Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Almostlegallyblonde
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Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Almostlegallyblonde »

Hallo zusammen, als bisher meist stille Mitleserin habe ich mich doch mal entschieden, die geballte Kompetenz des Forums in Anspruch zu nehmen 🤓 das ist aber auch das einzige, für das ich mich momentan entscheiden kann...
Ich habe mein 1. Examen mit insgesamt 11.1 Punkten im staatlichen Teil und 14.5 im Schwerpunkt abgeschlossen. Vor allem die Seminararbeit lief mit 16 Punkten super. Ich habe mich, schon vor der Seminararbeit, in einer größeren Kanzlei beworben und hatte geplant, dort die Zeit bis zum Ref zu überbrücken. Dann kam diese Note...und der Gedanke an die Diss lässt mich nicht mehr los.
Ich war eigentlich überzeugt davon, dass ich schnell ins Ref starten will, um nicht zu viel zu vergessen. Ausserdem lockt auch das Geld, das man nach dem 2. dann endlich verdienen kann. Ich habe mich bisher eher im Staatsdienst gesehen, hätte also, bis auf die Prestige, nicht viel vom Titel. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dieses Ergebnis und die sich daraus ergebende Chance jetzt zu verschwenden, indem ich nicht sofort promoviere. Ob man das nach dem 2. wirklich so durchzieht weiß ich auch nicht...Gibt es hier Erfahrungswerte?
Wie realistisch ist die Aussicht auf ein Stipendium? Ich habe überlegt, ob ich damit eine Diss in Vollzeit schneller durchziehen könnte. Hat damit jemand Erfahrung?
Und vor allem: was würdet ihr an meiner Stelle machen?

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Tibor
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Tibor »

Almostlegallyblonde hat geschrieben:Hallo zusammen, als bisher meist stille Mitleserin habe ich mich doch mal entschieden, die geballte Kompetenz des Forums in Anspruch zu nehmen Bild das ist aber auch das einzige, für das ich mich momentan entscheiden kann...
Ich habe mein 1. Examen mit insgesamt 11.1 Punkten im staatlichen Teil und 14.5 im Schwerpunkt abgeschlossen. Vor allem die Seminararbeit lief mit 16 Punkten super. Ich habe mich, schon vor der Seminararbeit, in einer größeren Kanzlei beworben und hatte geplant, dort die Zeit bis zum Ref zu überbrücken. Dann kam diese Note...und der Gedanke an die Diss lässt mich nicht mehr los.
Ich war eigentlich überzeugt davon, dass ich schnell ins Ref starten will, um nicht zu viel zu vergessen. Ausserdem lockt auch das Geld, das man nach dem 2. dann endlich verdienen kann. Ich habe mich bisher eher im Staatsdienst gesehen, hätte also, bis auf die Prestige, nicht viel vom Titel. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dieses Ergebnis und die sich daraus ergebende Chance jetzt zu verschwenden, indem ich nicht sofort promoviere. Ob man das nach dem 2. wirklich so durchzieht weiß ich auch nicht...Gibt es hier Erfahrungswerte?
Wie realistisch ist die Aussicht auf ein Stipendium? Ich habe überlegt, ob ich damit eine Diss in Vollzeit schneller durchziehen könnte. Hat damit jemand Erfahrung?
Und vor allem: was würdet ihr an meiner Stelle machen?

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Bist du ein Stipendium hast, vergeht leicht ein halbes Jahr, weil die Anmeldefristen starr sind. Also empfiehlt sich ohnehin zu Beginn ein Teilzeitjob. Und im Zweifel gilt: Machen. Wenn du so darüber nachdenkst, dann wäre es dumm es nicht zu versuchen. Nichts ist dann dümmer, wenn du in 10-15 Jahren an eine vertane Chance denkst.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Almostlegallyblonde »

Tibor hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 12:05 Bist du ein Stipendium hast, vergeht leicht ein halbes Jahr, weil die Anmeldefristen starr sind. Also empfiehlt sich ohnehin zu Beginn ein Teilzeitjob. Und im Zweifel gilt: Machen. Wenn du so darüber nachdenkst, dann wäre es dumm es nicht zu versuchen. Nichts ist dann dümmer, wenn du in 10-15 Jahren an eine vertane Chance denkst.
Was meinst du denn, sind 3 Tage daneben arbeiten denn überhaupt realistisch? Denn drunter reicht die Kohle nicht 😩
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Ingerenz »

