Bundestagswahl 2021

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Wer wird Bundeskanzler(in)

Umfrage endete am Freitag 13. August 2021, 00:30

Annalena Baerbock
23
46%
Armin Laschet
25
50%
Olaf Scholz
2
4%
 
Insgesamt abgegebene Stimmen: 50
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Strich
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Strich »

Naja solange die BReg auch gleichzeitig das Sagen in der jeweiligen Partei hat und über die Landeslisten gebietet, scheint mir deine Rechnung nicht aufzugehen.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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gola20
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von gola20 »

Tibor hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 14:44 Ich plädiere ohnehin für eine stärkere Trennung zwischen BReg und BT. Es sollte eher die Regel sein, dass Regierungsmitglieder gerade nicht MdB (Faktionsmitglied) sind, dann würde die Fraktion (wo sich das Gros gern wiederwählen lassen will) auch stärker für eine politische Kontrolle der BReg einsetzen.
Dann gebe es auch endlich einmal Gewaltenteilung in Deutschland. Dieser Inzest aus Legislative und Exekutive ist ziemlich undemokratisch.
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famulus
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von famulus »

Strich hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 14:44 Uhhhh famulus famos for AfD?
Was bleibt mir denn anderes übrig!?!?1ß
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Seeker
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Seeker »

famulus hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 14:34 Peinlich finde ich diese Doppelmoral. Hallo? Wir reden hier über POLITIKER. Über eine Personengruppe, aus der Exemplare wie Scheuer, Dobrindt, Seehofer, Spahn usw. für Ministerämter auserkoren werden, aus denen sie selbst dann nicht entfernt werden, wenn sie es mit aller Gewalt durch denkbar inkompetenteste und veruntreuendste Amtsführung versuchen. Das ist doch alles in einem lachhaften Maße bar jeder Verhältnismäßigkeit, sich jetzt an so etwas aufzugeilen, wo die Regierungsparteien mit ihren Skandalen die Messlatte eigentlich unüberwindbar hoch gehängt haben. Trotzdem wird dieses Eskalations-/Kampagnentrittbrett nur zu gern bestiegen, sofern es nützt. Wie gesagt: Ich nehme gern und achselzuckend eine Mehrheitsentscheidung zur Kenntnis, die Sachverhalte so selektiv beurteilt - ziehe daraus aber meine Schlüsse und habe zunehmend Verständnis für politikverdrossene Nichtwähler.
Was spricht denn dagegen, alle Beteiligten zu kritisieren? Die Lösung kann doch nicht sein, allen einen Persilschein auszustellen.
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famulus
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von famulus »

Seeker hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 15:46 Was spricht denn dagegen, alle Beteiligten zu kritisieren? Die Lösung kann doch nicht sein, allen einen Persilschein auszustellen.
Überhaupt nichts spricht dagegen. Ich kritisiere ja gerade, dass das - jedenfalls nach meiner Wahrnehmung - eben nicht passiert, sondern dass sich alles wie besessen auf eine Person einschießt und dabei offenbar andere Maßstäbe angelegt werden als anderswo. Ich gehe von entsprechenden Kampagnen aus, mit denen (mal wieder) Medien und Wähler nicht umgehen können und mit denen sich die Adressaten demzufolge nach Belieben vor sich hertreiben lassen (Verschwörungstheoretiker bin ich also inzwischen auch schon!).

Wie gesagt: Ich akzeptiere die Konsequenzen gern. Auf Stimmen von Wählern, deren Wahlentscheidung ermaßen fragil ist, dass sie infolge der aktuellen Vorwürfe bzw. der entsprechenden Berichterstattung wieder zur Bestandstrümmertruppe tendieren, würde ich auch verzichten können. Dann soll es halt so sein. Mir tut es aber ehrlich um das Land leid.
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Seeker
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Seeker »

Aber ist das denn so? Auch Spahn, Scheuer usw. wurden und werden ja scharf kritisiert. Außerdem will niemand von denen Kanzler werden, was schon einen gewissen Unterschied macht. Wer nach ganz oben will, muss dem stärksten Wind trotzen. Hinzu kommt, dass einige Skandale ja schon länger zurück liegen und sie dementsprechend immer weniger mediale Aufmerksamkeit bekommen. Das finde ich auch problematisch, aber das gilt nicht nur für diesen Wahlkampf oder die Grünen.

