Der gute Film.......

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Theopa
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Theopa »

Tibor hat geschrieben: Sonntag 8. September 2019, 19:12 Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.
Das dürfte doch etwas optimistisch sein. Klar, wenn man durchgehend jede Bewegung überwacht und nichts erlaubt mag es möglich sein, im Übrigen werden clevere Kinder/Jugendliche aber immer irgendeine Möglichkeit finden.

Gerade beim Medienkonsum muss man sowieso sagen: Ein Smartphone zu haben genügt im Regelfall, um schon einmal sämtliche formell legalen Plattformen ungestört zu besuchen, Hardcore-Filmchen und Propaganda-Seiten (im Regelfall sowieso heute als Gruppen in Social Media o.Ä. getarnt) eingeschlossen. Sperren können oft umgangen werden, dafür gibt es immer irgendjemanden in der Schulklasse der weiß wie das geht. Wenn dann noch ein PC dazu kommt bei dessen Benutzung man nicht zu 100% durch körperliche Präsenz (entsprechende Programme sind wiederum weitgehend sinnfrei) überwacht wird, gibt es sowieso keine Grenzen mehr.
mea parvitas
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von mea parvitas »

Ich fand es beeindruckend, wie ruhig und rational der Vater geblieben ist und dass er immer noch zu ihr gehalten hat. Ich habe zwar keine Kinder, hätte mein Kind aber spätestens nach der Nachricht, dass sie auch noch schwanger ist und alles ganz toll im IS ist, aufgegeben.
Zur Erziehung: laut Doku verspürte das Mädchen den Drang nach Individualität. Sie konvertierte zum Islam. Irgendwann war das aber nicht (mehr) krass genug -> IS. In der Doku wurde aber auch nicht genau dargestellt, über welche Zeiträume berichtet wurde. War vorher bekannt, dass Leonora mit dem IS sympathisiert? Wann und vor allem wie hätte man intervenieren können?
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Muirne
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Muirne »

Theopa hat geschrieben: Montag 9. September 2019, 09:18
Tibor hat geschrieben: Sonntag 8. September 2019, 19:12 Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.
Das dürfte doch etwas optimistisch sein. Klar, wenn man durchgehend jede Bewegung überwacht und nichts erlaubt mag es möglich sein, im Übrigen werden clevere Kinder/Jugendliche aber immer irgendeine Möglichkeit finden.

Gerade beim Medienkonsum muss man sowieso sagen: Ein Smartphone zu haben genügt im Regelfall, um schon einmal sämtliche formell legalen Plattformen ungestört zu besuchen, Hardcore-Filmchen und Propaganda-Seiten (im Regelfall sowieso heute als Gruppen in Social Media o.Ä. getarnt) eingeschlossen. Sperren können oft umgangen werden, dafür gibt es immer irgendjemanden in der Schulklasse der weiß wie das geht. Wenn dann noch ein PC dazu kommt bei dessen Benutzung man nicht zu 100% durch körperliche Präsenz (entsprechende Programme sind wiederum weitgehend sinnfrei) überwacht wird, gibt es sowieso keine Grenzen mehr.
Das denke ich auch. Und einen 11-jährigen zu beaufsichtigen ist eine Sache, aber irgendwann kann und will man das ja nicht mehr kontrollieren. Ich glaube schon, dass es einfach dumm laufen und schiefgehen kann. Man kann nur sein Bestes versuchen, die Kinder dagegen zu immunisieren. Das Mädel hier war trotz Kriegserfahrungen immer noch komplett naiv und null reflektiert, was ja auch den Reporter ziemlich umgehauen hat.
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Tibor
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Tibor »

Ihr habt ja eine Vorstellung von Erziehung. Erziehung ist doch nicht nur Verbote/Gebote. Erziehung ist auch, dass Kinder verstehen Dinge zu hinterfragen die sie sehen. Das fängt in kleinen Dingen im Grundschulalter an: warum fahren wir keinen Porsche?, warum muss ich früher als Papa ins Bett? Und auch später sollten die Eltern auch erklären/aufklären. Und ja, dazu gehört heute bei der Aufklärung nicht nur ein Bienchen/Blumen rumgedruckse mit Eierei Mama und Papa hatten sich ganz doll lieb und dann warst du da. Nein, dazu gehört mE auch, dass man den Kindern erläutert, dass sie sexuellen Reizen ausgesetzt sein werden; angefangen bei halbnackten Modells in der Werbung bis zu unrealistischen Pornoschnippseln im Netz. Genauso geht es um Drogen, Religion, Umwelt etc. Erziehung ist eben mehr als: Bier erst ab 18, geh zum Konfirmandenunterricht und wir kaufen bei Bauer Bolle die Milch frisch aus der Glaskaraffe, weil Mama Tetrapaks nicht gut findet.
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Tikka »

