Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

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Lawyertobe
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Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

Ich bin anfang des Studiums ungeplant schwanger geworden, von meinem Langzeitpartner. Er hat mir versichert dass er mich kräftig unterstützen wird bei der Erziehung und dass wir das schon meistern werden. Die Studienberatung hat mir auch eher von einer abtreibunh abgeraten und dass Studierende mit Kind unterstützt werden.

Ich selber konnte nachdem ich bereits in der 9. Woche war ( ich hatte währenddessen tatsächlich eine Blutung, weshalb ich so lange nicht wusste dass ich schwanger bin) nicht abtreiben. Es war rechtlich zwar möglich , aber für mich persönlich nicht. [-( Ich behielt das Kind.

Mein Partner hat einen guten Job bereits gehabt, er war kein Student mehr. Ich war 21 und er war 29. er hielt mir finanziell den Rücken frei. Ich habe 1,5 Jahre pausiert dann die zwischen Prüfung bestanden. Es hat insgesamt 4 Jahre gedauert,und da mein Sohn bereits 4,5 wollten wir heiraten und ein Geschwisterchen also wurde ich wieder schwanger und habe wieder 1,5 Jahre pausieret. Ich befinde mich nun im 11. Semester. Und versuche den großen Schein fertig zu bekommen und bereite mich auf die mündliche Staatsprüfung vor. ::oops:

Ich bin schwer verunsichert momentan, was meine Leistung angeht.
Bisher habe ich mit darüber nicht so ein großen Kopf gemacht, weil anders als meine Kommilitonen konnte ich es mir nicht leisten mich nur über das Studium zu stressen, ich habe einen Mann und Kinder und muss für die ja auch da sein.
Nun ist es so, die letzten Ergebnisse meiner Prüfungen waren nicht gut. Glücklicherweise kann man die Prüfungen x beliebig schreiben bis man besteht, aber mir macht es sorgen, dass ich bei der fortgeschrittenen Übung bisher recht mager abschneide. Strafrecht war früher mein Fach , jetzt kann ich froh sein wenn ich 4 Punkte bekomme und das gilt auch bei den anderen fächern.
Oft falle ich durch oder ich schaffe grade mal über die 4 Punkte Grenze.

Der Druck wächst, alle fragen mich wann ich denn endlich fertig werd mit dem Studium?
Mein Sohn geht nun mittlerweile in die zweite Klasse. Mein jüngere Sohn kommt in den Kindergarten und dann auch bald in die Schule und Ich habe einfach noch nicht mal den großen Schein hinter mir. :eeeek:

Mein Mann ist nach wie vor der Hauptverdiener, weshalb wir automatisch in altmodische Rollen kommen. Mein Mann versteht nicht was meine Sorge ist, da er tatsächlich das meiste bezahlt, sodass ich nicht auch noch jobben muss nebenher. :-k

Mein Traum ist es Anwältin zu sein, das war es schon immer. Aber ich merke das ich den Anforderungen nicht gut aufkomme. Für mich wäre eine Alternative schwer vorstellbar , weil ich so viel Zeit in dieses Studium investiert habe. Anfang 30 neu anzufangen, ich weiß es nicht. Und die Frage ist mit welchem Studium denn? :-k

Ich bin am Ende mit der Welt, weil ich nicht ](*,) mehr weiter weiß.

Ich weiß garnicht was ich genau von den Antworten erhoffe, ich wollt es einfach mal rauslassen.

Liebe Grüße
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von OJ1988 »

Überhaupt nicht böse gemeint, aber Ausdruck, Grammatik und Rechtschreibung sind ausbaufähig - damit mögen auch die schlechten Leistungen zusammenhängen. "Aber ich bin doch hier im Internet und da achte ich nicht so auf jedes Komma" (falls der Gedanke aufkam) wäre kein Gegenargument, sondern zeigte eher, dass im Kern die Beherrschung des wichtigsten Werkzeugs des Juristen - die Sprache . eben nicht in dem Maße da ist, wie es nötig wäre, um zu reüssieren.
Lawyertobe
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

Ich wusste dass so jemand kommen wird.
Unsere Professoren haben immer wieder Rechtschreibfehler auf ihren Folien drinnen, aber haben es trotzdem so weit geschafft. Manche stellen sogar falsche Lösungen rein und entschuldigen sich danach, dass die Anspruchslage doch eine andere war etc.
Aber danke, trotzdem für deinen bestimmt wohl gemeinten Ratschlag! =D>
Theopa
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Theopa »

Den Professoren kann es auch herzlich egal sein, ob sie Schreibfehler machen. Dir als Geprüfte nicht. Es mag nur ein Detail sein, das aber bei einem relevanten Teil der Korrektoren die Grundstimmung deutlich hin zum Negativen verändern kann. Genau solche Aspekte können dann die Waagschale in die eine oder andere Richtung bewegen und längerfristig den Schnitt definitiv auch mal um 1-2 Punkte drücken.

