Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Theopa
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von Theopa »

gola20 hat geschrieben: Dienstag 20. April 2021, 20:38 Der ist auch Jurist und bearbeitet Fälle aus rechtsanwaltlicher Sicht. Siehe Threadtitel und meine Aussagen zu juristischen Jobs
Und der Manager reguliert Betriebsabläufe, also machen die auch immer das Gleiche.

Selbst bei den klassischen juristischen Berufen gibt es Karriere und unterschiedliche Aufgaben. Der 3rd-Year Associate arbeitet zwar vielleicht noch sehr ähnlich wie der 1st-Year, beim Partner sieht der Arbeitstag dagegen im Schnitt schon anders aus. Da kommt eben die von dir selbst benannte Personalverantwortung und dazu vor allem sehr viel Aquise.

Natürlich kann man als Jurist vom ersten bis zum letzten Jahr auf ähnliche (aber sicher nicht "gleiche") Weise arbeiten. Das klingt mit 20 vielleicht noch langweilig, dürfte später aber für die meisten sogar angenehm sein.
gola20
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von gola20 »

Theopa hat geschrieben: Dienstag 20. April 2021, 21:24
gola20 hat geschrieben: Dienstag 20. April 2021, 20:38 Der ist auch Jurist und bearbeitet Fälle aus rechtsanwaltlicher Sicht. Siehe Threadtitel und meine Aussagen zu juristischen Jobs
Und der Manager reguliert Betriebsabläufe, also machen die auch immer das Gleiche.

Selbst bei den klassischen juristischen Berufen gibt es Karriere und unterschiedliche Aufgaben. Der 3rd-Year Associate arbeitet zwar vielleicht noch sehr ähnlich wie der 1st-Year, beim Partner sieht der Arbeitstag dagegen im Schnitt schon anders aus. Da kommt eben die von dir selbst benannte Personalverantwortung und dazu vor allem sehr viel Aquise.

Natürlich kann man als Jurist vom ersten bis zum letzten Jahr auf ähnliche (aber sicher nicht "gleiche") Weise arbeiten. Das klingt mit 20 vielleicht noch langweilig, dürfte später aber für die meisten sogar angenehm sein.
Der Manager fängt nicht als Manager an?! Der fängt als Sachbearbeiter an, wird irgendwann Teamleiter, dann Bereichsleiter etc. Die Person macht jedes Mal etwas anderes und kriegt mehr Verantwortung und andere Aufgaben. Der Partner hat vllt Verantwortung für 2 Associates und zwei Refas. Im Grunde bleibt er trotzdem Rechtsanwalt und macht Fälle/Akquise :drinking:
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Strich
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von Strich »

Was macht der Sachbearbeiter bei einer Versicherung denn anders als der Manager einer Versicherung? Beide bearbeiten Fälle? Sind das jetzt Juristen?
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Blaumann
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von Blaumann »

gola20 hat geschrieben: Samstag 17. April 2021, 12:42
bekky hat geschrieben: Dienstag 13. April 2021, 17:09 Hey zusammen,
ich bin neu hier und wollte die Juristen unter euch fragen was ihr gerne gewusst hättet bevor ihr angefangen habt Jura zu studieren. Wem würdet ihr es nicht empfehlen? Was sind eure Tipps zum Anfang? Ich bin am überlegen zu Jura zu wechseln, kenne aber niemanden der es studiert. Freue mich über eure Antworten :)
Man ist für immer beschränkt auf Deutschland. Es gibt viel zu viele Juristen. Aufwand und Ertrag sind schlimmer als in jedem anderen Bereich. Mit dem Aufwand den man für jedes Examen hat könnte man, unabhängig vom Talent oder Interesse, jedes andere Fach mit 1,0 abschließen. Alle juristischen Berufe haben unverschämte Arbeitszeiten. Juristen machen immer das gleiche. Es ist ein ewigs Hamsterrad. Der Anwalt oder Richter im 1. Jahr macht das gleiche wie im 40. Jahr. In den meisten anderen Berufen steigt man zur Führungskraft auf und bekommt ganz andere Aufgaben.
Kann ich nicht nachvollziehen, insbesondere was den Ertrag anbelangt. Bei meinen Fähigkeiten und Interessen sehe ich nicht, welcher Studiengang oder sonstige Beruf besser gepasst hätte und zu höheren Erträgen geführt hätte. Vielleicht Medizin, aber das gab's damals nur mit Abischnitt von 1,0 oder ewiger Wartezeit. Insofern ist das Aufwand-Argument für mich ohne Bedeutung, weil ich für mich keine attraktiven Alternativen gesehen hätte.

