PKV - Teuer?

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

markus87
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von markus87 »

Die Einstellung setzt freilich neben dem Haupteinkommen aus Spargelfeldern und Kapitalerträgen ein abbezahltes Eigenheim voraus, und selbst dann ist die Annahme, man könne bei Dienstunfähigkeit nichts mehr mit seinem Leben anfangen, nun, sagen wir unzutreffend.

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Toefting
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Toefting »

markus87 hat geschrieben: Donnerstag 4. Juli 2019, 08:01 Die Einstellung setzt freilich neben dem Haupteinkommen aus Spargelfeldern und Kapitalerträgen ein abbezahltes Eigenheim voraus, und selbst dann ist die Annahme, man könne bei Dienstunfähigkeit nichts mehr mit seinem Leben anfangen, nun, sagen wir unzutreffend.

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Vorallem setzt es ein Stück weit die Abwesenheit von Angehörigen voraus (oder das Vertrauen, dass diese sich selbst versorgen können).

Ich habe (trotz der Anwesenheit von Angehörigen) aber auch nur das Basispaket und zahle bei der Debeka (einschließlich eines Kindes, das irgendwo bei 30 eur/Monat liegen dürfte) keine 300 eur. Bin jetzt 35, bei Vertragsabschluss war ich 29.
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Tibor
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Tibor »

Die Versicherungsheinis suggerieren einem ja - nicht ohne Grund - immer die schlimmsten Vorahnungen und Lebensabende.

Neben der Basis PKV für mich und die Kids (Summe: 250 €); das ist schon bei Debeka ein Unisextarif (ich kann also auch schwanger werden) und versichert bei mir natürlich nur 30%, weil die Beihilfe 70% zahlt; bei den Kids ist es m.E. 20/80.

Als Hauptabsicherung (Hauskredit) haben wir gegenseitige RisikoLV über <stolzenbetraghiereinfügen>. Die laufen bis Ende Volltilgung bzw. kurz vor Renten/Pensionsalter.

Ansonsten verfüge ich nur über eine Haftpflicht und eine Pkw-Kaskoversicherung.

Den Rest macht der Sozialstaat.
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Sektnase »

markus87 hat geschrieben: Donnerstag 4. Juli 2019, 08:01 dann ist die Annahme, man könne bei Dienstunfähigkeit nichts mehr mit seinem Leben anfangen, nun, sagen wir unzutreffend.
So sieht's aus. Man muss sich ja nicht überversichern, aber man sollte sich schon klar sein, dass die Häufigsten Gründe für BU nicht irgendwelche seltenen Unglpcksfälle sind, sondern Rückenprobleme und Depressionen. Zudem sichert man die Angehörigen gegen den eigenen Tod ab, aber wenn man ein Pflegefall wird, können die das Haus verschleudern und ihr eigenes Geld zur Pflege einsetzen?!

Will nicht sagen, dass so eine Versicherung Pflicht wäre, aber so ganz ohne ist die Sache auch nicht..
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Tibor
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Tibor »

Sektnase hat geschrieben: Donnerstag 4. Juli 2019, 08:59 Rückenprobleme und Depressionen
Da hilft idR sportliche Ertüchtigung und wenn man 600 € p.a. ins Glücklichsein investiert, ist die Depression auch nicht jedermanns Sache. Aber ja, es ist eine individuelle Einstellung zum Leben. Ich habe Kollegen, die bei jeder Bewegung erst überlegen, ob der Gang/Weg/Fahrt denn als Dienstreise zählt und anzuzeigen sei, weil man sonst ggf auf dem Weg nicht versichert sei. Diese Denkweise ist mir zu tiefst fremd.
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Liz »

Man kann es sicherlich übertreiben mit dem Sicherheitsdenken*, umgekehrt gibt es auch in jungen Jahren ziemlich fiese Krankheiten, die einen ziemlich untauglich für eine Vielzahl an Tätigkeiten macht, ohne dass man nur noch im Bett vor sich hinvegetiert. Da will man vielleicht doch seinen Lebensstandard halten können und sich zusätzlich die ein oder andere Therapie-/Pflegeleistung leisten können, die der Sozialstaat doch nicht zahlt.








*Eine Assistenzleistung, um innerhalb von 24 Stunden einen stationären Pflegeplatz (merke: irgendeinen, nicht einen in einer ausreichend schönen Einrichtung) zu finden, wird man nicht ernsthaft brauchen: Entweder ist es nicht so dringend, so dass man in Ruhe suchen kann, oder es geht einem so schlecht, dass man stationär in einem Krankenhaus aufgenommen wird, wo es dann Leute gibt, die sich darum kümmern, dass man schnellstmöglich einen stationären Pflegeplatz (ggf. auch erst mal als Kurzzeitpflege) erhält, damit man nicht länger ein Bett belegt.

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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von iuris »

Liz: Ja das hab ich mir auch gedacht, dass zumindest dieser Teil nicht notwendig ist.

Unsicher bin ich mir auch mit den 1800 Euro im Monat. Wie viel bekommt man denn als Richter an Pension? Reicht die evtl schon, um die Pflege dann zusammen mit den Leistungen der Pflichtversicherung zu zahlen? Oder wäre vielleicht eine Versicherung über 1000 Euro ausreichend?

