Bundestagswahl 2021
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Re: Bundestagswahl 2021
Finde das Lama nicht mehr.
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Re: Bundestagswahl 2021
Hat dein Spitzenkandidat „Schlapphut HGM“ aus dem Internet gelöscht!
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
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Re: Bundestagswahl 2021
Nein, weil Direktmandate (viele..).
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Re: Bundestagswahl 2021
Kann CDU/CSU noch etwas reißen? Wird schwer, die negative Wahrnehmung von Laschet und die Schärfe der negativen medialen Darstellung von ihm haben sich bei vielen eingeprägt. Die Wahrnehmung war häufig wohl "kenn mich nicht aus, kann Programme eh nicht unterscheiden, aber Laschet ist unsympathisch/doof und vielleicht ist es mal Zeit für etwas neues".
Hätte ich nicht gedacht, aber anders als über die Negativprojektionen auf diesen Kandidaten kann man sich nicht erklären, dass vor einem Monat die Zustimmung noch bei 30 Prozent lag.
Rot/Grün werden vermutlich (pro forma) mit der FDP verhandeln, aber von der FDP verlangen, dass null liberale Positionen akzeptiert werden. Macht die FDP das, wird sie, wie bisher die SPD, bei den WAhlen ablosen in der Zukunft, weil nichts positives auf sie zurückfällt. Macht die FDP es nicht, gibt es r2g mit der LInken als willfähriger Stimmverschafferin, wobei man der Linken dann doch das Zugeständnis einer mehr als moderaten Steuererhöhung für Spitzenverdiener geben wird, ebenso noch mehr traditioneller linker Forderungen, die die Basis von SPD/Grünen ja eigentlich auch will. Und dann ist die Linke in der Gefahr, plattgedrückt zu werden - kommt die eigentlich immer noch wegen der drei DIrektmandate in den BT mit ihrem Prozentsatz, selbst wenn die Hürde gerissen wird?
Scholz hat also beste Voraussetzungen, der neue Merkel zu werden. Risiko für ihn: die linken Kräfte setzen sich durch, es kommt (auch coronabedingt und international) zum wirtschaftlichen Knall und wir haben wieder Massenarbeitslosigkeit.
CDU/CSU haben einen eigentlich recht sicheren Wahlsieg verschenkt.
Hätte ich nicht gedacht, aber anders als über die Negativprojektionen auf diesen Kandidaten kann man sich nicht erklären, dass vor einem Monat die Zustimmung noch bei 30 Prozent lag.
Rot/Grün werden vermutlich (pro forma) mit der FDP verhandeln, aber von der FDP verlangen, dass null liberale Positionen akzeptiert werden. Macht die FDP das, wird sie, wie bisher die SPD, bei den WAhlen ablosen in der Zukunft, weil nichts positives auf sie zurückfällt. Macht die FDP es nicht, gibt es r2g mit der LInken als willfähriger Stimmverschafferin, wobei man der Linken dann doch das Zugeständnis einer mehr als moderaten Steuererhöhung für Spitzenverdiener geben wird, ebenso noch mehr traditioneller linker Forderungen, die die Basis von SPD/Grünen ja eigentlich auch will. Und dann ist die Linke in der Gefahr, plattgedrückt zu werden - kommt die eigentlich immer noch wegen der drei DIrektmandate in den BT mit ihrem Prozentsatz, selbst wenn die Hürde gerissen wird?
Scholz hat also beste Voraussetzungen, der neue Merkel zu werden. Risiko für ihn: die linken Kräfte setzen sich durch, es kommt (auch coronabedingt und international) zum wirtschaftlichen Knall und wir haben wieder Massenarbeitslosigkeit.
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Re: Bundestagswahl 2021
Die Entscheidung ist gefallen, als Söder abgesägt wurde.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Bundestagswahl 2021
Ist halt ungeschickt, wenn Inhaltsleere zum Markenkern gehört, dann aber keiner den Kandidaten mag.
