@Fyrion: Mit Arbeitnehmermentalität habe ich die Reaktion à la "Was kann ich dafür, wenn ich 30h für die Tonne arbeite, weil der Arbeitsauftrag unklar war, muss der Chef halt konkretere Vorgaben machen" gemeint. Auch in deiner GK wirst du damit vermutlich nicht sonderlich gut ankommen.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 14:18Wo soll das denn noch der Fall sein? Wieviel % eines Jahrgangs 1 Year werden Partner? Weniger als 5% oder eher weniger als 1%? Ich hoffe doch, dass sich langsam in allen GKs durchgesprochen hat, dass die absolute Mehrheit der Associates weder Partner wird, noch werden will, sondern genau das ist: Arbeitnehmer. Ich kann mich immer wieder nur bekreuzigen, dass ich anscheinend Glück gehabt habe nicht in einer dieser Klischeebuden gelandet zu sein, die so geführt werden als ob 2003 wäre. Vor allem welche Arbeitnehmermentalität, wenn der arme Typ sich sogar am WE verfügbar hält? Bekommt er Schichtzulage, Wochenendausgleich, Sonntagszulage? Dann ist das auf jeden Fall mehr als Arbeitnehmermentalität.Wahrscheinlich ist es diese Arbeitnehmermentalität, die zur Verstimmung beim Partner führt. Auch wenn du formal Recht hast, wird diese Einstellung bei Associates (zumindest in den Einheiten, in denen bürokulturell "Associates = künftige Partner" gilt) nicht sonderlich gerne gesehen.
Wechsel intern in der GK?
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Re: Wechsel intern in der GK?
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Re: Wechsel intern in der GK?
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Re: Wechsel intern in der GK?
Ok, so hab ich "Arbeitnehmermentalität" nicht verstanden. Es sollte eigentlich nicht "Arbeitnehmermentalität" sein schlechte Arbeit zu machen (also zu lange brauchen oder schlechte Qualität liefern). Das finde ich sehr despektierlich gegenüber uns Arbeitnehmern :POJ1988 hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 14:45@Fyrion: Mit Arbeitnehmermentalität habe ich die Reaktion à la "Was kann ich dafür, wenn ich 30h für die Tonne arbeite, weil der Arbeitsauftrag unklar war, muss der Chef halt konkretere Vorgaben machen" gemeint. Auch in deiner GK wirst du damit vermutlich nicht sonderlich gut ankommen.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 14:18Wo soll das denn noch der Fall sein? Wieviel % eines Jahrgangs 1 Year werden Partner? Weniger als 5% oder eher weniger als 1%? Ich hoffe doch, dass sich langsam in allen GKs durchgesprochen hat, dass die absolute Mehrheit der Associates weder Partner wird, noch werden will, sondern genau das ist: Arbeitnehmer. Ich kann mich immer wieder nur bekreuzigen, dass ich anscheinend Glück gehabt habe nicht in einer dieser Klischeebuden gelandet zu sein, die so geführt werden als ob 2003 wäre. Vor allem welche Arbeitnehmermentalität, wenn der arme Typ sich sogar am WE verfügbar hält? Bekommt er Schichtzulage, Wochenendausgleich, Sonntagszulage? Dann ist das auf jeden Fall mehr als Arbeitnehmermentalität.Wahrscheinlich ist es diese Arbeitnehmermentalität, die zur Verstimmung beim Partner führt. Auch wenn du formal Recht hast, wird diese Einstellung bei Associates (zumindest in den Einheiten, in denen bürokulturell "Associates = künftige Partner" gilt) nicht sonderlich gerne gesehen.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Ich hatte schon vermutet, dass deine Vorstellung da eine andere war. Ich will auch gar nicht despektierlich über Arbeitnehmer reden, nur scheint mir die Einstellung des TE zu seiner Arbeit Teil seines Problems zu sein.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 15:03Ok, so hab ich "Arbeitnehmermentalität" nicht verstanden. Es sollte eigentlich nicht "Arbeitnehmermentalität" sein schlechte Arbeit zu machen (also zu lange brauchen oder schlechte Qualität liefern). Das finde ich sehr despektierlich gegenüber uns Arbeitnehmern :POJ1988 hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 14:45@Fyrion: Mit Arbeitnehmermentalität habe ich die Reaktion à la "Was kann ich dafür, wenn ich 30h für die Tonne arbeite, weil der Arbeitsauftrag unklar war, muss der Chef halt konkretere Vorgaben machen" gemeint. Auch in deiner GK wirst du damit vermutlich nicht sonderlich gut ankommen.