Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

PerryManson
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 271
Registriert: Freitag 30. November 2007, 10:31

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von PerryManson »

Swann hat geschrieben: Freitag 5. April 2019, 09:05 @PerryManson hat GUTE Exmanensnoten. Und wenn jemand BESSERE Noten hat, dann ist das entweder ein HAMBURGER oder eine FRAU. Und wir alle wissen, was das heißt.
Du interpretierst vielleicht Dinge in meine Statements hinein, wobei du wieder alles vermischst.
Ich lasse hier mal gut sein. Will nicht zu tief graben.
ChrisKieh
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 27
Registriert: Samstag 4. August 2018, 19:02

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von ChrisKieh »

Danke für die tollen Anworten,
eine Frage habe ich noch und zwar kann die Mitgliedschaft in einer Partei für eine Beförderung dienlich sein ?
stilzchenrumpel
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 1759
Registriert: Montag 12. Januar 2015, 13:40
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von stilzchenrumpel »

ChrisKieh hat geschrieben: Mittwoch 8. Mai 2019, 22:47 Danke für die tollen Anworten,
eine Frage habe ich noch und zwar kann die Mitgliedschaft in einer Partei für eine Beförderung dienlich sein ?
NPD ist derzeit nicht sonderlich dienlich, so viel kann man sagen.
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
ChrisKieh
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 27
Registriert: Samstag 4. August 2018, 19:02

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von ChrisKieh »

Ja gut die meinte ich auch nicht. Ich dachte viel mehr an Grüne,CDU,SPD und FDP.
sai
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 1579
Registriert: Montag 27. Mai 2013, 10:30
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von sai »

Allenfalls für Präsidenten- oder Bundesrichterstellen. Überall anders spielt es keine Rolle. Wenn du nicht damit hausieren gehst, weiß ja auch niemand, ob du irgendwo Parteimitglied bist.
ChrisKieh
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 27
Registriert: Samstag 4. August 2018, 19:02

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von ChrisKieh »

Ja gut hausieren gehen wollte ich damit nicht, es aber nicht unerwähnt lassen.
guardini
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 149
Registriert: Mittwoch 22. Februar 2017, 16:26
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von guardini »

Das dürfte eher unklug sein, bekanntlich ist die Justiz maximal unpolitisch. Besser ist es, die Parteimitgliedschaft nebenbei, fast aus Versehen, publik zu machen. Beliebt sind Tagungen/Veröffentlichung der politischen Stiftungen, die selbstverständlich keine Parteipolitik machen, sondern Bildungsarbeit. Ein Glücksfall ist es, wenn der örtliche Präsident Mitglied der eigenen Partei ist (und warum sollte man die eigene Mitgliedschaft sonst erwähnen wollen?) und man sich zufällig auf dem Neujahrsempfang des Kreisverbandes trifft. Höhere Weihen kann man sich durch die Zugehörigkeit zu einem juristischen Arbeitskreis einer Partei auf Landes- oder gar Bundesebene erwerben (ist ja nur eine beratende Funktion!), aber das ist eher für spätere Karrierestufen.

Meiner (ernsthaften) Meinung nach sollten Richter bei der Parteimitgliedschaft und -arbeit eher auf der zurückhaltenden Seite des § 39 DRiG vom Pferd fallen. Ich würde dir also empfehlen, vorsichtig zu sein mit der Absicht, die eigene Parteimitgliedschaft "nicht unerwähnt zu lassen". Die Beförderungspraxis mag - das ist mir bekannt- bisweilen den gegenteiligen Eindruck erwecken.
Kasimir
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 3751
Registriert: Sonntag 10. Dezember 2006, 11:18
Ausbildungslevel: RA

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Kasimir »

guardini hat geschrieben: Dienstag 14. Mai 2019, 09:27 Das dürfte eher unklug sein, bekanntlich ist die Justiz maximal unpolitisch. Besser ist es, die Parteimitgliedschaft nebenbei, fast aus Versehen, publik zu machen. Beliebt sind Tagungen/Veröffentlichung der politischen Stiftungen, die selbstverständlich keine Parteipolitik machen, sondern Bildungsarbeit. Ein Glücksfall ist es, wenn der örtliche Präsident Mitglied der eigenen Partei ist (und warum sollte man die eigene Mitgliedschaft sonst erwähnen wollen?) und man sich zufällig auf dem Neujahrsempfang des Kreisverbandes trifft. Höhere Weihen kann man sich durch die Zugehörigkeit zu einem juristischen Arbeitskreis einer Partei auf Landes- oder gar Bundesebene erwerben (ist ja nur eine beratende Funktion!), aber das ist eher für spätere Karrierestufen.