Wenn ich das richtig sehe, gibt es je nach Bundesland auch Regelungen, wie lange man nach dem zweiten Examen Zeit hat, bis man sich für den Staatsdienst bewerben muss. In Bayern beispielsweise drei Jahre. Das spricht auch dafür, die Promotion vorher abzuschließen, sodass du nicht den Druck hast, innerhalb einer bestimmten Zeit fertig zu werden.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Almostlegallyblonde »

Ingerenz hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 12:26 Wenn ich das richtig sehe, gibt es je nach Bundesland auch Regelungen, wie lange man nach dem zweiten Examen Zeit hat, bis man sich für den Staatsdienst bewerben muss. In Bayern beispielsweise drei Jahre. Das spricht auch dafür, die Promotion vorher abzuschließen, sodass du nicht den Druck hast, innerhalb einer bestimmten Zeit fertig zu werden.
Guter Punkt!
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Tibor
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Tibor »

Almostlegallyblonde hat geschrieben:
Tibor hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 12:05 Bist du ein Stipendium hast, vergeht leicht ein halbes Jahr, weil die Anmeldefristen starr sind. Also empfiehlt sich ohnehin zu Beginn ein Teilzeitjob. Und im Zweifel gilt: Machen. Wenn du so darüber nachdenkst, dann wäre es dumm es nicht zu versuchen. Nichts ist dann dümmer, wenn du in 10-15 Jahren an eine vertane Chance denkst.
Was meinst du denn, sind 3 Tage daneben arbeiten denn überhaupt realistisch? Denn drunter reicht die Kohle nicht Bild
Dann hast du doch noch 4 Tage, oder was sollen wir jetzt schreiben? Im Ernst, eine Dissertation muss ein Herzensprojekt sein, also das Thema. Sonst wird das ohnehin nichts, weil die Entbehrungen zu groß sind.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Muirne »

Gute Noten sind regelmäßig notwendige, aber nicht hinreichende Voraussetzung für ein Stipendium.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von OJ1988 »

Almostlegallyblonde hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 11:47 Hallo zusammen, als bisher meist stille Mitleserin habe ich mich doch mal entschieden, die geballte Kompetenz des Forums in Anspruch zu nehmen 🤓 das ist aber auch das einzige, für das ich mich momentan entscheiden kann...
Ich habe mein 1. Examen mit insgesamt 11.1 Punkten im staatlichen Teil und 14.5 im Schwerpunkt abgeschlossen. Vor allem die Seminararbeit lief mit 16 Punkten super. Ich habe mich, schon vor der Seminararbeit, in einer größeren Kanzlei beworben und hatte geplant, dort die Zeit bis zum Ref zu überbrücken. Dann kam diese Note...und der Gedanke an die Diss lässt mich nicht mehr los.
Ich war eigentlich überzeugt davon, dass ich schnell ins Ref starten will, um nicht zu viel zu vergessen. Ausserdem lockt auch das Geld, das man nach dem 2. dann endlich verdienen kann. Ich habe mich bisher eher im Staatsdienst gesehen, hätte also, bis auf die Prestige, nicht viel vom Titel. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dieses Ergebnis und die sich daraus ergebende Chance jetzt zu verschwenden, indem ich nicht sofort promoviere. Ob man das nach dem 2. wirklich so durchzieht weiß ich auch nicht...Gibt es hier Erfahrungswerte?
Wie realistisch ist die Aussicht auf ein Stipendium? Ich habe überlegt, ob ich damit eine Diss in Vollzeit schneller durchziehen könnte. Hat damit jemand Erfahrung?
Und vor allem: was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Vielen Dank für jede Meinung 🤗
Der Wunsch, zu promovieren, sollte m.E. nicht nur aus der Möglichkeit dazu (die besteht auch mit deutlich schlechteren Noten) kommen. An deiner Stelle würde ich nach dem 2. promovieren. Dann reichen auch 2 Tage pro Woche Arbeit, sofern es mit dem Stipendium - das man mit dem zeitlichen Vorlauf im Übrigen "nahtlos" ergattern kann - nicht klappen sollte. Wenn du nach dem 2. dann doch lieber Arbeiten gehen möchtest und deswegen nicht promovierst, dann liegt es daran, dass dich promovieren eben doch nicht so reizt. Dann solltest du es aber generell lassen.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Theopa »

Almostlegallyblonde hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 12:16 Was meinst du denn, sind 3 Tage daneben arbeiten denn überhaupt realistisch? Denn drunter reicht die Kohle nicht 😩
Es kommt eben darauf an welche Ansprüche du an dich hast (Ziel "Summa cum" vs. einfach runterschreiben für die Erfahrung und den Dr.), wie gut du planen kannst und wie/wann du am besten arbeitest.

