DAX ETF - Der Börsenfred

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Fyrion
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Fyrion »

Man bedenke nur an das mantraartig wiederholte Kursziel von 1000 USD pro Aktie... Woher soll diese Marktkapitalisierung kommen?
Wurde hier bereits im Link erklärt.
Brainiac
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Brainiac »

arlovski hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 00:27 muss es nicht, das hängt doch komplett vom volumen ab... volumen bricht ein, wsb degenerats haben diamantenhände und halten gme, masse kann nicht kaufen. was kann passieren? niedrigstes volumen kann den preis derbe verändern, ohne das aktien nennenswert getraden werden. super geschickt wenn sich zwei grosse player iE mit low volume hin und zurueck traden. wenns halt ansonsten still steht, definieren diese relativ wenigen trades mit lächerlichen volumen den preis. damit können sich shorter aber natürlich nicht den arsch retten, weil sie für den niedrigen preis gerade nicht nennenswert neue aktien zukaufen können.
Ein derartiges abgesprochenes Vorgehen würde den Marktmanipulationstatbestand erfüllen, Anh. I Abschnitt II Nr. 3 lit. c Deleg. VO (EU) 2016/522.
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Fyrion
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Fyrion »

Brainiac hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 18:00
arlovski hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 00:27 muss es nicht, das hängt doch komplett vom volumen ab... volumen bricht ein, wsb degenerats haben diamantenhände und halten gme, masse kann nicht kaufen. was kann passieren? niedrigstes volumen kann den preis derbe verändern, ohne das aktien nennenswert getraden werden. super geschickt wenn sich zwei grosse player iE mit low volume hin und zurueck traden. wenns halt ansonsten still steht, definieren diese relativ wenigen trades mit lächerlichen volumen den preis. damit können sich shorter aber natürlich nicht den arsch retten, weil sie für den niedrigen preis gerade nicht nennenswert neue aktien zukaufen können.
Ein derartiges abgesprochenes Vorgehen würde den Marktmanipulationstatbestand erfüllen, Anh. I Abschnitt II Nr. 3 lit. c Deleg. VO (EU) 2016/522.
1. Es gibt keinen Anh. I Abschnitt II, Du meinst also vermutlich Anhang II Abschnitt I.
2. Dort steht in Nr. 3 lit. c): " Transaktionen im Ergebnis der gleichzeitigen oder fast gleichzeitigen Erteilung von Kauf- oder Verkaufsaufträgen sehr ähnlichen Umfangs und zu ähnlichen Kursen durch ein und dieselbe Partei oder verschiedene Parteien, die sich abgesprochen haben, was gewöhnlich als „Improper Matched Orders“ bezeichnet wird."

Es müssen also kumulativ zwei Tatbestandsmerkmale erfüllt sein (bzw. drei inkl. der Absprache) - ähnliche Kurse UND ähnlicher Umfang. Letzteres dürfte schon mal nicht gegeben sein. Und selbst wenn ist die Norm kein Verbotstatbestand, sondern eine Auslegungsverordnung für die Deutung des Indikators A im Anhang der VO Nr. 596/2014. Dieser regelt widerum den Anwendungsbereich des Art. 12 dieser VO, für den es jedoch Ausnahmen in Art. 13 gibt, die mE hier auch vorliegen könnten - zB Herbeiführung von Markttransparenz, Art. 13 Abs. 2 lit. a).

So oder so ist das aber total wumpe, da reddit das europäische Recht recht wenig interessieren dürfte und viel Spaß dabei nachzuweisen, wer mit Wohnsitz in Europa welche Order auf Grundlage welcher Absprache in welchem Forum angeblich getroffen haben soll. Der Versuch mit so Boomerverordnungen die Cool Kids aus dem Internet zu bändigen ist ca. so hoffnungsvoll wie per FSK Siegel Kinder davon abhalten zu wollen böse Spiele zu spielen. Das funktioniert nur in der Welt der Drogenbeauftragten, wo Ding verboten sind weil sie illegal sind und dann wird das auch gefälligst unterlassen ^^
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Brainiac »

