Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Allgemeine Fragen zum Jurastudium (Anforderungen, Ablauf etc.)

Moderator: Verwaltung

naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

Hallo zusammen,

vermutlich ist die Frage "Rep/kein Rep" schon 10000mal hier aufgekommen, aber ich würde trotzdem gerne schauen, ob jemand seine Erfahrungen und Herangehensweisen teilen mag, der sich komplett selber auf das Examen vorbereitet hat. :-s

Ich habe jetzt 3 Monate Hemmer hinter mir und habe so wirklich diese Woche gemerkt, dass das ein ziemlicher Fehler war: Grad im Zivilrecht habe ich das Gefühl, dass ich durch "nur" die in den Fällen behandelten Materien gar keine Sicherheit in dem Rechtsgebiet entwickle und aufgrund von 9 h Veranstaltung plus 6 h pendeln einfach "nur" dazu komme, die Fälle in dem Sinne nachzubereiten, dass ich die Falllösung lese, Probleme markiere und diese in Anki Karteikarten aufnehme. Am besten würde ich dazu noch ein Skript durcharbeiten, aber hierfür hat die Zeit wirklich nur am Anfang gereicht. Ich habe einfach das Gefühl, die Vorbereitung wäre umfangreicher, besser und auch spannender wenn ich nicht meine Zeit im Rep vertrödlen würde und meinen eignen Lernplan gehen würde. Vielleicht alle zwei Wochen schaffe ich es, eine Klausur zu schreiben, weil das Rep wirklich die meiste Zeit nimmt und das Nachbereiten so lange dauert.

Jetzt wird grad von Hemmer viel verbreitet, "wie alleiniges Vorbereiten nur Scheinlernen ist und man nur mit einem Rep erfolgreich Examen schreiben kann" und von anderen Beiträgen, dass man alleine "nur auswendig lernt und keine Schwerpunkte setzen kann wie das im Rep gemacht wird"....

Aber ich denke mir, wenn ich pro Rechtsgebiet ein Skript für das materielle Recht durcharbeite, ein Klausurenbuch/Fallbuch für die Übung durcharbeite und dazu noch zwei Klausuren pro Woche schreibe, bin ich doch genauso gut ausgestattet wie im Rep? Ich könnte einfach 6 Tage die Woche so viel effektiver nutzen und hatte noch genug Zeit für Klausuren und auch Freizeit.

Das hat mich diese Woche sehr gefrustet (grade wo man in der ersten Stunde Arbeitsrecht schon mit insgesamt 40 Seiten Falllösung überfordert wird, wenn man davor noch nie Arbeitsrecht gemacht hat)

Über Anregungen würde ich mich freuen
Benutzeravatar
scndbesthand
Mega Power User
Mega Power User
Beiträge: 2079
Registriert: Freitag 18. Januar 2008, 17:08
Ausbildungslevel: Anderes

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von scndbesthand »

Den Sprech, dass man ohne das Jahres-Rep die wirklich heißen Tipps verpasst, oder keine Schwerpunkte setzen lernt, teile ich nur bedingt. In vielen Fällen ist das einfach Marketing. Wenn man ein wenig Zeitschriften liest, bekommt man auch so ein gutes Gefühl für examensgeeignete Themen. Zudem gibt es ja noch Crashkurse und man kann auch mit Leuten reden. Schwerpunktsetzung und best practice Hinweise sind natürlich ein Punkt. Es gibt aber auch Fallsammlungen mit Methodikhinweisen, die brauchbar sind. Von daher muss man keine Angst vor dem Aufhören haben. Zumal wenn man das Gefühl hat, fachlich nicht folgen zu können, die erste Zeit in Grundlagen und Basics besser investiert wäre.