Meiner (ernsthaften) Meinung nach sollten Richter bei der Parteimitgliedschaft und -arbeit eher auf der zurückhaltenden Seite des § 39 DRiG vom Pferd fallen. Ich würde dir also empfehlen, vorsichtig zu sein mit der Absicht, die eigene Parteimitgliedschaft "nicht unerwähnt zu lassen". Die Beförderungspraxis mag - das ist mir bekannt- bisweilen den gegenteiligen Eindruck erwecken.
Zumal die reinige Mitgliedschaft auf dem Papier ohnehin nicht hilft. Entscheidend wäre eher, dass du über Engagement in der Partei sowie kommunalpolitische Mandate auffällst. Die Logik "Ich investiere jetzt mal 50 Euro Mitgliedsbeitrag im Monat für meine Karriere und trete pro forma in eine Partei ein", wird sicherlich nicht aufgehen." Wenn du dann irgendwann in der Zeitung stehst, weil du als Stadtrat dich für x oder y einsetzt, wird deine Parteimitgliedschaft automatisch öffentlich bekannt.
Eichhörnchen, Eichhörnchen wo sind deine Nüsse?
Benutzeravatar
Tibor
Fossil
Fossil
Beiträge: 16446
Registriert: Mittwoch 9. Januar 2013, 23:09
Ausbildungslevel: Ass. iur.

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Tibor »

Ich finde es befremdlich, wenn selbst Bewerber um eine RefStation ihre Parteiaktivitäten in epischer Breite im Lebenslauf darstellen.
"Just blame it on the guy who doesn't speak English. Ahh, Tibor, how many times you've saved my butt."
Benutzeravatar
Strich
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2278
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 16:52
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Strich »

Ich finde es schon befremdlich (für mich persönlich) Interessenvereinigungen beizutreten ... (DRB z.B.)
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

www.richtersicht.de

Seit 31.05.2022 Lord Strich
Benutzeravatar
Solar
Power User
Power User
Beiträge: 508
Registriert: Freitag 11. August 2006, 00:27
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Solar »

Strich hat geschrieben: Donnerstag 16. Mai 2019, 18:42 Ich finde es schon befremdlich (für mich persönlich) Interessenvereinigungen beizutreten ... (DRB z.B.)
Echt? Wieso? Also nicht, wieso du was gegen den DRB hast, sondern wieso du etwas gegen die Interessenvertretung an sich hast? Gibt ja auch Alternativen zum DRB...
Benutzeravatar
Strich
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2278
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 16:52
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Strich »

Ich möchte mich nicht in der Situation wiederfinden, in der der Vorsitzende der Interessenvereinigung, der ich dann angehöre, etwas sagt, wofür ich nicht stehe. Dann werde ich damit nämlich in Verbindung gebracht und das will ich nicht. Dann steht mein Name als einer von vielen, die bspw. hinter Herrn Gniesa stehen, wenn er mal wieder verhandelt. Da spreche ich lieber für mich selbst und lasse mich an meinen Worten messen, statt an anderen.

Mir ist durchaus bewusst, welches Potential mir da verloren geht, da meine Einstellung, konsequent zuende gedacht, zum Austerben dieser Vereinigungen führen müsste. Daher betone ich immer, dass das etwas individuelles ist und ich die Gründe, diesen Vereinigungen beizutreten durchaus nachvollziehen oder sogar gutheißen kann. Jeder muss halt für sich abwägen, ob ihm die Vorteile der Vereinigung wichtiger sind, als die Nachteile. Mir sind sie es nicht.
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

www.richtersicht.de

Seit 31.05.2022 Lord Strich
Benutzeravatar
thh
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 5292
Registriert: Dienstag 18. August 2009, 15:04
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von thh »

