Zukunft der Arbeitswelt
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Zukunft der Arbeitswelt
Aus einer Stellenanzeige:
"Was bieten wir Ihnen?
....Bei uns bekommen Sie maximale persönliche Freiheit in der Gestaltung Ihres Arbeitstags. Sie können unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen Vorgaben arbeiten, wann und wo Sie wollen, wenn Ihre Erreichbarkeit zu üblichen Bürozeiten sichergestellt ist. Zwei Mal im Monat sollten Sie nach xy kommen können und das war’s. Sie können natürlich trotzdem vor Ort arbeiten, kein Problem. Und wir zahlen Ihre Fortbildung, klar.....
Außerdem finden Sie eine (digitale) Arbeitsorganisation, die diese Freiheit überhaupt erst ermöglicht. Wir arbeiten mit agilen Methoden, die wir unseren Startup-Mandanten abgeschaut haben, und sind auch sonst so auf dem Laufenden, dass wir fast schon rennen."
Ist das die Zukunft der Arbeitswelt? Gibt es da einen "Haken"? Wie denkt Ihr über ein solches Angebot?
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....Bei uns bekommen Sie maximale persönliche Freiheit in der Gestaltung Ihres Arbeitstags. Sie können unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen Vorgaben arbeiten, wann und wo Sie wollen, wenn Ihre Erreichbarkeit zu üblichen Bürozeiten sichergestellt ist. Zwei Mal im Monat sollten Sie nach xy kommen können und das war’s. Sie können natürlich trotzdem vor Ort arbeiten, kein Problem. Und wir zahlen Ihre Fortbildung, klar.....
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Ist das die Zukunft der Arbeitswelt? Gibt es da einen "Haken"? Wie denkt Ihr über ein solches Angebot?
Mündliche Prüfungen sind die Prüfungen, bei denen die Prüfungsfragen mündlich zu beantworten sind (§ 4 Nr. 31 Universitäts-Studiengesetz, Österrreich)
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Naja, die "Berücksichtigung der gesetzlichen Vorgaben" ist ein Haken wenn es digital protokolliert/kontrolliert wird, damit wäre z.B. das Modell "Frühmorgens und Abends noch was wegarbeiten wenn die Kinder schlafen" wegen § 5 ArbZG unzulässig.
Etwas ernsthafter: Mir persönlich fehlen greifbare Vorteile, wenn man dennoch "zu den üblichen Bürozeiten" - also eben doch wieder Mo-Fr 8/9 - 17/18 Uhr erreichbar sein muss. Damit kann man weder zuverlässig andere Arbeitstags-Modelle fahren (also z.B. 4 Tage Arbeit - 3 Tage Freizeit) noch die Wochenenden zum Arbeiten nutzen um z.B. dann wochentags leere Erholungsgebiete zu genießen. Offen dürfte dabei auch bleiben, ob es wirklich Home-Office oder nur Mobiles Arbeiten (hier ein Laptop, der Rest ist dein Problem) sein soll.
Etwas ernsthafter: Mir persönlich fehlen greifbare Vorteile, wenn man dennoch "zu den üblichen Bürozeiten" - also eben doch wieder Mo-Fr 8/9 - 17/18 Uhr erreichbar sein muss. Damit kann man weder zuverlässig andere Arbeitstags-Modelle fahren (also z.B. 4 Tage Arbeit - 3 Tage Freizeit) noch die Wochenenden zum Arbeiten nutzen um z.B. dann wochentags leere Erholungsgebiete zu genießen. Offen dürfte dabei auch bleiben, ob es wirklich Home-Office oder nur Mobiles Arbeiten (hier ein Laptop, der Rest ist dein Problem) sein soll.
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- Tibor
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Der Witz ist doch, das „agiles Arbeiten“ und Erreichbarkeit genau das sein wird, was jeder aus der GK kennt, nur ohne Anwesenheitspflicht. Am Ende hat man Erreichbarkeitsfenster und Spitzenbelastungen.
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Das wäre doch schonmal ein großer Vorteil? Dann muss man in den Zeiten ohne Belastung nicht im Büro rumsitzen, sondern wenigstens auf dem heimischen Sofa. Wenn man die Sofazeit nur billen könnte..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
- Fyrion
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Wie Tibor sagt - wieso Zukunft? Bei mir war es zumindest noch nie anders und sogar vorher als WiMi am Lehrstuhl hab ich genau so gearbeitet. Ich würde etwas anderes auch nicht mehr annehmen. Mir ohne sachlichen Grund vorschreiben zu lassen wann und wo ich arbeiten soll, sehe ich nicht ein. Man hat seine Aufgaben, man erledigt sie in time und mit guter Qualität, und alles andere geht keinen was an.christian! hat geschrieben: ↑Mittwoch 5. Mai 2021, 07:02 Aus einer Stellenanzeige:
"Was bieten wir Ihnen?
....Bei uns bekommen Sie maximale persönliche Freiheit in der Gestaltung Ihres Arbeitstags. Sie können unter Berücksichtigung der einschlägigen gesetzlichen Vorgaben arbeiten, wann und wo Sie wollen, wenn Ihre Erreichbarkeit zu üblichen Bürozeiten sichergestellt ist. Zwei Mal im Monat sollten Sie nach xy kommen können und das war’s. Sie können natürlich trotzdem vor Ort arbeiten, kein Problem. Und wir zahlen Ihre Fortbildung, klar.....