Anderes gölte m. E. dann, wenn JPA-Mitglieder die Kurse nebenberuflich abhalten, dann darf man natürlich nicht fehlen (aber, erfahrene Mitleser wissen das, sollte man in diesem Fall nicht das „Komplettpaket mit Bestehensgarantie“ auf dem Parkplatz kaufen).
„Willkommen beim kassenärztlichen Servicecenter. Hinweise zum Datenschutz finden Sie unter ElfSechsElfSieben Punkt DeEh Släsch Datenschutz. Wenn Sie in einer lebensbedrohlichen Situation sind, legen Sie bitte jetzt auf und wählen EinsEinsZwei.“
jona7317
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 227
Registriert: Dienstag 9. August 2022, 12:03
Ausbildungslevel: Doktorand

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von jona7317 »

Also meine Zeit im hemmer-Rep lief genau so wie du beschreibst. Nur Zeit für Fälle nachzubereiten und Probleme aus den Lösungen rausabstrahieren und auf Karteikarten packen, die man dann lernt. Klausuren habe ich während des Reps kaum geschrieben, insgesamt in dem einen Jahr 3-4 glaube ich.
Habe nach dem Rep noch einige Monate mit Skripten gearbeitet um die Lücken zu füllen und 1-3 Klausuren pro Woche geschrieben. Hat sich im Endeffekt sehr ausgezahlt, aber hat eben auch mehr Zeit als nur 1 Jahr gekostet. Ich hab zwar konzentriert gelernt und gearbeitet, aber an den meisten Tagen nur knapp über 4h rohe Lernzeit reingesteckt. Wenn man da mehr schafft kann man bestimmt die Zeit noch runterdrücken.
Also kurz gefasst: Verstehe, dass sich Rep grade ineffektiv anfühlt. Heisst aber nicht, dass das auch tatsächlich ineffektiv ist. Beim Durcharbeiten von Skripten nach dem hemmer-Rep waren die durch Skripte zu füllenden Lücken recht überschaubar und es war größtenteils "nur" Wiederholung.
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

jona7317 hat geschrieben: Freitag 13. Dezember 2024, 21:15 Also meine Zeit im hemmer-Rep lief genau so wie du beschreibst. Nur Zeit für Fälle nachzubereiten und Probleme aus den Lösungen rausabstrahieren und auf Karteikarten packen, die man dann lernt. Klausuren habe ich während des Reps kaum geschrieben, insgesamt in dem einen Jahr 3-4 glaube ich.
Habe nach dem Rep noch einige Monate mit Skripten gearbeitet um die Lücken zu füllen und 1-3 Klausuren pro Woche geschrieben. Hat sich im Endeffekt sehr ausgezahlt, aber hat eben auch mehr Zeit als nur 1 Jahr gekostet. Ich hab zwar konzentriert gelernt und gearbeitet, aber an den meisten Tagen nur knapp über 4h rohe Lernzeit reingesteckt. Wenn man da mehr schafft kann man bestimmt die Zeit noch runterdrücken.
Also kurz gefasst: Verstehe, dass sich Rep grade ineffektiv anfühlt. Heisst aber nicht, dass das auch tatsächlich ineffektiv ist. Beim Durcharbeiten von Skripten nach dem hemmer-Rep waren die durch Skripte zu füllenden Lücken recht überschaubar und es war größtenteils "nur" Wiederholung.
t
Danke für deine Nachricht! Ich möchte eben auf jeden Fall den Freischuss Anfang September 2025 schreiben ](*,) da merke ich schon, dass das Rep wirklich nicht dafür ausgelegt ist, weil man ja schon so einen Monat zws. Examenstermin und dem fertigen Stoff haben sollte um nochmal durchzuatmen und Spezifisches zu wiederholen. Jetzt ist es bei unserem Lernplan so, dass wir bis Ende August StPO, Sachenrecht und Strafrecht machen.....ich weiß nicht ob ich einfach nicht dafür gebaut bin, aber ich könnte dann nicht am 3. September gleich die erste Klausur schreiben wenn man die Woche davor noch neue Karteikarten lernen muss ::? Ich hätte sowieso also selbstständig den Stoff von August irgwie vorziehen müssen um halbwegs gut geplant für den Freischuss dazustehen.