Strich hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 19:18Ich möchte mich nicht in der Situation wiederfinden, in der der Vorsitzende der Interessenvereinigung, der ich dann angehöre, etwas sagt, wofür ich nicht stehe. Dann werde ich damit nämlich in Verbindung gebracht und das will ich nicht.
Quasi wie bei dem Urteil eines Kollegialgerichts, bei dem Du überstimmt worden bist? ;)
Benutzeravatar
Strich
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2278
Registriert: Samstag 9. Januar 2016, 16:52
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Strich »

thh hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 21:29
Strich hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 19:18Ich möchte mich nicht in der Situation wiederfinden, in der der Vorsitzende der Interessenvereinigung, der ich dann angehöre, etwas sagt, wofür ich nicht stehe. Dann werde ich damit nämlich in Verbindung gebracht und das will ich nicht.
Quasi wie bei dem Urteil eines Kollegialgerichts, bei dem Du überstimmt worden bist? ;)
Naja da gibt es schon einen Unterschied ;).
Stehe zu deinen Überzeugungen soweit und solange Logik oder Erfahrung dich nicht widerlegen. Denk daran: Wenn der Kaiser nackt aussieht ist der Kaiser auch nackt ... .
- Daria -

www.richtersicht.de

Seit 31.05.2022 Lord Strich
Benutzeravatar
Solar
Power User
Power User
Beiträge: 508
Registriert: Freitag 11. August 2006, 00:27
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Karriereaussichten als Staatsanwalt und Richter

Beitrag von Solar »

Strich hat geschrieben: Montag 27. Mai 2019, 19:18 Ich möchte mich nicht in der Situation wiederfinden, in der der Vorsitzende der Interessenvereinigung, der ich dann angehöre, etwas sagt, wofür ich nicht stehe. Dann werde ich damit nämlich in Verbindung gebracht und das will ich nicht. Dann steht mein Name als einer von vielen, die bspw. hinter Herrn Gniesa stehen, wenn er mal wieder verhandelt. Da spreche ich lieber für mich selbst und lasse mich an meinen Worten messen, statt an anderen.

Mir ist durchaus bewusst, welches Potential mir da verloren geht, da meine Einstellung, konsequent zuende gedacht, zum Austerben dieser Vereinigungen führen müsste. Daher betone ich immer, dass das etwas individuelles ist und ich die Gründe, diesen Vereinigungen beizutreten durchaus nachvollziehen oder sogar gutheißen kann. Jeder muss halt für sich abwägen, ob ihm die Vorteile der Vereinigung wichtiger sind, als die Nachteile. Mir sind sie es nicht.
Verstehe ich durchaus. Mir ist auch nichts mehr zu wider, als ausgerechnet Menschen wie Gnisa *schauder* auch nur dem Schein nach zu unterstützen, indem ich in einer von diesen geführten Interessenvertretung bin. Das ist aber weniger das Problem der Interessenvertretung an sich, sondern dass an deren Spitze jemand stand, der zur Aufpolierung der persönlichen Herrlichkeit glaubte, er müsse seine eigene rechtspolitische Meinung medienwirksam verbreiten, Bücher schreiben und sich in der Sonne von TV-Kameras räkeln - immer unter dem feinen Deckmäntelchen, dass hinter diesen die gesamte Mitgliederschaft des DRB stehe, was natürlich weit entfernt der Realität war. Das war m.E. ein Skandal (mal ganz abgesehen von der "Qualität" seiner rechtspolitischen Auffassungen). Er hat sein Amt zu eigenen Zwecken missbraucht. Dafür ist eine Interessenvertretung nicht da und man hätte ihn aufgrund dessen sofort absägen müssen.

Wenn es aber um rein "arbeitsrechtliche" Fragen geht (Besoldung, Arbeitsbedingungen, Einstellungszahlen, Pe§§y usw.), sind die Vereinigungen wichtig und sinnvoll. Als Einzelner kann ich da nichts erreichen, sondern nur in einer Vereinigung. Deshalb überwiegen meines Erachtens die Vorteile einer Mitgliedschaft. Ohne die Arbeit von NRV / DRB beim Thema Absenkung der Eingangsbesoldung, wäre es möglicherweise nicht zu dem BVerfG Urteil zur Absenkung der EIngangsbesoldung, zu zusätzlichen Stellen oder zur zeitgleichen Übernahme der Tariferhöhungen aus dem ÖD gekommen.
Antworten