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Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2019, 10:12
von mea parvitas
JuraCorgi hat geschrieben: Freitag 12. Juli 2019, 16:42
Tibor hat geschrieben: Dienstag 21. Mai 2019, 19:15Wissenschaft
Ist das denn so? Ich hatte immer den Eindruck, dass bei jüngeren Nachwuchs-Professoren etc gerne mal ein Doppel-gut vorgelegt wird, ggf noch vb/g.
Die Noten sind nicht so entscheidend. Das macht die wissenschaftliche Karriere im Vergleich zum sonstigen Arbeitsmark uninteressant, weil nicht absehbar ist, ob du überhaupt je eine Professur bekommst. Entscheidender ist, welche Spezialisierung du hast, welches Standing du dir in der Wissenschaft erarbeitet hast und wie du dich dann im Bewerbungsmarathon um ausgeschriebene Stellen schlägst.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2019, 10:20
von Tibor
Fyrion hat geschrieben: Ich meine, dass er als wissenschaftlicher Assistent an seinem alten Lehrstuhl untergekommen ist. Im Grunde gar nicht so ein schlechter Deal, 100% TVL 13 Stelle im öD und sein Prof ist in Ordnung, da wird er sich nicht totarbeiten.
P: Wissenschaftszeitvertragsgesetz

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2019, 10:44
von Tibor
Fyrion hat geschrieben: Dienstag 16. Juli 2019, 10:26 100% TVL 13 Stelle im öD ... Am Ende des Tages dürfte er gar nicht so viel weniger als R1 mit nach Hause bringen, da man sich noch mit 1-2 ZusatzAGs was dazuverdienen kann.
Ich glaube da rechnest du falsch.

TVL13 in Stufe 2 macht (Lohnsteuerklasse 1, keine Kinder) ein Netto von ca. 2.440 €. Ich glaub auch nicht, dass AGs nicht vom 100% Pensum erfasst sind.
R1 in Stufe 2 macht (Lohnsteuerklasse 1, keine Kinder) ein Netto von ca. 3.300 €; davon zieht man ca. 300 € für PKV ab; also roundabout 500 € netto mehr.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2019, 12:18
von Flanke
mea parvitas hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2019, 10:12
JuraCorgi hat geschrieben: Freitag 12. Juli 2019, 16:42
Tibor hat geschrieben: Dienstag 21. Mai 2019, 19:15Wissenschaft
Ist das denn so? Ich hatte immer den Eindruck, dass bei jüngeren Nachwuchs-Professoren etc gerne mal ein Doppel-gut vorgelegt wird, ggf noch vb/g.
Die Noten sind nicht so entscheidend. Das macht die wissenschaftliche Karriere im Vergleich zum sonstigen Arbeitsmark uninteressant, weil nicht absehbar ist, ob du überhaupt je eine Professur bekommst. Entscheidender ist, welche Spezialisierung du hast, welches Standing du dir in der Wissenschaft erarbeitet hast und wie du dich dann im Bewerbungsmarathon um ausgeschriebene Stellen schlägst.
Die Noten sind als Negativkriterium bedeutsam. Es ist sehr leicht, eine/n Bewerber/in abzuschießen, die/der schwache Noten mitbringt. Positiv bringen sie in der Tat nicht so wahnsinnig viel und die genannten Faktoren sind (zu Recht) viel wichtiger. Es gibt auch ziemlich viele mit guten Noten.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Donnerstag 18. Juli 2019, 12:20
von Flanke
Tibor hat geschrieben: Donnerstag 18. Juli 2019, 10:20
Fyrion hat geschrieben: Ich meine, dass er als wissenschaftlicher Assistent an seinem alten Lehrstuhl untergekommen ist. Im Grunde gar nicht so ein schlechter Deal, 100% TVL 13 Stelle im öD und sein Prof ist in Ordnung, da wird er sich nicht totarbeiten.
P: Wissenschaftszeitvertragsgesetz
Stellt kein Problem dar, wenn es sich um eine unbefristete Stelle handeln sollte. Da würde mich allerdings interessieren, wie die zustande gekommen ist.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 12:49
von Riven
Darf ich mal den Thread kapern? Es gibt ja oft Stellenangebote, die in beiden Examen jeweils eine fixe Note fordern, zB 2x6,5, 2x8,0, 2x9 usw. Wie streng wird denn diese Regel gehandhabt, wenn man in einem Examen diese Hürde nicht reißt, aber im anderen dafür deutlich überspringt? Zum Beispiel wären 7 und 10 Punkte in der Summe mehr als 2x8. Dennoch irrelevant?