Und was bekommt man denn ca. monatlich wenn man z.B. mit 55 Jahren dienstunfähig und ein Pflegefall wird? Wahrscheinlich nicht genug, um die Pflege davon zu bezahlen, oder?

Ich überlege überhaupt nur, weil ich eben nie meinem zukünftigen Mann bzw vielleicht einmal den gemeinsamen Kindern auf der Tasche liegen möchte. Und so arm, dass der Staat da mal den Rest drauf legt, werden werden wir wohl nicht sein :D
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von surcam »

iuris hat geschrieben: Donnerstag 4. Juli 2019, 11:29 Und so arm, dass der Staat da mal den Rest drauf legt, werden werden wir wohl nicht sein :D
Als privat versicherte Richterin wird der Staat unabhängig von deinen Vermögensverhältnissen (oft) was drauf legen. Das Prinzip nennt sich "Beihilfe". *SCNR* ;)
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von iuris »

Ich dachte jetzt an den Rest der Kosten, der durch die Pflichtversicherung und Beihilfe nicht abgedeckt ist. Das wird man sich insbesondere bei früher Dienstunfähigkeit und Pflegebedürftigkeit wohl nicht leisten können..
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Liz »

Im Hinblick auf die steigenden Lebenshaltungs- und Pflegekosten sind 1.800 € in 20 Jahren wahrscheinlich ein Witz, so dass ich da, schon eine möglichst hohe Summe nehmen würde (es sei denn, die Versicherung wird mit einer niedrigeren Versicherungssumme auf einmal spottbillig).

Ansonsten dürfte es grds so sein, dass die Versorgungsleistungen als Beamter plus die Leistungen aus der Pflegeversicherung (+ Beihilfe) für die Standardversorgung ausreichend sind (ggf. gibt es dann eben ergänzend Grundsicherung). Finanziell eng wird es dann ggf., wenn man die bisherige Wohnung halten möchte (Pflege zu Hause) oder etwa in einem netten Heim leben möchte.
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Toefting »

Der Witz an solchen Versicherungen ist ja, dass niemand weiß, was in 20 oder 30 oder mehr Jahren ist.
Vielleicht gibt es bis dahin eine rundumversorgung durch Androiden. Vielleicht kann sich niemand mehr eine Pflege leisten, weil es niemanden gibt, der diesen Job machen will.
Vielleicht ist bis dahin die Erde ein unbewohnbarer wüstenplanet oder die Menschheit von Aliens versklavt.

Mein persönlicher Ansatz bei diesen Unwägbarkeiten ist statt einer solchen Versicherungen das Geld in den Vermögensaufbau zu stecken. Wenn sich noch jemand Pflege leisten wird können, dann wohl staatsdiener aus dem HD die ihren sold nicht verprasst haben. Wenn selbst die es nicht mehr können, sieht es um die Gesellschaft wohl so schlecht aus, dass auch solche Versicherungen nicht mehr viel retten können.

Aber das kann man sicherlich auch anders sehe...
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von markus87 »

Das gute an Versicherungen ist, dass sie den Zeitraum bis zum Vermögensaufbau abdecken. Niemand braucht eine Versicherung falls er in 30 Jahren ausfällt. Aber selbst unser Großgrundbesitzer hier schreibt ja, dass er, falls es ihn in den nächsten 4 Jahren erwischt, so richtig gef***t ist. Dann doch lieber mal 4 Jahre in ne BU einzahlen und im schlimmsten Fall hat man halt 4.000 Euro verloren.

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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Volki »

Ja, sehr teuer. Alles, was über Basis-PKV und PV hinausgeht ist überflüssig. Chefarztbehandlung bedeutet nur ewige Wartezeiten auf einen Arzt, der lange nicht mehr praktisch gearbeitet hat. Einzelzimmerzuschlag kann man sich schenken, die üblichen drei Tage Krankenhaus beim offenen Schienbeinbruch kann man sich das sponatan hinzukaufen, darüber hinaus hat man ohnehin anderer Probleme (schwere Krankheit halt). Tagegeld ist eh quatsch, da wir (anders als Selbstständige) ja auf Ewigkeiten weiter bezahlt werden, also auch im Krankenhaus jeden Tag ohnehin Geld bekommen. Zu Berufsunfähigkeits- und Pflegeversicherung ist ja schon alles gesagt worden.

Der Kollege eines Schwagers berichtete neulich von Leuten mit Schlüsselverlustversicherung. Mal ehrlich: Wer verliert denn grob fahrlässig seinen Dienstschlüssel? Oder Vermögenschadenshaftpflicht für Staatsanwälte. Leute, wer Asservate in ruinösem Wert ohne Gegenzeichung vernichten lässt, hat den Job nicht verdient. Lasst euch keinen Scheiß andrehen!
Die Robe ist über der Kleidung zu tragen.
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Tibor
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von Tibor »

Das mit dem Dienstschlüssel hab ich auch nicht verstanden. Hab ich auch nicht versichert. Das greift ja nur, wenn ich den Schlüsselbund gut sichtbar im Zug liegen lasse oder das Auto nicht abschließe und den Bund auf dem Beifahrersitz drapiere.
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Re: PKV - Teuer?

Beitrag von stilzchenrumpel »

:D ich nehme meinen nicht mal mit nach Hause. Wenn ich ihn nicht gerade mittags verliere...
Hier gibt es nichts zu sehen, ich trolle nur.
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