Mein Lerntag fühlt sich auch so an wie bei dir, ich bin eigentlich auch nicht so der Fan von dem Klausurenschreibstress ("wenn ihr nicht mind. 80 Klausuren schreibt könnt ihr das Examen vergessen"), aber so zur Übung würde mir das schon gut tun....Grade wenn ich zeitlich nicht mehr an die wirklich blöden Rep Zeiten gebunden wäre, könnte ich wirklich locker zwei Klausuren pro Woche schreiben.
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

scndbesthand hat geschrieben: Freitag 13. Dezember 2024, 20:21 Den Sprech, dass man ohne das Jahres-Rep die wirklich heißen Tipps verpasst, oder keine Schwerpunkte setzen lernt, teile ich nur bedingt. In vielen Fällen ist das einfach Marketing. Wenn man ein wenig Zeitschriften liest, bekommt man auch so ein gutes Gefühl für examensgeeignete Themen. Zudem gibt es ja noch Crashkurse und man kann auch mit Leuten reden. Schwerpunktsetzung und best practice Hinweise sind natürlich ein Punkt. Es gibt aber auch Fallsammlungen mit Methodikhinweisen, die brauchbar sind. Von daher muss man keine Angst vor dem Aufhören haben. Zumal wenn man das Gefühl hat, fachlich nicht folgen zu können, die erste Zeit in Grundlagen und Basics besser investiert wäre.

Anderes gölte m. E. dann, wenn JPA-Mitglieder die Kurse nebenberuflich abhalten, dann darf man natürlich nicht fehlen (aber, erfahrene Mitleser wissen das, sollte man in diesem Fall nicht das „Komplettpaket mit Bestehensgarantie“ auf dem Parkplatz kaufen).
Danke für deine Nachricht! Ich finde einfach, dass doch sehr viel auch Angstmacherei von den Reps betrieben wird.....wenn ich mit den Hemmer Skripten lerne (die ja schon sich auf das Examensrelevante beschränken), dazu ein Klausuren/Fallbuch durchmache und dann noch zwei Klausuren die Woche schreibe, sollte man ja genausogut aufgestellt sein :-s

Auch wenn man sich an der JAPro orientiert, steht ja alles drin, was man theoretisch können sollte, da wissen die Reps ja wirklich nicht mehr . Was mich auch irgwie stört, ist dass die Dozenten immer so als allwissend dastehen ("Thema XY behandeln wir nicht, ist zwar in der JAPro aber kommt nie dran also machen wir des net"). Das Examen ist ja schon unberechenbar, und da würde ich lieber wenigstens alles mal gelesen/angelernt haben, und dann kann man ja noch einmal mit Klausuren/Fällen etc sich auf das wirklich Wichtige fokussieren

So fachlich folgen kann ich glaub schon (grad ÖffR ist in Ordnung, StrafR läuft noch nicht), aber grad in ZivilR ist mein Gedankenprozess immer so: "Ja also der Dozent erklärt des schon ganz gut, aber ich muss sowieso den Fall komplett nochmal selber erarbeiten, manches im Skript noch einmal nachlesen und lernen; ach für das eigene Lösen von dem Fall danach fehlt die Zeit weil man muss ja noch BauR für den nächsten Tag vorbereiten".

Gerade jetzt in Arbeitsrecht merke ich, dass der Dozent schon das Grundwissen voraussetzt, und bei der Nacharbeit reicht mir dann halt nicht "nur" die Lösung und die speziellen Probleme darin, sondern ich müsste echt mit einem Skript lernen um da reinzukommen.
jona7317
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 227
Registriert: Dienstag 9. August 2022, 12:03
Ausbildungslevel: Doktorand

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von jona7317 »

naimashirin hat geschrieben: Samstag 14. Dezember 2024, 10:14 Danke für deine Nachricht! Ich möchte eben auf jeden Fall den Freischuss Anfang September 2025 schreiben ](*,) da merke ich schon, dass das Rep wirklich nicht dafür ausgelegt ist, weil man ja schon so einen Monat zws. Examenstermin und dem fertigen Stoff haben sollte um nochmal durchzuatmen und Spezifisches zu wiederholen. Jetzt ist es bei unserem Lernplan so, dass wir bis Ende August StPO, Sachenrecht und Strafrecht machen.....ich weiß nicht ob ich einfach nicht dafür gebaut bin, aber ich könnte dann nicht am 3. September gleich die erste Klausur schreiben wenn man die Woche davor noch neue Karteikarten lernen muss ::? Ich hätte sowieso also selbstständig den Stoff von August irgwie vorziehen müssen um halbwegs gut geplant für den Freischuss dazustehen.