Natürlich mag es sein, dass Interessengruppen Kampagnen gegen Baerbock betreiben. Allerdings dürfte das ebenso für andere Kandidaten gelten. Es ist ja auch nicht so, als hätten die Grünen keinerlei Sympathisanten unter Journalisten. Die anfängliche Berichterstattung war eher positiv. Inzwischen sind dagegen auch Journalisten ohne jede Nähe zu Liberalen oder Konservativen durchaus kritisch gegenüber Baerbock. Sollten sie das deiner Ansicht nach nicht sein, weil es "den Falschen" nutzen könnte?
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von OJ1988 »

famulus hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 14:34 Peinlich finde ich diese Doppelmoral. Hallo? Wir reden hier über POLITIKER. Über eine Personengruppe, aus der Exemplare wie Scheuer, Dobrindt, Seehofer, Spahn usw. für Ministerämter auserkoren werden, aus denen sie selbst dann nicht entfernt werden, wenn sie es mit aller Gewalt durch denkbar inkompetenteste und veruntreuendste Amtsführung versuchen. Das ist doch alles in einem lachhaften Maße bar jeder Verhältnismäßigkeit, sich jetzt an so etwas aufzugeilen, wo die Regierungsparteien mit ihren Skandalen die Messlatte eigentlich unüberwindbar hoch gehängt haben. Trotzdem wird dieses Eskalations-/Kampagnentrittbrett nur zu gern bestiegen, sofern es nützt. Wie gesagt: Ich nehme gern und achselzuckend eine Mehrheitsentscheidung zur Kenntnis, die Sachverhalte so selektiv beurteilt - ziehe daraus aber meine Schlüsse und habe zunehmend Verständnis für politikverdrossene Nichtwähler.
Wo ist das Argument? Wenn Leute wie Dobrindt, Spahn, Scheuer indiskutabel sind (wofür ich als diesen Leuten politisch sicher näher als du Stehender ebenfalls gute Gründe sehe), ist es jemand wie Baerbock, der sich ganz augenscheinlich "ein wenig" zu sehr aufgeplustert hat, eben auch.
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Tibor
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Tibor »

Seeker hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:14 Aber ist das denn so? Auch Spahn, Scheuer usw. wurden und werden ja scharf kritisiert. Außerdem will niemand von denen Kanzler werden, was schon einen gewissen Unterschied macht. ...
Ich denke, dass das der relevante Unterschied ist. Deswegen hat die Union ja auch Laschet aufgestellt und nicht den polarisierenden Söder.
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Strich
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Strich »

Zumal ich noch keine Folge der Anstalt gesehen habe, in der es mal um Skandale der Grünen geht. Die Anstalt arbeitet sich doch seit Jahren an der Union ab.
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famulus
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von famulus »

OJ1988 hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:29 Wo ist das Argument? Wenn Leute wie Dobrindt, Spahn, Scheuer indiskutabel sind (wofür ich als diesen Leuten politisch sicher näher als du Stehender ebenfalls gute Gründe sehe), ist es jemand wie Baerbock, der sich ganz augenscheinlich "ein wenig" zu sehr aufgeplustert hat, eben auch.
Alles richtig, auch der Punkt mit der höheren Erwartungshaltung ggü. Kanzlerkandidaten natürlich. Ob "Die Anstalt" jetzt ein taugliches Argument für allgemein bzw. überwiegend ausgewogene bzw. kampagnenresistente Berichterstattung ist, denke ich zwar weniger. Wahrscheinlich ärgere ich mich am meisten über das Wähler-/Befragtenverhalten. Die vielleicht sogar gleich intensive Berichterstattung über Fehltritte von Politikern "wirkt" offenbar extrem unterschiedlich: SPD, Grünen usw. laufen in solchen Fällen die Wähler scharenweise davon, während insofern jegliche Unverschämtheit in CDU oder CSU offenbar einfach folgenlos bleibt.
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Theopa »

famulus hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:52 Die vielleicht sogar gleich intensive Berichterstattung über Fehltritte von Politikern "wirkt" offenbar extrem unterschiedlich: SPD, Grünen usw. laufen in solchen Fällen die Wähler scharenweise davon, während insofern jegliche Unverschämtheit in CDU oder CSU offenbar einfach folgenlos bleibt.
Das hatten wir ja schon einmal. Mein Ansatz bleibt: Die Unionsparteien waren gerade in den letzten Jahren sehr gut darin sich als "nach Links Alternativlos" zu präsentieren. Alles links der CDU sind ganz böse Kommunisten, die sofort die Steuern verdoppeln und zugleich zur Staatspleite führen, also hat man ja keine andere Wahl. Keine Experimente. Das wirkt gerade bei der primären Wählerschicht 60+ sehr gut und verhindert größere Mengen an Abweichlern.
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von OJ1988 »