Tibor hat geschrieben:Ihr habt ja eine Vorstellung von Erziehung. Erziehung ist doch nicht nur Verbote/Gebote. Erziehung ist auch, dass Kinder verstehen Dinge zu hinterfragen die sie sehen. Das fängt in kleinen Dingen im Grundschulalter an: warum fahren wir keinen Porsche?, warum muss ich früher als Papa ins Bett? Und auch später sollten die Eltern auch erklären/aufklären. Und ja, dazu gehört heute bei der Aufklärung nicht nur ein Bienchen/Blumen rumgedruckse mit Eierei Mama und Papa hatten sich ganz doll lieb und dann warst du da. Nein, dazu gehört mE auch, dass man den Kindern erläutert, dass sie sexuellen Reizen ausgesetzt sein werden; angefangen bei halbnackten Modells in der Werbung bis zu unrealistischen Pornoschnippseln im Netz. Genauso geht es um Drogen, Religion, Umwelt etc. Erziehung ist eben mehr als: Bier erst ab 18, geh zum Konfirmandenunterricht und wir kaufen bei Bauer Bolle die Milch frisch aus der Glaskaraffe, weil Mama Tetrapaks nicht gut findet.
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Tibor
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Tibor »

Zur Aufklärung deiner Kinder?
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Tikka
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Tikka »

Ja und Drogen, Religion, Umwelt, etc. (ganz besonders das etc.)
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Sektnase »

Solange sie Alkohol trinken, gehen sie immerhin nicht zum IS...

Nochmal zur Doku: ich fand die Doku nicht so toll. Sicher gut, die Sache 4 Jahre zu begleiten und auch, dass der Vater so offen gesprochen hat. Die Rolle des Mädchens wurde mE aber zu wenig beleuchtet. Das naive Mädchen, dass aus jugendlichem Leichtsinn mal eben wo rein gerutscht ist, nehme ich ihr (zumindest nicht einfach so) ab. Der Vater lässt das ja auch anklingen, vom Film hätte ich mir da aber mehr erwartet..
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Liz »


Sektnase hat geschrieben: Die Rolle des Mädchens wurde mE aber zu wenig beleuchtet. Das naive Mädchen, dass aus jugendlichem Leichtsinn mal eben wo rein gerutscht ist, nehme ich ihr (zumindest nicht einfach so) ab. Der Vater lässt das ja auch anklingen, vom Film hätte ich mir da aber mehr erwartet..
Die Erwartung scheint mir etwas überspannt zu sein, denn abgesehen davon, dass es voraussetzt, dass sie in den 4 Jahren tatsächlich wesentlich mehr getan hat, als irgendwie "dabei" zu sein, 2 Kinder zu bekommen (aus IS-Sicht eine überaus wichtige Aufgabe) und auf der Flucht zu sein, müsste sie dies auch ihrem Vater mitgeteilt haben (obwohl bereits die Kontakte zum Vater aus IS-Sicht hochproblematisch waren und ungeachtet der Frage, ob man seinem Vater wirklich alles erzählt). Und dass ihr Vater vielleicht auch nicht alles, was er weiß, öffentlich im Fernsehen erzählt, scheint mir im Hinblick darauf, dass seine Tochter noch längst nicht wieder in Deutschland ist und ihr noch ein Strafverfahren droht, auch nicht sonderlich verwerflich zu sein.
Und: wenn man erstmal mit 15 aus naiver Abenteuerlust (und um seinen neuen Glauben richtig leben zu können) im IS-Gebiet gelandet ist, ist der Weg zurück ja auch nicht mehr so einfach, selbst wenn man vielleicht schon nach 2 Wochen merkt, dass die Idee völlig bescheuert war.
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Muirne
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Muirne »

Sektnase hat geschrieben: Montag 9. September 2019, 22:25 Solange sie Alkohol trinken, gehen sie immerhin nicht zum IS...
Gleich mal Bier Pong schenken zum 14 als erzieherische Maßnahme. :D Ansonsten engagiere ich Tibor dann auch!

