Nord Stream 2 - Probleme
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
@ Gola und Micha:
Ja, bei Nord Stream 2 fallen die Transitgebühren weg. Dafür zahlen wir als Endverbraucher die enormen Bau- und Betriebskosten. Soweit ich gelesen hatte, bleiben deshalb im Ergebnis die Erdgaspreise stabil; eher ist von einer geringfügigen Erhöhung bei Nord Stream 2 die Rede.
@ Atropos:
Stimmt, der Ärger über die Sanktionsandrohung der USA ist berechtigt und auch bei mir nicht gering, zumal nicht nur geopolitische, sondern auch industriepolitische Motive der USA naheliegen. Aber Seeker hat Recht: wir übergehen mit Nord Stream 2 die Ängste nicht irgendeines Landes, sondern eines Mitglieds der EU und der NATO. Die EU ist übrigens aus energiepolitischen Gründen gegen Nord Stream 2, weil das der beabsichtigten Diversifizierung der Energieversorgung und damit einer Verbesserung des Wettbewerbs zuwiderlaufe. Der Vorwurf, Deutschland agiere aus Eigeninteressen gegen die Interessen anderer EU-Mitglieder und der EU selbst, ist zumindest diskutabel.
@ Iriss:
Ich unterstelle, dass die anderen die Anspielung auf die "lupenreinen" Demokratien verstanden haben.
Und in der Tat formuliere ich vorsichtig, einschränkend und im Konjunktiv. Denn ich habe
i) nur einen Bruchteil der Berichte und Studien gelesen bzw. sogar nur quergelesen,
ii) dabei garantiert nicht alle versteckten Interessen identifiziert und
iii) bin mir sicher, dass es bei einem Projekt dieser Größenordnung noch verschiedene geheime Vereinbarungen, Überlegungen und Motive gibt.
Bei meiner eigenen Analyse oben irrtiert mich z.B., dass es danach keinen vernünftigen erkennbaren Grund für Deutschland gibt, sich so für Nord Stream 2 zu engagieren, wenn die Erdgaslieferung dadurch weder billiger noch deutlich sicherer wird. Zum Beispiel geht die SPD-Bundestagsfraktion entgegen meinem ersten posting davon aus, dass mittelfristig der Bedarf an Erdgas steigt und deshalb die Erhöhung der Versorgungssicherheit sinnvoll ist.
Ja, bei Nord Stream 2 fallen die Transitgebühren weg. Dafür zahlen wir als Endverbraucher die enormen Bau- und Betriebskosten. Soweit ich gelesen hatte, bleiben deshalb im Ergebnis die Erdgaspreise stabil; eher ist von einer geringfügigen Erhöhung bei Nord Stream 2 die Rede.
@ Atropos:
Stimmt, der Ärger über die Sanktionsandrohung der USA ist berechtigt und auch bei mir nicht gering, zumal nicht nur geopolitische, sondern auch industriepolitische Motive der USA naheliegen. Aber Seeker hat Recht: wir übergehen mit Nord Stream 2 die Ängste nicht irgendeines Landes, sondern eines Mitglieds der EU und der NATO. Die EU ist übrigens aus energiepolitischen Gründen gegen Nord Stream 2, weil das der beabsichtigten Diversifizierung der Energieversorgung und damit einer Verbesserung des Wettbewerbs zuwiderlaufe. Der Vorwurf, Deutschland agiere aus Eigeninteressen gegen die Interessen anderer EU-Mitglieder und der EU selbst, ist zumindest diskutabel.
@ Iriss:
Ich unterstelle, dass die anderen die Anspielung auf die "lupenreinen" Demokratien verstanden haben.
Und in der Tat formuliere ich vorsichtig, einschränkend und im Konjunktiv. Denn ich habe
i) nur einen Bruchteil der Berichte und Studien gelesen bzw. sogar nur quergelesen,
ii) dabei garantiert nicht alle versteckten Interessen identifiziert und
iii) bin mir sicher, dass es bei einem Projekt dieser Größenordnung noch verschiedene geheime Vereinbarungen, Überlegungen und Motive gibt.
Bei meiner eigenen Analyse oben irrtiert mich z.B., dass es danach keinen vernünftigen erkennbaren Grund für Deutschland gibt, sich so für Nord Stream 2 zu engagieren, wenn die Erdgaslieferung dadurch weder billiger noch deutlich sicherer wird. Zum Beispiel geht die SPD-Bundestagsfraktion entgegen meinem ersten posting davon aus, dass mittelfristig der Bedarf an Erdgas steigt und deshalb die Erhöhung der Versorgungssicherheit sinnvoll ist.
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Wenn Polen und die Ukraine von Russland kaltgestellt würden, könnten sie doch dann zum US-Fracking-Gas umschwenken. Dann wären sie endgültig von Russland unabhängig, und die USA hätten ihre Position ausgebaut. So gesehen eine absolute Win-Win-Situation.
Und Russland wird für Nord Stream 2 auch keine Wucherpreise erheben können, weil man doch immer am Weltmarkt kaufen könnte. Es sei denn, "qulifizierte" deutsche Verhandler haben so "tolle" Verträge geschlossen wie die EU bei der Impfstoffbeschaffung...
Und Russland wird für Nord Stream 2 auch keine Wucherpreise erheben können, weil man doch immer am Weltmarkt kaufen könnte. Es sei denn, "qulifizierte" deutsche Verhandler haben so "tolle" Verträge geschlossen wie die EU bei der Impfstoffbeschaffung...
