Ukraine

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Joshua
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

famulus hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 19:17
Was meinst du mit "Endgame"?
Im aktuellen Sinne des englischen Feuilleton. Endgame = the final stage of some action or process.
russische Armee [...] mit blutiger Nase abzieht
Ernsthaft? Schau dir mal die Karte an: https://www.faz.net/aktuell/ukraine-konflikt/

Du meinst Abzug aus ALLEN diesen Gebieten? Auch z.B. der Krim? NIEMALS. In Washington geht nach einem Bericht der NYT eigentlich kein ernstzunehmender Militärexperte mehr davon aus, dass die ukrainische Armee einen solchen Turnaround schaffen könnte. p dafür etwa bei 0.01...

Dann müssen wir mit der Nato rein da. Ich halte es - das muss ich ehrlich sagen - nicht für ausgeschlossen, dass wir in 10 Jahren sagen werden: Wären wir bloß gleich im 1. Jahr mit der Nato rein da, wehret den Anfängen... Denn die Folgen dessen, was Putin da an Kontrolle der See- und Handelswege hinzugewinnt, plus die Kontrolle über Weizen, Gas uvm werden für Europa katastrophal sein; von der Folgen der neuen Unsicherheit, die ein Dauerkrieg in Europa produziert, für die politische Stabilität Europas mal ganz zu schweigdn... Aber derzeit überwiegen mE einfach die Risiken eines solchen - eigentlich gebotenen - konsequenten Vorgehens.
Worauf willst du denn hinaus? Dass Putin beginnt, bei sich abzeichnender Erfolglosigkeit mit Atombomben um sich zu werfen? Das halte ich für lächerlich - und es kann in einer ernstzunehmenden Weltordnung schlichtweg keine Option sein, weil die Konsequenzen (vorsorgliche Unterwerfung, so weit der Drohende es wünscht) absurd wären.
Das ist Palmström-Logik, Famulus...

Ich wünschte ja - ohne jede Ironie - du hättest recht, aber man kann den Einsatz jedenfalls strategischer Atomwaffen in Putins Endgame NIE UND NIMMER ausschließen.

„In der internationalen Politik geht es nie um Demokratie oder Menschenrechte. Es geht um die Interessen von Staaten. Merken Sie sich das, egal, was man Ihnen im Geschichtsunterricht erzählt.“
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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Ich schließe nichts aus - ich meine nur, dass diese Frage nicht in der Weise die Entscheidungen bestimmen sollte. Direkte Dritt- oder gar NATO-Intervention halte icch für abwegig. Wenn es die Ukraine nicht mit Unterstützung der NATO nicht selbst schafft, dürfte sie verloren sein.
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Ralf Fücks bringt es im Spiegel für mich auf den Punkt: "Die Verkehrung von Opfer und Täter ist in vollem Gang".
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
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Re: Ukraine

Beitrag von Theopa »

Joshua hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 17:38 Deine Hypothese ist unhaltbar, da auch ausgeprägte Sozialstaaten weitaus höhere Medianvermögen haben.
Schweiz: 146.733
Frankreich: 133.559
Norwegen: 117.798
Dänemark: 165.622
Dann scheint aber jedenfalls kein kausaler Zusammenhang zu bestehen, sonst würde man in dieser Liste wohl keine derart hohe Diversität an Systemen mit der Gemeinsamkeit des hohen Medianvermögens finden.

Vielleicht gab/gibt es in Deutschland einfach zu viele Umstände und Ereignisse, die zur Kumulation von Vermögen beitragen (z.B. historisch bei der Wiedervereinigung, die wirtschaftlich einige wenige Gewinner aber sehr viele Verlierer hatte) und zugleich zu viele Hürden, die den Aufbau von Vermögen für den Rest erschweren? Es ist jedenfalls nicht so simpel, als dass man einfach den "Neoliberalismus" dafür verantwortlich machen könnte.
Iriss
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

