Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

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Jura2Punkt0
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Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Jura2Punkt0 »

Der Beitrag der Achse des Guten beleuchtet das schwindende Vertrauen in die Arbeit der Justiz innerhalb weniger Jahre und versucht Gründe hierfür zu nennen.

https://www.achgut.com/artikel/richter_ ... mmenbruchs
Die Ausführungen in den Schriftsätzen erschöpfen sich zudem über weite Teile in persönlichen Angriffen auf Angehörige der Justiz; sie sind weit überwiegend obszöner, vulgärer und beleidigender Natur.
BVerfG, v. 23.10.18 -2 BvR 2153/18-Rn.(6)
Tobias__21
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Tobias__21 »

Der Artikel ist Schrott. Was will uns der Autor denn sagen? Was haben prügelnde Asylbewerber und der Autofahrer von Bochum/Essen in dem Artikel zu suchen?

Warum es in der Justiz so aussieht, wie es gerade aussieht, ist ja hinlänglich bekannt. Die lto hat erst neulich wieder darüber geschrieben.
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famulus
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von famulus »

"achgut" - echt jetzt?
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Tobias__21
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Tobias__21 »

famulus hat geschrieben: Freitag 4. Januar 2019, 18:14 "achgut" - echt jetzt?
Kannte ich bis dato auch noch nicht. Henryk M. Broder schreibt da auch.
Wie die meisten Intellektuellen haben sie sich in einem Klima links-alternativer Überzeugungen beruflich etabliert. Einzelgänger, die es noch wagen, davon abzusehen, laufen leicht Gefahr, als „Richter Gnadenlos“ tituliert zu werden. Nachsicht dient der Karriere mehr als Strenge, erst recht, wenn dadurch Urteile vermieden werden, die Zweifel an dem wecken könnten, was die Politik umsetzen will.
Ist klar....
Nicht zufällig beschleunigt sich der Verlust des Vertrauens der Bürger in den Rechtsstaat seit der Merkelschen Grenzöffnung 2015
Und damit ist dann auch alles gesagt
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stilzchenrumpel
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von stilzchenrumpel »

Müll.

Mir ist schon nicht klar, was die Äußerungen irgendwelcher Minister zu Straftaten durch Flüchtlinge oder durch Deutsche gegen Ausländer mit dem Vertrauen in die Justiz zu tun haben sollen. :eeeek:
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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famulus
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von famulus »

Tobias__21 hat geschrieben: Freitag 4. Januar 2019, 18:19
famulus hat geschrieben: Freitag 4. Januar 2019, 18:14 "achgut" - echt jetzt?
Kannte ich bis dato auch noch nicht.
Ich schon. :--
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Strich
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Strich »

Als Berufsbedenkenträger, ohne den Artikel gelesen zu haben, möchte ich doch ein wenig Zurückhaltung anmahnen. Es ist sicherlich nicht so, dass nichts mit nichts zu tun hat. Ich hatte vergangene Woche das "Vergnügen", dass der örtliche Montagsdemoveranstalter vor meinem Fenster gegen die Justiz und deren Kuschelurteile demonstriert hat und durfte "gespannt" zuhören.
Wenn man denn mal zuhört und auf die Zwischentöne achtet, sollte man schon auch im Blick haben, dass beim "einfachen" Bürger sich die Lage der Republik durchaus als Gesamtbild darstellt. Wenn da der Nachbar wegegn eines Verkehrsunfalls zu einer milden Strafe verurteilt wurde (fahrlässige KV) und im gleichen Atemzug der Asylbewerber mit einer Einstellung davon kommt, wird das durchaus in einem Topf geworfen, obwohl das überhaupt nichts miteinander zu tun hat. Wenn man sich mit den "normalen" Leuten unterhält (dazu zähle ich auch Ärzte/Lehrer etc), werden auch immer ganz schnell Parallelen zu Fällen gezogen, die nichts mit dem besprochenen Thema zu tun haben. Das kann man gerne ignorieren und abschätzig würdigen. Das dürfte dann aber auch dem Vorurteil Vorschub leisten, wonach die Justiz im Elfenbeinturm sitze und keine Ahnung vom Leben habe.

Ich wäre gerne auf die Demo gegangen und hätte ein paar Anmerkungen beigesteuert, insbesondere hätte ich gerne meine Erfahrung von Berufsschulklassen geteilt, die in meinen Strafverhandlungen saßen. Da ist nämlich immer was ganz erstaunliches passiert: Wenn der Angeklagte nicht geständig war, sondern über einen Verteidiger ne Geschichte hat vortragen lassen, dann wollten die eigentlich immer freisprechen ^^
Bei geständigen Angeklagten hatten spätestens nach den persönlichen Umständen des Angeklagten (also die, die nicht zu den Angaben zur Person gehören) alle Mitleid mit dem Angeklagten. Und da hatte ich auch einen guten Schnitt durch die Bevölkerung sitzen.
Es hilft sehr sehr viel, wenn sich die Leute in Verhandlungen setzen und sehen, worüber sie sich Montags zuvor noch aufgeregt haben.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Tikka
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Tikka »

Das kann man auch beliebig über die Justiz hinaus erweitern:

Empörung über tatsächliche oder vermeintliche Missstände kann erstaunlich häufig durch tatsächliches Befassen mit einer Sachmaterie gelindert werden.

Musste ich sogar bei mir selbst feststellen. ;)
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famulus
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von famulus »

Eben, deshalb ist auch das Elfenbeinturmargument irreführend. Das ist wie die ständige Forderung, doch bitte die irrationalen Ängste der Bürger "ernst zu nehmen". Natürlich ist in erster Linie angesagt, Missverständnisse aufzuklären und denen, die zuhören, Zusammenhänge und Hintergründe auseinanderzusetzen. Denen, die daran gar nicht interessiert sind, hilft es aber auch nicht, sie in ihrem Missverstehen durch "Ernstnahme" noch zu bestärken. Da geht dann halt im Speziellen nicht mehr als Ignoranz und Abschätzigkeit - im Allgemeinen natürlich: Bildung. Aber das ist wahrscheinlich auch wieder voll elfenbeintürmig.

Es gibt dazu übrigens einen einigermaßen passenden Artikel von TF bei SpOn.
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Strich
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von Strich »

im Allgemeinen natürlich: Bildung. Aber das ist wahrscheinlich auch wieder voll elfenbeintürmig.
Ja das halte ich halt wieder für zu kurz/allgemein gedacht, angesichts der zahllosen Ärzte, Ingenieure und sonstiger hochgebildeter Personen, die sich am 3. Reich beteiligt haben. Bildung hilft nicht, wenn die Leute verlernt haben, was Freiheit bedeutet. Ich kenne privat einige Ärzte (ja ich weiß Klischee, der Jurist hat wieder nur Arztfreunde ^^) und als ich da mal in der lockeren Geburtstagsrunde, als das Thema darauf kam, sagte, ich fände die Widerspruchslösung so gar nicht knorke, war ganz schön Stimmung ^^

Ansonsten das was Tikka sagt ^^
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famulus
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Re: Richter und Staatsanwälte am Rande des Zusammenbruchs

Beitrag von famulus »

Vielleicht ist "Bildung" der falsche Ausdruck - es spielt auch Erziehung eine Rolle. Die Menschen müssen lernen zu akzeptieren, nicht jedes Thema selbst durchdringen, nicht alles besser wissen bzw. nicht mal zu jedem Thema überhaupt etwas sinnvolles beitragen zu können.
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