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 14:18Wo soll das denn noch der Fall sein? Wieviel % eines Jahrgangs 1 Year werden Partner? Weniger als 5% oder eher weniger als 1%? Ich hoffe doch, dass sich langsam in allen GKs durchgesprochen hat, dass die absolute Mehrheit der Associates weder Partner wird, noch werden will, sondern genau das ist: Arbeitnehmer. Ich kann mich immer wieder nur bekreuzigen, dass ich anscheinend Glück gehabt habe nicht in einer dieser Klischeebuden gelandet zu sein, die so geführt werden als ob 2003 wäre. Vor allem welche Arbeitnehmermentalität, wenn der arme Typ sich sogar am WE verfügbar hält? Bekommt er Schichtzulage, Wochenendausgleich, Sonntagszulage? Dann ist das auf jeden Fall mehr als Arbeitnehmermentalität.Wahrscheinlich ist es diese Arbeitnehmermentalität, die zur Verstimmung beim Partner führt. Auch wenn du formal Recht hast, wird diese Einstellung bei Associates (zumindest in den Einheiten, in denen bürokulturell "Associates = künftige Partner" gilt) nicht sonderlich gerne gesehen.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Das geht nirgends, wo man für den "Erfolg" seiner Arbeit in qualitativer und zeitlicher Hinsicht mitverantwortlich ist. Auch in der Justiz zieht man früher oder später unangenehme Aufmerksamkeit auf sich, wenn man tatsächlich wie ein Referendar nur ein Votum pro Woche schreibt.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Wobei natürlich die Konsequenzen ganz unterschiedlich sind. Jetzt mal aus Interesse, was ist das Schlimmste, was jemand zu befürchten hat, der als Richter einfach sehr sehr langsam arbeitet (natürlich nach der Prodezeit)? Was ist mit "unangenehmer Aufmerksamkeit" gemeint? Kann ich nicht eh das Gericht meiden und nur zu Sitzungstagen aufschlagen (hat mein Ausbilder jedenfalls großteils so gemacht. Der hat aber auch konsequent Sitzungen am Freitag um 13 Uhr beendet, weil jeder weiß, dass er um 14 Uhr am Freitag Tennis spielt. True Story, kein Richterbashing!) und inwiefern kriege ich dann überhaupt noch was von der negativen Aufmerksamkeit mit?Liz hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 17:24Das geht nirgends, wo man für den "Erfolg" seiner Arbeit in qualitativer und zeitlicher Hinsicht mitverantwortlich ist. Auch in der Justiz zieht man früher oder später unangenehme Aufmerksamkeit auf sich, wenn man tatsächlich wie ein Referendar nur ein Votum pro Woche schreibt.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Zunächst um die Relationen herzustellen: Einem normalen Richterpensum in Zivilsachen am Landgericht entsprechen hier etwa 3-4 Verhandlungen pro Woche (die möglichst zu einer Erledigung führen sollten), d. h. wenn man immer nur ein Votum pro Woche schreibt, dann entspricht das allenfalls 1/3 der regulären Arbeitsleistung. Die Konsequenz ist dann zwangsläufig, dass der Dezernatsbestand immer weiter anwächst, was einerseits zu einer Mehrbelastung bei der Bewältigung der Dezernatsarbeit (es macht einen Unterschied, ob man 100, 150 oder 250 offene Verfahren hat -> Selbstbestrafung) und andererseits zu immer längeren Verfahrenslaufzeiten führt. Wenn die (Gerichts)Verwaltung dann sieht, dass der Dezernatsbestand ins Unendliche wächst und sich gleichzeitig die Dienstaufsichtsbeschwerden und Verzögerungsrügen häufen (das macht der Verwaltung Arbeit!), wird man - je nach Langmut der Verwaltung - früher oder später zum Gespräch gebeten werden und wenn Gespräche nichts fruchten, dann Konsequenzen vergegenwärtigen müssen - dann könnte etwa das Präsidium auf Anregung der Verwaltung auf die Idee kommen, dass es doch besser ist, wenn man etwas macht, wo man weniger Schaden anrichten kann und / oder mehr Strukturen hat. Ebenso bietet das Disziplinarrecht durchaus einige Möglichkeiten, auch wenn die richterliche Unabhängigkeit da natürlich einen gewissen "Schutz" gewährt. Auch werden die Beurteilungen natürlich eher unterdurchschnittlich ausfallen, was aber natürlich ggf. egal ist, wenn man lieber ab 14 Uhr auf dem Tennisplatz steht. Auch fällt man - gerade bei kleinen Gerichten - im Kollegenkreis hochgradig negativ auf, wenn alle 2-3 Jahre ein Schwung Uralt-Akten auf die Kollegen umverteilt werden muss.Fyrion hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 17:39 Wobei natürlich die Konsequenzen ganz unterschiedlich sind. Jetzt mal aus Interesse, was ist das Schlimmste, was jemand zu befürchten hat, der als Richter einfach sehr sehr langsam arbeitet (natürlich nach der Prodezeit)? Was ist mit "unangenehmer Aufmerksamkeit" gemeint? Kann ich nicht eh das Gericht meiden und nur zu Sitzungstagen aufschlagen (hat mein Ausbilder jedenfalls großteils so gemacht. Der hat aber auch konsequent Sitzungen am Freitag um 13 Uhr beendet, weil jeder weiß, dass er um 14 Uhr am Freitag Tennis spielt. True Story, kein Richterbashing!) und inwiefern kriege ich dann überhaupt noch was von der negativen Aufmerksamkeit mit?
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Re: Wechsel intern in der GK?
