Vroniplag
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- jurabilis
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Re: Vroniplag
Und hatten wir das schon?
http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/zweite-stellungnahme/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
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- immer locker bleiben
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Re: Vroniplag
... wenn es bei diesen 15 Seiten bleibt (auf einigen von denen wird nur der Gesetzesinhalt zusammengefasst ...), würde ich da kein Fass aufmachen.
Zuletzt geändert von immer locker bleiben am Mittwoch 4. Juli 2012, 11:52, insgesamt 2-mal geändert.
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Re: Vroniplag
Ob es besser wird, wenn man sich damit rausredet, dass sich bei Erstellung eines internen Leitfadens niemand die Mühe gemacht hat, Übernahmen aus Wikipedia zu kennzeichnen?jurabilis hat geschrieben:Und hatten wir das schon?
http://www.uni-muenster.de/Jura.tkr/oer/zweite-stellungnahme/ (Verwaister Link automatisch entfernt)
Ich will ja nicht behaupten, dass alles, was ich für den internen Gebrauch anfertige, strengsten wissenschaftlichen Ansprüchen genügt, aber ein "siehe Wikipedia" sollte doch wohl noch drin sein...
In der Tat bitter, wenngleich die Übernahmen wohl eher im Rand-, als im Kernbereich der Arbeit erfolgt sind...
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- Urs Blank
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Re: Vroniplag
Ob's für einen Entzug des Doktortitels reicht - fraglich. Sicher ist dagegen eines: "Vroniplag" kann sich eine weitere Kerbe in den Geschützturm ritzen. Die berufliche Zukunft eines jungen Akademikers ist vorerst ruiniert. Eine wissenschaftliche Karriere ist mit diesen Credentials jedenfalls verbaut. Vielleicht zu recht, weil Plagiate in der Tat nicht zu dulden sind - aber durch die dauerhafte Internet-Veröffentlichung auf der "Vroniplag"-Seite dürfte es für den Betreffenden darüber hinaus schwer werden, in anderen juristischen Berufsfeldern Fuß zu fassen. Wer stellt schon einen Anwalt ein, bei dem der zweite Google-Treffer gleich ein Plagiatsvorwurf ist. So etwas wie eine Resozialisierung ist im System "Vroniplag" nicht vorgesehen.julée hat geschrieben:
In der Tat bitter, wenngleich die Übernahmen wohl eher im Rand-, als im Kernbereich der Arbeit erfolgt sind...
Warum reicht es "Vroniplag" nicht aus, die gewonnenen Erkenntnisse den jeweiligen Universitäten zu übersenden? Wenn sich daraufhin nichts tut, könnte man ja immer noch den Weg an die Öffentlichkeit wählen. Ich glaube, man erkennt hier sehr gut, dass der Anspruch, der Reinheit der Wissenschaft zu dienen, nur vorgeschoben ist. In Wahrheit geht es darum, Beute zu machen und sich Trophäen an die Internet-Wand zu hängen.
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- immer locker bleiben
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Re: Vroniplag
Was auch immer deren wirkliches Ziel ist ... es stünde Vroniplag gut zu Gesicht, das ganze zunächst - bis zum Beweis der Vorwürfe - etwas vertraulicher zu behandeln. Das gilt um so mehr in den etwas harmloseren Fällen, wo also keine systematische Täuschung vorliegt (Guttenberg, Koch-Merin), sondern nur kleinere Verfehlungen, noch dazu von Personen, die kein öffentliches Amt bekleiden und nicht in diesem Maße in der Öffentlichkeit stehen.Urs Blank hat geschrieben:Warum reicht es "Vroniplag" nicht aus, die gewonnenen Erkenntnisse den jeweiligen Universitäten zu übersenden? Wenn sich daraufhin nichts tut, könnte man ja immer noch den Weg an die Öffentlichkeit wählen. Ich glaube, man erkennt hier sehr gut, dass der Anspruch, der Reinheit der Wissenschaft zu dienen, nur vorgeschoben ist. In Wahrheit geht es darum, Beute zu machen und sich Trophäen an die Internet-Wand zu hängen.