Zur Frage:

Wenn deine Kinder nun langsam wenigstens halbtags aus dem Haus sind wirst du nicht darum herumkommen diese Zeit auch vollständig für das Studium zu nutzen. Klassische Rollenverteilung hin oder her, wenigstens der Vormittag muss zu 100% dem Studium gehören (Ausnahmen wie "krankes Kind" gibt es natürlich). Da du wahrscheinlich in den meisten Bereichen etwas hinterher hinken wirst wäre ein Examinatorium/Rep eine gute Idee, auch wenn du die großen Scheine noch nicht hast: Dort wird der Stoff üblicherweise noch einmal komplett durchgegangen und du kannst Lücken füllen.

Versuche dir einen groben Plan zu machen, nach welchem du das Ganze in ca. 2 Jahren zu einem Ende bringen kannst. Das bedeutet also ca. ein Jahr Examinatorium/Rep + große Scheine in dem du dir den gesamten Stoff einmal grob aneignest und ein Jahr finale Examensvorbereitung inkl. ggf. Wiederholungsprüfungen, falls es mit den großen Scheinen nicht direkt klappt.

Schneller wird es bei der Kombination aus deiner Ausgangslage und deinen zeitlichen Möglichkeiten kaum sinnvoll funktionieren, länger sollte es dann aber auch nicht mehr dauern.
Zuletzt geändert von Theopa am Samstag 4. September 2021, 08:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Tibor »

11. Semester inkl der Babypausen oder sind die da schon abgezogen? Wieviel Zeitaufwand investierst du ins Studium neben der Familie? Teilzeit 50%, 33%? Ohne die Angaben kann man die 11 nicht beurteilen. Und am Ende wird ein Studium nur was, wenn man es geplant angeht. Gerade bei Teilzeit und Streckung müssen auch mehr Wiederholungseinheiten rein, aber eben auch nicht nur.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Sektnase »

Da du keine Frage gestellt hast, sind die Antworten natürlich unspezifisch.

Ich kenne Mütter, die das Studium (in "Teilzeit") gemacht haben, und zwar überdurchschnittlich. Man muss dann eben sehr effizient sein, alles Unwichtige weglassen und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.

Also: Plan machen, was du fürs Examen noch brauchst, im besten Fall Rep organisieren. Keine wissenschaftlichen Interessen verfolgen und Aufsätze über XY lesen, sondern nur Klausurrelevantes.

Jetzt zum Problem: Jura ist, v.a. wenn man nicht 14 Stunden am Tag in der bib sitzen kann/will, auch Talentsache. Sprache ist dabei das A und O, OJ hat deshalb recht. Es geht nicht drum, dass online die Kommata sitzen oder keine Tippfehler im Text sein dürfen. Man muss sich aber präzise ausdrücken können - dein Text liest sich nicht so. Überleg dir also erstmal, ob Jura wirklich was für dich ist und ob sich die Sache noch für dich lohnt. Irgendwo in Teilzeit Anwältin kann jeder mit 2 Examina werden, das ist aber schon kein Selbstläufer. Die Zwischenprüfung ist ehrlich gesagt nicht nur formell, sondern auch inhaltlich nichts wert. 95% der Studienleistungen liegen noch vor dir, plus 2 Jahre Ref. Will sagen: es bringt nichts, dich jetzt ewig halblebig zu quälen. Entweder du checkst die Klausuren, erkennst ehrlich wenigstens den Ansatz eines Talents, fragst ggf. auch jemanden dazu und gibst dann (im Rahmen der Teilzeit) Gas oder du lässt es gleich ganz.