Mein Lerntag fühlt sich auch so an wie bei dir, ich bin eigentlich auch nicht so der Fan von dem Klausurenschreibstress ("wenn ihr nicht mind. 80 Klausuren schreibt könnt ihr das Examen vergessen"), aber so zur Übung würde mir das schon gut tun....Grade wenn ich zeitlich nicht mehr an die wirklich blöden Rep Zeiten gebunden wäre, könnte ich wirklich locker zwei Klausuren pro Woche schreiben.
Ich glaube unabhängig davon, wie du da rangehst, ist dein Zeitplan vielleicht einfach etwas knapp. Ich weiss natürlich nicht, auf was für einem Stand du vor dem Rep warst bzw. jetzt gerade bist. Ich bin damals relativ blank reingegangen, hatte nach 2 Semestern meine Zwischenprüfung fertig; hatte dann Verwaltungsrecht AT und Sachenrecht noch ernst genommen aber ab da im Wesentlichen 2 Jahre gar nichts getan, bis es dann ins Rep ging. In einem Jahr auf Examensniveau zu kommen UND Klausurerfahrung zu sammeln war, auch wenn ich mich mehr reingehangen hätte, glaube ich einfach nicht möglich. Ganz so extrem ist es bei dir vermutlich nicht, aber klang bei dir jetzt aus den bisherigen Posts schon eher so, als wären insbesondere die Nebengebiete eben nicht bloße Wiederholung für dich.
Was den Stoff kurz vor Ende angeht denke ich, dass das kein so großes Problem ist wie du denkst. Egal wie dein eigener Lernplan aussähe, irgendwas muss halt ganz hinten und damit relativ knapp vor dem Examen kommen. Ich weiss nicht, wie deine Wiederholungsrythmen bei den Karteikarten aussehen, aber wenn da irgendwie ein System mit größer werdenden Abständen hinter ist, sollte das eigentlich keine Rolle spielen, ob du den abgefragten Stoff jetzt vor 6 Wochen oder vor einem Jahr zum ersten Mal gelernt hast.
Hast du dir mal probeweise einen eigenen Lernplan erstellt? Das wird recht kleinteilig, aber man kann sich an der Zeitplanung der Repetitorien zumindest was die Gewichtung angeht mMn ganz gut orientieren. Habe ich damals in der eigenständigen Lernphase auch gemacht. Ich hab dann einfach geschaut wann ich schreiben möchte und die verbleibende Zeit auf die Rechtsgebiete im selben Verhältnis aufgeteilt, in dem sie zeitlich im Unirep behandelt wurden (deren Zeitplanung kam mir sinnvoller vor). Das wird sicherlich 1-2 Tage kosten, aber testweise könntest du das ja mal planen. Kannst dann einfach mal aus Jux schauen, wie dick/anspruchsvoll so ein Skript jeweils wäre, und relativ schnell abschätzen, wie schnell du das durchackern müsstest, um 1-2 Monate vor dem Examenstermin alles durchzuhaben. Musst natürlich 1-2 Tage pro Woche für Klausuren abziehen und einige Tage als Puffer einplanen.
Ich kann deine Lage und insb. deinen Kenntnisstand nur bedingt einschätzen. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich dir aber raten, den Septembertermin einmal kritisch zu überdenken. Kannst es ja mal planen und gucken wie du hinkämest, wenn du dich selbst vorbereitest. Ich persönlich würde mich aber wieder für Rep und anschließende Eigenarbeit mit Skript und mehreren Klausuren pro Woche entscheiden, das kommt mir wie die sicherere Wette vor.
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

jona7317 hat geschrieben: Samstag 14. Dezember 2024, 16:50
naimashirin hat geschrieben: Samstag 14. Dezember 2024, 10:14 Danke für deine Nachricht! Ich möchte eben auf jeden Fall den Freischuss Anfang September 2025 schreiben ](*,) da merke ich schon, dass das Rep wirklich nicht dafür ausgelegt ist, weil man ja schon so einen Monat zws. Examenstermin und dem fertigen Stoff haben sollte um nochmal durchzuatmen und Spezifisches zu wiederholen. Jetzt ist es bei unserem Lernplan so, dass wir bis Ende August StPO, Sachenrecht und Strafrecht machen.....ich weiß nicht ob ich einfach nicht dafür gebaut bin, aber ich könnte dann nicht am 3. September gleich die erste Klausur schreiben wenn man die Woche davor noch neue Karteikarten lernen muss ::? Ich hätte sowieso also selbstständig den Stoff von August irgwie vorziehen müssen um halbwegs gut geplant für den Freischuss dazustehen.