Joshua hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 21:32
famulus hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 19:17
Was meinst du mit "Endgame"?
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Worauf willst du denn hinaus? Dass Putin beginnt, bei sich abzeichnender Erfolglosigkeit mit Atombomben um sich zu werfen? Das halte ich für lächerlich - und es kann in einer ernstzunehmenden Weltordnung schlichtweg keine Option sein, weil die Konsequenzen (vorsorgliche Unterwerfung, so weit der Drohende es wünscht) absurd wären.
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Ich wünschte ja - ohne jede Ironie - du hättest recht, aber man kann den Einsatz jedenfalls strategischer Atomwaffen in Putins Endgame NIE UND NIMMER ausschließen.
@Joshua
Versteh ich dich richtig?
Du meinst ,dass die NATO eigentlich eingreifen müsste, nur das Risiko Atomkrieg hält dich ab,denn „ die Folgen dessen was Putin da an Kontrolle der See- und Handelswege hinzugewinne… werden für Europa katastrophal sein….“
Kriegstreiberischer kann man mMn.nicht spekulieren
Von mir falsch verstanden, wird man vielleicht in 10 Jahren sagen?
PS.
So aus der Hüfte Palmströmlogik einwerfen auf die Unmöglichkeit eines Atomkriegs—Klasse.
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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Ich denke schon, dass man kriegstreiberischer spekulieren könnte - z. B. indem man aus fadenscheinigen Gründen und völlig unprovoziert in Nazimanier seinen "Bruderstaat" überfällt, um ihn zu vernichten.
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Fyrion
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Re: Ukraine

Beitrag von Fyrion »

Joshua hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 21:32
famulus hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 19:17
Was meinst du mit "Endgame"?
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Dann müssen wir mit der Nato rein da. Ich halte es - das muss ich ehrlich sagen - nicht für ausgeschlossen, dass wir in 10 Jahren sagen werden: Wären wir bloß gleich im 1. Jahr mit der Nato rein da, wehret den Anfängen... Denn die Folgen dessen, was Putin da an Kontrolle der See- und Handelswege hinzugewinnt, plus die Kontrolle über Weizen, Gas uvm werden für Europa katastrophal sein; von der Folgen der neuen Unsicherheit, die ein Dauerkrieg in Europa produziert, für die politische Stabilität Europas mal ganz zu schweigdn... Aber derzeit überwiegen mE einfach die Risiken eines solchen - eigentlich gebotenen - konsequenten Vorgehens.
Worauf willst du denn hinaus? Dass Putin beginnt, bei sich abzeichnender Erfolglosigkeit mit Atombomben um sich zu werfen? Das halte ich für lächerlich - und es kann in einer ernstzunehmenden Weltordnung schlichtweg keine Option sein, weil die Konsequenzen (vorsorgliche Unterwerfung, so weit der Drohende es wünscht) absurd wären.
Das ist Palmström-Logik, Famulus...

Ich wünschte ja - ohne jede Ironie - du hättest recht, aber man kann den Einsatz jedenfalls strategischer Atomwaffen in Putins Endgame NIE UND NIMMER ausschließen.
Quelle für diese ganzen Quatschbehauptungen plz insbesondere zu diesen geheimen "Militärstrategen". Russland pfeifft aus dem letzten Loch, die Reserven an (aus russischer Sicht) Untermenschen zum Verheizen sind langsam aufgebraucht und sobald es für "echte" Russen an die Front geht, brennt die Hütte. Russland hat weder die militärischen, noch die demographischen noch die technologischen Mittel ihre VErluste auch nur annährend wieder auszugleichen. Alles was die Ukraine braucht sind Waffen und Zeit, Russland ist ohnehin schon tot. Wie ein angeschossenes Tier, dass noch nicht weiß, dass es verblutet. Keine Ahnung wie man angesichts der katastrophalen Verluste und der Unfähigkeit Nachschub zu produzieren (selbst T-72 nutzen französische Optiken) irgendwas anderes denken kann.

Und Atomwaffen. LOL. Dass echt noch jemand auf diesen billigen Pausenhofschlägertrick reinfällt. Man sollte über diese lächerlichen Drohungen eines sterbenden Monsters gar nicht mehr berichten. Russland einfach komplett ignorieren, Ukraine weiterhin mit HIMARS und allem was man sonst so braucht versorgen und gut ist. Kherson fällt vermutlich noch vor dem WInter, weil der Russe keine zwei Fronten verteidigen kann, der Rest des Kollapses folgt dann allmälich. Für uns ist das sowieso die beste Option. Je mehr Russen dort sterben, desto weniger werden uns in Zukunft überfallen können. Wir sind also pragmatisch gesehen eher an einem mittellangen Konflikt interessiert, der so viel russisches Leben und Militärtechnik vernichtet wie möglich.
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Re: Ukraine

Beitrag von OJ1988 »

Fyrion hat geschrieben: Dienstag 19. Juli 2022, 11:49
Joshua hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 21:32
famulus hat geschrieben: Donnerstag 14. Juli 2022, 19:17
Was meinst du mit "Endgame"?
Im aktuellen Sinne des englischen Feuilleton. Endgame = the final stage of some action or process.
russische Armee [...] mit blutiger Nase abzieht
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Du meinst Abzug aus ALLEN diesen Gebieten? Auch z.B. der Krim? NIEMALS. In Washington geht nach einem Bericht der NYT eigentlich kein ernstzunehmender Militärexperte mehr davon aus, dass die ukrainische Armee einen solchen Turnaround schaffen könnte. p dafür etwa bei 0.01...