1. Ja, stimmt.
2. Der Verweis war nicht auf Vorgehen der Reddituser, sondern den von arlovski beschriebenen hypothetischen Gegenangriff bezogen.
Edit: 3. möchte ich noch anmerken, dass alle Konkretisierungen in irgendwelchen Anhängen zur MAR oder Durchführungs-VOen letztlich nur Näherungen innerhalb des von der Kommission verfolgten Elephant-test-Ansatzes zur Marktmanipulationsbestimmung sind.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Brainiac »

Fyrion hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 18:16 So oder so ist das aber total wumpe, da reddit das europäische Recht recht wenig interessieren dürfte und viel Spaß dabei nachzuweisen, wer mit Wohnsitz in Europa welche Order auf Grundlage welcher Absprache in welchem Forum angeblich getroffen haben soll.
Dachte, GME würde auch irgendwo in der EU gehandelt werden. Ist scheinbar nicht der Fall. I rest my case.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Brainiac »

Aber natürlich ist auch hier beim Vorgehen der Reddit-Trader der Anfangsverdacht für Pump and Dump gegeben. Dazu reicht schon ein Blick auf den 6-Monats-Chartverlauf von GME, der schon ca. ab dem 13. Januar einen kräftigen Aufwärtstrend verzeichnete (Kursanstieg zum Vortag von gerade einmal ca. 20 auf 30 USD, d.h. ca. +50%).

Was mich an der Debatte erstaunt, ist, wie unreflektiert und unbelegt einige davon reden, dass "die Großen"/"die Hedgefonds" usw. seit Jahren dasselbe (dazu sogleich) machen würden, aber ungestraft davon kämen (ebenso). Geil z.B. auch der Aufschrei, als der Handel ausgesetzt wurde. Da haben sich doch echt einige brüskiert und insinuiert, dass dies praktisch das allererste Mal geschehe, durch gar nichts gerechtfertigt sei und nur dazu da sei, den "kleinen Mann" zu benachteiligen und "die Reichen" zu schützen... WTF? 1. § 25 BörsG (in den USA wird es wohl vergleichbares geben), 2. (Klein-)Anlegerschutz? Da entsteht grade in brutal kurzem Zeitraum eine zwar auf wenige Aktien beschränkte aber diesbezüglich gigante und offensichtliche Blase (Entkopplung des Markt- vom realen Unternehmenswert). 3. Aluhut?

Wirklich vergleichbare öffentliche und öffentlichkeitswirksame Absprachen sind aus dem Kreis der institutionellen Investoren natürlich ohnehin unbekannt (die wären ja auch doof). Selbst wenn man diesen Aspekt ausblendet:
Wenn andere Player sich absprechen würden, rein des Profits wegen Aktien zu shorten oder in anderen long zu gehen (und nicht etwa, weil die Anlagewerte über-/unterbewertet sind; plastisch: Art. 12 MAR, wonach das Herbeiführen eines "künstlichen Preisniveaus" entscheidend ist - ähnlich wird das in den USA sein, alleine schon deshalb, weil vieles aus der MAR dort entliehen wurde), dann wäre das genau so zu untersuchen. Und wird es auch. Gegenläufige Behauptungen dürften weitestgehend politisch motiviert und i.d.R. eher dem Dunstkreis der Verschwörungstheorien zuzuordnen sein.

Ich habe das Gefühl, da werden nun eine gehörige Portion allgemeiner Hass ggü dem Verhalten der "Zocker", der teils berechtigt ist, teilweise aber auch aus einem fehlenden/fehlerhaften Verständnis herrührt (Literaturtipp dazu: Diss. von Lars Klöhn), mobilisiert und - auch aus politischen Gründen - schlicht wirtschaftliche Interessengleichläufe/Herdeneffekte, die es auch bei institutionellen Investoren gibt, mit Manipulationsabsprachen verwechselt/vermengt.
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Fyrion
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Fyrion »