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Re: Vroniplag
+1immer locker bleiben hat geschrieben:Was auch immer deren wirkliches Ziel ist ... es stünde Vroniplag gut zu Gesicht, das ganze zunächst - bis zum Beweis der Vorwürfe - etwas vertraulicher zu behandeln. Das gilt um so mehr in den etwas harmloseren Fällen, wo also keine systematische Täuschung vorliegt (Guttenberg, Koch-Merin), sondern nur kleinere Verfehlungen, noch dazu von Personen, die kein öffentliches Amt bekleiden und nicht in diesem Maße in der Öffentlichkeit stehen.Urs Blank hat geschrieben:Warum reicht es "Vroniplag" nicht aus, die gewonnenen Erkenntnisse den jeweiligen Universitäten zu übersenden? Wenn sich daraufhin nichts tut, könnte man ja immer noch den Weg an die Öffentlichkeit wählen. Ich glaube, man erkennt hier sehr gut, dass der Anspruch, der Reinheit der Wissenschaft zu dienen, nur vorgeschoben ist. In Wahrheit geht es darum, Beute zu machen und sich Trophäen an die Internet-Wand zu hängen.
Es erscheint mir auch etwas sehr sensationsheischend zu sein, wenn man x-beliebige Personen herausgreift und sie wegen vergleichsweise geringfügiger Verstöße an den Pranger stellt.
Schlimm genug doch in solchen Fällen, wenn ggf. der Doktortitel entzogen wird und man erklären muss, wieso man eigentlich 2-3 Jahre an einem Lehrstuhl verbracht hat und keinen Doktortitel (mehr) vorweisen kann. Umso schlimmer natürlich, wenn am Ende nur jede Menge Dreck hängen bleibt, weil die Vorwürfe nicht für einen Entzug gereicht haben.
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Re: Vroniplag
Die Einzelschicksale sind sicherlich sehr hart, aber das mit Mitleid mit den Tätern muss wohl leider für den Selbstreinigungsprozess der Wissenschaft (bzw. nur einiger (?) Fachbereiche) zurückstecken.
Das Problem ist doch nicht Vroniplag, sondern die offenbar die systematische bewusste Nichtkontrolle von Dissertationen, die dann - was umso krasser ist - auch noch mit den Bestnoten versehen werden. Die Häufigkeit solcher Vorkommen spricht wohl inzwischen gegen einzelne, regionale Versäumnisse, sondern beschädigt inzwischen doch den ganzen Ruf der Wissenschaftselite. Dass man das jetzt Leuten, die bei Vroniplags die Arbeit der Uni bzw. Gutachter nachholen auch noch vorwirft, spricht leider Bände über das Selbstverständnis der deutschen Wissenschaft.
Man sollte evtl. auch mal darüber nachdenken, dass man die Erwartungshaltung über den Umfang der (juristischen) Dissertation herunterschraubt. Dann gäbe es in vielen Dissertationen weniger Lehrbuch-haftige Absätze, Kapitel-lange Rechtsvergleichungen, usw., sondern auf Kernfragen reduzierte Streitschriften, die auch mal in Gänze gelesen werden können. Vielleicht würde das den Abschreibwahn etwas dämpfen und die guten Dissertationen deutlicher herausstellen.
Das Problem ist doch nicht Vroniplag, sondern die offenbar die systematische bewusste Nichtkontrolle von Dissertationen, die dann - was umso krasser ist - auch noch mit den Bestnoten versehen werden. Die Häufigkeit solcher Vorkommen spricht wohl inzwischen gegen einzelne, regionale Versäumnisse, sondern beschädigt inzwischen doch den ganzen Ruf der Wissenschaftselite. Dass man das jetzt Leuten, die bei Vroniplags die Arbeit der Uni bzw. Gutachter nachholen auch noch vorwirft, spricht leider Bände über das Selbstverständnis der deutschen Wissenschaft.
Man sollte evtl. auch mal darüber nachdenken, dass man die Erwartungshaltung über den Umfang der (juristischen) Dissertation herunterschraubt. Dann gäbe es in vielen Dissertationen weniger Lehrbuch-haftige Absätze, Kapitel-lange Rechtsvergleichungen, usw., sondern auf Kernfragen reduzierte Streitschriften, die auch mal in Gänze gelesen werden können. Vielleicht würde das den Abschreibwahn etwas dämpfen und die guten Dissertationen deutlicher herausstellen.
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Re: Vroniplag
welches mass an oeffentlichkeit soll denn genuegen? nein, diese - meist von den erwischten -immer locker bleiben hat geschrieben:............
Was auch immer deren wirkliches Ziel ist ... es stünde Vroniplag gut zu Gesicht, das ganze zunächst - bis zum Beweis der Vorwürfe - etwas vertraulicher zu behandeln. Das gilt um so mehr in den etwas harmloseren Fällen, wo also keine systematische Täuschung vorliegt (Guttenberg, Koch-Merin), sondern nur kleinere Verfehlungen, noch dazu von Personen, die kein öffentliches Amt bekleiden und nicht in diesem Maße in der Öffentlichkeit stehen.
vorgebrachte "argumentation" hinkt gewaltig. jeder moechtegern-doktor muss sein werk aus gutem
grund veroeffentlichen und sucht quasi von selbst das scheinwerferlicht der oeffentlichkeit. immer
wieder wird damit auch die namensgeberin von vroniplag - veronica - in schutz genommen.
doch diese personen beduerfen keines schutzes. sie haben sich selbst in der oeffentlichkeit mit
falschen titeln geschmueckt und daraus jeden noch so erdenklichen vorteil gezogen. dann muessen
sie nun auch mit den nachteilen dieses spiels gluecklich werden.