Dann müssen wir mit der Nato rein da. Ich halte es - das muss ich ehrlich sagen - nicht für ausgeschlossen, dass wir in 10 Jahren sagen werden: Wären wir bloß gleich im 1. Jahr mit der Nato rein da, wehret den Anfängen... Denn die Folgen dessen, was Putin da an Kontrolle der See- und Handelswege hinzugewinnt, plus die Kontrolle über Weizen, Gas uvm werden für Europa katastrophal sein; von der Folgen der neuen Unsicherheit, die ein Dauerkrieg in Europa produziert, für die politische Stabilität Europas mal ganz zu schweigdn... Aber derzeit überwiegen mE einfach die Risiken eines solchen - eigentlich gebotenen - konsequenten Vorgehens.
Worauf willst du denn hinaus? Dass Putin beginnt, bei sich abzeichnender Erfolglosigkeit mit Atombomben um sich zu werfen? Das halte ich für lächerlich - und es kann in einer ernstzunehmenden Weltordnung schlichtweg keine Option sein, weil die Konsequenzen (vorsorgliche Unterwerfung, so weit der Drohende es wünscht) absurd wären.
Das ist Palmström-Logik, Famulus...

Ich wünschte ja - ohne jede Ironie - du hättest recht, aber man kann den Einsatz jedenfalls strategischer Atomwaffen in Putins Endgame NIE UND NIMMER ausschließen.
Quelle für diese ganzen Quatschbehauptungen plz insbesondere zu diesen geheimen "Militärstrategen". Russland pfeifft aus dem letzten Loch, die Reserven an (aus russischer Sicht) Untermenschen zum Verheizen sind langsam aufgebraucht und sobald es für "echte" Russen an die Front geht, brennt die Hütte. Russland hat weder die militärischen, noch die demographischen noch die technologischen Mittel ihre VErluste auch nur annährend wieder auszugleichen. Alles was die Ukraine braucht sind Waffen und Zeit, Russland ist ohnehin schon tot. Wie ein angeschossenes Tier, dass noch nicht weiß, dass es verblutet. Keine Ahnung wie man angesichts der katastrophalen Verluste und der Unfähigkeit Nachschub zu produzieren (selbst T-72 nutzen französische Optiken) irgendwas anderes denken kann.

Und Atomwaffen. LOL. Dass echt noch jemand auf diesen billigen Pausenhofschlägertrick reinfällt. Man sollte über diese lächerlichen Drohungen eines sterbenden Monsters gar nicht mehr berichten. Russland einfach komplett ignorieren, Ukraine weiterhin mit HIMARS und allem was man sonst so braucht versorgen und gut ist. Kherson fällt vermutlich noch vor dem WInter, weil der Russe keine zwei Fronten verteidigen kann, der Rest des Kollapses folgt dann allmälich. Für uns ist das sowieso die beste Option. Je mehr Russen dort sterben, desto weniger werden uns in Zukunft überfallen können. Wir sind also pragmatisch gesehen eher an einem mittellangen Konflikt interessiert, der so viel russisches Leben und Militärtechnik vernichtet wie möglich.
Russland kann die Verluste derzeit deutlich besser ausgleichen als die Ukraine. (Aktuell:) 8 HIMARS sind nicht mehr als Symbolik.
Joshua
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

Fyrion hat geschrieben: Dienstag 19. Juli 2022, 11:49 Je mehr Russen dort sterben, desto weniger werden uns in Zukunft überfallen können. Wir sind also pragmatisch gesehen eher an einem mittellangen Konflikt interessiert, der so viel russisches Leben und Militärtechnik vernichtet wie möglich.
Dir ist schon klar, dass Maxim, 18, der da von den russichen Eliten an die Front geschickt (gezwungen) wird, genauso ein Anrecht auf Leben hat wie jeder andere auch, oder? Dir ist schon klar, dass Maxim, 18, unendlich manipuliert ist und überhaupt nie eine Chance hatte, sich ein objektives Bild von der Lage zu machen, oder?

Also: Lass uns mit derart menschenverachtendem Dreck bitte in Ruhe.

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famulus
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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Was genau ist daran jetzt menschenverachtend? Eine Abwägung muss doch quasi zwingend zulasten der Angreifer ausfallen. Oder willst du anfangen zu rechnen "Wenn die Ukraine sich wehrt, werden ggf. mehr Russen sterben als Ukrainer, also ist die Verteidigung an sich verwerflich"? So lange der Angriff von Russland ausgeht, ist jede russische Streitkraft als Waffe zu sehen und damit auch der Wunsch legitim, die Wehrkraft des Angreifers durch möglichst viele tote Soldaten zu verringern.

