Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

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Voltaire
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Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

Beitrag von Voltaire »

Hallo zusammen,

letzte Woche Freitag hatte ich meine mündliche Prüfung im 1. Staatsexamen und habe den Staatsteil nun erfolgreich abgeschlossen. Das Schwerpunktexamen werde ich vermutlich Anfang 2022 schreiben.

Der Staatsteil ist viel besser gelaufen, als ich mir das hätte träumen lassen und ich habs geschafft auf insgesamt 11,21 Punkten zu landen.

Damit stehe ich nun aber auch vor der Frage, wie es jetzt weitergeht. Ich habe derzeit einen Nebenjob im nichtjuristischen Bereich, den ich damals nur aufgenommen habe, um mein Studium finanzieren zu können. Ich hab hier zwar einen relativ guten Stundenlohn, der Job macht mir aber überhaupt keinen Spaß und ich wollte schon seit längerem etwas anderes machen, vorzugsweise natürlich im Bereich rund um Jura. Dazu sehe ich jetzt mit meiner Note im Staatsteil endlich die Möglichkeit.

Bisher sind mir aber nur zwei wirkliche Alternativen eingefallen:

1) Klausuren korrigieren (entweder an der Uni oder in einem Rep): Darauf hätte ich zwar Lust, ich stelle mir aber zwei Fragen: Ist es überhaupt möglich, einen Job als Korrekturassistent zu bekommen, wenn man den Schwerpunkt noch nicht gemacht hat? Und lohnt sich das finanziell überhaupt?

2) Eine Stelle als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl: Hier bin ich mir auch unsicher. Ich hab nämlich schon öfter gehört, dass Profs lieber Studenten aus früheren Semestern einstellen, weil die nicht so schnell wieder verschwunden sind. Wenn bei mir alles nach Plan läuft, bin ich ja wahrscheinlich nächstes Semester fertig und starte mit dem Ref. Ich hab außerdem schon alle Lehrstühle an meiner Uni abgeklappert und momentan ist keine einzige Stelle ausgeschrieben.

Was würdet ihr mir raten? Habt ihr vielleicht noch andere Ideen? Ich bin über jede Hilfe froh.

Danke im Voraus!
Miyake
Noch selten hier
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Re: Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

Beitrag von Miyake »

1) Klausuren korrigieren (entweder an der Uni oder in einem Rep): Darauf hätte ich zwar Lust, ich stelle mir aber zwei Fragen: Ist es überhaupt möglich, einen Job als Korrekturassistent zu bekommen, wenn man den Schwerpunkt noch nicht gemacht hat? Und lohnt sich das finanziell überhaupt?
Bei uns an der Uni müssen die Korrektoren im Uni-Rep "nur" die Pflichtfachprüfung (natürlich mit entsprechender Note) bestanden haben. Falls es auf der Website deiner Uni da keine Infos zu gibt, würde ich einfach mal nachfragen, Korrektoren werden ja immer gesucht.
Ob es sich finanziell lohnt, hängt sicher davon ab, wie schnell du korrigierst und wie viel Geld du tatsächlich brauchst. Aus eigener - bisher nur beschränkter - Erfahrung kann Korrigieren doch ganz schön lange dauern. Wenn man da auch eher der langsame Typ ist, aber gleichzeitig einiges an Geld benötigt, wird es schwierig. Wenn das Korrigieren nur die Finanzen aufbessern soll, kann man damit gut fahren.
2) Eine Stelle als studentische Hilfskraft an einem Lehrstuhl: Hier bin ich mir auch unsicher. Ich hab nämlich schon öfter gehört, dass Profs lieber Studenten aus früheren Semestern einstellen, weil die nicht so schnell wieder verschwunden sind. Wenn bei mir alles nach Plan läuft, bin ich ja wahrscheinlich nächstes Semester fertig und starte mit dem Ref. Ich hab außerdem schon alle Lehrstühle an meiner Uni abgeklappert und momentan ist keine einzige Stelle ausgeschrieben.
Da scheiden sich bei den Profs wohl die Geister: Die einen wollen eher Anfänger, die sie "formen" können und die sich langfristig lohnen; die anderen wollen Erfahrene, die gleich loslegen können. Für ein oder zwei Semester ist das aber schon recht knapp. Zumindest bei uns am Lehrstuhl dauert es fast ein Semester, bis man alles selbstständig erledigen kann. Wenn du das entsprechend kommunizierst, wird das wohl eher niemand mitmachen.
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Theopa
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Re: Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

Beitrag von Theopa »

Korrigieren kann sich lohnen, wenn man einfache Klausuren hat, die sehr schnell runterzukorrigieren sind. Das ist eine Einzelfallfrage und schwer vorherzusagen, ich würde einfach mal bei den Lehrstühlen nachfragen. Korrekturassistenten fehlen eigentlich immer.

Als besser planbarer Nebenjob eignet sich die Korrektur bei Reps, da man an Unis viel zu unregelmäßig Klausuren bekommt und das oft nur zu bestimmten Zeiten im Jahr während das Rep jede Woche ein bisschen was liefert. Ein Rep ist natürlich auch an keine Formalia gebunden und wird kein Problem haben dich ohne Schwerpunkt einzustellen.

Der Nachteil dabei ist, dass du entweder gut arbeiten kannst oder oder einen guten Stundenlohn bekommst. Bei 8€ pro Klausur (hemmer 2015 fürs Zweite, vielleicht inzwischen 9?) geht bei Examensklausuren nicht beides gleichzeitig.
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Kroate
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Re: Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

Beitrag von Kroate »

Je nach Studienort ist auch ein Job in einer Großkanzlei als WiMi eine Alternative. So hab ich das damals gemacht, als ich den Staatsteil in der Tasche hatte. Wurde wie ein WiMi mit vollständiger Erster Prüfung/Referendar bezahlt.

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Toefting
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Re: Juristische Nebenjobs zwischen Staatsteil und Schwerpunkt

Beitrag von Toefting »

Kroate hat geschrieben: Samstag 26. Juni 2021, 19:09 Je nach Studienort ist auch ein Job in einer Großkanzlei als WiMi eine Alternative. So hab ich das damals gemacht, als ich den Staatsteil in der Tasche hatte. Wurde wie ein WiMi mit vollständiger Erster Prüfung/Referendar bezahlt.

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Finanziell dürfte es auch am lukrativesten sein und man kriegt ein Gefühl für die GK Welt, hat aber gleichzeitig relativen welpenschutz.
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