Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

Gelöschter Nutzer

Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Gelöschter Nutzer »

Hallo!
Nach nun knapp zwei Jahren Elternzeit geht es bei mir im August wieder los. Vorher war ich 5 Jahre im Dienst, davon die längste Zeit beim AG in der Zivilabteilung, wo ich auch wieder hinkommen werde. Zwischenzeitlich habe ich nicht einen einzigen Gedanken an die Juristerei verschwendet. Wenn ich mich mal hin und wieder mit alten Kollegen unterhalten habe, dann ging es doch immer nur darum, wie groß meine Maus schon ist, wie schön sie laufen kann, wie viele Zähne sie schon hat ... Die Mütter unter euch werden das sicher kennen. ;) Leider muss ich feststellen, dass mein juristisches Niveau mittlerweile so abgesunken ist, dass ich mich neulich bei folgender Aussage erwischte: "Tatbestand - und wie heißt das Andere nochmal?" Das macht mich schon etwas nervös.

Mit Sicherheit bin ich nicht die Einzige, der es so geht bzw. ging. Vielleicht hat ja jemand von euch einen Erfahrungsbericht zum Wiedereinstieg parat. Würde mich freuen.
Viele Grüße
Syd26
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3576
Registriert: Montag 8. März 2004, 14:07
Ausbildungslevel: RA

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Syd26 »

[quote="Dianvihakona"Zwischenzeitlich habe ich nicht einen einzigen Gedanken an die Juristerei verschwendet. Wenn ich mich mal hin und wieder mit alten Kollegen unterhalten habe, dann ging es doch immer nur darum, wie groß meine Maus schon ist, wie schön sie laufen kann, wie viele Zähne sie schon hat ... Die Mütter unter euch werden das sicher kennen. ;)[/quote]

Nein. Wenn ich mich mit Kollegen treffe, werden maximal 2 Bilder meines Zwergs gezeigt und sich dann anderen Themen gewidmet. Sorry, aber Dein Problem scheint mir etwas hausgemacht. Wie auch immer: Man verlernt die Juristerei nicht. Über aktuelle Gesetzesänderungen würde ich mich aber schon mal informieren und ggf. auch mal die NJWs der letzten Wochen lesen.
"Eine Verschiebung eines Termins setzt jedoch denklogisch voraus, dass vorher ein fester Termin vereinbart worden ist."
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4492
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von OJ1988 »

Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Benutzeravatar
Vorkriegsjugend
Power User
Power User
Beiträge: 535
Registriert: Freitag 18. April 2014, 14:46

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Ist die völlige Abschätzigkeit gegenüber Mitmenschen die notwendige Folge eines frisch bestandenen Staatsexamens?
Swann
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6456
Registriert: Donnerstag 28. Dezember 2006, 09:04

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Swann »

OJ1988 hat geschrieben:Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Ach, Häschen, jetzt hab dich nicht so.
Benutzeravatar
famulus
Fossil
Fossil
Beiträge: 10254
Registriert: Freitag 12. März 2004, 12:55
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von famulus »

OJ1988 hat geschrieben:Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Schlimmer ist eigentlich nur noch "mein Wurm" - was soll sowas?
»Ich kenne den Schmerz, den ich hatte, weil ich zweimal die Vorhaut mit dem Reißverschluss mitgenommen habe, so dass dieser - also Reißverschluss - einmal in einer Klinik entfernt werden musste.« - Chefreferendar
Parabellum
Urgestein
Urgestein
Beiträge: 6850
Registriert: Dienstag 21. Juni 2011, 16:49
Ausbildungslevel: RA

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Parabellum »

OJ1988 hat geschrieben:Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Krieg Du doch erstmal Kinder. :)
"Ich sage nicht, dass man sich hier zu siezen hätte oder ähnlichen Quatsch. Bei einem Forum von Juristen für Juristen ist meine Erwartungshaltung aber trotzdem nochmal eine andere als bei der Kneipe um die Ecke." OJ1988
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4492
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von OJ1988 »

Vorkriegsjugend hat geschrieben:Ist die völlige Abschätzigkeit gegenüber Mitmenschen die notwendige Folge eines frisch bestandenen Staatsexamens?
Da ist was Wahres dran, jedenfalls im Ansatz. Ich verstünde diesen Bala-Bala-Duktus indes auch dann nicht, wenn ich Soziologie studiert hätte.
Benutzeravatar
Vorkriegsjugend
Power User
Power User
Beiträge: 535
Registriert: Freitag 18. April 2014, 14:46

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Vorkriegsjugend »

Es ging mir nicht um dein Verständnis sondern um die Äußerung deines mangelndem.
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4492
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von OJ1988 »

Darum ging es mir freilich auch. Das wurde doch wohl deutlich.
Benutzeravatar
thh
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5278
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:04
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: AW: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von thh »

OJ1988 hat geschrieben:Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Primär wohl der Mutterschaft
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
Gesetze mit Rechtsprechungsnachweisen und Querverweisen? https://dejure.org/ - pers. Merkliste u. Suchverlauf
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4492
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von OJ1988 »

=D> :D
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16441
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Tibor »

Ich möchte bemerken, dass online gerne diese "Koseformen" genutzt werden, weil man in Foren, Facebook etc einfach keine Klarnamen vom Kind einstellen will. Bevor man dann schreibt: "Habe ich mit meinem Sohn/Kind...", kann man dann auch anders formulieren.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Herr Schraeg
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2811
Registriert: Montag 15. März 2010, 10:35
Ausbildungslevel: RA

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von Herr Schraeg »

OJ1988 hat geschrieben:Ist die völlige Infantilisierung der Sprache ("meine Maus"; "mein Zwerg" statt "mein Kind") eigentlich notwendige Folge jeder Elternschaft?
Den Vorteil dieser sprachlichen Verzwergung geniessen Freunde und Bekannte der Eltern, die wie ich gerne die Namen der Kinder vergessen. "Na, wie geht es ...äh...dem Zwerg?" Unabhängig davon sollten Eltern aber ihre Kinder bezeichnen dürfen, wie sie wollen, ohne dass es den Rest von uns etwas anginge. Ein gelegentliches Grinsen bei einigen öffentlich verwendeten Kosenamen von Kindern und Partnern ist manchmal allerdings unvermeidbar.
OJ1988
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4492
Registriert: Freitag 24. Januar 2014, 21:54
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Nach Elternzeit zurück in den Richterjob

Beitrag von OJ1988 »

Jeder darf seinem Kind gerne die Kosenamen geben, die er möchte. Wer diese aber in einem Gespräch unter anonymen Erwachsenen, die sich nicht gegenseitig und damit auch nicht "den kleinen Wurm" kennen, benutzt, macht sich in meinen Augen lächerlich - zumal als Akademiker. So viel Dünkel habe ich dann doch.
Antworten