Ich bin 25 Jahre alt und habe vor 5 Jahren mit Jura angefangen, nachdem ich davor 2 Semester BWL studiert hatte. Allerdings habe ich von Anfang an eher wenig dafür getan (hatte da aber trotzdem noch ganz gute Noten) und nach dem 3. Semester dann wirklich gar nichts mehr. Erst letztes Semester habe ich dann wieder eine Klausur geschrieben.
Der Grund für diese "Pause" waren psychische Probleme, die ich jetzt anscheinend ausreichend im Griff habe.
Ich würde Jura schon gerne weitermachen und traue mir das mittlerweile auch wieder zu.
Nun frage ich mich, ob es für mich überhaupt noch sinnvoll wäre, Jura "weiter" zu studieren und quasi so zu tun, als wäre nichts gewesen. Ich müsste natürlich mit dem Stoff so gut wie komplett von vorne anfangen und würde jetzt im 4. Semester wieder einsteigen.
Dann bräuchte ich mindestens 3 Jahre bis zum 1. Staatsexamen.
Es geht mir bei der Frage hier nur um den Lebenslauf-Aspekt. Im juristischen Bereich ist es ja immer noch so, dass Alter, Lebenslauf etc nicht so wichtig sind, wenn am Ende die Noten stimmen. Aber gilt das auch noch, wenn a) man zB 17 Semester fürs 1. Staatsexamen gebraucht hat und b) der Grund dafür psychische Probleme waren?
Irgendwie muss man diese Pause ja erklären und ich weiß nicht, wie man die wahre Ursache da verschweigen könnte. Andererseits ist es für viele sicher ein KO-Kriterium, wenn jemand schon mal 4 Jahre wegen psychischen Problemen ausgefallen ist. Ich habe während dieser Zeit auch etwas über 2 Jahre lang 20 Stunden pro Woche gearbeitet, aber das ist wohl irrelevant.
Kompletter Neustart im 11. Semester - überhaupt noch Chancen?
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Re: Kompletter Neustart im 11. Semester - überhaupt noch Chancen?
In der Privatwirtschaft ist das Alter bei Juristen fast egal. Älter ist da eher ein Vorteil. Manche Mandanten misstrauen dem 20 jährigen Anwalt einfach.
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Re: Kompletter Neustart im 11. Semester - überhaupt noch Chancen?
Natürlich weitermachen, wenn es dir Spaß macht. Das Alter spielt später bei guten/brauchbaren Noten keine große Rolle.
Die 17 Semester erklärst du freilich nicht mit psychischen Problemen, sondern z. B. mit der vielen Arbeit nebenher - wenn überhaupt danach gefragt wird.
Die 17 Semester erklärst du freilich nicht mit psychischen Problemen, sondern z. B. mit der vielen Arbeit nebenher - wenn überhaupt danach gefragt wird.
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Re: Kompletter Neustart im 11. Semester - überhaupt noch Chancen?
Ist die Studiendauer (und der Lebenslauf) auch für Jobs beim Staat eher unwichtig?
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Re: Kompletter Neustart im 11. Semester - überhaupt noch Chancen?
Im Staatsdienst dürfte man solche Aspekte größtenteils nicht einmal berücksichtigen, wenn dann nur im absoluten Grenzfall, in dem die Entscheidung zwischen dir und einem in sämtlichen Kernaspekten identisch guten Kandidaten im Raum stünde.
Sofern du also nicht in den Bereich der (aktuell noch) bestehenden Altersgrenzen (ca. 45) kommen solltest wäre es dort wohl völlig egal, passende Noten etc. natürlich immer vorausgesetzt.
Sofern du also nicht in den Bereich der (aktuell noch) bestehenden Altersgrenzen (ca. 45) kommen solltest wäre es dort wohl völlig egal, passende Noten etc. natürlich immer vorausgesetzt.
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