Fyrion drückt das halt sehr direkt aus - wieso auch nicht? Natürlich ist jeder Verlust eines Menschenlebens dort unfassbar sinnlos, aber Soldaten sind im Krieg bzw. Spezialoperationen nun mal bloße Werkzeuge, auf deren Einzelschicksal es zumindest dann nicht ankommen kann, wenn sie in verbrecherischen Vernichtungsfeldzügen eingesetzt werden. Wenn diese Soldaten unschädlich gemacht werden, dann ist das halt besser als wenn sie weiter einen Beitrag zu den Verbrechen leisten.
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

Bei einem Satz, Ziel müsse es sein, so viel russisches Leben wie möglich zu vernichten, hört der Spaß bei mir auf.

Absolutes Ende der Durchsage.

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Re: Ukraine

Beitrag von famulus »

Ist doch aus dem Kontext aber klar ersichtlich, dass es nicht um die Vernichtung zivilen Lebens geht , sondern um die Vernichtung von Kombattanten/Angreifern, um eine Bedrohung auszuschalten. Angesichts der haarsträubenden Aussagen, Lügen und Taten der russischen Regierung scheint das auch für mich - abgesehen vielleicht von einem noch unwahrscheinlicheren 180°-Regime-Change - die einzige Chance für eine Welt zu sein, die sich darauf verlassen kann, dass von russischem Boden keine unprovozierten existenziellen Gefahren für friedliche Staaten ausgehen.
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Re: Ukraine

Beitrag von Joshua »

Mal eine potentiell gute Nachricht. Die Sanktionen könnten doch stärker wirken, wie diese Studie aus Yale zeigt:
As the Russian invasion of Ukraine enters into its fifth month, a common narrative has emerged that the unity of the world in standing up to Russia has somehow devolved into a “war of economic attrition which is taking its toll on the west”, given the supposed “resilience” and even “prosperity” of the Russian economy. This is simply untrue – and a reflection of widely held but factually incorrect misunderstandings over how the Russian economy is actually holding up amidst the exodus of over 1,000 global companies and international sanctions.

That these misunderstandings persist is not surprising. Since the invasion, the Kremlin’s economic releases have become increasingly cherry-picked, selectively tossing out unfavorable metrics while releasing only those that are more favorable. These Putin-selected statistics are then carelessly trumpeted across media and used by reams of well-meaning but careless experts in building out forecasts which are excessively, unrealistically favorable to the Kremlin.

Our team of experts, using private Russian language and unconventional data sources including high frequency consumer data, cross-channel checks, releases from Russia’s international trade partners, and data mining of complex shipping data, have released one of the first comprehensive economic analyses measuring Russian current economic activity five months into the invasion, and assessing Russia’s economic outlook.

From our analysis, it becomes clear: business retreats and sanctions are catastrophically crippling the Russian economy. We tackle a wide range of common misperceptions – and shed light on what is actually going on inside Russia, including:

- Russia’s strategic positioning as a commodities exporter has irrevocably deteriorated, as it now deals from a position of weakness with the loss of its erstwhile main markets, and faces steep challenges executing a “pivot to Asia” with non-fungible exports such as piped gas

- Despite some lingering leakiness, Russian imports have largely collapsed, and the country faces stark challenges securing crucial inputs, parts, and technology from hesitant trade partners, leading to widespread supply shortages within its domestic economy

- Despite Putin’s delusions of self-sufficiency and import substitution, Russian domestic production has come to a complete standstill with no capacity to replace lost businesses, products and talent; the hollowing out of Russia’s domestic innovation and production base has led to soaring prices and consumer angst

- As a result of the business retreat, Russia has lost companies representing ~40% of its GDP, reversing nearly all of three decades’ worth of foreign investment and buttressing unprecedented simultaneous capital and population flight in a mass exodus of Russia’s economic base

- Putin is resorting to patently unsustainable, dramatic fiscal and monetary intervention to smooth over these structural economic weaknesses, which has already sent his government budget into deficit for the first time in years and drained his foreign reserves even with high energy prices – and Kremlin finances are in much, much more dire straits than conventionally understood
Quelle https://papers.ssrn.com/sol3/papers.cfm ... id=4167193

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Iriss
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

Pelosi-Besuch in Taiwan.
Völlig unnötige Provokation.
Über das Taiwanproblem muss geredet werden und eine Lösung gefunden werden.
Aber die Ukrainekrise reicht ja noch nicht.
Iriss
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Re: Ukraine

Beitrag von Iriss »

… meinte natürlich Ukrainekrieg
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