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Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
@Tibor: Das kommt hinzu. Das Schreiben der Kanzlei scheint ja auch schon die Antwort auf eine Anfrage des OLGs zu sein.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Arbeitgeber Direktionsrecht?gola20 hat geschrieben:Das ist mir tatsächlich vollkommen neu. Gibts in BW nicht. Gibt es da eine Ermächtigungsgrundlage?
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Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Auch in BW gibt es einen Ausbildungsplan für die RA-Station: https://oberlandesgericht-karlsruhe.jus ... rz2020.pdfgola20 hat geschrieben:Das ist mir tatsächlich vollkommen neu. Gibts in BW nicht. Gibt es da eine Ermächtigungsgrundlage?
(Dort: ein Tauchmonat wird „nicht beanstandet“, im Übrigen ist neben der AG nur ein Lern-Tag vorgesehen, was im Umkehrschluss heißt, man möge den Rest der Woche mit der praktischen Ausbildung verbringen, wobei vorgesehen ist, dass idR eine Arbeit pro Woche angefertigt wird)
Die Ermächtigungsgrundlage dürfte zB § 41 JAPrO BW sein. Es scheint mir relativ unproblematisch zu sein, dass die Einzelheiten der Ausbildung vom jeweiligen Dienstherrn geregelt werden - insbesondere dort, wo ein Beamtenverhältnis auf Widerruf besteht.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Erst einmal Zeit und die Wahrung der Frist. Alles Weitere kann man dann abklären. Es spricht ja auch nichts dagegen die Tätigkeit nun direkt wieder pro forma aufzunehmen, was in Zeiten von Home-Office relativ unproblematisch ohne große Einschränkungen der eigenen Lernmöglichkeiten funktionieren sollte.Liz hat geschrieben: ↑Mittwoch 29. Dezember 2021, 10:08 Und was soll das bringen, wenn das OLG ja schon den Verdacht hegt, dass der „Urlaub“ auch noch bis in den Dezember andauerte und eigentlich auch keine Absicht besteht, vor den Klausuren nochmals in der Kanzlei zu erscheinen? Da reicht doch ein Anruf in der Kanzlei, ob der TE zu sprechen sei und wann er denn wieder da sei („überhaupt nicht; der Abschiedskuchen war sehr lecker“). Mal ganz davon abgesehen, dass überhaupt nicht absehbar ist, was die Kanzlei in der angekündigten Stellungnahme so schreiben wird.
Die Kanzlei wird wohl eher nicht "Oh Sorry, wir haben vorsätzlich gegen die Vorgaben, die an uns als Ausbilder gestellt werden verstoßen" schreiben. Falls doch kann man damit argumentieren, dass man sich von dort ferngehalten hat um die Ausbildungsziele nicht zu gefährden
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
@Theopa: Nachdem die Kanzlei ja offensichtlich so dusselig war, dieses Schreiben rauszuschicken, anstatt mal beim TE anzurufen und zu sagen „sorry, das OLG stellt blöde Fragen, wollen Sie ab morgen wieder offiziell zur Ausbildung kommen?“, würde ich mir da nicht allzu viel von der Kanzlei erwarten.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Man kann nur spekulieren, aber ggf ist das Schreiben an das OLG auch eine Reaktion auf irgendwelche Probleme während der Station?
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Man könnte auch subtil damit drohen, zur Presse zu gehen. Ich kann mir vorstellen, dass LTO das sofort veröffentlicht. Weder OLG noch die Kanzlei dürften ein Interesse an dem Imageschaden haben. MV sucht doch verzweifelt Referendare.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Der TE dürfte gegenüber dem OLG nicht in der Position zur Drohung sein. Zumal nicht gesagt ist, dass das OLG das Interesse an der Anwerbung von möglichst vielen Referendaren dem Interesse an der Durchsetzung einer ordnungsgemäßen Ausbildung (prima, wenn alle Anwälte und Referendare via LTO wissen, was ihnen droht) überordnet.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Das halte ich - gelinde gesagt - für den dümmsten Rat im gesamten Thread.gola20 hat geschrieben:Man könnte auch subtil damit drohen, zur Presse zu gehen. Ich kann mir vorstellen, dass LTO das sofort veröffentlicht. Weder OLG noch die Kanzlei dürften ein Interesse an dem Imageschaden haben. MV sucht doch verzweifelt Referendare.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
"Ordnungsgemäß" und "Gut" oder "Sinnvoll" sind aber keine Synonyme.
Ich habe sowohl in der Anwalts- als auch in der Wahlstation sehr viel spannende und für den Beruf wichtige Dinge gelernt, Examensrelevant war davon aber praktisch nichts, da die Examina im regelfall nichts mit der Praxis zu tun haben.
Die Verantwortlichen müssen sich eben entscheiden, ob sie eine ausführliche praktische Ausbildung oder einen reinen Fokus auf die Examina möchten, beides zusammen funktioniert kaum. Es bliebe ja immer noch die sehr einfache Reform des Referendariats: Erst 12 Monate Theorie inkl. schriftlicher Examina, dann 12 Monate Praxis in kontrollierter Vollzeit und anschließend nur noch die mündliche Prüfung. Das entspricht dem Konzept bei Medizinern und löst probleme ohne wirklich viele neue zu schaffen. Die Stationen werden formal kürzer, effektiv aber wohl sogar umfangreicher, durch Überschneidungen (z.B. 3 Monate lang eine flexible 3/2 Aufteilung zwischen Zivilgericht und StA) kann man das absolut sinnvoll gestalten.
