Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
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Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Hallo ihr Lieben,
Ich wollte einfach mal in die Runde fragen, wie ihr mit der Aufregung bzw Angst kurz vor dem Examen umgegangen seid. Ich schreibe nächste Woche die Prüfungen und bin wahnsinnig nervös, kann kaum abschalten. Versuche hier und da mal noch zu lernen aber mein Kopf fühlt sich wie Matsch an. Habt ihr Tipps oder Anregungen wie man da am besten durchkommt ohne allzu sehr durchzudrehen ?
Ich wollte einfach mal in die Runde fragen, wie ihr mit der Aufregung bzw Angst kurz vor dem Examen umgegangen seid. Ich schreibe nächste Woche die Prüfungen und bin wahnsinnig nervös, kann kaum abschalten. Versuche hier und da mal noch zu lernen aber mein Kopf fühlt sich wie Matsch an. Habt ihr Tipps oder Anregungen wie man da am besten durchkommt ohne allzu sehr durchzudrehen ?
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Auch wenn es dafür in deinem konkreten Fall zeitlich zu spät sein wird:
Mein absoluter Top-Tip wird immer der Faktor "Gewohnheit" sein. Je unspektakulärer und normaler die Examenssituation sich im Vergleich zu deinem Alltag darstellt, desto harmloser wird es. Damit meine ich insbesondere, sich an an die Uhrzeit zu gewöhnen (und nicht bis zwei Tage vor dem Examen um 9 aufstehen, wenn man beim echten Termin mit Sicherheits-Puffer um 6 raus muss) und zudem Übungsklausuren soweit möglich immer auswärts, immer ausschließlich mit zugelassenen Hilfsmitteln und immer von 8:30 bis 13:30 schreiben.
Vorbereiten/Einplanen kann man auch für so banale Dinge wie Essen und Getränke: Wer niemals Koffein zu sich nimmt und dann zu Beginn der Klausur zwei Red Bull kippt wird seine Leistungsfähigkeit wohl kaum steigern; auch das ganze Traubenzucker-Gekaue macht dann keinen Sinn, wenn man es planlos betreibt und für wunderbare Blutzucker-Spitzen und -Abfälle zum falschen Zeitpunkt sorgt.
Natürlich sitzt man auch bei bester Vorbereitung in der Stunde vor und den ersten zwei Minuten nach dem Umdrehen des Sachverhalts weiterhin mit Puls 150 da, kann es aber dann meiner Meinung nach wesentlich schneller ausblenden und in den "Diese Situation kenne ich gut" Modus übergehen.
Da du wohl keine Übungsklausuren mehr schreiben wirst würde ich sagen:
- Ab morgen den Wecker auf Examenszeit umstellen und auch am Wochenende umgestellt lassen
- in den letzten Tagen vor dem Termin nichts mehr lernen, das ist zumeist eher kontraproduktiv und macht nur nervöser ("Ich hab noch so viel, das ich wiederholen muss, das schaffe ich doch nie...")
- schon einmal ein paar Unwägbarkeiten ausschließen, also z.B. den Prüfungsort aufsuchen (Wie kommt ma da gut hin? Kann man da um 8 Uhr parken? etc.) oder die Hilfsmittel noch einmal überprüfen.
- akzeptieren, dass deine Nervosität kein relevanter Nachteil ist, da es jedem so geht
Mein absoluter Top-Tip wird immer der Faktor "Gewohnheit" sein. Je unspektakulärer und normaler die Examenssituation sich im Vergleich zu deinem Alltag darstellt, desto harmloser wird es. Damit meine ich insbesondere, sich an an die Uhrzeit zu gewöhnen (und nicht bis zwei Tage vor dem Examen um 9 aufstehen, wenn man beim echten Termin mit Sicherheits-Puffer um 6 raus muss) und zudem Übungsklausuren soweit möglich immer auswärts, immer ausschließlich mit zugelassenen Hilfsmitteln und immer von 8:30 bis 13:30 schreiben.
Vorbereiten/Einplanen kann man auch für so banale Dinge wie Essen und Getränke: Wer niemals Koffein zu sich nimmt und dann zu Beginn der Klausur zwei Red Bull kippt wird seine Leistungsfähigkeit wohl kaum steigern; auch das ganze Traubenzucker-Gekaue macht dann keinen Sinn, wenn man es planlos betreibt und für wunderbare Blutzucker-Spitzen und -Abfälle zum falschen Zeitpunkt sorgt.
Natürlich sitzt man auch bei bester Vorbereitung in der Stunde vor und den ersten zwei Minuten nach dem Umdrehen des Sachverhalts weiterhin mit Puls 150 da, kann es aber dann meiner Meinung nach wesentlich schneller ausblenden und in den "Diese Situation kenne ich gut" Modus übergehen.