"Wir vertrauen Gott; alle anderen zahlen bar."
(“In God we trust; all others pay cash.”
Warren E. Buffett in berkshirehathaway letter 2008 S.3)
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Re: Vroniplag
Naja, ein paar Mediziner hat es wohl auch schon getroffen.Baltar hat geschrieben:Die Einzelschicksale sind sicherlich sehr hart, aber das mit Mitleid mit den Tätern muss wohl leider für den Selbstreinigungsprozess der Wissenschaft (bzw. nur einiger (?) Fachbereiche) zurückstecken.
Das dürfte leider war sein.Das Problem ist doch nicht Vroniplag, sondern die offenbar die systematische bewusste Nichtkontrolle von Dissertationen, die dann - was umso krasser ist - auch noch mit den Bestnoten versehen werden. Die Häufigkeit solcher Vorkommen spricht wohl inzwischen gegen einzelne, regionale Versäumnisse, sondern beschädigt inzwischen doch den ganzen Ruf der Wissenschaftselite.
Es geht weniger darum, dass diese Arbeit gemacht wird, sondern um die Art und Weise. Einerseits stellt sich die Frage nach einer Toleranzgrenze für "Fehler", die eher im Bereich der Nachlässigkeit (wenn auf 1.000 oder mehr Fußnoten 10 falsch sind oder fehlen, dürfte das i. d. R. verkraftbar sein) als der Unredlichkeit liegen, und andererseits die Frage nach dem Umgang mit Verstößen, die jenseits einer solchen Toleranzgrenze liegen, aber immer noch als geringfügig zu bewerten sind, etwa weil sie den Randbereich der Arbeit betreffen.Dass man das jetzt Leuten, die bei Vroniplags die Arbeit der Uni bzw. Gutachter nachholen auch noch vorwirft, spricht leider Bände über das Selbstverständnis der deutschen Wissenschaft.
Dass für solche Arbeiten gegebenenfalls kein Titel zu verleihen ist bzw. ein solcher zu entziehen ist, stelle ich nicht in Abrede, aber ich hege Zweifel, ob dies wirklich derart öffentlichkeitswirksam (und nicht nur etwa in einer Fachzeitschrift) erfolgen muss. Und dies gilt umso mehr, wenn es am Ende ggf. noch nicht mal für den Titelentzug reicht...
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Re: Vroniplag
Das dürfte das geringere Problem sein. Ich kenne einige Leute, die teilweise mehr als 2 Jahre am LS waren und NICHT mit einer Promotionsfeier verabschiedet wurden.julée hat geschrieben:Schlimm genug doch in solchen Fällen, wenn ggf. der Doktortitel entzogen wird und man erklären muss, wieso man eigentlich 2-3 Jahre an einem Lehrstuhl verbracht hat und keinen Doktortitel (mehr) vorweisen kann.
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Re: Vroniplag
He, keine persönlichen Angriffe!jurabilis hat geschrieben:Das dürfte das geringere Problem sein. Ich kenne einige Leute, die teilweise mehr als 2 Jahre am LS waren und NICHT mit einer Promotionsfeier verabschiedet wurden.julée hat geschrieben:Schlimm genug doch in solchen Fällen, wenn ggf. der Doktortitel entzogen wird und man erklären muss, wieso man eigentlich 2-3 Jahre an einem Lehrstuhl verbracht hat und keinen Doktortitel (mehr) vorweisen kann.
Hier gibt's nichts zu lachen, erst recht nichts zu feiern.
