermeintlichen "Treffern" oder "Das kenne ich aus Fall XY" nicht beeindrucken lässt und wacker das Schema einhält
Das versuche ich auch immer noch herauszufinden. Kein Problem gänzlich missachten, aber gleichzeitig abstrakt lernen. Ich glaube langsam, dass es sich mit der Zeit zusammenfügt, und hoffe, dass ich einschätzen kann, wann es um ein spezielles Problem geht, und wann es nur danach scheint.

Ich habe für mich nun auch fast scon festgelegt, dass ich statt 12, 18 Monate lernen werden, und jetzt zu Beginn keine Klausren mehr abgeben werden, bei denen ich mit SIcherheit weiß, dass ich nichts weiß. Mich trotzdem 5 Stunden zu quälen, macht kein Sinn..in der Zeit kann ich effektiver arbeiten. Lösungsskizze schon, aber nicht mehr ausschreiben. ALle schreien immer: Fälle, Fälle, Fälle...aber es ist doch schon logisch, dass, wenn ich ncihts weiß..ich auch nichts schreiben brauche..
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Sektnase »

Auf das Gefühl solltest du dich im Examen aber auch vorbereiten. So Klausuren müssen nicht zwingend kommen, es gibt sie aber. Irgendein abstruses Urteil mit Europarecht und Analogien und blablabla... Ausschreiben muss man es dafür aber nicht, da stimme ich dir zu. Das trainiert aber natürlich auch, u.a. das Zeitmanagement.

In Probeklausuren wird m.E. aus einer anderen Sicht korrigiert: man will den Leuten etwas mitgeben und zeigen, was sie im Examen nicht machen sollen. Im Examen geht es (regelmäßig) eher darum, wohlwollend zu schauen, was überhaupt richtig gemacht wurde.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Hubertus »

Sektnase hat geschrieben: Freitag 31. Juli 2020, 21:00 [...]
Im Examen geht es (regelmäßig) eher darum, wohlwollend zu schauen, was überhaupt richtig gemacht wurde.
Das habe ich mittlerweile öfter gehört, aber in welchem Gedanken ist das begründet?
(Hier werden ja bestimmt auch einige Prüfer angemeldet sein)

Darin, dass man im Prinzip nur juristisches Handwerkszeug, juristische Fähigkeiten in Verbindung mit Problembewusstsein abprüfen will, weil man im Referendariat/in der Praxis zur Not einen Kommentar heranziehen kann oder gar definitiv wird?

Dass die Examensklausuren in Relation zu Probeklausuren durch einen größeren Anteil an schlechteren Bearbeitern und fähigeren Korrektoren besser ausfallen leuchtet mir ohne Weiteres ein, wohlwollendere Korrektur im Examen dagegen nicht, weil es ja eben den Zugang zum juristischen Vorbereitungsdienst darstellt und ich da eigentlich strengere Bewertungen erwarte.
Also falls ich deinen Post richtig verstanden habe.

Macht mir als Examenskandidat aber natürlich Hoffnung, das ist in der Vorbereitungsphase immer gut. :D
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Laura_X »