Beim Vater wurde doch auch eine Hausdurchsuchung nach der Doku durchgeführt und die Mediengeräte beschlagnahmt.
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Herr Schraeg »

Tibor hat geschrieben: Montag 9. September 2019, 20:11 Ihr habt ja eine Vorstellung von Erziehung. Erziehung ist doch nicht nur Verbote/Gebote. Erziehung ist auch, dass Kinder verstehen Dinge zu hinterfragen die sie sehen. Das fängt in kleinen Dingen im Grundschulalter an: warum fahren wir keinen Porsche?, warum muss ich früher als Papa ins Bett? Und auch später sollten die Eltern auch erklären/aufklären. Und ja, dazu gehört heute bei der Aufklärung nicht nur ein Bienchen/Blumen rumgedruckse mit Eierei Mama und Papa hatten sich ganz doll lieb und dann warst du da. Nein, dazu gehört mE auch, dass man den Kindern erläutert, dass sie sexuellen Reizen ausgesetzt sein werden; angefangen bei halbnackten Modells in der Werbung bis zu unrealistischen Pornoschnippseln im Netz. Genauso geht es um Drogen, Religion, Umwelt etc. Erziehung ist eben mehr als: Bier erst ab 18, geh zum Konfirmandenunterricht und wir kaufen bei Bauer Bolle die Milch frisch aus der Glaskaraffe, weil Mama Tetrapaks nicht gut findet.
Alles sehr gut und richtig, stützt aber nicht Deine steile Ausgangsthese vor ein paar postings, dass ein Erziehungsfehler der Eltern schuld sein muss, wenn ein junger Mensch abstürzt.

Auch die - wenn es sie objektiv überhaupt geben sollte - beste Erziehung durch die Eltern mit viel Liebe, Unterstützung, Vertrauen, Regeln, Lehren zu Hinterfragen, Erklären, Aufbau von Selbstvertrauen usw ändert nichts daran, dass Kinder auch anderen Einflüssen durch Schule, Freunde, soziale Netzwerke ausgesetzt sind und selbständige Persönlichkeiten sind. Als Eltern können wir durch die Erziehung die Gefahr eines Absturzes in ein kriminelles Milieu oder Drogen zwar verringern, aber niemals ganz ausschalten. Die Gleichsetzung von Absturz und elterlichem Erziehungsfehler ist deshalb zu pauschal und falsch.
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Tibor
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Tibor »

Herr Schraeg hat geschrieben: Dienstag 10. September 2019, 11:53 Alles sehr gut und richtig, stützt aber nicht Deine steile Ausgangsthese vor ein paar postings, dass ein Erziehungsfehler der Eltern schuld sein muss, wenn ein junger Mensch abstürzt.
Entschuldige Herr Schraeg, aber hier hast du mein Posts nicht richtig gelesen:
Ich vermute mal, dass der Vater nicht nur „gestraft“ ist, weil er seine Tochter faktisch verloren hat; er gehört eigentlich „mitbestraft“, weil da bei der Erziehung wohl was schiefgegangen ist.
Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.
Ich habe vermutet (!), dass "wohl was schiefgegangen" sein muss bei der Erziehung, weil man als Eltern "einen gehörigen Einfluss" hat. Auch das "mitbestraft" steht nicht ohne Grund in "". Diese Formulierungen lassen klar und deutlich zu, was du sagst: Auch äußere Einflüsse können bestimmend gewesen sein, ich habe nur vermutet, dass dies wohl nur so gewesen sein könne, weil die Eltern zu wenig Einfluss genommen haben; ihren "gehörigen" Einfluss also zu wenig wahrgenommen haben. Ich meine im konkreten Fall war auch die Trennung der Eltern ein Thema, oder? Natürlich trifft das Teenager in der Pubertät immer ganz besonders. Vielleicht war einfach die väterliche Beurteilung, dass sich die Tochter mit der Stiefmutter gut verstanden habe und auch sonst keine Probleme gehabt habe ein Missverständnis? Vielleicht - und ich bleibe dabei, dass ich nur vermute - hat die Tochter dem Vater nur heile Welt mit der Stiefmutter vorgespielt? Wen ich hier insgesamt vermisse: die Mutter.
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Muirne »

Übrigens: wer dachte auch, dass sie hinter der Entführungsstory (nur zu dumm, dass man das mit der Bankverbindung nicht kalkuliert hatte) bestimmt selbst mit steckte?
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Sektnase »

Die ganze Sache mit im letzten Moment fehlgeschlagenen Befreiungsversuchen hat mich etwas skeptisch gemacht.
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Re: Der gute Film.......