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Re: Bundestagswahl 2021
Bin gespannt, wie sich die CDU in der Opposition entwickeln wird. Ich vermute einen Rechtsrutsch ins trumpeske Milieu. Maaßen legt ja schon gut vor. Isoliert scheint er jedenfalls nicht zu sein innerhalb der CDU. BLÖD TV macht dann das deutsche Fox News.
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Re: Bundestagswahl 2021
Laschet bis jetzt mit erwartet patzigem und wenig souveränem Auftritt im ZDF.
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Re: Bundestagswahl 2021
Was genau ist denn am SPD-Programm (mitregiert habende Partei) im Unterschied zum CDU-Programm "inhaltsvoll"? Und was ist so schlimm an "weiter so" mit klimabedingten Adaptationen, die ja jede Partei will?
Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten durch die 2008-Krise sehr gut gekommen, ebenso verhältnismäßig gut durch die Coronakrise. Es ist fast schon zynisch, aber manche Leute sehen wohl erst bei Massenarbeitslosigkeit/Verarmung, dass der Status Quo (welcher ja ohnehin modifiziert wird) nicht immer schlecht ist ungeachtet immer bestehender Verbesserungsmöglichkeiten.
Die ganze Entwicklung zeigt aber auch, in welcher Weise Wahlentscheidungen geprägt werden (sonst kann man sich einen Umfragenschwung in diesem Umfang ohne großen Skandal nicht vernünftig erklären). Das ist schon besorgniserregend; immer schön aus dem Bauch heraus.
Aber für die Zukunft werden wohl alle Parteien lernen: Als Kanzlerkandidaten brauche ich einen halbwegs sympathisch und kompetent rüberkommenden Typ mit gefühlter Führungstauglichkeit. Wenn die Linke Gregor Gysi aufstellen würde (und er noch könnte/wollte), hätte sie Potenzial für deutlich über 10 Prozent.
Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten durch die 2008-Krise sehr gut gekommen, ebenso verhältnismäßig gut durch die Coronakrise. Es ist fast schon zynisch, aber manche Leute sehen wohl erst bei Massenarbeitslosigkeit/Verarmung, dass der Status Quo (welcher ja ohnehin modifiziert wird) nicht immer schlecht ist ungeachtet immer bestehender Verbesserungsmöglichkeiten.
Die ganze Entwicklung zeigt aber auch, in welcher Weise Wahlentscheidungen geprägt werden (sonst kann man sich einen Umfragenschwung in diesem Umfang ohne großen Skandal nicht vernünftig erklären). Das ist schon besorgniserregend; immer schön aus dem Bauch heraus.
Aber für die Zukunft werden wohl alle Parteien lernen: Als Kanzlerkandidaten brauche ich einen halbwegs sympathisch und kompetent rüberkommenden Typ mit gefühlter Führungstauglichkeit. Wenn die Linke Gregor Gysi aufstellen würde (und er noch könnte/wollte), hätte sie Potenzial für deutlich über 10 Prozent.
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Re: Bundestagswahl 2021
Und ich würde mir, wenn ich Partei wäre, auch "Schönlinge" heranzüchten (Frauen oder Männer), denn auch das wird sich sicher positiv auf das Ergebnis auswirken. Leider mehr bei Männern als bei Frauen, denn gut aussehende Frauen unterliegen in der Praxis stärkeren Diskriminierungen als Männer. Ist das zynisch? Sicher. Realitätsnah? Denkt darüber nach.
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Re: Bundestagswahl 2021
Was Laschet fehlt ist halt das Image des starken Mannes. Obwohl er in seiner politischen Karriere ja durchaus erfolgreich war, wird er als schwächlich, macht- und erfolglos wahrgenommen. Das liegt natürlich auch an seiner mäßigenden Art. Dabei hat er ja durchaus eine breite Basis: er kommt ursprünglich aus dem katholischen Flügel, ist aber auch in der CDA und ebenso im Wirtschaftsflügel vernetzt. Ich sehe auch nicht, dass er per se nur auf Weiter So setzt. Im Frühjahr hat er sich recht deutlich für eine Rentenreform ausgesprochen, in seiner Corona-Politik hat er versucht mehr auf die Belange der jüngeren Rücksicht zu nehmen. Trotzdem geltem gelten die Grünen als Partei der Jugend.
