Quelle: https://www.welt.de/gesundheit/plus2348 ... -Jahr.htmlWELT: Herr Kluge, wir haben längere Zeit nicht gesprochen, die Intensivstationen schienen die Coronalage ja einigermaßen beherrschen zu können. Nun warnen Sie und Ihre Kollegen aber, dass der Winter kritisch werden könnte. Was ist passiert?
Stefan Kluge: Wir haben nicht damit gerechnet, dass die Lage in diesem Herbst so sein würde, wie sie ist: Ich persönlich habe mich dabei verschätzt, gleich in mehrfacher Hinsicht.
Ich habe genau das jetzige Szenario vor Monaten beschrieben:
Joshua hat geschrieben: ↑Montag 23. August 2021, 14:32 Wir brauchen keine Glauskugel. Es reicht, die israelische "Haaretz" ab und an zu lesen. Dann wissen wir, was hier in 3 Monaten die weithin akzeptierte Realität sein wird.
1. Die Schutzwirkung der 2-fach-Impfung lässt offenbar relativ rapide nach:
2. Gegen schwere Verläufe, die Hospitalisierung erfordern, schützt die Impfung demgegenüber weiterhin recht gut - auch gegenüber der Delta-Variante. Allerdings sind die schweren Fällen trotz Doppekimpfung auch keineswegs eine Seltenheit:On July 5, the Health Ministry announced that, following an epidemiological analysis, it had concluded that the vaccine’s effectiveness in preventing infection had dropped to 64 percent – a development that was “observed simultaneously with the spread of the delta variant in Israel.”
[...]
Another study released by the ministry a few weeks later found that the vaccine’s effectiveness had further dropped to 39 percent, though it cautioned that this was from a relatively small sample size.
As of August 21, the Health Ministry recorded 215.9 severe COVID-19 cases per 100,000 people among the unvaccinated over the age of 60, compared to 21 per 100,000 people among those who had received two doses of the Pfizer vaccine.
Quelle jeweils: https://www.haaretz.com/us-news/u-s-pre ... 1.10140793
Akso: 10% der schweren Verläufe traten bei Doppeltgeimpften ein!
Wer sich das klarmacht, wird rasch erkennen, dass wir uns selbst bezogen auf die Doppeltgeimpften keine 1000er-Inzidenzen werden leisten können.
Hinzu kommt noch, dass die 10%-Quote steigen könnte, wenn der abnehmende Effekt der Impfwirkung sich mit dem weiteren Verlauf auch noch nachteiliger auf den Schutz vor schweren Verläufen auswirken sollte. Das ist alles andere als unwahrscheinlich.
Rechnet man hinzu, dass erst 59% hierzulande doppelt geimpft sind, und unter den 41% auch noch ein nicht ganz kleiner Anteil mehr oder weniger Schutzbedürftiger ist, reduziert sich die "Inzidenz, die wir uns leisten können" weiter.
Nimmt man diese Effekte zusammen, würde ich sagen, dass eine Inzidenz von ca. 250-500 deutschlandweit schon dramatische Folgen haben könnte.
Also wird die Politik VORHER handeln müssen.