Promotion Bewertungskriterien

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

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Justitian
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Justitian »

Um auf die Ausgangsfrage zurückzukommen:

Es ist wie beim Supreme Court: you see it and you know it
"[...] führt das ja nicht dazu, dass eine Feststellungsklage mit dem Inhalt "Wie wird das Wetter morgen?" zulässig wird" - Swann, 01.03.17
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schuper
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von schuper »

Richard1 hat geschrieben: Samstag 14. November 2020, 17:12 Ich habe einen klaren Plan, der auch von meinem Prof "abgesegnet" wurde. Deshalb denke mir eben, dass jetzt Kleinigkeiten in der Vorgehensweise und im Anforderungsprofil entscheidend sind.
Na solange der Prof deine Grobgliederung gelesen und "abgesegnet" hat, kommt es wirklich nur noch auf Kleinigkeiten an. Die Ausarbeitung der Diss selbst ist zweitrangig. Vielleicht ein kluges Zitat im Vorwort! Nimm das vom Norbert: Das Leben hat immer mehr Fälle, als der Gesetzgeber sich vorstellen kann.

Zack, boom, SCL!
mea parvitas
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von mea parvitas »

Pseudointellektuelle Zitate in Dissertationen einzubauen, scheint in Mode zu kommen.
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schuper
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von schuper »

mea parvitas hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 14:33 Pseudointellektuelle Zitate in Dissertationen einzubauen, scheint in Mode zu kommen.
Die meisten nehmen mittlerweile philosophische Zitate und verrenken sich im Spagat um den jurisitschen Bezug wieder herzustellen.
Richard1
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Richard1 »

Hat jemand noch was sinnvolles zu sagen? Die anderen brauchen nichts schreiben.
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Tibor
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Tibor »

Richard1 hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 15:38 Hat jemand noch was sinnvolles zu sagen? Die anderen brauchen nichts schreiben.
Es ist alles geschrieben worden, was man dazu schreiben kann.
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von OJ1988 »

schuper hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 14:40
mea parvitas hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 14:33 Pseudointellektuelle Zitate in Dissertationen einzubauen, scheint in Mode zu kommen.
Die meisten nehmen mittlerweile philosophische Zitate und verrenken sich im Spagat um den jurisitschen Bezug wieder herzustellen.
In dieselbe Kerbe schlagen en passant in den Text eingeflochtene lateinische/englische/französische bonmots, die man natürlich in kursiv setzt.
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von scndbesthand »

Mais la vérité est en marche, es gibt noch - heureusement - das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe.
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von sai »

schuper hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 14:40
mea parvitas hat geschrieben: Donnerstag 19. November 2020, 14:33 Pseudointellektuelle Zitate in Dissertationen einzubauen, scheint in Mode zu kommen.
Die meisten nehmen mittlerweile philosophische Zitate und verrenken sich im Spagat um den jurisitschen Bezug wieder herzustellen.
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Joshua »

Ich teile manche Aussagen hier nicht, die dahin gehen, die Bewertung sei kaum planbar, weil sie von subjektiven Einstellungen abhängig sei.

Das trifft im Einzelfall zwar zu, befreit doch aber den Verfasser einer Diss. nicht von der Pflicht gegenüber sich selbst, die Erfolgsaussichten nach rationalen Kriterien zu erhöhen.

Dazu gehören m.E.:

a) Stringenz der Argumentation.
b) Erfindungsreichtum, also so etwas wie "juristische Phantasie" in der Entwicklung der Hauptthesen.
c) Meinungsfreudigkeit.
d) Mut, sich mit gegen die eigenen Lösungen streitenden Argumenten offen auseinanderzusetzen.
e) Sprachliche Versiertheit, ja auch: Eleganz.
f) Formale Sauberkeit, von der Quellenwahl über die Zitation bis hin zur Rechtschreibung.

Man kann zwar nicht sicher sein, das scl zu erreichen, wenn man in all den genannten Bereichen "punktet", man erhöht aber schlicht die Wahrscheinlichkeit.

Und wenn es dann doch einem Bekannten gelingt, mit einer eher luschigen Arbeit zu einem "hippen Modethema" unverdient "abzusahnen", ist das eben so, stellt aber den eigenen Ansatz, über die Beachtung rationaler Kriterien zum Ziel zu kommen, nicht in Frage!

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Richard1 »

Joshua hat geschrieben: Freitag 20. November 2020, 23:03 Ich teile manche Aussagen hier nicht, die dahin gehen, die Bewertung sei kaum planbar, weil sie von subjektiven Einstellungen abhängig sei.

