Liebes Forum,
habe mich als stiller Mitleser mal registriert.
Ich habe das Problem, dass ich mit meiner Promotion überhaupt nicht zufrieden bin. Ich promoviere im Gesellschaftsrecht an einer bayrischen Uni und habe schon eine dreistellige Seitenzahl an Text erstellt, aber irgendwie scheint mir alles total sinnfrei zu sein. Ich verstehe zwar, dass mein Thema ein Praxisproblem beschreibt, aber gefühlt ist jeder Satz lächerlich. Wenn ich Beiträge zu meinem Thema finde, kann ich zwar mit neuen Argumenten zustimmen oder Argumente gegen die vertretenen Ansichten aufbereiten, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, die Autoren der anderen Beiträge sind cleverer. Ich mag es, Sachverhalte einfach zu beschreiben & mir liegt diese komplizierte, mit Schachtelsätzen und lateinischen Floskeln bepackte Sprache auch nicht - aber letzteres klingt immer viel klüger. Zuletzt finde ich auch nicht wirklich meinen methodischen Ansatzpunkt.
Mein DV findet aber meine schon formulierten Lösungsansätze durchaus gut und wünscht von mir, dass ich schnell fertig werde, damit diese veröffentlicht werden können. Mich überfordert das aber, da ich wie oben beschrieben einfach jeden Tag das Gefühl habe, dass ich Sinnloses Zeug schreibe und dadurch gar nicht vorankomme. Andererseits will ich auch fertig werden und meinen DV auch nicht enttäuschen. Das bedeutet aber, dass ich meinen gefühlt minderwertigen Text einreichen und mich lächerlich machen kann.
Kennt ihr die Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?
Liebe Grüße
Promotion läuft nicht rund
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Re: Promotion läuft nicht rund
Du brauchst mal 4 Wochen Abstand von der Diss.WissMitMuc hat geschrieben: ↑Samstag 26. September 2020, 11:32 Liebes Forum,
habe mich als stiller Mitleser mal registriert.
Ich habe das Problem, dass ich mit meiner Promotion überhaupt nicht zufrieden bin. Ich promoviere im Gesellschaftsrecht an einer bayrischen Uni und habe schon eine dreistellige Seitenzahl an Text erstellt, aber irgendwie scheint mir alles total sinnfrei zu sein. Ich verstehe zwar, dass mein Thema ein Praxisproblem beschreibt, aber gefühlt ist jeder Satz lächerlich. Wenn ich Beiträge zu meinem Thema finde, kann ich zwar mit neuen Argumenten zustimmen oder Argumente gegen die vertretenen Ansichten aufbereiten, aber irgendwie habe ich immer das Gefühl, die Autoren der anderen Beiträge sind cleverer. Ich mag es, Sachverhalte einfach zu beschreiben & mir liegt diese komplizierte, mit Schachtelsätzen und lateinischen Floskeln bepackte Sprache auch nicht - aber letzteres klingt immer viel klüger. Zuletzt finde ich auch nicht wirklich meinen methodischen Ansatzpunkt.
Mein DV findet aber meine schon formulierten Lösungsansätze durchaus gut und wünscht von mir, dass ich schnell fertig werde, damit diese veröffentlicht werden können. Mich überfordert das aber, da ich wie oben beschrieben einfach jeden Tag das Gefühl habe, dass ich Sinnloses Zeug schreibe und dadurch gar nicht vorankomme. Andererseits will ich auch fertig werden und meinen DV auch nicht enttäuschen. Das bedeutet aber, dass ich meinen gefühlt minderwertigen Text einreichen und mich lächerlich machen kann.
Kennt ihr die Situation? Wie seid ihr damit umgegangen?
Liebe Grüße
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Re: Promotion läuft nicht rund
Aktiv formulierte, nicht zu lange Sätze. Die versteht man nämlich am Ende tatsächlich besser. Also freu dich, dass dein DV auf deinen Stil steht und versuche die Selbstzweifel etwas zurückzudrängen.
»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Re: Promotion läuft nicht rund
Ich glaube die Situation kennt wirklich jeder... Ich habe auch häufig das Problem, dass ich zum Beispiel eine gewisse Norm in einem Unter-Unter-Kapitel anspreche und mir dann eine Diss anschaue, die sich nur mit dieser Norm beschäftigt und ich mir dann denke "wow der hat aber viel Mühe reingesteckt... Der hat viel Literatur ausgewertet... Der hat noch Punkt X und Y den ich gar nicht bedacht habe"... Dann muss man sich aber auch immer wieder fangen und sagen "hey das ist nur 1 von 10 Unterpunkten bei mir in der Diss".
Ich denke auch beim Anspruch an der eigenen Diss muss man realistisch sein. Wenn man nicht in die Lehre möchte, muss es halt nicht die durchbrechend geile neue Erkenntnis sein. Manchesmal reicht es halt auch, wenn man eine Diss hat, die ein Thema vielleicht mit 1-2 neuen Gedanken oder Argumenten anreichert, ohne dass man das Rad neu erfindet. Ich glaube da muss man auch den Anspruch an sich selbst realistisch einschätzen. 1. Was kann ich überhaupt selbst leisten und 2. was wird überhaupt von mir erwartet.
Ich denke auch beim Anspruch an der eigenen Diss muss man realistisch sein. Wenn man nicht in die Lehre möchte, muss es halt nicht die durchbrechend geile neue Erkenntnis sein. Manchesmal reicht es halt auch, wenn man eine Diss hat, die ein Thema vielleicht mit 1-2 neuen Gedanken oder Argumenten anreichert, ohne dass man das Rad neu erfindet. Ich glaube da muss man auch den Anspruch an sich selbst realistisch einschätzen. 1. Was kann ich überhaupt selbst leisten und 2. was wird überhaupt von mir erwartet.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: Promotion läuft nicht rund
und woher weiß man, was erwartet wird?
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Re: Promotion läuft nicht rund
Aus dem Gespräch mit dem*der Betreuer*in.