Aktuell läuft es aber wie immer: Die Referendare haben eben Pech gehabt. Eine wunderbare Einstellung in Zeiten, in welchen man immer weniger qualifiziertes Personal für den Staatsdienst findet. Die Nachwuchsprobeleme sind eben viel zu oft hausgemacht, wer wechselt denn freiwillig später in einen Laden, der einen so behandelt? Da herrscht wohl noch die Einstellung aus der Zeit der Juristenschwemme vor.
Ein Geheimtip: Gute Unternehmen umwerben potenzielle Nachwuchskräfte und behandeln sie nicht wie unreife Kleinkinder ohne Eigenverantwortung, die man nach Gutdünken von oben herab herumkommandiert.
Ich habe sowohl in der Anwalts- als auch in der Wahlstation sehr viel spannende und für den Beruf wichtige Dinge gelernt, Examensrelevant war davon aber praktisch nichts, da die Examina im regelfall nichts mit der Praxis zu tun haben.
Die Verantwortlichen müssen sich eben entscheiden, ob sie eine ausführliche praktische Ausbildung oder einen reinen Fokus auf die Examina möchten, beides zusammen funktioniert kaum. Es bliebe ja immer noch die sehr einfache Reform des Referendariats: Erst 12 Monate Theorie inkl. schriftlicher Examina, dann 12 Monate Praxis in kontrollierter Vollzeit und anschließend nur noch die mündliche Prüfung. Das entspricht dem Konzept bei Medizinern und löst probleme ohne wirklich viele neue zu schaffen. Die Stationen werden formal kürzer, effektiv aber wohl sogar umfangreicher, durch Überschneidungen (z.B. 3 Monate lang eine flexible 3/2 Aufteilung zwischen Zivilgericht und StA) kann man das absolut sinnvoll gestalten.
Aktuell läuft es aber wie immer: Die Referendare haben eben Pech gehabt. Eine wunderbare Einstellung in Zeiten, in welchen man immer weniger qualifiziertes Personal für den Staatsdienst findet. Die Nachwuchsprobeleme sind eben viel zu oft hausgemacht, wer wechselt denn freiwillig später in einen Laden, der einen so behandelt? Da herrscht wohl noch die Einstellung aus der Zeit der Juristenschwemme vor.
Ein Geheimtip: Gute Unternehmen umwerben potenzielle Nachwuchskräfte und behandeln sie nicht wie unreife Kleinkinder ohne Eigenverantwortung, die man nach Gutdünken von oben herab herumkommandiert.
Zuletzt geändert von Theopa am Mittwoch 29. Dezember 2021, 11:40, insgesamt 1-mal geändert.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
@Tibot: Begründung fehlt.
@Liz es geht auch nicht ums OLG. Das Ministerium dürfte Interesse daran haben viele Referendare anzulocken. Das war doch der Grund wieso sie den Beamtenstatus wiedereingeführt haben.
Die Kanzlei würde ihren Namen auch nicht gerne bei LTO sehen.
Ich habe jedenfalls schon krasse Erfahrungen gemacht mit Verwaltungen, sobald es politisch wurde. Dann wurden auf einmal viele Entscheidungen komplett gedreht.
@Liz es geht auch nicht ums OLG. Das Ministerium dürfte Interesse daran haben viele Referendare anzulocken. Das war doch der Grund wieso sie den Beamtenstatus wiedereingeführt haben.
Die Kanzlei würde ihren Namen auch nicht gerne bei LTO sehen.
Ich habe jedenfalls schon krasse Erfahrungen gemacht mit Verwaltungen, sobald es politisch wurde. Dann wurden auf einmal viele Entscheidungen komplett gedreht.
Zuletzt geändert von gola20 am Mittwoch 29. Dezember 2021, 11:44, insgesamt 1-mal geändert.
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Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Da hast du recht, hilft aber dem TE Nullkommanix.
Edit: Bezieht sich auf Theopa
Edit: Bezieht sich auf Theopa
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Presse ist dumm, weil es den Groll im OLG erst zürnt, ggf ist der Fall aktuell noch durch kurze Stellungnahme zu erledigen. Wer mit Presse droht, hat was zu melden. Und ob die Kanzlei auf Presse abfährt weiß man nicht, ggf ist es eine 2-Mann-Kanzlei aus einer Kleinstadt; weder juckt es dann die Presse noch die Kanzlei. Am Ende nur Schaden.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Hat auch niemand gesagt, dass man jetzt zur Presse rennen soll oder jetzt schon drohen. Logischerweise erst, wenn das OLG einem etwas reingedrückt hat, das man nicht akzeptieren kann und will. Wenn es sich mit einer Rüge oder kurzen Stellungnahme erledigt, dann umso besser.
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Re: Hilfe, Tauschstation dem OLG gemeldet
Ah, der Joshua-Gedankengang. Wir müssen das logische natürlich mitdenken. Sorrygola20 hat geschrieben:Hat auch niemand gesagt, dass man jetzt zur Presse rennen soll oder jetzt schon drohen. Logischerweise erst, wenn ….
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