Da du wohl keine Übungsklausuren mehr schreiben wirst würde ich sagen:
- Ab morgen den Wecker auf Examenszeit umstellen und auch am Wochenende umgestellt lassen
- in den letzten Tagen vor dem Termin nichts mehr lernen, das ist zumeist eher kontraproduktiv und macht nur nervöser ("Ich hab noch so viel, das ich wiederholen muss, das schaffe ich doch nie...")
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Theopa hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. März 2022, 13:12 Auch wenn es dafür in deinem konkreten Fall zeitlich zu spät sein wird:
Mein absoluter Top-Tip wird immer der Faktor "Gewohnheit" sein. Je unspektakulärer und normaler die Examenssituation sich im Vergleich zu deinem Alltag darstellt, desto harmloser wird es. Damit meine ich insbesondere, sich an an die Uhrzeit zu gewöhnen (und nicht bis zwei Tage vor dem Examen um 9 aufstehen, wenn man beim echten Termin mit Sicherheits-Puffer um 6 raus muss) und zudem Übungsklausuren soweit möglich immer auswärts, immer ausschließlich mit zugelassenen Hilfsmitteln und immer von 8:30 bis 13:30 schreiben.
Vorbereiten/Einplanen kann man auch für so banale Dinge wie Essen und Getränke: Wer niemals Koffein zu sich nimmt und dann zu Beginn der Klausur zwei Red Bull kippt wird seine Leistungsfähigkeit wohl kaum steigern; auch das ganze Traubenzucker-Gekaue macht dann keinen Sinn, wenn man es planlos betreibt und für wunderbare Blutzucker-Spitzen und -Abfälle zum falschen Zeitpunkt sorgt.
Natürlich sitzt man auch bei bester Vorbereitung in der Stunde vor und den ersten zwei Minuten nach dem Umdrehen des Sachverhalts weiterhin mit Puls 150 da, kann es aber dann meiner Meinung nach wesentlich schneller ausblenden und in den "Diese Situation kenne ich gut" Modus übergehen.
Da du wohl keine Übungsklausuren mehr schreiben wirst würde ich sagen:
- Ab morgen den Wecker auf Examenszeit umstellen und auch am Wochenende umgestellt lassen
- in den letzten Tagen vor dem Termin nichts mehr lernen, das ist zumeist eher kontraproduktiv und macht nur nervöser ("Ich hab noch so viel, das ich wiederholen muss, das schaffe ich doch nie...")
- schon einmal ein paar Unwägbarkeiten ausschließen, also z.B. den Prüfungsort aufsuchen (Wie kommt ma da gut hin? Kann man da um 8 Uhr parken? etc.) oder die Hilfsmittel noch einmal überprüfen.
- akzeptieren, dass deine Nervosität kein relevanter Nachteil ist, da es jedem so geht
Danke für die tollen Tipps und Anregungen. Viele deiner Punkte habe ich bereits umgesetzt, also ich kenne den Ort an dem ich schreibe und habe bereits meinen Rucksack etc. vorbereitet. Man fühlt sich tatsächlich etwas leichter, wenn man im Voraus schon so viel wie möglich vorbereitet. Das ist genau der Moment vor dem ich meisten Angst habe, ich drehe das Blatt um, lese den Sachverhalt und merke, dass ich damit nichts anfangen kann… das ist meine absolute Horror Vorstellung
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
So etwas passiert.
Manchmal stellt man dann fest, dass man damit doch etwas anfangen kann, wenn man beginnt, die Aufgabe nach den üblichen Schemata (wer will was von wem? und Co.) zu bearbeiten.
Manchmal ist es auch schlicht so, dass man wirklich nichts mit der Aufgabe anfangen kann. Dann versucht man sie eben doch schematisch abzuarbeiten; oft genügt das zumindest, damit die Lösung über dem Strich bleibt.
Und es reicht ja, wenn am Ende der Durchschnitt aller Prüfungsleistungen den eigenen Vorstellungen entspricht. Ob man alle Klausuren mit 9 Punkten schreibt oder die Hälfte mit 4 und die andere mit 14 ist im Ergebnis gleichgültig.
Du machst das schon.
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Weißt du was: Das ging mir bei jeder Klausur so, erstes wie zweites StEx. Ich hab das umgedreht und dachte, fuck.
Dann habe ich, wie thh das sagte, das übliche Schema abgeklappert und einfach geschaut was passiert.
Das Schema hilft, wie sonst auch im Leben, ein unlösbares riesengroßes Problem in viel kleinere einfache Problemchen zu zerlegen.
Wenn ich im 2. StEx einen 20 Seiten Zivilrechtssachverhalt ausschließlich nach vertraglichen Ansprüchen durchsuche und alles überlesen kann, wo das Wort Hypothek und Grundschuld etc auftaucht, wird der Sachverhalt viel viel einfacher: Ah da hat A mit B gesprochen, ist das vielleicht was etc etc.
