Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

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Theopa
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Theopa »

Carlos84 hat geschrieben: Montag 25. Juni 2018, 14:43 Ich weiß nicht, ob/was für einen riesigen Unterschied macht (oder ob es dann später doch nur ein paar Euronen Unterschied sind), aber bei dem Beispiel mit Zwickau und München könnten sich ja später auch nochmal (deutliche?) Unterschiede in der Rente ergeben...je höher das Bruttoeinkommen, umso ein höherer monatlicher Betrag fließt ja auch in die gesetzliche Rentenversicherung. Bei gleicher Lebenslage hätte derjenige in München bei höherem Bruttoeinkommen dann auf später gerechnet vllt. auch nochmal mehr davon, als einer in Zwickau der zwar "genau so" vom Lebensstandard lebt, aber wegen dem niedrigeren Gehalt auch weniger in die Rentenversicherung zahlt.
Naja, wenn man - was denke ich der Regelfall ist - in einer ähnlich teuren Umgebung arbeitet und Rente erhält gleicht sich das eher aus.

Wer natürlich in München arbeitet und dann als Renter nach Zwickau zieht holt wohl rechnerisch das Optimum heraus, oft will man dann aber doch eher in der Nähe der Kinder und Enkel bleiben. Der Unterschied zwischen diesen beiden (absichtlich extremen) Beispielen ist schon enorm, in Zwickau finde ich eine schöne 3-4 Zimmer Wohnung in guter Lage für den Preis den man hier in München für 1 Zimmer in mittelmäßiger bis mieser Lage zahlt. Wenn man einen durchschnittlichen Wohnstandard einrechnet kann das ohne Probleme alleine schon 600-800€ im Monat ausmachen, wenn man die Extremvariante eines Eigenheims (Reihenhaus/DHH oder besser) nimmt landet man bei einem vierstelligen Unterschied pro Monat - und das über mehrere Jahrzehnte.
Zuletzt geändert von Theopa am Montag 25. Juni 2018, 14:56, insgesamt 1-mal geändert.
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Schnitte
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Schnitte »

Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine derart miese Geldanlage (die für die Generation der heutigen Beitragszahler sicherlich eine negative Rendite aufweist), dass das Argument "man zahlt jetzt mehr ein, wenn man brutto mehr verdient, und kriegt dann später eine höhere Rente raus" keine sehr starke Überzeugungskraft hat. Ich bin überzeugt, dass für weite Teile der deutschen Beitragszahler die später bezogene Rente nur wenig über der Grundsicherung liegen wird.
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen [...], verstoßen nicht gegen göttliches Recht."

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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Idee1290 »

Schnitte hat geschrieben: Montag 25. Juni 2018, 14:55 Die gesetzliche Rentenversicherung ist eine derart miese Geldanlage (die für die Generation der heutigen Beitragszahler sicherlich eine negative Rendite aufweist), dass das Argument "man zahlt jetzt mehr ein, wenn man brutto mehr verdient, und kriegt dann später eine höhere Rente raus" keine sehr starke Überzeugungskraft hat. Ich bin überzeugt, dass für weite Teile der deutschen Beitragszahler die später bezogene Rente nur wenig über der Grundsicherung liegen wird.
Auch ein interessantes Thema: Absicherung im Alter. Würde mich echt interessieren, auch was die Anwaltsversorgungswerke da so leisten können... Da sollte man wohl aber einen neuen Thread für aufmachen?
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Schnitte
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Schnitte »

Idee1290 hat geschrieben: Montag 25. Juni 2018, 15:41 Auch ein interessantes Thema: Absicherung im Alter. Würde mich echt interessieren, auch was die Anwaltsversorgungswerke da so leisten können... Da sollte man wohl aber einen neuen Thread für aufmachen?
Würde ich auch so sehen, ja.
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Liz »

Kroate hat geschrieben: Montag 25. Juni 2018, 13:17 Was man als für sich ausreichend empfindet, ist abhängig von so vielen Faktoren, dass ein Vergleich der nackten Zahlen doch ziemlich sinnfrei ist. Z.B. ist die Miete für vergleichbare Wohnungen in Chemnitz sicherlich eine andere als in München.
+1

Hinzu kommt ja auch die Frage, wie man leben möchte. Wer von einem Haus mit großem Garten träumt, der wird in der Stadt ganz andere Beträge als auf dem platten Land aufbringen müssen. Umgekehrt ist das Kulturleben in München oder Hamburg sicherlich um einiges spannender als in Chemnitz oder irgendwo auf dem Land.
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Carlos84 »

Ja, stimmt. Ich sehe es nur bei Bekannten auch extrem unterschiedlich...einige sparen wirklich was das Zeug hält (1000€ im Monat, was ich persönlich viel finde) und andere leben eher so auf "wenn das Geld am Monatsende leer ist, dann ist es halt so, ich will ja jetzt leben" und es werden vllt. mal 100€ im Monat angespart (für Reisen oder falls etwas kaputt geht). Ich selbst habe da für mich auch noch keine gute Balance gefunden und so habe ich Phasen, wo ich gerne so viel wie möglich sparen möchte, mir ab und an aber auch denke "ach, wozu dieser eiserne Wille...wenn du xyz jetzt haben möchtest und es dir leisten kannst: kauf es dir, du lebst nur einmal." :-D
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Muirne
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Muirne »

1000 euro muss man erstmal sparen können. Ich werde demnächst regelmäßig mit 300 anfangen. Aber natürlich nicht für Urlaub oder so, sondern wirklich sparen fürs Alter.