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Re: Vroniplag
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es die Diss eines der Co-Autoren des wegen Plagiats zurückgezogenen Methodenlehre-Studienbuchs.julée hat geschrieben:+1immer locker bleiben hat geschrieben:Was auch immer deren wirkliches Ziel ist ... es stünde Vroniplag gut zu Gesicht, das ganze zunächst - bis zum Beweis der Vorwürfe - etwas vertraulicher zu behandeln. Das gilt um so mehr in den etwas harmloseren Fällen, wo also keine systematische Täuschung vorliegt (Guttenberg, Koch-Merin), sondern nur kleinere Verfehlungen, noch dazu von Personen, die kein öffentliches Amt bekleiden und nicht in diesem Maße in der Öffentlichkeit stehen.Urs Blank hat geschrieben:Warum reicht es "Vroniplag" nicht aus, die gewonnenen Erkenntnisse den jeweiligen Universitäten zu übersenden? Wenn sich daraufhin nichts tut, könnte man ja immer noch den Weg an die Öffentlichkeit wählen. Ich glaube, man erkennt hier sehr gut, dass der Anspruch, der Reinheit der Wissenschaft zu dienen, nur vorgeschoben ist. In Wahrheit geht es darum, Beute zu machen und sich Trophäen an die Internet-Wand zu hängen.
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Re: Vroniplag
So habe ich das auch verstanden.jurabilis hat geschrieben:
Wenn ich das richtig verstanden habe, ist es die Diss eines der Co-Autoren des wegen Plagiats zurückgezogenen Methodenlehre-Studienbuchs.
Aber ich denke, bei dem Umfang der Plagiate hätte man das auch zuerst mal an die Uni weiterreichen können. Stattdessen sieht es jetzt so aus, als sei eine gewisse Plagiatslastigkeit "Methode" bei der entsprechenden Person. Einen Fuß auf den Boden wird der so schnell nicht wieder bekommen, insbesondere kann er sich nicht damit herausreden, das Methodenlehrbuch sei schließlich ein Gemeinschaftswerk gewesen und er habe nur eine Kontrolle versäumt.
"Öffentliches Interesse" kann man sicherlich begründen, aber dies droht zum Selbstläufer zu werden...
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Re: Vroniplag
In manchen Fällen ist es schlicht so (ich nehme nicht auf den vorstehenden Einzelfall Bezug mangels Wissens), dass gnädige Möchtegern-Großordinarien den Hals nicht voll kriegen, gern die Reputationsverbesserung und Tantiemen abgreifen wollen, aber gefälligst nicht arbeiten möchten und dann die studentischen/wissenschaftlichen Hilfskräfte auspressen. Ich kenne Fälle, in denen Kommentare von studentischen (!) Hilfskräften geschrieben wurden und unverändert in Druck gegangen sind (die Studenten waren gut, aber trotzdem), und zwar aus professoraler Faulheit. Ich kenne ferner Fälle, wo der Prof mit einer Großkanzlei kokettiert und Partner/Of-Counsel/sonstwas ist, die Studenten für 8,50 Euro Aufgaben für die Großkanzlei erledigen (welche letztere wahrscheinlich mit einem Vielfachen abrechnet) und dann noch frech unter Großkanzlei-Druck gesetzt werden.
Ich persönlich habe nur für Professoren gearbeitet, die ihre studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte äußerst fair behandelt haben (fast schon zu fair), weil sie selbst ausgebeutet worden waren und das nicht wiederholen wollten. Aber solange nicht Whistleblower in größerer Zahl auftreten, wird es diese Art Professor weiterhin verbreitet geben: Beamtengehalt kassieren, nichts in der Lehre tun (oder auch hier Hiwis auspressen), wissenschaftliche Publikationen schreiben lassen und (allenfalls) für hochbezahlte Vorträge/Gutachten/Schiedsrichterämter selbst auf der Matte stehen. Ich wage es nicht, den Anteil solcher Professoren am Gesamtbestand zu schätzen.
Ich persönlich habe nur für Professoren gearbeitet, die ihre studentischen und wissenschaftlichen Hilfskräfte äußerst fair behandelt haben (fast schon zu fair), weil sie selbst ausgebeutet worden waren und das nicht wiederholen wollten. Aber solange nicht Whistleblower in größerer Zahl auftreten, wird es diese Art Professor weiterhin verbreitet geben: Beamtengehalt kassieren, nichts in der Lehre tun (oder auch hier Hiwis auspressen), wissenschaftliche Publikationen schreiben lassen und (allenfalls) für hochbezahlte Vorträge/Gutachten/Schiedsrichterämter selbst auf der Matte stehen. Ich wage es nicht, den Anteil solcher Professoren am Gesamtbestand zu schätzen.
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Re: Vroniplag
inzwischen sind schon 63 seiten verdaechtig. es faengt immer mit ein, zwei oder fuenfzehnimmer locker bleiben hat geschrieben:... wenn es bei diesen 15 Seiten bleibt (auf einigen von denen wird nur der Gesetzesinhalt zusammengefasst ...), würde ich da kein Fass aufmachen.
seiten an - und am ende haette man es einfach gehabt die nichtplagierten seiten zu zaehlen.
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