Das muss man natürlich erst mal üben.
Wenn du mit 100 Leuten schreibst hat locker die Hälfte das von dir beschriebene Gefühl. Die andere Hälfte teilt sich in die, dies einfach checken und die die einfach nix checken und nen easy Sachverhalt sehen.
Also von daher, locker bleiben, ist nix ungewohntes.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
so kurzfristig helfen nur Medikamente oder Selbstmedikation
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
+ 1 zu jedem Gesichtspunkt von Theopa
Ich selbst hatte meinen Biorhythmus ein Jahr vor dem Examen auf die Examenszeit umgestellt und versucht, meinen Kopf daran zu gewöhnen, morgens um 9 Uhr Höchstleistung zu bringen. Und natürlich Finger weg von Medikamenten, wenn man sie nicht gewohnt ist.
Ich selbst hatte meinen Biorhythmus ein Jahr vor dem Examen auf die Examenszeit umgestellt und versucht, meinen Kopf daran zu gewöhnen, morgens um 9 Uhr Höchstleistung zu bringen. Und natürlich Finger weg von Medikamenten, wenn man sie nicht gewohnt ist.
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Vielen Dank für deine ermunternden Worte werde versuchen so vorzugehen und mir das im Hinterkopfzu behalten, wenn alle Stricke reißen immer schön nach dem Schema den SV absuchen.thh hat geschrieben: ↑Mittwoch 2. März 2022, 22:26So etwas passiert.
Manchmal stellt man dann fest, dass man damit doch etwas anfangen kann, wenn man beginnt, die Aufgabe nach den üblichen Schemata (wer will was von wem? und Co.) zu bearbeiten.
Manchmal ist es auch schlicht so, dass man wirklich nichts mit der Aufgabe anfangen kann. Dann versucht man sie eben doch schematisch abzuarbeiten; oft genügt das zumindest, damit die Lösung über dem Strich bleibt.
Und es reicht ja, wenn am Ende der Durchschnitt aller Prüfungsleistungen den eigenen Vorstellungen entspricht. Ob man alle Klausuren mit 9 Punkten schreibt oder die Hälfte mit 4 und die andere mit 14 ist im Ergebnis gleichgültig.
Du machst das schon.
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Strich hat geschrieben: ↑Donnerstag 3. März 2022, 09:47Weißt du was: Das ging mir bei jeder Klausur so, erstes wie zweites StEx. Ich hab das umgedreht und dachte, fuck.
Dann habe ich, wie thh das sagte, das übliche Schema abgeklappert und einfach geschaut was passiert.
Das Schema hilft, wie sonst auch im Leben, ein unlösbares riesengroßes Problem in viel kleinere einfache Problemchen zu zerlegen.
Wenn ich im 2. StEx einen 20 Seiten Zivilrechtssachverhalt ausschließlich nach vertraglichen Ansprüchen durchsuche und alles überlesen kann, wo das Wort Hypothek und Grundschuld etc auftaucht, wird der Sachverhalt viel viel einfacher: Ah da hat A mit B gesprochen, ist das vielleicht was etc etc.
Das muss man natürlich erst mal üben.
Wenn du mit 100 Leuten schreibst hat locker die Hälfte das von dir beschriebene Gefühl. Die andere Hälfte teilt sich in die, dies einfach checken und die die einfach nix checken und nen easy Sachverhalt sehen.
Also von daher, locker bleiben, ist nix ungewohntes.
Hypothek und Grundschuld….. nicht so geil ne hahahaha… Ich glaube fast jedem Examenskandidat fällt da alles aus dem Gesicht wenn man das im SV liest. Ja da hast du absolut recht sowas muss man üben und das geht nur durch Fälle lösen oder skizzieren. Vielen Dank, dein Beitrag hat etwas Erleichterung gebracht. Ich glaube es wird nicht alles so heiss gegessen, wie es gekocht wird
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Da gehört eine Menge Selbstdisziplin dazu, Respekt ! Mein schlafrhytmus ist alles andere als regelmäßig momentan.Herr Schraeg hat geschrieben: ↑Donnerstag 3. März 2022, 11:17 + 1 zu jedem Gesichtspunkt von Theopa
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
War meiner auch nicht: um 11 aufgestanden: Mittag gegessen, Zeit bis gegen 14- 15 Uhr vergammelt und mit freunden getroffen, 16 Uhr in die Bibliothek und bis um 3 Uhr nachts gelernt ^^
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Wie hast du es dann geschafft jedesmal früh an den Prüfungstagen aufzustehen ? Krass
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Re: Umgang mit Aufregung und Angst kurz vor dem Examen
Ich empfand das als gar nicht so schwer.
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