Mein Lerntag fühlt sich auch so an wie bei dir, ich bin eigentlich auch nicht so der Fan von dem Klausurenschreibstress ("wenn ihr nicht mind. 80 Klausuren schreibt könnt ihr das Examen vergessen"), aber so zur Übung würde mir das schon gut tun....Grade wenn ich zeitlich nicht mehr an die wirklich blöden Rep Zeiten gebunden wäre, könnte ich wirklich locker zwei Klausuren pro Woche schreiben.
Ich glaube unabhängig davon, wie du da rangehst, ist dein Zeitplan vielleicht einfach etwas knapp. Ich weiss natürlich nicht, auf was für einem Stand du vor dem Rep warst bzw. jetzt gerade bist. Ich bin damals relativ blank reingegangen, hatte nach 2 Semestern meine Zwischenprüfung fertig; hatte dann Verwaltungsrecht AT und Sachenrecht noch ernst genommen aber ab da im Wesentlichen 2 Jahre gar nichts getan, bis es dann ins Rep ging. In einem Jahr auf Examensniveau zu kommen UND Klausurerfahrung zu sammeln war, auch wenn ich mich mehr reingehangen hätte, glaube ich einfach nicht möglich. Ganz so extrem ist es bei dir vermutlich nicht, aber klang bei dir jetzt aus den bisherigen Posts schon eher so, als wären insbesondere die Nebengebiete eben nicht bloße Wiederholung für dich.
Was den Stoff kurz vor Ende angeht denke ich, dass das kein so großes Problem ist wie du denkst. Egal wie dein eigener Lernplan aussähe, irgendwas muss halt ganz hinten und damit relativ knapp vor dem Examen kommen. Ich weiss nicht, wie deine Wiederholungsrythmen bei den Karteikarten aussehen, aber wenn da irgendwie ein System mit größer werdenden Abständen hinter ist, sollte das eigentlich keine Rolle spielen, ob du den abgefragten Stoff jetzt vor 6 Wochen oder vor einem Jahr zum ersten Mal gelernt hast.
Hast du dir mal probeweise einen eigenen Lernplan erstellt? Das wird recht kleinteilig, aber man kann sich an der Zeitplanung der Repetitorien zumindest was die Gewichtung angeht mMn ganz gut orientieren. Habe ich damals in der eigenständigen Lernphase auch gemacht. Ich hab dann einfach geschaut wann ich schreiben möchte und die verbleibende Zeit auf die Rechtsgebiete im selben Verhältnis aufgeteilt, in dem sie zeitlich im Unirep behandelt wurden (deren Zeitplanung kam mir sinnvoller vor). Das wird sicherlich 1-2 Tage kosten, aber testweise könntest du das ja mal planen. Kannst dann einfach mal aus Jux schauen, wie dick/anspruchsvoll so ein Skript jeweils wäre, und relativ schnell abschätzen, wie schnell du das durchackern müsstest, um 1-2 Monate vor dem Examenstermin alles durchzuhaben. Musst natürlich 1-2 Tage pro Woche für Klausuren abziehen und einige Tage als Puffer einplanen.
Ich kann deine Lage und insb. deinen Kenntnisstand nur bedingt einschätzen. Aus meiner eigenen Erfahrung würde ich dir aber raten, den Septembertermin einmal kritisch zu überdenken. Kannst es ja mal planen und gucken wie du hinkämest, wenn du dich selbst vorbereitest. Ich persönlich würde mich aber wieder für Rep und anschließende Eigenarbeit mit Skript und mehreren Klausuren pro Woche entscheiden, das kommt mir wie die sicherere Wette vor.
Ja also die letzten 3 Semester sind eigentlich nur für den Schwerpunkt draufgegangen; alle Scheinklausuren habe ich immer vorgezogen und dementsprechend ist der "richtige" Jurastoff schon ne Weile her ::? aber jedenfalls in ÖffRecht habe ich das Gefühl, dass ich da schnell wieder drin bin (eine Klausur aus dem Klausurenkurs war schon mal 7 nach einem Monat Rep); aber grad in ZivilR merke ich, dass ich gerne vor den Fällen aus dem Rep erstmal nochmal materiellrechtlich die Grundlagen lernen will, bevor ich dann schon laut Dozent "Fälle aus Exmanesniveau" lösen will/kann...

