Ukraine

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Joshua
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

famulus hat geschrieben: Dienstag 21. Februar 2023, 16:36 Nach diesem tendenziösen, großspurig als "Manifest für den Frieden" bezeichneten Pamphlet die Autorinnen jetzt mit Heinrich Böll in Verbindung zu bringen und ihren zynischen Erguss als Verwirklichung des Grundgesetzes zu überhöhen, ist schon rhetorischer Slapstick und zeugt aus meiner Sicht von einer gewissen argumentativen Hilflosigkeit. Sehr "wichtig" so ein Kommentar, genau. :)
Hilflos sind eher die, die einen fundamentalen Grundsatz immer wieder verleugnen: Audiatur et altera pars!

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Sascha Lobo mit einem wichtigen Spiegel-Kommentar, auch zum Thema "Manifest und Selbstbesoffenheit".

https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpol ... 9NcCvtlFcJ



Plus: Die Ukraine jetzt aufgeben? Nicht in unserem Namen! - Gegenrede zum Manifest von Sahra Wagenknecht und Alice Schwarzer (Verwaister Link https://www.change.org/p/die-ukraine-jetzt-aufgeben-nicht-in-unserem-namen?cs_tk=AvQvBppvcX5WS76Y_2MAAXicyyvNyQEABF8BvAOVggGDOyZOalIzFRECdu8=&utm_campaign=2a2210d8248f4542b641f48b511aa5be&utm_content=initial_v0_3_0&utm_medium=email&utm_source=petition_signer_receipt&utm_term=cs automatisch entfernt)
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Joshua
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

Dieses Gegenmanifest istbleider bar jeder Lösungsvorschläge. Sehr arm.

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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

1. Es ist kein "Gegenmanifest", sondern die Gegenrede zu einem "Manifest".

2. Hä?
Alexander Stephans hat geschrieben: Wir als aufgeklärte Europäer werden die Ukraine furchtlos weiter unterstützen. Wir können und werden sie nicht aufgeben. [...] Deshalb unterstützen wir die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und wünschen eine rasche Umsetzung entsprechender Entscheidungen. [...] Die Ukraine fragt völkerrechtlich völlig legitim und einwandfrei nach militärischen Mitteln, damit sie sich gegen den Aggressor wehren kann. Diese Mittel kann und soll die Bundesregierung gemeinsam mit unseren Verbündeten den mutigen Ukrainern bereitstellen.
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Re: Ukraine

Beitrag von scndbesthand »

Und hier eine Zusammenfassung für das schlichte Gemüt:

https://mobile.twitter.com/simonvaut/st ... 8459559938 (Verwaister Link https://mobile.twitter.com/simonvaut/status/1624382078459559938 automatisch entfernt)
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

famulus hat geschrieben: Mittwoch 22. Februar 2023, 21:32 1. Es ist kein "Gegenmanifest", sondern die Gegenrede zu einem "Manifest".

2. Hä?
Alexander Stephans hat geschrieben: Wir als aufgeklärte Europäer werden die Ukraine furchtlos weiter unterstützen. Wir können und werden sie nicht aufgeben. [...] Deshalb unterstützen wir die deutschen Waffenlieferungen an die Ukraine und wünschen eine rasche Umsetzung entsprechender Entscheidungen. [...] Die Ukraine fragt völkerrechtlich völlig legitim und einwandfrei nach militärischen Mitteln, damit sie sich gegen den Aggressor wehren kann. Diese Mittel kann und soll die Bundesregierung gemeinsam mit unseren Verbündeten den mutigen Ukrainern bereitstellen.
Nein. Das ist kein Lösungsvorschlag.

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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Also ist eine erfolgreiche Verteidigung gegen den Überfall unmöglich - ein Nachgeben gegenüber dem Aggressor quasi aus deiner Sicht ... "alternativlos"? Wenn das der Prantl hört. :)
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

„.auf Nein das ist kein Lösungsvorschlag“
mit „Also ist eine erfolgreiche Verteidigung gegen den Überfall unmöglich…..“ zu antworten,
Ist schon eine bemerkenswerte Logik.
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Re: Ukraine

Beitrag von Strich »

Ich finde den Vorschlag, die Ukraine zu bewaffnen und so Russlands Angriff scheitern zu lassen einen guten Lösungsvorschlag. Die Angst vor einem zukünftig ungewissen Ereignis (direkte Beteiligung mit Bodentruppen, weil Dilemma) ist jedenfalls nicht handlungsleitend. Würde man so leben, würde man kein Auto mehr fahren, weil man da die potentielle Gefahr beliebig skalieren kann. Oh nein: WENN ich mal in einen Schneesturm gerate und gerade nicht getankt habe, dann halte ich ja nur 4 Stunden durch ... ich bleib lieber zu Hause, auch wenn gerade Sommer ist ...

Diese Denkweise ist bescheuert, aber zeitlich gerade en vogue.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

… so zu denken bezüglich Autofahren wäre echt bescheuert.
Dein Vergleich bezüglich des Ukrainekriegs ist es aber auch.
Juristen kennen doch den Begriff der Verhältnismäßigkeit, hier haperts aber m. E. Schwer.
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Re: Ukraine

Beitrag von Theopa »

Iriss hat geschrieben: Donnerstag 23. Februar 2023, 11:58 … so zu denken bezüglich Autofahren wäre echt bescheuert.
Dein Vergleich bezüglich des Ukrainekriegs ist es aber auch.
Juristen kennen doch den Begriff der Verhältnismäßigkeit, hier haperts aber m. E. Schwer.
Wo wird denn die Verhältnismäßigkeit beim aktuellen Vorgehen der Waffenlieferungen beeinträchtigt? Sind die Mittel ungeeignet? Gäbe es ein milderes aber gleich effektives Mittel? Stehen Mittel und Zweck völlig außer Verhältnis?