Beitrag von Catania »

Tibor hat geschrieben: Dienstag 10. September 2019, 12:11
Herr Schraeg hat geschrieben: Dienstag 10. September 2019, 11:53 Alles sehr gut und richtig, stützt aber nicht Deine steile Ausgangsthese vor ein paar postings, dass ein Erziehungsfehler der Eltern schuld sein muss, wenn ein junger Mensch abstürzt.
Entschuldige Herr Schraeg, aber hier hast du mein Posts nicht richtig gelesen:
Ich vermute mal, dass der Vater nicht nur „gestraft“ ist, weil er seine Tochter faktisch verloren hat; er gehört eigentlich „mitbestraft“, weil da bei der Erziehung wohl was schiefgegangen ist.
Man hat als Eltern schon einen gehörigen Einfluss auf das, was die Kinder konsumieren. Dazu gehören Drogen, Zigaretten, Alkohol genauso wie Medien oder Religion.
Ich habe vermutet (!), dass "wohl was schiefgegangen" sein muss bei der Erziehung, weil man als Eltern "einen gehörigen Einfluss" hat. Auch das "mitbestraft" steht nicht ohne Grund in "". Diese Formulierungen lassen klar und deutlich zu, was du sagst: Auch äußere Einflüsse können bestimmend gewesen sein, ich habe nur vermutet, dass dies wohl nur so gewesen sein könne, weil die Eltern zu wenig Einfluss genommen haben; ihren "gehörigen" Einfluss also zu wenig wahrgenommen haben. Ich meine im konkreten Fall war auch die Trennung der Eltern ein Thema, oder? Natürlich trifft das Teenager in der Pubertät immer ganz besonders. Vielleicht war einfach die väterliche Beurteilung, dass sich die Tochter mit der Stiefmutter gut verstanden habe und auch sonst keine Probleme gehabt habe ein Missverständnis? Vielleicht - und ich bleibe dabei, dass ich nur vermute - hat die Tochter dem Vater nur heile Welt mit der Stiefmutter vorgespielt? Wen ich hier insgesamt vermisse: die Mutter.
Dies würde implizieren, dass die Ausübung eines " gehörigen" Einflusses auf die Kinder die Wahrscheinlichkeit von Dummheiten minimiert. Gibt es eine Tabelle dafür? Bei 10% Einfluss nehmen ist das Dummheitsrisiko bei 80%, bei 20% Einflussrate liegt es bei 70% usw.? Ich entschuldige mich gleich im Anschluss für den Sarkasmus, möchte damit aber aufzeigen, dass es tatsächlich einen Punkt gibt, da kannst du noch so sehr viel und guten Einfluss genommen haben, da sind die für äußere Einflüsse einfach sehr empfänglich.
Und dieser Punkt liegt definitiv in der Pubertät, bei Jungen vielleicht später als bei Mädchen, aber er ist da. Selbst wenn die Kids aufgeklärt über KKR sind, so braucht nur ein einziger Kumpel die "richtigen" Bemerkungen zur "richtigen" Zeit machen und sie sind angefixt.

Ob sie dann tatsächlich die Schwelle überschreiten von " ich finde das einfach nur interessant" bis hin zu " ich mach da mit", steht auf einem anderen Blatt und hängt auch sehr vom Charackter ab. Und hier gebe ich Dir insofern recht, dass ein Kind welches sich zu Hause geliebt, bestätigt und angenommen fühlt ein geringeres Risiko hat diese Schwelle zu überschreiten. Aber das hat mit Selbstbewusstsein zu tun und nicht mit Aufklärung.

Hinsichtlich des Mädels würde ich aber auch vermuten, dass sie ein inneres Defizit hatte. Ist aber nur ein Gefühl, lässt sich rational nicht begründen.
Der Größte Luxus ist eine eigene Meinung. Nur wenige leisten sich ihn.
( Peter Bamm 1897-1975)
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