Karriere in der Justiz?

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

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Tibor
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Re: Karriere in der Justiz?

Beitrag von Tibor »

Ich meinte - schon paar Beiträge vorher - reine Verwaltungsstellen; also die klassischen Präsidenten/Direktoren/Vize in der Rspr. Dafür braucht man Verwaltungserfahrung. Für Beförderung zu Ober- oder Bundesgericht gilt das nicht.
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Re: Karriere in der Justiz?

Beitrag von 11 Freunde »

Suchender_ hat geschrieben: Montag 3. September 2018, 13:50
Tibor hat geschrieben: Montag 3. September 2018, 13:38 Wenn eine Beförderung aber nichts mit spruchrichterlicher Tätigkeit zu tun hat, sondern in besonders hohem Umfang Verwalungstätigkeit nach der Beförderung zu erwarten ist, dann ist entsprechend nach der zu erwartenden Arbeit zu beurteilen.
Aber einige Beförderungsämter haben doch primär etwas mit der Spruchrichtertätigkeit zu tun, z.B. VorsRiLG, RiOLG, VorsRiOLG, RiBGH usw. Weshalb sollte auch für diese Ämter u.a. auf Verwaltungs- und AG-Leiter-Tätigkeiten geschaut werden?

Wenn ich mir etwa den Lebenslauf vieler BGH-Richter anschaue, haben diese nicht selten v.a. Abordnungen in der Landesverwaltung usw. hinter sich, die nicht das geringste mit ihrer jetzigen Tätigkeit zu tun haben.
Das dürfte meiner Ansicht nach verschiedene Gründe haben:

Um als RiBGH überhaupt in Betracht zu kommen, muss man in der Justiz seines Bundeslandes schon in gewisser Weise auffallen - insbesondere dem jeweiligen Justizminister, der ja als Mitglied des Richterwahlausschusses eine Vorschlagsmöglichkeit im Hinblick auf etwaige Kandidaten hat. Das dürfte umso einfacher sein, umso mehr der Minister auch einen persönlichen Eindruck von dem Kandidaten hat. Da dürfte eine Tätigkeit in der Justizverwaltung nicht gerade nachteilig sein.

Darüber hinaus gilt in der Justiz halt auch immer noch das "Dogma" der Verwendungsbreite: Je mehr unterschiedliche Tätigkeiten man ausgeübt hat, umso besser.

Zudem verhilft einem eine Tätigkeit in der Justizverwaltung - gerade auch bei zwischenzeitlichem Laufbahnwechsel - oftmals in relativ hohe Statusämter, was im Falle von Konkurrentensteitigkeiten ebenfalls sehr wichtig ist.
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