Da haben sich doch echt einige brüskiert und insinuiert, dass dies praktisch das allererste Mal geschehe, durch gar nichts gerechtfertigt sei und nur dazu da sei, den "kleinen Mann" zu benachteiligen und "die Reichen" zu schützen... WTF? 1. § 25 BörsG (in den USA wird es wohl vergleichbares geben), 2. (Klein-)Anlegerschutz? Da entsteht grade in brutal kurzem Zeitraum eine zwar auf wenige Aktien beschränkte aber diesbezüglich gigante und offensichtliche Blase (Entkopplung des Markt- vom realen Unternehmenswert). 3. Aluhut?
Naja diese Ausrede ist doch offensichtlich genau das. Es wurde ja nicht der Handel ausgesetzt, sondern nur der Kauf, nicht aber der Verkauf, womit die Trader ganz klar den Hedges in die Hände gespielt haben. Die stA in Texas hat nicht umsonst Ermittlungen aufgenommen, das stinkt zum Himmel und das Gerede vom Anlegerschutz glaubt denen kein Mensch (insb. weil der eine Broker auch irgendwie mit Hedges verbandelt war, muss die Connection mal raussuchen).
Wirklich vergleichbare öffentliche und öffentlichkeitswirksame Absprachen sind aus dem Kreis der institutionellen Investoren natürlich ohnehin unbekannt (die wären ja auch doof).
Richtig, die unterliegen ja auch dem Kartellverbot und würden neben der Börsenaufsicht ganz schnell DoJ bzw. die Kommission an der Backe haben. Deswegen machen sie das, wie alle guten Kartelle, nicht öffentlich.
Wenn andere Player sich absprechen würden, rein des Profits wegen Aktien zu shorten oder in anderen long zu gehen (und nicht etwa, weil die Anlagewerte über-/unterbewertet sind; plastisch: Art. 12 MAR, wonach das Herbeiführen eines "künstlichen Preisniveaus" entscheidend ist - ähnlich wird das in den USA sein, alleine schon deshalb, weil vieles aus der MAR dort entliehen wurde)
GENAU das haben die Hedges doch mit Gamestop gemacht. Koordiniert die Aktie massivst unterbewertet um damit einen Kursverfall herbeizuführen und aus den entsprechend leerverkauften Shorts zu profitieren. Ihr Bluff wurde nur gecallt, weil sich jemand mal die realen Geschäftszahlen angeschaut hat und gesehen hat, dass da was vor sich geht und die Sache stinkt. Oder glaubst du wirklich, dass das Zufall war?
Ich habe das Gefühl, da werden nun eine gehörige Portion allgemeiner Hass ggü dem Verhalten der "Zocker", der teils berechtigt ist, teilweise aber auch aus einem fehlenden/fehlerhaften Verständnis herrührt (Literaturtipp dazu: Diss. von Lars Klöhn), mobilisiert und - auch aus politischen Gründen - schlicht wirtschaftliche Interessengleichläufe/Herdeneffekte, die es auch bei institutionellen Investoren gibt, mit Manipulationsabsprachen verwechselt/vermengt.
Wie gesagt, aus deutscher Sicht mag dieser Hass nicht zu verstehen sein, aber hier ist auch 2008 einfach nicht passiert. In den USA lebt jetzt eine Generation, die als Kinder und Jugendliche mitbekommen haben, wie viele ihrer Familien schlichtweg vernichtet wurden, arbeitslos, obdachlos und/oder krank geworden sind. Alles wegen des Verhaltens der Zocker, die dafür aber nicht lebenslang in den Knast gewandert sind, sondern auch noch gerettet wurden. Ja, es ist populistisch verkürzt, aber trotzdem näher an der Wahrheit als alle anderen Darstellungen.

Ich habs ja schonmal gesagt und ich sage es wieder: wenn die Ungleichheit und vor allem die Unverschämtheit mit der gerade in den USA Reichtum zur Schau gestellt wird nicht alsbald eingehegt wird, dann wird das hier ein laues Lüftchen und ich würde eine Menge Geld drauf setzen, dass in mittelbarer Zukunft Blut fließen wird. Sowas kann nicht auf Dauer gut gehen und es steigert sich seit etwa 50 Jahren zu der gegenwärtigen Situation hoch.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Brainiac »