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Man darf schon davon ausgehen, dass eine solche Pipeline ohne vorige Zusage von Mindestabnahmemengen und (ggf. über dem Weltmarktniveau) liegenden Garantiepreisen nicht geplant und gebaut worden wäre.Micha79 hat geschrieben: ↑Sonntag 7. Februar 2021, 13:58 Wenn Polen und die Ukraine von Russland kaltgestellt würden, könnten sie doch dann zum US-Fracking-Gas umschwenken. Dann wären sie endgültig von Russland unabhängig, und die USA hätten ihre Position ausgebaut. So gesehen eine absolute Win-Win-Situation.
Und Russland wird für Nord Stream 2 auch keine Wucherpreise erheben können, weil man doch immer am Weltmarkt kaufen könnte. Es sei denn, "qulifizierte" deutsche Verhandler haben so "tolle" Verträge geschlossen wie die EU bei der Impfstoffbeschaffung...
- Fyrion
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Wieso wird denn auf Iriss so rumgehackt, wo ist der inhaltliche Fehler? Es ist doch einfach ein Fakt, dass Russland im Vergleich zu Saudi Arabien oder anderen Golf Staaten ein Menschenrechtsparadies ist. Ich meine werden hier ernsthaft Länder verglichen, in denen eine Frau im Grunde rechtlos und Eigentum des Mannes ist und man fürs Schwulsein hingerichtet wird mit Russland wo mehr Gaybars existieren als es Wolgas auf der Straße? Da fehlt schlichtweg jedes Maß oder jede Kenntnis über die Lebensrealität in diesen Ländern.
Ich würde das Ding schon aus dem einfachen Prinzip bauen, um den USA das Signal zu geben, dass sie absolut rein gar nichts zu melden haben in Sachen Deutscher Politik und sich um ihren Failed State kümmern sollen, statt hier Weltmacht zu spielen.
Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass es ein guter Deal für Deutchland ist. Ich habe aber noch nichts dazu gelesen, warum es wirtschaftlich kein guter Deal sein soll.
Ich würde das Ding schon aus dem einfachen Prinzip bauen, um den USA das Signal zu geben, dass sie absolut rein gar nichts zu melden haben in Sachen Deutscher Politik und sich um ihren Failed State kümmern sollen, statt hier Weltmacht zu spielen.
Natürlich nur unter der Voraussetzung, dass es ein guter Deal für Deutchland ist. Ich habe aber noch nichts dazu gelesen, warum es wirtschaftlich kein guter Deal sein soll.
Zuletzt geändert von Fyrion am Montag 8. Februar 2021, 20:55, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Manchmal steckt der Witz so tief verborgen, dass ihn nicht Jedermann findet.
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Meinst du den Wolga Vergleich? Ich hoffe es ist aber klar, dass damit das Auto gemeint ist und nicht der Fluss? Das war ganz schöne Arbeit einen Vergleich für etwas zu finden, von dem es in Russland viel gibt. Russland große Land, aber Russland auch sehr traurige Land Und wenn ein guter Agent Provocateur hier nicht mehr geschätzt wird, dann ist das kein Forum in dem wir gut und gerne leben können
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Ein dejavu: Ein neuer User fängt grundlos an einen Mod (Tibor) zu beleidigen
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Nein. Zu Beginn des Projekts waren noch nichtrussische Unternehmen beteiligt (und bei Nord Stream 1 ist das meines Wissens immer noch so). Eigentümer und Betreiber von Nord Stream 2 ist aber heute alleine Gazprom.
ein weiteres Indiz für die Rückkehr des Chefreferendars?
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Ich bin Kummer gewöhnt.
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Ja, das ist wohl so. Was Iriss aber zuzugeben ist, ist, dass noch weitere Unternehmen an der Finanzierung der Pipeline beteiligt sind, siehe etwa FAZ vom 09.12.2020 (Verwaister Link Iriss automatisch entfernt) oder die Nord Stream 2 AG selbst (Verwaister Link https://www.nord-stream2.com/de/unternehmen/anteilseigner-und-finanzinvestoren/ automatisch entfernt). Und das werden sie bestimmt nicht aus reiner Gutherzigkeit tun.Herr Schraeg hat geschrieben: ↑Dienstag 9. Februar 2021, 09:43Nein. Zu Beginn des Projekts waren noch nichtrussische Unternehmen beteiligt (und bei Nord Stream 1 ist das meines Wissens immer noch so). Eigentümer und Betreiber von Nord Stream 2 ist aber heute alleine Gazprom.
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Wo war Tibor dir gegenüber aggressiv?
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Heute ein ganz guter Artikel dazu von der Augstein im SPON. Wusste gar nicht, dass die im Gegensatz zu ihrem Bruder nicht vollkommen verrückt ist.
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 5f9eafca97
https://www.spiegel.de/politik/deutschl ... 5f9eafca97
Was nur wenige bemerkt haben: Sofern der Westen irgendwie daran interessiert sein sollte, dass Russland sich nicht wirtschaftlich komplett China zuwendet und dass die Menschenrechte dort Beachtung finden, muss Nord Stream 2 fertig gebaut werden. Gazprom hat Milliarden investiert, um die Pipeline von Sibirien her zu bauen. Andreas Metz, tätig für den Ost-Ausschuss der Deutschen Wirtschaft, hat dazu gesagt: »Russland macht sich dadurch abhängiger von der EU, denn diese Pipeline kann nicht mal eben Richtung China umgedreht werden.« In einem öffentlichen Schreiben hat der Ost-Ausschuss erklärt: »Je weniger Interessenüberschneidungen Russland mit der EU hat, desto geringer wird der europäische Einfluss dort sein.«
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Das würde ich jetzt auch gern wissen. Vielleicht durch aggressives Duzen?gola20 hat geschrieben:Wo war Tibor dir gegenüber aggressiv?
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Re: Nord Stream 2 - Probleme
Entweder Ihr oder dein.
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