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»Natürlich ist das herablassend. Torquemada ist mir gegenüber herablassend, ich bin esprit gegenüber herablassend. So ist die Nahrungskette in diesem Forum nunmal.« - Swann
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von markus87 »

Muirne hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 13:23 1000 euro muss man erstmal sparen können. Ich werde demnächst regelmäßig mit 300 anfangen. Aber natürlich nicht für Urlaub oder so, sondern wirklich sparen fürs Alter.

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Es wundert mich immer wenn jemand mit maximalem Humankapital "fürs Alter" spart. Hast du die nächsten 40 Jahre wirklich nichts mehr vor? Gerade wenn du in deiner jetzigen Situation Geld in Produkte steckst, wo du wirklich bis zum Alter nicht mehr drankommst, ist das doch so gut wie verbrannt.
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Muirne »


markus87 hat geschrieben:
Muirne hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 13:23 1000 euro muss man erstmal sparen können. Ich werde demnächst regelmäßig mit 300 anfangen. Aber natürlich nicht für Urlaub oder so, sondern wirklich sparen fürs Alter.

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Es wundert mich immer wenn jemand mit maximalem Humankapital "fürs Alter" spart. Hast du die nächsten 40 Jahre wirklich nichts mehr vor? Gerade wenn du in deiner jetzigen Situation Geld in Produkte steckst, wo du wirklich bis zum Alter nicht mehr drankommst, ist das doch so gut wie verbrannt.
Was meinst du genau? Ich verstehe dich glaube ich nicht. :D

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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Kroate »

Ich glaube, er will sagen, dass Deine Ausgangsbedingungen um künfitg ein auskömmliches Salär einzustreichen relativ gut sind. Alao entweder das oder er denkt Du nennst Sklaven Dein Eigentum.

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markus87
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von markus87 »

Eins von beidem, ganz genau!

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Muirne
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Muirne »

Kroate hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 16:24Ich glaube, er will sagen, dass Deine Ausgangsbedingungen um künfitg ein auskömmliches Salär einzustreichen relativ gut sind. Alao entweder das oder er denkt Du nennst Sklaven Dein Eigentum.

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:D

Ok, ehm, er kennt ja meine Ausgangssituation gar nicht. Wenn ich mich selbständig mache, was denkbar ist, da ich noch nicht weiß, ob Staatsdienst was wird, muss ich nunmal privat vorsorgen. Nichts anderes mache ich damit.
Außerdem ist es immer eine gute Idee, irgendwann mal anzufangen ein bisschen Vermögen aufzubauen, wer weiß, wofür es gut ist. Das ist jetzt auch nicht so dogmatisch "für's Alter", dass ich mich dann nicht traue dran zu gehen, wenn ich es plötzlich mit 60 für einen Allflug haben will oder man es sonst irgendwie dringend braucht, aber es soll halt ein Vermögensstock sein, den man beginnt und der nach Möglichkeit auch wächst und da ist. Urlaube und anderen Firlefanz sind halt extra Posten. Ist ja nicht so als wäre ich nicht gerade ein kleiner Konsumhai, ich kaufe mir andauernd irgendwas in letzter Zeit und Urlaube waren auch gut. O:)
Nur ein Häuslebauer bin ich einfach nicht. Nicht nur, dass ich gern flexibel bleiben will, mir wäre das auch zu riskant. Ich sehe es bei einer meiner besten Freundinnen wie schlimm das enden kann. Die sitzen auf Grundstück mit Gebäuden, die zerfallen, pendeln ewig und haben nen Schuldenberg.
Sicher passiert das den Foristen hier nicht so einfach, aber das habe ich halt nicht vor. Natürlich habe ich noch was vor. Nur weil man 300 € weglegt, um ein bisschen Sicherheitspuffer und Geld für später zu haben, hat man ja nicht nichts mehr vor.
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Schnitte »

Die alte "goldene Regel", drei Monatsgehälter als Liquiditätsreserve anzupeilen, an die man jederzeit rankommt, wird weiterhin empfohlen (m.E. zu Recht). Das will auch erstmal angespart sein.

(Daneben gibt es ja noch die andere drei-Monats-Regel, nämlich drei Monatsgehälter als Preis für den Verlobungsring, den man seiner Angebeteten verehrt, aber diese Variante ist zu Recht nicht mehr in weitem Gebrauch...)
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Muirne »

Schnitte hat geschrieben: Montag 2. Juli 2018, 17:11 Die alte "goldene Regel", drei Monatsgehälter als Liquiditätsreserve anzupeilen, an die man jederzeit rankommt, wird weiterhin empfohlen (m.E. zu Recht). Das will auch erstmal angespart sein.
Ja, die Existenzangst, wenn man gar keinen Puffer für unerwartete Ausgaben hat und dann bei -10 Grad zum Waschsalon stapft ist nicht so besonders schön. 300 € sind ´nun auch nicht wirklich viel, mein Bruder spart schon Ewigkeiten deutlich mehr und er steht finanziell wirklich gut da dadurch. Da bin ich schon ein wenig neidisch. Wobei ich den jetzt zu einem Businessclasslangstreckenflug überredet habe. Mein Vater war ganz böse auf mich. :-$

(Daneben gibt es ja noch die andere drei-Monats-Regel, nämlich drei Monatsgehälter als Preis für den Verlobungsring, den man seiner Angebeteten verehrt, aber diese Variante ist zu Recht nicht mehr in weitem Gebrauch...)
Eine sehr sinnvolle Regel finde ich ja. ;)
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Re: Maximales Gehalt bei minimalen Arbeitszeiten

Beitrag von Tibor »

Zur Ring-Diskussion etc. pp. hier entlang: Ringe, Geschenke und Erwartungen ...
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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