Zu deinem Text: du hast erst die Hälfte der Scheine und bereitest dich jetzt aufs mündliche Examen vor? Hä?
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

An meiner Uni , kann man wenn den Schwerpunkt gemacht hat die mündliche Prüfung ablegen
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Tibor
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Tibor »

Lawyertobe hat geschrieben: Samstag 4. September 2021, 12:57 An meiner Uni , kann man wenn den Schwerpunkt gemacht hat die mündliche Prüfung ablegen
Du meinst aber die mündliche Prüfung für den universitären SP, ansonsten würde mich Uni/Bundesland sehr interessieren.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

Ja genau , den SP meinte ich.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

Sektnase hat geschrieben: Samstag 4. September 2021, 10:52 Da du keine Frage gestellt hast, sind die Antworten natürlich unspezifisch.

Ich kenne Mütter, die das Studium (in "Teilzeit") gemacht haben, und zwar überdurchschnittlich. Man muss dann eben sehr effizient sein, alles Unwichtige weglassen und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.

Also: Plan machen, was du fürs Examen noch brauchst, im besten Fall Rep organisieren. Keine wissenschaftlichen Interessen verfolgen und Aufsätze über XY lesen, sondern nur Klausurrelevantes.

Jetzt zum Problem: Jura ist, v.a. wenn man nicht 14 Stunden am Tag in der bib sitzen kann/will, auch Talentsache. Sprache ist dabei das A und O, OJ hat deshalb recht. Es geht nicht drum, dass online die Kommata sitzen oder keine Tippfehler im Text sein dürfen. Man muss sich aber präzise ausdrücken können - dein Text liest sich nicht so. Überleg dir also erstmal, ob Jura wirklich was für dich ist und ob sich die Sache noch für dich lohnt. Irgendwo in Teilzeit Anwältin kann jeder mit 2 Examina werden, das ist aber schon kein Selbstläufer. Die Zwischenprüfung ist ehrlich gesagt nicht nur formell, sondern auch inhaltlich nichts wert. 95% der Studienleistungen liegen noch vor dir, plus 2 Jahre Ref. Will sagen: es bringt nichts, dich jetzt ewig halblebig zu quälen. Entweder du checkst die Klausuren, erkennst ehrlich wenigstens den Ansatz eines Talents, fragst ggf. auch jemanden dazu und gibst dann (im Rahmen der Teilzeit) Gas oder du lässt es gleich ganz.

Zu deinem Text: du hast erst die Hälfte der Scheine und bereitest dich jetzt aufs mündliche Examen vor? Hä?
Danke für die ehrliche Meinung. Ich konnte dadurch tatsächlich etwas reflektieren. Kann sein, dass ich nicht immer effektiv gelernt habe. Ich werde jetzt Gas geben muss müssen, so gut es geht.
Wenn du schreibst dass du Mütter kennst die es auch geschafft haben, dann sollte für mich nichts dagegen sprechen.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Lawyertobe »

Sektnase hat geschrieben: Samstag 4. September 2021, 10:52 Da du keine Frage gestellt hast, sind die Antworten natürlich unspezifisch.

Ich kenne Mütter, die das Studium (in "Teilzeit") gemacht haben, und zwar überdurchschnittlich. Man muss dann eben sehr effizient sein, alles Unwichtige weglassen und sich auf die wichtigen Dinge konzentrieren.

Also: Plan machen, was du fürs Examen noch brauchst, im besten Fall Rep organisieren. Keine wissenschaftlichen Interessen verfolgen und Aufsätze über XY lesen, sondern nur Klausurrelevant



Weshalb meintest du , dass ich mich bei dem Text gut ausdrücken konnte?

Jetzt zum Problem: Jura ist, v.a. wenn man nicht 14 Stunden am Tag in der bib sitzen kann/will, auch Talentsache. Sprache ist dabei das A und O, OJ hat deshalb recht. Es geht nicht drum, dass online die Kommata sitzen oder keine Tippfehler im Text sein dürfen. Man muss sich aber präzise ausdrücken können - dein Text liest sich nicht so. Überleg dir also erstmal, ob Jura wirklich was für dich ist und ob sich die Sache noch für dich lohnt. Irgendwo in Teilzeit Anwältin kann jeder mit 2 Examina werden, das ist aber schon kein Selbstläufer. Die Zwischenprüfung ist ehrlich gesagt nicht nur formell, sondern auch inhaltlich nichts wert. 95% der Studienleistungen liegen noch vor dir, plus 2 Jahre Ref. Will sagen: es bringt nichts, dich jetzt ewig halblebig zu quälen. Entweder du checkst die Klausuren, erkennst ehrlich wenigstens den Ansatz eines Talents, fragst ggf. auch jemanden dazu und gibst dann (im Rahmen der Teilzeit) Gas oder du lässt es gleich ganz.