famulus hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:52
OJ1988 hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:29 Wo ist das Argument? Wenn Leute wie Dobrindt, Spahn, Scheuer indiskutabel sind (wofür ich als diesen Leuten politisch sicher näher als du Stehender ebenfalls gute Gründe sehe), ist es jemand wie Baerbock, der sich ganz augenscheinlich "ein wenig" zu sehr aufgeplustert hat, eben auch.
Alles richtig, auch der Punkt mit der höheren Erwartungshaltung ggü. Kanzlerkandidaten natürlich. Ob "Die Anstalt" jetzt ein taugliches Argument für allgemein bzw. überwiegend ausgewogene bzw. kampagnenresistente Berichterstattung ist, denke ich zwar weniger. Wahrscheinlich ärgere ich mich am meisten über das Wähler-/Befragtenverhalten. Die vielleicht sogar gleich intensive Berichterstattung über Fehltritte von Politikern "wirkt" offenbar extrem unterschiedlich: SPD, Grünen usw. laufen in solchen Fällen die Wähler scharenweise davon, während insofern jegliche Unverschämtheit in CDU oder CSU offenbar einfach folgenlos bleibt.
Guttenberg (= bis dato der beliebteste Politiker, Merkelnachfolger in spe) musste nach seiner Plagiatsaffäre zurücktreten, weil sich "so etwas" ja nicht gehöre, jedenfalls sein Umgang mit der Affäre habe ihm das Genick gebrochen usw. usf. Und jetzt tritt eine echte Kanzlerkandidatin ihren Plagiatsvorwürfen mit "habe ja kein Sachbuch geschrieben" entgegen? Finde ich wenig überzeugend.
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Kroate »

OJ1988 hat geschrieben:
famulus hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:52
OJ1988 hat geschrieben: Freitag 2. Juli 2021, 16:29 Wo ist das Argument? Wenn Leute wie Dobrindt, Spahn, Scheuer indiskutabel sind (wofür ich als diesen Leuten politisch sicher näher als du Stehender ebenfalls gute Gründe sehe), ist es jemand wie Baerbock, der sich ganz augenscheinlich "ein wenig" zu sehr aufgeplustert hat, eben auch.
Alles richtig, auch der Punkt mit der höheren Erwartungshaltung ggü. Kanzlerkandidaten natürlich. Ob "Die Anstalt" jetzt ein taugliches Argument für allgemein bzw. überwiegend ausgewogene bzw. kampagnenresistente Berichterstattung ist, denke ich zwar weniger. Wahrscheinlich ärgere ich mich am meisten über das Wähler-/Befragtenverhalten. Die vielleicht sogar gleich intensive Berichterstattung über Fehltritte von Politikern "wirkt" offenbar extrem unterschiedlich: SPD, Grünen usw. laufen in solchen Fällen die Wähler scharenweise davon, während insofern jegliche Unverschämtheit in CDU oder CSU offenbar einfach folgenlos bleibt.
Guttenberg (= bis dato der beliebteste Politiker, Merkelnachfolger in spe) musste nach seiner Plagiatsaffäre zurücktreten, weil sich "so etwas" ja nicht gehöre, jedenfalls sein Umgang mit der Affäre habe ihm das Genick gebrochen usw. usf. Und jetzt tritt eine echte Kanzlerkandidatin ihren Plagiatsvorwürfen mit "habe ja kein Sachbuch geschrieben" entgegen? Finde ich wenig überzeugend.
Guttenbergs Doktorarbeit bestand quasi nur aus Plagiaten, wohingegen Baerbock vorgeworfen wird, an 12 Stellen kurze, Fakten wiedergebende Passagen ohne schöpferischen Mehrwert kopiert zu haben. Das ist als würde man fake Wimpern mit Frankensteins Monster vergleichen.

Edit: ich will Baerbock überhaupt nicht verteidigen, sie macht in der Tat keine gute Figur derzeit. Aber man muss die Kirche mal im Dorf lassen.

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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von OJ1988 »

Stimmt, der Umfang ist (wohl) deutlich geringer, aber die Reaktion finde ich viel empörender als die von Guttenberg ("sorry, war junger Familienvater und hatte sonst auch viel am Hut").
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Tibor
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Re: Bundestagswahl 2021

Beitrag von Tibor »

Aber mehrere Laptops und über 80 Disketten hat sie nicht genutzt. Da kann sie ein absolut reines Gewissen haben.
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