Fyrion hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 18:55
Da haben sich doch echt einige brüskiert und insinuiert, dass dies praktisch das allererste Mal geschehe, durch gar nichts gerechtfertigt sei und nur dazu da sei, den "kleinen Mann" zu benachteiligen und "die Reichen" zu schützen... WTF? 1. § 25 BörsG (in den USA wird es wohl vergleichbares geben), 2. (Klein-)Anlegerschutz? Da entsteht grade in brutal kurzem Zeitraum eine zwar auf wenige Aktien beschränkte aber diesbezüglich gigante und offensichtliche Blase (Entkopplung des Markt- vom realen Unternehmenswert). 3. Aluhut?
Naja diese Ausrede ist doch offensichtlich genau das. Es wurde ja nicht der Handel ausgesetzt, sondern nur der Kauf, nicht aber der Verkauf, womit die Trader ganz klar den Hedges in die Hände gespielt haben. Die stA in Texas hat nicht umsonst Ermittlungen aufgenommen, das stinkt zum Himmel und das Gerede vom Anlegerschutz glaubt denen kein Mensch (insb. weil der eine Broker auch irgendwie mit Hedges verbandelt war, muss die Connection mal raussuchen).
Okay, wow. Ich dachte, die Börse(naufsicht) - keine Ahnung, wer dafür in den USA zuständig ist - hätte den Handel ausgesetzt, so wie das hierzulande bei einem deratigen Kursrausch wohl der Fall wäre, und nicht (nur) Tradingapps. Dieses (Nicht-)Geschehen sagt zweierlei aus:
1. Die US-Börse(n)aufsicht ist entweder super liberal (bzw. kennt keine Aussetzungsmechanismen? Anybody?) oder hat eine Antipathie gegen die GME-shortenden Hedgefonds bzw. eine Sympathie für die Redditaktion, da sie die Kursrallye ja offenbar weitergehen ließ.
2. Entweder waren die Apps wohlmeinend-paternalistisch unterwegs und wollten ihre Anleger nudgen, sich aus der Blase zu verabschieden, oder sie waren tatsächlich im Sinne der Hedgefonds tätig. Ob letzteres tatsächlich der Fall war oder eben ins Reich der korrelationsumdeutenden Verschwörungstheorien (i.S.v. Trandingapps werden von Hedgefonds/deren VC-Armen finanziert und sind ihnen daher hörig; vgl. auch: Die WHO wird von Bill Gates finanziert und ist ihm daher hörig) gehört, wird die Aufarbeitung hoffentlich zeigen.

So oder so ist da jedenfalls bei den Tradingapps m.E. was falsch gelaufen, da auch der paternalistische Ansatz den Apps im Lichte der Entscheidungsfreiheit der Anleger - erst recht, da sie bloß Broker sind - nicht zusteht.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von stilzchenrumpel »

Brainiac hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 19:58
Fyrion hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 18:55
Da haben sich doch echt einige brüskiert und insinuiert, dass dies praktisch das allererste Mal geschehe, durch gar nichts gerechtfertigt sei und nur dazu da sei, den "kleinen Mann" zu benachteiligen und "die Reichen" zu schützen... WTF? 1. § 25 BörsG (in den USA wird es wohl vergleichbares geben), 2. (Klein-)Anlegerschutz? Da entsteht grade in brutal kurzem Zeitraum eine zwar auf wenige Aktien beschränkte aber diesbezüglich gigante und offensichtliche Blase (Entkopplung des Markt- vom realen Unternehmenswert). 3. Aluhut?
Naja diese Ausrede ist doch offensichtlich genau das. Es wurde ja nicht der Handel ausgesetzt, sondern nur der Kauf, nicht aber der Verkauf, womit die Trader ganz klar den Hedges in die Hände gespielt haben. Die stA in Texas hat nicht umsonst Ermittlungen aufgenommen, das stinkt zum Himmel und das Gerede vom Anlegerschutz glaubt denen kein Mensch (insb. weil der eine Broker auch irgendwie mit Hedges verbandelt war, muss die Connection mal raussuchen).
Okay, wow. Ich dachte, die Börse(naufsicht) - keine Ahnung, wer dafür in den USA zuständig ist - hätte den Handel ausgesetzt, so wie das hierzulande bei einem deratigen Kursrausch wohl der Fall wäre, und nicht (nur) Tradingapps. Dieses (Nicht-)Geschehen sagt zweierlei aus:
1. Die US-Börse(n)aufsicht ist entweder super liberal (bzw. kennt keine Aussetzungsmechanismen? Anybody?) oder hat eine Antipathie gegen die GME-shortenden Hedgefonds bzw. eine Sympathie für die Redditaktion, da sie die Kursrallye ja offenbar weitergehen ließ.
2. Entweder waren die Apps wohlmeinend-paternalistisch unterwegs und wollten ihre Anleger nudgen, sich aus der Blase zu verabschieden, oder sie waren tatsächlich im Sinne der Hedgefonds tätig. Ob letzteres tatsächlich der Fall war oder eben ins Reich der korrelationsumdeutenden Verschwörungstheorien (i.S.v. Trandingapps werden von Hedgefonds/deren VC-Armen finanziert und sind ihnen daher hörig; vgl. auch: Die WHO wird von Bill Gates finanziert und ist ihm daher hörig) gehört, wird die Aufarbeitung hoffentlich zeigen.