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Re: Bundestagswahl 2021
Ich denke, dass unsere Meinungen im Wesentlichen bei den "klimabedingten Adaptionen" auseinandergehen (und den Folgewirkungen z.B. bei Steuern). Ich sehe den Klimawandel mit Abstand als größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte und bin der Ansicht, dass Laschet hier nur aus wahltaktischen Gründen den Zug "mitfährt", tatsächlich aber keine größeren Anstrengungen zur Abwendung oder auch nur Abbremsung des Klimawandels unternehmen wird. Die hierfür aus meiner Sicht erforderlichen Umstellungen in unser aller Lebensalltag würden von der CDU-Wählerschaft auch kaum mitgetragen.Micha79 hat geschrieben: ↑Freitag 10. September 2021, 09:33 Was genau ist denn am SPD-Programm (mitregiert habende Partei) im Unterschied zum CDU-Programm "inhaltsvoll"? Und was ist so schlimm an "weiter so" mit klimabedingten Adaptationen, die ja jede Partei will?
Deutschland ist in den letzten Jahrzehnten durch die 2008-Krise sehr gut gekommen, ebenso verhältnismäßig gut durch die Coronakrise. Es ist fast schon zynisch, aber manche Leute sehen wohl erst bei Massenarbeitslosigkeit/Verarmung, dass der Status Quo (welcher ja ohnehin modifiziert wird) nicht immer schlecht ist ungeachtet immer bestehender Verbesserungsmöglichkeiten.
Die ganze Entwicklung zeigt aber auch, in welcher Weise Wahlentscheidungen geprägt werden (sonst kann man sich einen Umfragenschwung in diesem Umfang ohne großen Skandal nicht vernünftig erklären). Das ist schon besorgniserregend; immer schön aus dem Bauch heraus.
Aber für die Zukunft werden wohl alle Parteien lernen: Als Kanzlerkandidaten brauche ich einen halbwegs sympathisch und kompetent rüberkommenden Typ mit gefühlter Führungstauglichkeit. Wenn die Linke Gregor Gysi aufstellen würde (und er noch könnte/wollte), hätte sie Potenzial für deutlich über 10 Prozent.
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Re: Bundestagswahl 2021
Der Fehler dürfte aber gerade das Mitfahren sein. Wer Klimaschutz will - was keinesfalls alternativlos ist, da es z.B. für einen kinderlosen 50-90 jährigen praktisch keinerlei objektive Gründe dafür und extrem viele Gründe dagegen gibt - wählt eine andere Partei.TedRemptation hat geschrieben: ↑Freitag 10. September 2021, 10:07 Ich denke, dass unsere Meinungen im Wesentlichen bei den "klimabedingten Adaptionen" auseinandergehen (und den Folgewirkungen z.B. bei Steuern). Ich sehe den Klimawandel mit Abstand als größte Herausforderung der nächsten Jahrzehnte und bin der Ansicht, dass Laschet hier nur aus wahltaktischen Gründen den Zug "mitfährt", tatsächlich aber keine größeren Anstrengungen zur Abwendung oder auch nur Abbremsung des Klimawandels unternehmen wird. Die hierfür aus meiner Sicht erforderlichen Umstellungen in unser aller Lebensalltag würden von der CDU-Wählerschaft auch kaum mitgetragen.
Die Inhaltsleere entsteht sowohl bei der CDU/CSU als auch bei der SPD durch die selsame neue Aulsgung des Begriffs der Volkspartei. Während früher beide den Anspruch hatten jeweils ca. 50-70% der Bevölkerung potenziell abzudecken und damit absolute Mehrheiten zu gewinnen, wollen inzwischen beide >90% der Wähler erreichen. Dass das nicht funktionieren kann und im Gegenteil wieder viele Abschrecken wird ist scheinbar auch nach knapp 20 Jahren SPD-Verfall nicht in den Führungsebenen angekommen.