Nachtrag.
So, die Abrechnung ist inzwischen gekommen. Ich möchte allen, die hier durch Zufall auf meinen Thread in ihrer eigenen ExVorbereitung stoßen, mal sagen, wie es dann am Ende ausgegangen ist, und was ich inzwischen von diesen ach so wichtigen KK halte.
Ich habe mit einer Note bestanden, die im Mittelfeld liegt. Also nicht bombastisch, aber auch auf keinen Fall "gerade so". Einzelne Klausuren habe ich mit VB bestanden. Aber der Klausurenkurs? Der war weiterhin schlecht. Ich habe insgesamt 30 Klausuren geschrieben und abgegeben, und davon ganze 5 mit max. 5 Punkten bestanden. Nun im echten Examen habe ich in Zivilrecht eine Note geschrieben, wie ich sie im Studium nie hatte. Woran das liegt? Das sind wohl mehrere Faktoren. Zum einen: es lief einfach. Ich hatte das richtige Wissen drauf. Es kam das dran, was ich gelernt hatte. Das war in einer ZR zum Beispiel relativ normales Schuldrecht (Corona) und Mietrecht mit Vermieterpfandrecht. Und nicht wie im Klausurenkurs irgendwas mit Scheingeheißerwerb oder innerbetrieblicher Schadensausgleich, oder Nebentäterschaft in Strafrecht. Sondern es waren teilweise (nicht alle!) halbwegs humane Klausuren.
Des Weiteren scheinen die Korrektoren tatsächlich mehr in der Lage zu sein individuell zu schauen. Ich habe in einer ÖRecht Klausur eine Nebenbestimmung gesehen, eine Kommilitonin nicht. Aber wir haben beide die gleiche (ganz gute) Note.
Gedanken ums Aufschieben sollte man sich machen, wenn man 3, 4 Monate vorm Examen immer noch nicht den Großteil der Klausuren besteht.
Insofern würde ich dieser Aussage sehr deutlich und mit Nachdruck widersprechen. Solche Aussagen haben nur ein einziges Ziel: Angst und Druck erzeugen. Wem auch immer das etwas nützt.
Ich gehe inzwischen soweit, dass ich sage, dass ich vielleicht ein besseres Examen geschrieben hätte, wenn ich weniger Klausuren geschrieben hätte. Diese Klausuren haben mich wirklich in die Verzweiflung getrieben, weswegen ich nicht mehr frei denken konnte. Ich hatte einfach nur noch Angst, und habe diesen "Problemen", die man angeblich alle auch immer Zivilrecht können muss, hinterhergejagt. Stattdessen hätte ich, wie sonst auch, auf meine Intuition hören sollen, die durch mein Interesse geleitet wird. Ja, es gibt keinen genauen Plan, den man abarbeiten kann. Es gibt bei Jura eben keine Liste, die man abhaken kann, und man dann sagen kann: so jetzt habe ich ALLES drauf. Man kann nicht allen wissen. Aber wenn man etwas Disziplin an den Tag legt, wird man den Dschungel durchdringen. So oder so! Allein man selbst ist es, auf den / die man hören sollte. Kein Rep, kein Prof, und vor allem: keinen Foren im Internet.

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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von gola20 »

Windscheid hat geschrieben: Dienstag 28. Juli 2020, 17:52 Im Examensklausurenkurs der Universitäten und Reps musst du immer bedenken:
1. An diesen Kursen nimmt nur ein Bruchteil der Personen, die am echten Examen teilnehmen, teil.
2. Diejenigen, die teilnehmen, sind halbwegs motivierte und zielstrebige Studenten.
3. Eine gewisse Zahl von Leuten arbeitet mit unzulässigen Hilfsmitteln.
4. Eine gewisse Zahl von Leuten überschreitet die Bearbeitungszeit von 5 Stunden deutlich.
5. Viele Korrektoren in den Kursen sind selbst gerade erst durchs Examen gekommen und können eine Examensklausur entsprechend schlecht einschätzen.
6. Der Blick vieler Korrektoren wird durch die in Nummer 1-4 genannten Punkte sehr verzerrt.
Ach, die guten Probeklausuren. Bin durch 30% der 60 Probeklausuren durchgefallen (habe alle Noten schön einer Excel Tabelle gesammelt) und war dann schriftlich trotzdem dick im Prädikatsbereich.
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Strich
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Re: Noten Examensklausurenkurs

Beitrag von Strich »

Laura_X hat geschrieben: Montag 17. Januar 2022, 17:41 ...Allein man selbst ist es, auf den / die man hören sollte. Kein Rep, kein Prof, und vor allem: keinen Foren im Internet.

Greets
Hey, erstmal Glückwunsch zum bestandenen Examen.

Mir ging es in der Examensvorbereitung ähnlich und ich habe vielleicht 7 oder 8 Klausuren geschrieben. Das habe ich hier auch irgendwo schon mal geschrieben, weil Fragen, wie du sie hast hier regelmäßig auftauchen. Deswegen: Auf ein "Forum im Internet" kann man gar nicht hören, weil auch hier keine einheitliche Meinung vertreten wird ;)
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

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