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Ist das die Zukunft der Arbeitswelt? Gibt es da einen "Haken"? Wie denkt Ihr über ein solches Angebot?
Kannst Du doch, wenn du über das Mandat nachdenkst, während du auf dem Sofa liegst, kein ProblemDas wäre doch schonmal ein großer Vorteil? Dann muss man in den Zeiten ohne Belastung nicht im Büro rumsitzen, sondern wenigstens auf dem heimischen Sofa. Wenn man die Sofazeit nur billen könnte..
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
@Fyrion: Ein echter Gewinn an Freiheit ist das allerdings erst, wenn man in seiner selbst definierten Freizeit nicht für den Arbeitgeber oder Dritte verfügbar sein muss.
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Feste Zeiten und Arbeitsplatz sind doch eigentlich ein Vorteil.
- Fyrion
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Naja das muss ich doch so oder so, auch wenn ich im Büro arbeiten müsste. Ich bin halt Anwalt, wenns beim Mandanten am Sonntag um 21:57 brennt, dann bin ich um 21:58 verfügbar, das ist aber der Job und hängt nicht davon ab ob ich im HO arbeite oder im Büro.
Wie gesagt, "feste" Zeiten gibt es in dem Job mE eh nicht. Es gibt halt so was wie eine "Kernarbeitszeit", das heißt aber nicht, dass dem Mandanten nicht plötzlich um 22 Uhr noch einfällt, dass er bis morgen cob noch einen Vermerk zum Thema XYZ braucht o.Ä.Feste Zeiten und Arbeitsplatz sind doch eigentlich ein Vorteil.
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Ich hab relativ feste Arbeitszeiten als Anwalt. Wenn der Mandant etwas um 22 Uhr will, dann hat er Pech. Um die Uhrzeit erreicht er mich nicht. Wer 24h Service will, muss halt zu Freshfields gehenFyrion hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Mai 2021, 09:44 Wie gesagt, "feste" Zeiten gibt es in dem Job mE eh nicht. Es gibt halt so was wie eine "Kernarbeitszeit", das heißt aber nicht, dass dem Mandanten nicht plötzlich um 22 Uhr noch einfällt, dass er bis morgen cob noch einen Vermerk zum Thema XYZ braucht o.Ä.
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Richtig, grade dieser Umstand rechtfertigt m.E. die Marktstellung von Großkanzleien.gola20 hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Mai 2021, 11:03Ich hab relativ feste Arbeitszeiten als Anwalt. Wenn der Mandant etwas um 22 Uhr will, dann hat er Pech. Um die Uhrzeit erreicht er mich nicht. Wer 24h Service will, muss halt zu Freshfields gehenFyrion hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Mai 2021, 09:44 Wie gesagt, "feste" Zeiten gibt es in dem Job mE eh nicht. Es gibt halt so was wie eine "Kernarbeitszeit", das heißt aber nicht, dass dem Mandanten nicht plötzlich um 22 Uhr noch einfällt, dass er bis morgen cob noch einen Vermerk zum Thema XYZ braucht o.Ä.
Es duerfte aber deutlich angenehmer sein, die Anfrage um 21:57 an einem Sonntag im heimischen HO erledigen zu können, statt dafür extra ins Büro fahren zu müssen.
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Es ist halt ein Mythos der modernen Arbeitswelt, dass die Flexibilisierung des Arbeitens ein Vorteil für den Arbeitnehmer wäre. Faktisch führt sie im Regelfall dazu, dass der Job ungewollt in das Privatleben reinregiert. Da es in den meisten Kanzleien für die angestellten Anwälte keine Regelungen zu Überstunden gibt, sind diese Gestaltungen fast immer zu deren Nachteil.
Das, was Fyrion bescheibt, heißt in anderen Branchen "Rufbereitschaft", wird zum Arbeitnehmerschutz zeitlich begrenzt und gesondert vergütet oder ausgeglichen.
Wenn Kanzleien in Stellenausschreibungen ihre "hohe Flexibilität" betonen, find ich das fast so lustig, wie wenn Diensthandy und Dienstlaptop als "Benefits" ausgewiesen werden.
Das, was Fyrion bescheibt, heißt in anderen Branchen "Rufbereitschaft", wird zum Arbeitnehmerschutz zeitlich begrenzt und gesondert vergütet oder ausgeglichen.
Wenn Kanzleien in Stellenausschreibungen ihre "hohe Flexibilität" betonen, find ich das fast so lustig, wie wenn Diensthandy und Dienstlaptop als "Benefits" ausgewiesen werden.
- Tibor
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Wenn in einem risikolosen Job 100-120T p.a. gezahlt werden, ist das offenkundig kein nine2five Job. Es ist allen klar, dass mit der Vergütung nicht nur "Überstunden" abgegolten sind, sondern gerade ständige Arbeit je nach Anfall und ständige Erreichbarkeit.
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- Blaumann
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Re: Zukunft der Arbeitswelt
Natürlich ist das allen klar. Das heißt aber nicht, dass man das Gehirn ausschalten sollte und sich einen offenkundigen Nachteil als Vorteil verkaufen lässt.Tibor hat geschrieben: ↑Donnerstag 6. Mai 2021, 11:33Wenn in einem risikolosen Job 100-120T p.a. gezahlt werden, ist das offenkundig kein nine2five Job. Es ist allen klar, dass mit der Vergütung nicht nur "Überstunden" abgegolten sind, sondern gerade ständige Arbeit je nach Anfall und ständige Erreichbarkeit.