So oder so ist da jedenfalls bei den Tradingapps m.E. was falsch gelaufen, da auch der paternalistische Ansatz den Apps im Lichte der Entscheidungsfreiheit der Anleger - erst recht, da sie bloß Broker sind - nicht zusteht.
https://www.zeit.de/wirtschaft/boerse/2 ... gle.com%2F

Die US Justiz sieht jedenfalls offenbar Gründe, zu ermitteln.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Windscheid »

Brainiac hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 19:58 2. Entweder waren die Apps wohlmeinend-paternalistisch unterwegs und wollten ihre Anleger nudgen, sich aus der Blase zu verabschieden, oder sie waren tatsächlich im Sinne der Hedgefonds tätig. Ob letzteres tatsächlich der Fall war oder eben ins Reich der korrelationsumdeutenden Verschwörungstheorien (i.S.v. Trandingapps werden von Hedgefonds/deren VC-Armen finanziert und sind ihnen daher hörig; vgl. auch: Die WHO wird von Bill Gates finanziert und ist ihm daher hörig) gehört, wird die Aufarbeitung hoffentlich zeigen.

So oder so ist da jedenfalls bei den Tradingapps m.E. was falsch gelaufen, da auch der paternalistische Ansatz den Apps im Lichte der Entscheidungsfreiheit der Anleger - erst recht, da sie bloß Broker sind - nicht zusteht.
Im Prinzip haben die Apps ihre Kunden verschaukelt. Denn es ist ja nicht so, dass die sonst eingreifen würden, wenn die Kunden ihr Geld verpassen. Man kann da so viele Knockout-Zertifikate mit 30er-Hebel kaufen wie man will und damit sein ganzes Geld verjubeln, aber bei einer volatilen Markt sollen auf einmal die Trader geschützt werden? Für so verschwörungstheoretisch halte ich es nicht, dass da einige Investoren den Apps deutlich gemacht haben, was sie machen sollen.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von UltimaSpes »

Windscheid hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 21:34Denn es ist ja nicht so, dass die sonst eingreifen würden, wenn die Kunden ihr Geld verpassen. Man kann da so viele Knockout-Zertifikate mit 30er-Hebel kaufen wie man will und damit sein ganzes Geld verjubeln, aber bei einer volatilen Markt sollen auf einmal die Trader geschützt werden?
Sehe das Argument, den armen Kleinanleger vor großen Verlusten zu bewahren, auch als scheinheilig an. Ist, wenn überhaupt, nur eine vorgeschobene Begründung.
Ansonsten habe ich noch gelesen, dass ein Grund für die Beschränkung des Handels gewesen sein könnte, dass der Broker nicht mehr genug Sicherheitsleistung für die dahinterstehende Clearingstelle aufbringen konnte, und sich daher kurzfristig viel Geld leihen musste. Die Details dazu kenne ich aber auch nicht.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Ara »

Ja ich glaube das Problem bei dieser "Theorie" der Eingreifen der Hedgefonds ist zum Teil auch, dass man nicht weiß wie die Broker funktionieren. Ich habe auch erst durch viele Berichte (auch von Insidern in Foren/Reddits) viel erfahren, wie das überhaupt im Detail funktioniert.