Aktuell würde ich nichts davon bejahen. Es wird ja ganz offensichtlich versucht auf die größten Eskalationsstufen zu verzichten. Die Ukraine ist sicher nicht übertrieben aufgerüstet sondern offenbar weiter am untersten Limit, um sich gerade noch halten zu können. Auch erfolgten nur stufenweise Lieferungen an Waffen, wovon viele deutlich defensiver Natur sind.

Nach meiner persönlichen Ansicht ist der aktuelle weitgehende Stillstand natürlich keine gute, aber die für die Menschen vor Ort mildeste realistische Situation. Man weiß wo die Front ist, das Hinterland ist wesentlich sicherer als in den ersten Monaten der Invasion. Ab einem gewissen Punkt dürfte ein "zu wenig" an ukrainischer Kampfkraft sogar für mehr Eskalation sorgen, da dies mit relevanter Wahrscheinlichkeit zu neuen russischen Vormärschen und damit aktiveren Gefechten sowie wieder deutlich mehr betroffenen Zivilisten führen könnte.

Ein Ausweg aus dem Stillstand bleibt weiterhin schwer erkennbar. Die Absetzung Putins durch die russische Elite und dessen Nutzung als Sündenbock wäre eine denkbare Lösung, dafür bräuchte man aber zunächst einen Nachfolger, der bei den Oligarchen gut ankommt und den man auch der Bevölkerung verkaufen kann. Man zimmert dann eben eine Lösung nach dem Motto "Wir haben fast gewonnen, aber Putin hat es versaut. Wir beheben nun seine Fehler, dann ist Russland stärker denn je".
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

..nicht mehr Auto zu fahren, wegen irgendwelcher abstruser oder tatsächlicher Gefahrensmöglichkeiten wäre tatsächlich etwas bescheuert.
Beim Ukrainekrieg und hier einer ev. möglichen und nicht auszuschließenden atomaren Eskalation sieht dies m. E. aber anders aus.
Und wenn es zu der käme, sähe dies dann doch etwas anders aus, als wenn mein Auto in einen Sandsturm … käme
Insofern stimmt hier die Verhältnismäßigkeit bez. Der Vergleich hinkt stark.
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Re: Ukraine

Beitrag von Leon K »

Strich hat geschrieben: Donnerstag 23. Februar 2023, 10:31 Ich finde den Vorschlag, die Ukraine zu bewaffnen und so Russlands Angriff scheitern zu lassen einen guten Lösungsvorschlag. Die Angst vor einem zukünftig ungewissen Ereignis (direkte Beteiligung mit Bodentruppen, weil Dilemma) ist jedenfalls nicht handlungsleitend. Würde man so leben, würde man kein Auto mehr fahren, weil man da die potentielle Gefahr beliebig skalieren kann. Oh nein: WENN ich mal in einen Schneesturm gerate und gerade nicht getankt habe, dann halte ich ja nur 4 Stunden durch ... ich bleib lieber zu Hause, auch wenn gerade Sommer ist ...

Diese Denkweise ist bescheuert, aber zeitlich gerade en vogue.
Russland wird nicht scheitern in der Ukraine. Ausgeschlossen, weil der russische Elite diesen Krieg will, weil er für sie existentiell ist.
Iriss
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

Iriss hat geschrieben: Donnerstag 23. Februar 2023, 15:19 ..nicht mehr Auto zu fahren, wegen irgendwelcher abstruser oder tatsächlicher Gefahrensmöglichkeiten wäre tatsächlich etwas bescheuert.
Beim Ukrainekrieg und hier einer ev. möglichen und nicht auszuschließenden atomaren Eskalation sieht dies m. E. aber anders aus.
Und wenn es zu der käme, sähe dies dann doch etwas anders aus, als wenn mein Auto in einen Sandsturm … käme
Insofern stimmt hier die Verhältnismäßigkeit bez. Der Vergleich hinkt stark.
..möchte es noch ergänzen.
Natürlich kann man die Gefahrmöglichkeiten für Autofahren beliebig skalieren,du hast ja schon die absurdesten Beispiele geliefert.
Deswegen nun nicht mehr Auto zu fahren,hielte ich auch für pathologisch,bescheuert mit deinen Worten.
Eine atomaren Eskalation im Zuge der bisherigen Gewaltspirale ist aber wahrlich nicht auszuschließen.
Wird von Putin in letzter Notlage angekündigt und ist faktisch für Putin möglich.
Insofern ist dein Beispiel bescheuert.
Im Übrigen hältst du sicherlich Habermas nicht für bescheuert, der diese Möglichkeit-Atomkrieg-
ausdrücklich nicht für unmöglich hält und zu Verhandlungen-nicht Kapitulation rät.
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Von was für einer Gewaltspirale redest du? Die intensität der Gewalt hat sich trotz aller Waffenlieferungen seit dem 24.02.2022 doch überhaupt nicht verändert?
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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