Den Punkt finde ich - auch wenn es Off-Topic ist - interessant: Was könnte dem Richter denn wirklich passieren (auch mit Blick auf den bekannten Schulte-Kellinghaus-Fall), wenn er das so durchzieht, also zwar immer absolut korrekt aber eben in seinem eigenen Tempo und eher gemütlich arbeitet bzw. niemals über 40,0 Stunden hinausgeht?Liz hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 18:07 Wenn die (Gerichts)Verwaltung dann sieht das der Dezernatsbestand ins Unendliche wächst und sich gleichzeitig die Dienstaufsichtsbeschwerden und Verzögerungsrügen häufen (das macht der Verwaltung Arbeit!), wird man - je nach Langmut der Verwaltung - früher oder später zum Gespräch gebeten werden und wenn Gespräche nichts fruchten, dann Konsequenzen vergegenwärtigen müssen - dann könnte etwa das Präsidium auf Anregung der Verwaltung auf die Idee kommen, dass es doch besser ist, wenn man etwas macht, wo man weniger Schaden anrichten kann und / oder mehr Strukturen hat. Ebenso bietet das Disziplinarrecht durchaus einige Möglichkeiten, auch wenn die richterliche Unabhängigkeit da natürlich einen gewissen "Schutz" gewährt.
Versetzung? Okay, das stört einige sicher, andere wohnen aber zur Miete und freuen sich vielleicht sogar über den Tapetenwechsel. Eine schlechte Stimmung bei Kollegen und Unangenehme Gespräche dürften diesem Beispiskandidaten ohnehin völlig egal sein. Gibt es noch etwas?
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Re: Wechsel intern in der GK?
@Theopa: Unter der Prämisse, dass einem alles völlig egal ist, kann einem als Lebenszeitrichter natürlich relativ wenig passieren (analog zum verbeamteten Lehrer mit Null-Bock-Stimmung). Aber die meisten Menschen möchten dann eben doch nicht beständig von der Gerichtsverwaltung gemaßregelt und von den Kollegen schief angeguckt werden.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Die Kollegen täten mir leid.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Wechsel intern in der GK?
Versetzung nicht, das geht bei einem Lebenszeitrichter gegen dessen Willen nicht. Das Präsidium kann ihn anderweitig einsetzen, mehr nicht. Das kann bei deinem Beispiel schon ziehen, denn ein OLG-Richter, der seine geliebten Zivilsachen bearbeitet, aber eben gemütlich und ausschließlich auf 40-Stunden-Basis, wird als Beisitzer eines Staatsschutzsenats mit drei Verhandlungstagen pro Woche wahrscheinlich eher nicht glücklich.Theopa hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 18:30Den Punkt finde ich - auch wenn es Off-Topic ist - interessant: Was könnte dem Richter denn wirklich passieren (auch mit Blick auf den bekannten Schulte-Kellinghaus-Fall), wenn er das so durchzieht, also zwar immer absolut korrekt aber eben in seinem eigenen Tempo und eher gemütlich arbeitet bzw. niemals über 40,0 Stunden hinausgeht?Liz hat geschrieben: ↑Montag 29. März 2021, 18:07 Wenn die (Gerichts)Verwaltung dann sieht das der Dezernatsbestand ins Unendliche wächst und sich gleichzeitig die Dienstaufsichtsbeschwerden und Verzögerungsrügen häufen (das macht der Verwaltung Arbeit!), wird man - je nach Langmut der Verwaltung - früher oder später zum Gespräch gebeten werden und wenn Gespräche nichts fruchten, dann Konsequenzen vergegenwärtigen müssen - dann könnte etwa das Präsidium auf Anregung der Verwaltung auf die Idee kommen, dass es doch besser ist, wenn man etwas macht, wo man weniger Schaden anrichten kann und / oder mehr Strukturen hat. Ebenso bietet das Disziplinarrecht durchaus einige Möglichkeiten, auch wenn die richterliche Unabhängigkeit da natürlich einen gewissen "Schutz" gewährt.
Versetzung? Okay, das stört einige sicher, andere wohnen aber zur Miete und freuen sich vielleicht sogar über den Tapetenwechsel. Eine schlechte Stimmung bei Kollegen und Unangenehme Gespräche dürften diesem Beispiskandidaten ohnehin völlig egal sein. Gibt es noch etwas?
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Wechsel intern in der GK?
Der Senat allerdings auch nicht.T0bi hat geschrieben: Das kann bei deinem Beispiel schon ziehen, denn ein OLG-Richter, der seine geliebten Zivilsachen bearbeitet, aber eben gemütlich und ausschließlich auf 40-Stunden-Basis, wird als Beisitzer eines Staatsschutzsenats mit drei Verhandlungstagen pro Woche wahrscheinlich eher nicht glücklich.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Die weggelobten Wanderpokale. Eine Freude eines jeden Präsidiums. Freilich muss man beachten, dass ein funktionierendes Präsidium kein Präsidentenbeschlüsseabnickgremium ist und entsprechende Verschiebungen zwischen Spruchkörpern kein Selbstläufer sind.
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Re: Wechsel intern in der GK?
Wahrscheinlich mehr und sie reissen sich jeden Thread unter den Nagel...
Keine Experimente! Wählt Adenauer.