Reine Nahbereichsempirie: Zwei Tage daneben zu arbeiten fand ich absolut angenehm, drei wären noch akzeptabel aber stressig gewesen. Ich kann persönlich unter Stress gut arbeiten aber nicht gut "kreativ denken". Die Bekannten die drei Tage gearbeitet haben sind doch eher etwas länger unterwegs gewesen, da sich Verzögerungen gerne mal potenzieren: Später dran zu sein / länger am Thema zu sitzen wird meist nur kleine Korrekturen bei Neuauflagen der Quellen bedeuten, kann theoretisch aber auch zur Notwendigkeit fundamentaler Änderungen in der Arbeit führen, wenn z.B. unerwartete Gesetzesänderungen kommen.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von scndbesthand »

Genau. Bei der Themenwahl sollte unbedingt die Änderungsanfälligkeit berücksichtigt werden. Und bei der Jobauswahl das Risiko, mit Mehrstunden belastet zu werden.
„Willkommen beim kassenärztlichen Servicecenter. Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter ElfSechsElfSieben Punkt DeEh Släsch Datenschutz. Wenn Sie in einer lebensbedrohlichen Situation sind, legen Sie bitte jetzt auf und wählen EinsEinsZwei.“
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Almostlegallyblonde »

Theopa hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 19:03
Almostlegallyblonde hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 12:16 Was meinst du denn, sind 3 Tage daneben arbeiten denn überhaupt realistisch? Denn drunter reicht die Kohle nicht 😩
Es kommt eben darauf an welche Ansprüche du an dich hast (Ziel "Summa cum" vs. einfach runterschreiben für die Erfahrung und den Dr.), wie gut du planen kannst und wie/wann du am besten arbeitest.

Reine Nahbereichsempirie: Zwei Tage daneben zu arbeiten fand ich absolut angenehm, drei wären noch akzeptabel aber stressig gewesen. Ich kann persönlich unter Stress gut arbeiten aber nicht gut "kreativ denken". Die Bekannten die drei Tage gearbeitet haben sind doch eher etwas länger unterwegs gewesen, da sich Verzögerungen gerne mal potenzieren: Später dran zu sein / länger am Thema zu sitzen wird meist nur kleine Korrekturen bei Neuauflagen der Quellen bedeuten, kann theoretisch aber auch zur Notwendigkeit fundamentaler Änderungen in der Arbeit führen, wenn z.B. unerwartete Gesetzesänderungen kommen.
Danke, das hilft! Ich hab das ganze Studium über 1-3 Jobs gehabt, inklusive der Zeit kurz vor dem Examen 🤓 hab zwar abgeschichtet aber unter Druck geht's ganz gut denke ich 😁😃

Ich frag mich halt nur: wenn mir jetzt 3 Tage reichen, würde ich dann nicht nach dem 2. Examen mit mehr Gehalt und damit nur 2 Tagen schneller durch sein?
Ich sehen für den Zeitpunkt nach dem 1. Nur den Vorteil, dass man die Profs noch kennt. Das Motivationsargument zieht bei mir wenig.....
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Almostlegallyblonde »

OJ1988 hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 16:01
Almostlegallyblonde hat geschrieben: Sonntag 6. September 2020, 11:47 Hallo zusammen, als bisher meist stille Mitleserin habe ich mich doch mal entschieden, die geballte Kompetenz des Forums in Anspruch zu nehmen 🤓 das ist aber auch das einzige, für das ich mich momentan entscheiden kann...
Ich habe mein 1. Examen mit insgesamt 11.1 Punkten im staatlichen Teil und 14.5 im Schwerpunkt abgeschlossen. Vor allem die Seminararbeit lief mit 16 Punkten super. Ich habe mich, schon vor der Seminararbeit, in einer größeren Kanzlei beworben und hatte geplant, dort die Zeit bis zum Ref zu überbrücken. Dann kam diese Note...und der Gedanke an die Diss lässt mich nicht mehr los.
Ich war eigentlich überzeugt davon, dass ich schnell ins Ref starten will, um nicht zu viel zu vergessen. Ausserdem lockt auch das Geld, das man nach dem 2. dann endlich verdienen kann. Ich habe mich bisher eher im Staatsdienst gesehen, hätte also, bis auf die Prestige, nicht viel vom Titel. Auf der anderen Seite habe ich Angst, dieses Ergebnis und die sich daraus ergebende Chance jetzt zu verschwenden, indem ich nicht sofort promoviere. Ob man das nach dem 2. wirklich so durchzieht weiß ich auch nicht...Gibt es hier Erfahrungswerte?
Wie realistisch ist die Aussicht auf ein Stipendium? Ich habe überlegt, ob ich damit eine Diss in Vollzeit schneller durchziehen könnte. Hat damit jemand Erfahrung?
Und vor allem: was würdet ihr an meiner Stelle machen?

