Kirchenaustritt Beamte

Für alle Fragen, die sich speziell für Richter, Staatsanwälte oder Verwaltungsbeamte ergeben, z.B. Bewerbung, Arbeitszeit, Laufbahnentwicklung, Wechsel des Bundeslandes oder der Gerichtsbarkeit usw.

Moderator: Verwaltung

Sektnase
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Sektnase »

Was hat das mit Rückgrat zu tun? Abgesehen davon, dass es realitätsfremd ist.
In einem Umfeld, in dem mittelschwere Hurensöhnigkeit häufig zum Stellenprofil gehört, muss einen nicht wundern, wenn man Scheiße behandelt wird. -Blaumann
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Urs Blank
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Urs Blank »

Heutzutage kann man Vorsitzender der CSU Passau-Stadt sein...

https://www.csu.de/verbaende/kv/passau- ... isverband/

und gleichzeitig dem Beirat der Giordano-Bruno-Stiftung angehören:

https://www.giordano-bruno-stiftung.de/ ... rat?page=5

Womit die Frage des Thread-Erstellers wohl beantwortet sein dürfte.
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famulus
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von famulus »

Sektnase hat geschrieben: Samstag 14. Dezember 2019, 19:45 Was hat das mit Rückgrat zu tun?
Ist die Frage ernst gemeint?
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Swann
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Swann »

Sektnase hat geschrieben: Samstag 14. Dezember 2019, 19:45 Was hat das mit Rückgrat zu tun?
Ich fürchte, dass ich dir das nicht erklären kann, wenn die Frage ernst gemeint ist.
Abgesehen davon, dass es realitätsfremd ist.
Es ist realitätsfremd, als Beamter seine Religionszugehörigkeit nicht nach einer vermuteten Karrieredienlichkeit zu arrangieren?
Sektnase
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Sektnase »

Ist es rückgratlos, weil es eine Nichtigkeit ist oder weil du es für eine wichtige Entscheidung hälst?


Für weltfremd halte ich die Frage.
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Swann
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Swann »

Sektnase hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 13:54 Ist es rückgratlos, weil es eine Nichtigkeit ist oder weil du es für eine wichtige Entscheidung hälst?

Verstehst du wirklich nicht, was rückgratlos daran ist, höchstpersönliche Glaubensentscheidungen davon abhängig zu machen, was man für opportun für die eigene Karriere hält? Mehr Heßling geht doch kaum.
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Tibor
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Tibor »

Swann hat geschrieben:Mehr Heßling geht doch kaum.
Komm doch nicht mit Names vong Bildungsbürgertum her.
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thh
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von thh »


Swann hat geschrieben:Verstehst du wirklich nicht, was rückgratlos daran ist, höchstpersönliche Glaubensentscheidungen davon abhängig zu machen, was man für opportun für die eigene Karriere hält?
Den Anteil der höchstpersönlichen Glaubensentscheidung am Kirchenaustritt (oder Nichtaustritt) würde ich nicht überschätzen; oft wird es wohl mehr um Geld oder Gewohnheit gehen.

Das macht die Erwägung, die Auswahl der Kirchen- oder Parteizugehörigkeit primär unter dem Gesichtspunkt der Karriereplanung zu betrachten, freilich nicht weniger bedenklich.
Deutsches Bundesrecht? https://www.buzer.de/ - tagesaktuell, samt Änderungsgesetzen und Synopsen
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von T0bi »

Ich halte es prinzipiell für einen eher schlechten Ansatz, als Proberichter an eine Karriere zu denken.

Zur eigentlichen Frage: Ich wollte noch drastischer als Swan formulieren, aber ich lasse es. Lehn dich zurück und reife.
"die Bezeichnung Penner hat nicht...stets beleidigenden...Charakter. So werden etwa im Einzelhandel umgangssprachlich schlecht verkäufliche Artikel...im Gegensatz zum Renner auch als Penner bezeichnet (wikipedia.de)" (BayVGH NZA-RR 2012, 302)
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Sektnase »

Swann hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 14:25
Sektnase hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 13:54 Ist es rückgratlos, weil es eine Nichtigkeit ist oder weil du es für eine wichtige Entscheidung hälst?

Verstehst du wirklich nicht, was rückgratlos daran ist, höchstpersönliche Glaubensentscheidungen davon abhängig zu machen, was man für opportun für die eigene Karriere hält? Mehr Heßling geht doch kaum.
Ich würde es ggf. aua Prinzip nicht machen, aber zumindest bei mir wäre das jetzt auch nicht super persönlich. Ob ich jetzt als Karteileiche ein paar Euro abdrücke oder nicht macht jetzt nicht grade mein Wesen aus. Es geht hier zudem nicht um einen Ein- sondern einen möglichen Austritt. Mit einer Parteizugehörigkeit ist das nicht vergleichbar, weil die Kirche nicht demokratisch ist und (meines Wissens) nicht im Namen ihrer Gläubigen irgendwelche (Un-)taten vollbringt.