Das trifft im Einzelfall zwar zu, befreit doch aber den Verfasser einer Diss. nicht von der Pflicht gegenüber sich selbst, die Erfolgsaussichten nach rationalen Kriterien zu erhöhen.

Dazu gehören m.E.:

a) Stringenz der Argumentation.
b) Erfindungsreichtum, also so etwas wie "juristische Phantasie" in der Entwicklung der Hauptthesen.
c) Meinungsfreudigkeit.
d) Mut, sich mit gegen die eigenen Lösungen streitenden Argumenten offen auseinanderzusetzen.
e) Sprachliche Versiertheit, ja auch: Eleganz.
f) Formale Sauberkeit, von der Quellenwahl über die Zitation bis hin zur Rechtschreibung.

Man kann zwar nicht sicher sein, das scl zu erreichen, wenn man in all den genannten Bereichen "punktet", man erhöht aber schlicht die Wahrscheinlichkeit.

Und wenn es dann doch einem Bekannten gelingt, mit einer eher luschigen Arbeit zu einem "hippen Modethema" unverdient "abzusahnen", ist das eben so, stellt aber den eigenen Ansatz, über die Beachtung rationaler Kriterien zum Ziel zu kommen, nicht in Frage!
Solche Beiträge helfen auf jeden Fall weiter und bringen Input. Danke dafür!
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von schuper »

Richard1 hat geschrieben: Samstag 21. November 2020, 18:53
Joshua hat geschrieben: Freitag 20. November 2020, 23:03 Ich teile manche Aussagen hier nicht, die dahin gehen, die Bewertung sei kaum planbar, weil sie von subjektiven Einstellungen abhängig sei.

Das trifft im Einzelfall zwar zu, befreit doch aber den Verfasser einer Diss. nicht von der Pflicht gegenüber sich selbst, die Erfolgsaussichten nach rationalen Kriterien zu erhöhen.

Dazu gehören m.E.:

a) Stringenz der Argumentation.
b) Erfindungsreichtum, also so etwas wie "juristische Phantasie" in der Entwicklung der Hauptthesen.
c) Meinungsfreudigkeit.
d) Mut, sich mit gegen die eigenen Lösungen streitenden Argumenten offen auseinanderzusetzen.
e) Sprachliche Versiertheit, ja auch: Eleganz.
f) Formale Sauberkeit, von der Quellenwahl über die Zitation bis hin zur Rechtschreibung.

Man kann zwar nicht sicher sein, das scl zu erreichen, wenn man in all den genannten Bereichen "punktet", man erhöht aber schlicht die Wahrscheinlichkeit.

Und wenn es dann doch einem Bekannten gelingt, mit einer eher luschigen Arbeit zu einem "hippen Modethema" unverdient "abzusahnen", ist das eben so, stellt aber den eigenen Ansatz, über die Beachtung rationaler Kriterien zum Ziel zu kommen, nicht in Frage!
Solche Beiträge helfen auf jeden Fall weiter und bringen Input. Danke dafür!
Also zB möglichst viele Quellen, usw. reinbringen?

War die Ursprungsfrage nicht, welche weiteren, über die Ausarbeitung hinausgehende, Sachen beim Erst- und Zweitkorrektor gut ankommen? Es ging doch nur noch um "Kleinigkeiten"...
Joshua
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Joshua »

@schuper:

Meist du nicht, dass der Threadersteller Richard1 ganz gut selbst beurteilen kann, was ihm wichtig war?

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von schuper »

Die Frage müsstest du mir konkretisieren...
Carlos84
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Re: Promotion Bewertungskriterien

Beitrag von Carlos84 »

Auch wenn ich diese Meinung überhaupt nicht teile, aber ich kenne zwei Professoren persönlich recht gut, die beide der Meinung sind „je mehr Seiten, umso besser die Note (sofern der Inhalt insgesamt nicht totale Grütze ist).“ Dh wenn du wirklich gut abschneiden willst, musst du bei Ihnen über 300 Seiten haben - ihrer Ansicht nach sei das ein Qualitätsmerkmal, weil wissenschaftlich gearbeitet, sehr fleißig und bla. Ich teile das wie gesagt nicht, weil ich finde dass man dies so schon gar nicht pauschal sagen kann und richtige Schwerpunktsetzung einigen Arbeiten auch gut tun würde. Ist bei den beiden Profs aber halt so (wissen die Doktoranden aber auch).
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