Vielen Dank für jede Meinung 🤗
Der Wunsch, zu promovieren, sollte m.E. nicht nur aus der Möglichkeit dazu (die besteht auch mit deutlich schlechteren Noten) kommen. An deiner Stelle würde ich nach dem 2. promovieren. Dann reichen auch 2 Tage pro Woche Arbeit, sofern es mit dem Stipendium - das man mit dem zeitlichen Vorlauf im Übrigen "nahtlos" ergattern kann - nicht klappen sollte. Wenn du nach dem 2. dann doch lieber Arbeiten gehen möchtest und deswegen nicht promovierst, dann liegt es daran, dass dich promovieren eben doch nicht so reizt. Dann solltest du es aber generell lassen.
Im Prinzip meinte ich meine Antwort genau so- hab deinen Text nur danach erst gelesen. Mehr Gehalt nach dem 2. Fände ich schon ganz geil...
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Tibor
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von Tibor »

Almostlegallyblonde hat geschrieben: Montag 7. September 2020, 07:20 Im Prinzip meinte ich meine Antwort genau so- hab deinen Text nur danach erst gelesen. Mehr Gehalt nach dem 2. Fände ich schon ganz geil...
Ja, wenn man es dann auch so hinbekommt.
HR-Partner GK: "Und Sie wollen bei uns gern als wissenschaftlicher Mitarbeiter beginnen?"
Almostlegallyblonde: "Ja, wieso?"
HR-Partner GK: "Naja, normalerweise stellen wir Kandidaten nur mit dem 1. Examen als Wimis ein."
Almostlegallyblonde: "Achso, ja, aber ich will ja noch mein Promotionsvorhaben angehen."
HR-Partner GK: "Und warum sind sie die Promotion nicht vor dem Referendariat angegangen?"
Almostlegallyblonde: "Die Idee war, dass ich als Volljurist mehr Geld verdiene und dann mit weniger Arbeit die Dissertation schneller fertigstellen kann.
HR-Partner GK: "Dann schlag ich Ihnen vor, dass wir sie als Associate einstellen wie normal, aber wir vereinbaren eine Arbeitszeit von 40%. Dann bekommen sie sogar 40% vom normalen Einstiegsgehalt. Das müssten so 40.000 Brutto sein. Und wenn die Dissertation zu 80% fertig ist, stocken wir auf normale Arbeitszeit auf. Den Rest schaffen sie dann in 2-3 Wochen Urlaub oder in einer unbezahlten Freistellung. Da gibt es verschiedene Modelle."
Almostlegallyblonde: "Oh cool, danke. Und das mit 40% Arbeitszeit funktioniert?"
HR-Partner GK: "Ja, das müssen wir nur intern kommunizieren. Ab und an wird eine Belastungsspitze unvermeidbar sein, aber das haben wir schon mehrfach so gehandhabt."
Almostlegallyblonde: "Gut, dann machen wir das so. Freut mich ungemein."
Und damit ist das Promotionsvorhaben spätestens bei Seite 50 des Manuskripts vorbei.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von gola20 »

Ich kenne viele die im 40% Modell als Associates innerhalb eines Jahres fertig wurden.
Kenne aber nicht viele (GK) Kanzlei, die sowas anbieten. Die meisten wollen nur Vollzeit.
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Re: Promotion: Ja/Nein/Vielleicht...

Beitrag von scndbesthand »

Es wird wohl immer darauf ankommen, ob man die versprochenen Arbeitszeiten einhält oder viele unvermeidliche Belastungsspitzen zu bewältigen sind, die - vollkommen unvorhergesehen - leider einige Wochen bis Monate Dauereinsatz erfordern. Das Risiko, dann vielleicht vier oder fünf Jahre rumzuwerkeln, soll sich dann gelegentlich auch mal realisiert haben. So wird der vermeintlich attraktive Nebenjob dann zu der bis dahin teuersten Fehlentscheidung des Lebens.
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