Zu deinem Text: du hast erst die Hälfte der Scheine und bereitest dich jetzt aufs mündliche Examen vor? Hä?
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Tibor »

Lawyertobe hat geschrieben:Kann sein, dass ich nicht immer effektiv gelernt habe. Ich werde jetzt Gas geben muss müssen, so gut es geht.
Am Anfang steht eine ehrliche Fehleranalyse. Nicht nur ein lakonisches „war nicht effektiv“, weil das nicht der konkrete abstellbare Fehler ist.

Was läuft falsch? Zu wenig Zeit? Zuviel neben Familie/Studium verplant? Oder liegt es nicht an der Zeit, sondern am Studium selbst? Ohne Plan drauflosgelesen? Keine Falltechnik? Zu wenig Wissen? Nur versucht mit Skripten zu lernen? Nicht den Stoff versucht zu verstehen? Nicht auf den relevanten Stoff beschränkt?

Es gibt viele Punkte, die man falsch machen kann, gerade bei einem Teilzeitstudium. Das ist aber gar nicht so selten, weil es auch viele Studierende gibt, die nebenher 20h und mehr arbeiten müssen, also auch faktisch nur Teilzeit lernen. Suche den Austausch mit Anderen (also nicht zwingend Müttern). Versuche in Erfahrung zu bringen, was die anders machen und versuche zu ermitteln, was diese besser machen. Nicht alles was anders ist, ist ja für dich auch besser.

Und dann steht ein großer Plan am Ende der Fehlerermittlung. Ein Plan wie es organisatorisch weiter gehen kann/soll und ein Plan, der bisherige Lücken (inhaltliche) schonungslos darlegt und einen Zeitplan (realistisch) bis zu Nah- und Fernzielen.

Viel Erfolg.
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Strich »

Lawyertobe hat geschrieben: Freitag 3. September 2021, 14:35 Ich bin anfang des Studiums ungeplant schwanger geworden, ...
Ich bin grad im Urlaub, wollte darauf aber noch antworten. Mache ich, wenn ich wieder da bin. Bleib so lange dem Forum und der Juristerei treu. tl:dr: das geht alles.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Sektnase »

Strich hat geschrieben: Donnerstag 9. September 2021, 11:31
Lawyertobe hat geschrieben: Freitag 3. September 2021, 14:35 Ich bin anfang des Studiums ungeplant schwanger geworden, ...
Ich bin grad im Urlaub, wollte darauf aber noch antworten. Mache ich, wenn ich wieder da bin. Bleib so lange dem Forum und der Juristerei treu. tl:dr: das geht alles.
Du legst die Latte für deinen Beitrag aber hoch, wenn sie nur dafür zwei Wochen länger studieren soll :D
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Re: Jurastudium mit zwei Kindern und Eheleben, hab ich mir doch zu viel vorgenommen?

Beitrag von Strich »

Lawyertobe hat geschrieben: Freitag 3. September 2021, 14:35 Ich bin anfang des Studiums ungeplant schwanger geworden, von meinem Langzeitpartner. Er hat mir versichert dass er mich kräftig unterstützen wird bei der Erziehung und dass wir das schon meistern werden. Die Studienberatung hat mir auch eher von einer abtreibunh abgeraten und dass Studierende mit Kind unterstützt werden.

Ich selber konnte nachdem ich bereits in der 9. Woche war ( ich hatte währenddessen tatsächlich eine Blutung, weshalb ich so lange nicht wusste dass ich schwanger bin) nicht abtreiben. Es war rechtlich zwar möglich , aber für mich persönlich nicht. [-( Ich behielt das Kind.