Einen so richtig eigenen Lernplan habe ich noch nicht; aber für den Stoff pro Monat würde ich mich weiterhin grob an dem Hemmerplan orientieren (dann kann man auch Freunde zu dem Stoff fragen wenn man dasselbe lernt), und ansonsten würde ich nach dem Plan von Hofman gehen, den es kostenlos online gibt; da wird der gesamte Stoff halt in 120 Einheiten abgearbeitet. Und da ich ja schon alle Nebengebiete (außer ZPO), Verwaltungsrecht AT, BGB AT und Hälfte Baurecht nach der Weihnachtspause gut draufhaben sollte (hab zwei Wochen Ferien schon intensiv geplant das nochmal alles zu lernen), hab ja ich nicht alle Einheiten theoretisch zu lernen.

Mein Problem mit dem Rep ist auch gerade, dass ich doch einfach nicht so der auditive Typ bin, aber nach 3 Semestern Schwerpunkt wo ich immer gerne in die Vorlesungen gegangen bin, dachte ich irgwie das wäre so mein Ding immer noch :( und die Materialien werden halt immer nur am Ende der Stunde ausgegeben, das heißt ich müsste trotzdem meinen Zeitplan nach den Kursstunden richten um das Material zu holen; aber das Sitzen in dem Kurs bringt mir doch einfach zu wenig leider ::?

Wenn ich meine Woche alleine planen würde hätte ich halt Montag bis Mittwoch einen Tag pro Rechtsgebiet, Donnerstag Wiederholung u. Fälle lösen, Freitag u. Samstag jeweils eine Klausur und ab Samstag Nachmittag dann Pause bis Montag; dann hätte ich doch wirklich mehr Lernzeit aber auch mehr Zeit zum entspannen eigentlich, weil ich nicht an die (für Pendler wirklich blöden) Kurszeiten gebunden bin


Danke für deine Erfahrungen ;)
Torsten Kaiser
Power User
Power User
Beiträge: 338
Registriert: Donnerstag 21. Dezember 2023, 13:21
Ausbildungslevel: RA

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von Torsten Kaiser »

Ich finde, Rep versus Selber Lernen... das ist schon krumm gedacht. Selbst wenn man ein Rep besucht, dann muss man ja auch selber die Sachen wiederholen und noch drumherum lernen. Und die klassischen Reps zum 1. Examens sind für das 1. Examen auch durchweg gut. Ich würde mich durchbeißen und auf die Erfahrungen der Anbieter vertrauen UND gleichzeitig mit einem eigenen Lernplan gucken, wo man wann was noch macht. Die Tauchphase ist eine sehr intensive und aufreibende Zeit, aber du schaffst das!
LG aus Lübeck,
TK
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

Torsten Kaiser hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2024, 09:05 Ich finde, Rep versus Selber Lernen... das ist schon krumm gedacht. Selbst wenn man ein Rep besucht, dann muss man ja auch selber die Sachen wiederholen und noch drumherum lernen. Und die klassischen Reps zum 1. Examens sind für das 1. Examen auch durchweg gut. Ich würde mich durchbeißen und auf die Erfahrungen der Anbieter vertrauen UND gleichzeitig mit einem eigenen Lernplan gucken, wo man wann was noch macht. Die Tauchphase ist eine sehr intensive und aufreibende Zeit, aber du schaffst das!
LG aus Lübeck,
TK
Danke für deine Antwort:)

Ja ganz ohne eigenes Lernen geht natürlich nicht, eigentlich ist das Rep ja nur eine Stütze mit Fällen und einem Plan, mit der man halt selber richtig lernen muss :-k Dass ich aber einerseits das Rep besuche und andererseits auch wirklich so selber lerne, dass ich das Gefühl habe, dass ich den Stoff wirklich verstanden habe und mit guten Gewissen zum nächsten Rechtsgebiet übergehen kann, finde ich gerade einfach sehr utopisch ](*,) beispielsweise hab ich jetzt in Arbeitsrecht gut 80 Seiten Falllösungen zu 5 Fällen, wo ich aber merke, dass ich am besten doch erstmal selber mit einem Skript das materielle Recht lernen würde, um überhaupt was mit den Fällen anfangen zu können.