Ich teile die Ansicht, dass es schon merkwürdig ist und deswegen geschaut werden muss, ob nicht tatsächlich irgendwelche Großinvestoren da eingegriffen haben. Es gibt aber jedenfalls auch alternative Gründe.

Das was UltimaSpes ansprach las ich auch, dass die Broker massive Finanzierungsprobleme bekommen haben und deswegen RobinHood zB dringend kurzfristig Darlehen in dreistelliger Millionenhöhe brauchen. Es scheint nämlich auch so zu sein, dass laut Trackingtools einzelne GameStop-Aktien für rund 3500 USD gehandelt wurden, obwohl der Kurs nie so hoch war. Das sind wohl, wie ich das verstanden habe, Luftbuchungen der Clearingstelle, die nachträglich wieder aufgelöst werden (weil die tatsächliche Abwicklung erst einige Tage später erfolgt), wenn der Abwicklungskurs nachträglich niedriger wird. Das heißt der "Kauf" und die Einlagerung bei der Clearingstelle war für die Broker gar nicht mehr möglich, weil die notwendigen Sicherheiten gar nicht geleistet werden konnten.

Aber auch hier zeigt sich, dass die "WSB-Revolution" unheimlich spannend ist, weil man hier Einblicke in den Ablauf des Handelns hat, die man sonst so kaum als Außenstehender erhält (selbst als Interessierter nicht). Ich hab mal für ein Strafverfahren versucht den Ablauf der Clearingstellen zu Recherchieren, das war wirklich quasi unmöglich. Selbst Investmentbanker haben häufig nur teilweise Einblicke in die einzelnen Abläufe.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Ara »

Interessant auch https://www.youtube.com/watch?v=t21tPikKMsQ (Ab Minute 11:30 ungefähr) wo ein Investmentbanker spekuliert, dass Citadel und Point72 long in GameStop waren und darum Melvin 2,75 Milliarden geliehen haben, damit Melvin die Margin Calls closen kann, weil sie wussten dass Melvin short ist. Er hat natürlich Recht, dass es sonst total crazy wäre denen einfach Geld zu geben, wenn sie selbst nicht long sind.

Wenn das tatsächlich so ist, geht die WSB-Aktion tatsächlich völlig nach hinten los, weil dann Citadel und Point72 sich dumm und dämlich verdienen. Denn anders als Blackrock und Vanguard können Citadel und Point72 ja jederzeit ihre Aktien verkaufen und den Gewinn realisieren.
Die von der Klägerin vertretene Auffassung, die Beeinträchtigung des Wohngebrauchs sei durch das Zumauern der Fenster nur unwesentlich beeinträchtigt, ist so unverständlich, dass es nicht weiter kommentiert werden soll. - AG Tiergarten 606 C 598/11
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Windscheid »

Ara hat geschrieben: Samstag 30. Januar 2021, 23:24 Interessant auch https://www.youtube.com/watch?v=t21tPikKMsQ (Ab Minute 11:30 ungefähr) wo ein Investmentbanker spekuliert, dass Citadel und Point72 long in GameStop waren und darum Melvin 2,75 Milliarden geliehen haben, damit Melvin die Margin Calls closen kann, weil sie wussten dass Melvin short ist. Er hat natürlich Recht, dass es sonst total crazy wäre denen einfach Geld zu geben, wenn sie selbst nicht long sind.
Er hier erklärt aber auch ganz gut, warum es anders sein könnte am Ende: https://www.youtube.com/watch?v=xbFeGRPi9uo
Ich kann mir ehrlich gesagt auch nur schwer vorstellen, dass Citadel und Point72 in GameStop long waren. Die Aktie ist Schrott laut den Wall-Street-Leuten, und stand noch bis vor kurzem bei einem short interest von 138 %, warum sollte ein HF darin long sein, vor allem in Anbetracht dessen, dass man die Reddit-Leute bislang nicht ernst genommen hat? So kann es also auch sein, dass Citadel und Point72 einfach erstmal ihre Shorts verlängert haben und versuchen es erst einmal auszusitzen.
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Re: DAX ETF - Der Börsenfred

Beitrag von Ara »

Gerüchte bei WSB sagen die Sachen laufen Dienstag in großer Anzahl aus. Dann wird man es ja vermutlich wissen.
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