Letztlich aber auch egal, die Frage des/der TE ist geklärt.
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Swann »

Sektnase hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 20:51Ob ich jetzt als Karteileiche ein paar Euro abdrücke oder nicht macht jetzt nicht grade mein Wesen aus.
Das vielleicht nicht, aber warum du es tust, m.E. sehr wohl. Es sagt m.E. viel über den Charakter eines Menschen aus, ob er erwägt, aus Karrieregründen in der Kirche zu bleiben oder auszutreten.
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Tibor
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Tibor »

Sektnase hat geschrieben:... Ob ich jetzt als Karteileiche ein paar Euro abdrücke ...
Definitionsfrage: Bei R1, Stufe 1 in Bayern als Single sind das runde 80 € monatlich, die man „abdrücken“ muss. Klar, kann man als Anzahlung auf Hochzeit und Taufe der Kinder betrachten, man kann sich auch erhoffen mal im Dom aus versehen neben dem LG Präsidenten zu sitzen oder man tankt eben einmal im Monat die Karre voll oder legt sich und seinem Partner ein geiles Steak auf den Teller.

Wenn man aber karrierebedingt was machen will, dann dürfte eher Lions Club, Rotary oder irgendwas mit Arbeitern und Kindern sinnvoll sein. Oder eben Partei. Hat auch den Vorteil, dass man sich zum Beurteilungsgespräch so eine schicke Stecknadel ans Revers heften kann.
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von thh »

Tibor hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 21:59Wenn man aber karrierebedingt was machen will, dann dürfte eher Lions Club, Rotary oder irgendwas mit Arbeitern und Kindern sinnvoll sein. Oder eben Partei. Hat auch den Vorteil, dass man sich zum Beurteilungsgespräch so eine schicke Stecknadel ans Revers heften kann.
Aber - je nach Land - nicht vergessen, sie rechtzeitig wieder abzunehmen (§ 21 Abs. 3, Abs 4 S. 2 AGGVG BW)!
sai
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von sai »

Sektnase hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 20:51 [...]weil die Kirche nicht demokratisch ist und (meines Wissens) nicht im Namen ihrer Gläubigen irgendwelche (Un-)taten vollbringt.
Den letzten Teil kann man freilich auch ganz, ganz anders sehen.
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Re: Kirchenaustritt Beamte

Beitrag von Freedom »

Tibor hat geschrieben: Sonntag 15. Dezember 2019, 21:59
Sektnase hat geschrieben:... Ob ich jetzt als Karteileiche ein paar Euro abdrücke ...
Definitionsfrage: Bei R1, Stufe 1 in Bayern als Single sind das runde 80 € monatlich, die man „abdrücken“ muss. Klar, kann man als Anzahlung auf Hochzeit und Taufe der Kinder betrachten, man kann sich auch erhoffen mal im Dom aus versehen neben dem LG Präsidenten zu sitzen oder man tankt eben einmal im Monat die Karre voll oder legt sich und seinem Partner ein geiles Steak auf den Teller.

Wenn man aber karrierebedingt was machen will, dann dürfte eher Lions Club, Rotary oder irgendwas mit Arbeitern und Kindern sinnvoll sein. Oder eben Partei. Hat auch den Vorteil, dass man sich zum Beurteilungsgespräch so eine schicke Stecknadel ans Revers heften kann.
Ich will mich hier jetzt auf keine große Diskussion einlassen und gehöre auch nicht zu denen, die jeden Sonntag in die Kirche gehen oder diverse Skandale runterspielen wollen. Die Medien werden ja nunmal durch Skandale beherrscht - lässt sich mit den positiven Dingen ja auch logicherweise nur wenig Umsatz generieren. Trotzdem möchte ich gerne einen Aspekt erwähnen, der mit neulich - auf der Beerdigung eines Verwandten und generell im Zusammenhang damit - gekommen ist: Es hat schon seinen Grund dass viele ältere Menschen irgendwann religös werden. Der Tod ist immer scheisse. Es ist nicht möglich, dem mit Logik zu begegnen oder ein gesundes Verhältnis zum Tod zu entwickeln. Seien wir mal ehrlich, wir ignorieren ihn einfach. Zu weit weg, betrifft mich nicht, Beerdigungen schnell wieder vergessen mit Steaks und Cocktails. Konsum. Usw. Fundamentale Fragen bloß nicht stellen.

Die Kirche leistet einen großen Beitrag dazu, Menschen in dieser Lebensphase zu helfen. Gleiches gilt freilich auch für sonstige Gemeindearbeit, Angebote für Kinder usw. Insofern sehe ich die Kirchensteuer auch ein Stückweit als ein Beitrag für diese Gruppe - und auch ich werde irgendwann mal in dem Alter sein. Wie ich mich dann entscheiden werde vermag ich nicht zu sagen, halte es jedenfalls für vermessen, mir in meiner jetzigen Lebensphase ein Urteil über meine Entscheidungsfindung dann anzumaßen. Wenn aber Kirchen irgendwann geschlossen werden müssen wie derzeit Sparkassenfilialen weil die Rentner das eben nicht alleine finanzieren können wäre das auch nicht gerade toll.

Das nur als Erweiterung der Anzahlung auf Hochzeit und Taufe.
Digiwas?
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