Manches muss einfach gemeldet werden

[Urs Blank]

Heftiger Regen. Und Blitzeis.

[Julia]

Und hier ist von dem seit 16 Uhr angesagten Regen noch kein Tropfen angekommen... Letzter echter Regen war hier Mitte Juni, es ist einfach alles völlig vetrocknet.

[Ara]

Gericht will nun eine Akte per E-Mail schicken. Die Richterin habe zwar eine beA-Karte aber die Schulung steht noch aus, daher können sie es noch nicht per beA verschicken.

Es haben sich mir so viele Fragen gestellt:
Warum muss die Richterin das selbst verschicken?
Warum hat die erst im Jahr 2022 eine Schulung?
Und die Akte kommt vom OLG nach erfolgreicher Revision zurück, wie soll das in ne E-Mail passen?

[Liz]

Hier bislang weder BeA-Karte noch entsprechende Schulung. Brauche ich auch nicht, weil ich habe ja eine Geschäftsstelle, die das für mich macht.

[Ara]

Ich dachte bisher auch, dass EGVP auf Seiten der Justiz so bleibt wie es bisher ist und es daher weder nen direkten beA Zugang gibt noch irgendeine Karte.

[Tibor]

Hä? Natürlich haben Richter keine BeA Karten, sondern Signaturkarten, um sich im elektronischen Rechtsverkehr zu authentifizieren. EGVP, BeA, beBPo etc. sind nur „Namen“ für den jeweiligen Anbieter (Intermediär, SAFE-Verzeichnisdienst).

[Ara]

Auch das war mir nicht bekannt, dass es Signaturkarten für Richter gibt. Auch ich ging in meiner naiven Welt davon aus, dass die Geschäftsstellenmitarbeiter die Sachen einfach aus dem Intranet verschicken können.

Ferner daher ich bisher, dass beA nur ein Teil von EGVP ist und EGVP quasi der Oberbegriff des Netzes ist. Das heißt auf Seiten der Justiz sich nichts ändert, weil die EGVP-Clienten der Justiz die Nachrichten einfach aus dem beA-Netz im sowieso gleichen EGVP-Protokoll übernehmen und vice versa.

[batman]

E-Justice ist für uns alle Neuland...

[Strich]

...vice versa.

Wie sprecht ihr das eigentlich aus?
Weis Wörsa
Wize Wersa
oder
Wike Wersa?
#StascheStätsch

[Ara]

Weiß Wersa

[thh]

Auch das war mir nicht bekannt, dass es Signaturkarten für Richter gibt.

Naja, die muss es schon deshalb geben, weil sich digitale Beschlüsse, Urteile und Verfügungen nur schlecht handschriftlich unterzeichnen lassen.

Auch ich ging in meiner naiven Welt davon aus, dass die Geschäftsstellenmitarbeiter die Sachen einfach aus dem Intranet verschicken können.

Akteneinsicht sollte über das Akteneinsichtsportal erfolgen, dafür benötigt niemand Signaturkarten.
Alternativ, wenn das jeweilige Land das hat, eine landesinterne Cloud, bei der der Zugriff auf Dateien oder Verzeichnisse auch durch Einmallinks extern ermöglicht werden kann (also im Prinzip Dropbox).
Alternativ: Datenträger und Versand/Abholung.

Der Versand per E-Mail scheidet unverschlüsselt ja eh aus, ist wegen ggf. weiterer personenbezogener Daten im Body der E-Mail problematisch und wenig zum Versand größerer Dateimengen geeignet ("das war leider zu groß für das Postfach und kam als unzustellbar zurück").

[Liz]

Auch das war mir nicht bekannt, dass es Signaturkarten für Richter gibt. Auch ich ging in meiner naiven Welt davon aus, dass die Geschäftsstellenmitarbeiter die Sachen einfach aus dem Intranet verschicken können.

Ferner daher ich bisher, dass beA nur ein Teil von EGVP ist und EGVP quasi der Oberbegriff des Netzes ist. Das heißt auf Seiten der Justiz sich nichts ändert, weil die EGVP-Clienten der Justiz die Nachrichten einfach aus dem beA-Netz im sowieso gleichen EGVP-Protokoll übernehmen und vice versa.

Nun hier aktuell: ich drucke meine Verfügungen usw. aus und unterschreibe sie für die Papierakte und die Geschäftsstelle schickt sie „per BeA“ an die Anwälte. Sobald es eine führende eAkte gibt und / oder die Möglichkeit geben soll, dass ich als Richterin direkt etwas elektronisch rausschicke, brauche ich natürlich eine Signaturkarte.

[Ara]

Es kamen hier übrigens tatsächlich jetzt 15 E-Mails (jedoch von der Geschäftsstelle) an mit verschlüsselten PDF-Dateien.

Eine Landesinterne Cloud hat NRW meine ich nicht, zumindest nie von nem Gericht in NRW gesehen. Ich kenne das primär aus Hessen, wo tatsächlich sehr viel über die landesinterne Cloud verschickt wird (und es mE auch sehr gut klappt). In Hamburg nutzt zumindest die Verwaltung für Ordnungswidrigkeitenverfahren die interne Cloud.

Alles noch Neuland!

[Urs Blank]

Verfassungsblog mal wieder am Limit: Jetzt die Forderung, "sächsische Knabenchöre aus dem bundesweiten Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes der UNESCO zu streichen".

https://verfassungsblog.de/kultur-der-u ... ehandlung/

Weshalb? Nun ja, es können, wie der Name schon sagt, nur Knaben mitsingen. Und: Böse Kirche. Geht natürlich gar nicht. Wobei es übrigens auch Männerchöre, Frauenchöre und Mädchenchore gibt, aber egal.

Was waren das für Zeiten, als Steinbeis noch irgendwelche betulichen Schnurren von seinen Reisen nach Karlsruhe zum Besten gab...

[Strich]

Ich lese Verfassungsblog ... ich ignoriere. Kannst du nicht ernst nehmen.