Dass ich mein Leben lang "Fälle machen" werde, gleich in welcher Position, ist so. Sehe aber nicht, warum das schlimm wäre.
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von Sektnase »

Blaumann hat geschrieben: Mittwoch 21. April 2021, 11:12 Bei meinen Fähigkeiten und Interessen...
Schließ aber mal nicht von dir auf andere :D

Spaß beiseite, außer BWL gibts doch für viele Juristen keine solide Alternative. Die hoch dotierten BWLer-Jobs sind oft auch mit viel Arbeit und Stress verbunden. Wer sowieso nur 50K brutto will und dafür max 38h arbeiten, wird als Jurist sicher auch in irgendeiner Versicherung o.Ä. fündig.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von gola20 »

Strich hat geschrieben: Mittwoch 21. April 2021, 10:46 Was macht der Sachbearbeiter bei einer Versicherung denn anders als der Manager einer Versicherung? Beide bearbeiten Fälle? Sind das jetzt Juristen?
Einstieg als Kassierer:
Man kassiert an der Kasse und räumt Waren ein.

erste Beförderung zum Schichtleiter:
Man kassiert und räumt ein aber macht auch Schichtpläne, je nach Kundenaufkommen, bestellt Waren nach und überwacht ein paar Mitarbeiter

zweite Beförderung zum Marktleiter:
Man stellt Leute ein, führt den ganzen Laden, organisiert den Laden, kümmert sich generell allgemein um den Einkauf und den Verkauf. Man entscheidet wie der Markt eingerichtet ist, was verkauft wird, welche Preise die Produkte haben sollen, welche Aktionen man durchführen soll

dritte Beförderung zum Regionalleiter:
man kümmert sich um mehrere Supermärkte, organisiert regional den Einkauf, verhandelt mit Lieferanten, kümmert sich um Mitarbeiter, überlegt die langfristige Ausrichtung der Region

vierte Beförderung zum Boss in der Zentrale:
man macht strategische Entscheidungen für das gesamte Unternehmen, plant die langfristige Strategie etc.


Einstieg als Richter/StA/Rechtsanwalt:
man macht Fälle (+ Akquise)

erste Beförderung:
man macht vielleicht andere Fälle und überwacht 1-2 Leute nebenbei ein bisschen

zweite Beförderung:
man macht vielleicht andere Fälle und überwacht 1-2 Leute nebenbei ein bisschen

:-({|=
Hanoi
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von Hanoi »

Du legst die Annahme zu Grunde, dass jeder Kassierer usw. zumindest die Möglichkeit hat aufzusteigen. Das halte ich allerdings nicht für zutreffend, viele werden langfristig auf einer - nicht der höchsten - Stufe stehen bleiben. Es gibt regelmäßig nur einen Marktleiter...

In dem Zusammenhang verstehe ich das Problem nicht: Wenn einem das Bearbeiten von Fällen Spaß macht und man das gut kann, warum sollte ich dann mit etwas anderem einsteigen?
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von quani89 »

bekky hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 16:44
Nico hat geschrieben: Donnerstag 15. April 2021, 08:14 Hey, mach doch vorher ein Praktikum bei einem Juristen da kannst du dann auch eindrücke bekommen ob der Job was für dich ist....
Sehr gute Idee! Kann ich das denn ohne Vorerfahrung einfach machen?
Dann kanns du mir auch Infos geben! \:D/
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Re: Was sollte man bedenken bevor man anfängt Jura zu studieren?

Beitrag von quani89 »

Abgesehen von den guten Ratschlägen, hier habe ich einen Artikel gefunden, der auch gute Informationen zu deine Frage hinzufügt https://www.anwalt.org/fachanwalt/?high ... urastudium
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