Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

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Moderator: Verwaltung

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Riven
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Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

Beitrag von Riven »

Hallo,

seit meinen zugegeben eher schwachen Examina und einiger Zeit als Anwalt habe ich erfolgreich Bewerbungsverfahren und Schulung als Entscheider beim BAMF durchlaufen und die Probezeit gut überstanden. Die Arbeit macht mir sehr viel Spaß und sie ist abwechslungsreich. Der eine mag nun kritisch anmerken, dass die Tätigkeit für einen Volljuristen zu nieder sei - aber die Kombination aus tollen Kollegen, Nähe zur Arbeitsstätte, die Arbeit als solche, das Gehalt und die Arbeitszeit von 39 Stunden macht für mich viel aus. E12 sind je nach Stufe zwischen 2400 uns 3500 Euro netto. Das ist deutlich mehr, als ich als Anwalt hatte, bei weniger Arbeit und deutlich interessanter Arbeit. Ca. 60% meiner Arbeitszeit sind Anhörungen, d.h. die Aktenarbeit ist der kleinere Anteil. Ich könnte mir durchaus vorstellen, das langfristig zu machen, vor allem weil wir ja eher mehr Antragsteller bekommen als weniger und uns die Arbeit nicht ausgehen wird.

Allerdings arbeite ich kaum noch als Volljurist, sondern mache nur noch Asylrecht. Wenn ich irgendwann wieder umsteigen wollte, hätte ich irgendwo eine Chance in einem Unternehmen oder in der Verwaltung bzw. würde die Berufserfahrung im ÖD für den hD anerkannt?
Spencer
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Re: Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

Beitrag von Spencer »

Wie sieht es denn mit einer späteren Tätigkeit beim BAMF im Prozessreferat aus? Dort würdest du als Volljurist im hD arbeiten und hättest eine perfekt passende Berufserfahrung.
Riven
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Re: Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

Beitrag von Riven »

Spencer hat geschrieben: Mittwoch 6. Juli 2022, 18:35 Wie sieht es denn mit einer späteren Tätigkeit beim BAMF im Prozessreferat aus? Dort würdest du als Volljurist im hD arbeiten und hättest eine perfekt passende Berufserfahrung.
Die einfachen Prozesssachbearbeiter - also die, die zum VG geschickt werden - sind nur E11. Interne Bewerbungen zum hD sind nur dann zulässig, wenn man bereits im hD ist. Man muss sich also von Außen bewerben und konkurriert dann wieder mit VB oder B - Kandidaten.
Spencer
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Re: Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

Beitrag von Spencer »

So wie ich die Marktlage in meinem Umfeld mitbekomme, dürftest du nicht wirklich mit vb-Leuten, wahrscheinlich noch nicht mal mit vielen b-Leuten konkurrieren.
Die Frage ist auch, ob deine internen Beurteilungen und Berufserfahrung nicht den einen oder anderen fehlenden Punkt im Examen wettmachen. Wie sahen denn die Bewerbungsvoraussetzungen in der Vergangenheit aus?
TeWe
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Re: Entscheider beim BAMF - langfristig Sackgasse?

Beitrag von TeWe »

Im Vergleich zur Anwaltstätigkeit, wo Du Deinen ausgefallenen Honoraren hinterher schreibst, würde ich das ganze als Jackpot betrachten, gerade wenn das Drumherum passt (Gebäude, Büroausstattung, Teeküche, Stellplatz, Gleitzeit). Angesichts steigender Weltbevölkerung mit Wohlstandsgefälle und leistungsunabhängiger Einkommenssteigerung ist das sicherlich für Dich alles andere als eine Sackgasse und noch vor 10-15 Jahren hättest Du mit Deinen schlechten Examensnoten womöglich nie so eine Stelle bekommen . Ob Du woanders eine Chance hast, hängt immer davon ab, ob gerade Mitarbeitende gesucht werden und keine geeigneteren Bewerber (m/w/d) zur Auswahl stehen.
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