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Freitag 26. Juli 2019, 13:24
von stilzchenrumpel
Riven hat geschrieben: Freitag 26. Juli 2019, 12:49 Darf ich mal den Thread kapern? Es gibt ja oft Stellenangebote, die in beiden Examen jeweils eine fixe Note fordern, zB 2x6,5, 2x8,0, 2x9 usw. Wie streng wird denn diese Regel gehandhabt, wenn man in einem Examen diese Hürde nicht reißt, aber im anderen dafür deutlich überspringt? Zum Beispiel wären 7 und 10 Punkte in der Summe mehr als 2x8. Dennoch irrelevant?
Solche Ausschreibungen kenne ich eigentlich nur im ö.D. Bei den meisten GK heißt es allenfalls "erwarten wir in der Regel zwei mindestens vollbefriedigende Examina" oder ähnliches. Was definitiv nicht strikt eingehalten wird.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Samstag 27. Juli 2019, 17:20
von Praxiskommentar
Also ich kenne solche Ausschreibungen auch von privaten Stellen, insbesondere Unternehmen. Ich würde mich auf jeden Fall trotzdem bewerben, insbesondere wenn du in dem Fachgebiet einschlägige Erfahrung hast. Ich habe mich zB auch auf verschiedene Stellen beworben, in denen "mehrere Jahre" oder auch konkret "mindestens x Jahre" Erfahrung gefordert waren, und bin trotzdem eingeladen worden bzw. habe auch Angebote bekommen.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Samstag 20. November 2021, 09:50
von Nason
stilzchenrumpel hat geschrieben: Dienstag 21. Mai 2019, 20:10 "Gut" und solides bf. (gehen wir mal von 7,5 am Ende aus) reichen doch für eine Menge Stellen, gerade heute. Damit dürften auch die meisten GKs drin sein, von renommierten Mittelständlern ganz zu schweigen.
Viele Mittelständler haben „klassische“ Notenvorstellungen, die mittlerweile über denen einiger Großkanzleien liegen, weil letztere „mit der Zeit gehen“.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Samstag 20. November 2021, 10:04
von gola20
Das stimmt wohl. Manche Entscheidungsträger sind 1995 stecken geblieben. Auch in unserer kleinen Kanzlei verlangen sie grundsätzlich zwei Mal 7 Punkte. Dafür bieten sie - und das nicht auf dem platten Land - grundsätzlich sagenhafte 20 Tage Urlaub und 45k Einstiegsgehalt. Natürlich wundern sie sich, wieso sie keine neuen Mitarbeiter finden.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Samstag 20. November 2021, 12:14
von Tibor
gola20 hat geschrieben:Das stimmt wohl. Manche Entscheidungsträger sind 1995 stecken geblieben. Auch in unserer kleinen Kanzlei verlangen sie grundsätzlich zwei Mal 7 Punkte. Dafür bieten sie - und das nicht auf dem platten Land - grundsätzlich sagenhafte 20 Tage Urlaub und 45k Einstiegsgehalt. Natürlich wundern sie sich, wieso sie keine neuen Mitarbeiter finden.
So schlecht kann es ja nicht sein, wenn du dort schaffst.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Sonntag 21. November 2021, 13:11
von gola20
So Dinge wie Kanzleikultur, wirkliche Arbeitszeiten, Teamchemie etc. sieht der Bewerber ja nicht. Hätte ich nicht promotionsbegleitend in Teilzeit angefangen, hätte ich das Angebot nie angenommen.

Re: Was machen eigentlich Kandidaten mit gutem ersten und mittelmäßigem zweiten Examen?

Verfasst: Freitag 26. November 2021, 11:05
von Fyrion
edit: kann gelöscht werden, falscher Thread