Mein Partner hat einen guten Job bereits gehabt, er war kein Student mehr. Ich war 21 und er war 29. er hielt mir finanziell den Rücken frei. Ich habe 1,5 Jahre pausiert dann die zwischen Prüfung bestanden. Es hat insgesamt 4 Jahre gedauert,und da mein Sohn bereits 4,5 wollten wir heiraten und ein Geschwisterchen also wurde ich wieder schwanger und habe wieder 1,5 Jahre pausieret. Ich befinde mich nun im 11. Semester. Und versuche den großen Schein fertig zu bekommen und bereite mich auf die mündliche Staatsprüfung vor. ::oops:

Ich bin schwer verunsichert momentan, was meine Leistung angeht.
Bisher habe ich mit darüber nicht so ein großen Kopf gemacht, weil anders als meine Kommilitonen konnte ich es mir nicht leisten mich nur über das Studium zu stressen, ich habe einen Mann und Kinder und muss für die ja auch da sein.
Nun ist es so, die letzten Ergebnisse meiner Prüfungen waren nicht gut. Glücklicherweise kann man die Prüfungen x beliebig schreiben bis man besteht, aber mir macht es sorgen, dass ich bei der fortgeschrittenen Übung bisher recht mager abschneide. Strafrecht war früher mein Fach , jetzt kann ich froh sein wenn ich 4 Punkte bekomme und das gilt auch bei den anderen fächern.
Oft falle ich durch oder ich schaffe grade mal über die 4 Punkte Grenze.

Der Druck wächst, alle fragen mich wann ich denn endlich fertig werd mit dem Studium?
Mein Sohn geht nun mittlerweile in die zweite Klasse. Mein jüngere Sohn kommt in den Kindergarten und dann auch bald in die Schule und Ich habe einfach noch nicht mal den großen Schein hinter mir. :eeeek:

Mein Mann ist nach wie vor der Hauptverdiener, weshalb wir automatisch in altmodische Rollen kommen. Mein Mann versteht nicht was meine Sorge ist, da er tatsächlich das meiste bezahlt, sodass ich nicht auch noch jobben muss nebenher. :-k

Mein Traum ist es Anwältin zu sein, das war es schon immer. Aber ich merke das ich den Anforderungen nicht gut aufkomme. Für mich wäre eine Alternative schwer vorstellbar , weil ich so viel Zeit in dieses Studium investiert habe. Anfang 30 neu anzufangen, ich weiß es nicht. Und die Frage ist mit welchem Studium denn? :-k

Ich bin am Ende mit der Welt, weil ich nicht ](*,) mehr weiter weiß.

Ich weiß garnicht was ich genau von den Antworten erhoffe, ich wollt es einfach mal rauslassen.

Liebe Grüße
Ich habe in meinem Leben viele Studentinnen kennengelernt, die während des Studiums oder während des Referendariats schwanger geworden sidn und nahc eine Pause wieder weiter gemacht haben. Es haben alle geschafft. Ich verstehe, dass der äußere Druck wächst kann dir aber nur wärmstens empfehlen, dir da eine kühle Gleichgültigkeit anzuschaffen. Wir brauchen Frauen wie dich und sollten Abstand davon nehmen, sie mit Fragen zu nerven wie "wann wirst du fertig". Dass die Noten nach einem Ausstieg abnehmen ist ganz normal. In Anbetracht des Umstandes, dass es auch noch einmal einen Anforderungszuwachs zwischen kleinen und großen Scheinen gibt, würde ich es andeiner Stelle eher positiv bewerten dass du trotz gestiegener Anforderungen in den großen Scheinen und Auszeit immer noch hier und da bestehst. Das ist eher etwas auf dem man aufbauen kann, statt sich deshalb in Selbstzweifel zu stürzen! Deine Kidner gehen demnächst in die Vollzeitbetreuung, also ran an die Bücher. Ich glaube ohne weiteres, dass du in der Zeit, in der die Kinder und der Mann aus dem Haus sind, so viel* lernen kannst, wie der durchschnittliche Student. Für die Examensvorbereitung muss man sich dann was überlegen, aber das sollte in jeder Familie machbar sein.
*Viel ist hier relativ. Der durchschnittliche Student hock nicht täglich 6 Stunden an den Büchern, sondern eher Vorlesung + 2h Stunden wenns hochkommt. In der Examensvorbereitung sieht das dann anders aus, aber das eine Jahr schafft man.

Jura ist kein Hexenwerk, wie viele Themen deiner Mitstreiter hier beweisen, die ich auch nur empfehlen kann. Außerdem hilft das Aussprechen von Problemen viel. Möglicherweise hat irgendjemand einen Tipp, an den man vorher überhaupt nicht gedacht hat und die Welt sieht plötzlich viel einfacher aus.

Und zuletzt: Lass von dir hören! Andere stecken bestimmt in ähnlichen Phasen ihres Lebens und brauchen solche Erzählungen.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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