Ich kann halt entweder nur intensiv mit den Rep-Unterlagen lernen und auf die vertrauen (wo ich aber bei fast allen Gebieten das Gefühl habe, dass mir trotzdem eine geschlossene Grundlage fehlt) oder versuchen, noch dazu selber mit Skripten nebenher zu lernen (was zeitlich aber locker einen 12 h Tag in Anspruch nehmen würde). Mein Idealfall wäre es, erst oder nebenbei selber das materielle Recht zu lernen und dazu noch die Rep-Fälle zu machen, aber mit Pendeln, den Präsenzkursen und dem "essentiellen" Rep-Unterlagen-Nachbereiten kann ich einfach nicht so nebenbei noch mehr das lernen, was ich will.

Mit BGB AT sind wir soweit jetzt durch, aber auch da fühle ich, dass ich für die beste Sicherheit erstmal die drei Hemmer-Skripte über die Ferien jetzt durcharbeiten muss; und so ne 3-Wochen-Pause hab ich ja nicht für jedes Rechtsgebiet.

Ich kenne auch welche, die selber lernen, was mit einem Plan und Fällen ja eigentlich genau dasselbe ist wie ein Rep. Gerade das Pendeln und 10 h Kurs pro Woche, wo ich bis jetzt nicht wirklich einen großen Nutzen feststellen konnte (eigentlich immer erst durch die Nacharbeit), belasten mich doch sehr (zumal ich in denselben 10 h auch dann besser selber lernen könnte). Die letzten Wochen bin ich wirklich nur noch in den Kurs gegangen, um am Ende das Material zu holen, was ja auch nicht der Sinn der Sache sein soll ](*,)
Torsten Kaiser
Power User
Power User
Beiträge: 338
Registriert: Donnerstag 21. Dezember 2023, 13:21
Ausbildungslevel: RA

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von Torsten Kaiser »

Das kann ich total verstehen. Aber wer sagt denn, dass du immer ALLE Unterlagen deines Reps "lernen" musst? Such dir doch die raus, wo du beim ersten Überblick merkst, die bringen dir Systemverständnis. Man muss nicht in einem Rechtsbiet 2 Millionen Seiten lesen, um das Examen zu schaffen. In unserem Rep (fürs Zweite) geben wir auch Unterlagen aus und ich gehe fest davon aus, dass nicht jede/jeder alles liest. Ist auch nicht nötig!

Und wer hat gesagt, es sei verboten, dass du nicht erstmal Grundlagen-Skripte liest, um DANACH Fälle zu machen? Genauso habe ich es nämlich gemacht (und es lieft gut..).
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

Torsten Kaiser hat geschrieben: Freitag 20. Dezember 2024, 10:37 Das kann ich total verstehen. Aber wer sagt denn, dass du immer ALLE Unterlagen deines Reps "lernen" musst? Such dir doch die raus, wo du beim ersten Überblick merkst, die bringen dir Systemverständnis. Man muss nicht in einem Rechtsbiet 2 Millionen Seiten lesen, um das Examen zu schaffen. In unserem Rep (fürs Zweite) geben wir auch Unterlagen aus und ich gehe fest davon aus, dass nicht jede/jeder alles liest. Ist auch nicht nötig!

Und wer hat gesagt, es sei verboten, dass du nicht erstmal Grundlagen-Skripte liest, um DANACH Fälle zu machen? Genauso habe ich es nämlich gemacht (und es lieft gut..).
Danke für deine Nachricht:) Ja das Ding ist halt, dass für ÖffR und ZivilR die Falllösungen immer erst am Ende der Stunde ausgegeben werden... selbst wenn ich erst mit dem Skript lerne und dann die Falle machen will, müsste ich trotzdem immer in den Kurs kommen; und grade weil in ZivilR auch viel drangenommen/abgefragt wird, muss man eigentlich wohl oder übel die Fälle immer dazu machen ](*,) Da finde ich AS schon viel besser, weil man da alle Unterlagen auch digital bekommt ](*,)
Torsten Kaiser
Power User
Power User
Beiträge: 338
Registriert: Donnerstag 21. Dezember 2023, 13:21
Ausbildungslevel: RA

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von Torsten Kaiser »

Dann lass dir doch die Unterlagen von einem anderen TN mitbringen.
naimashirin
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 10
Registriert: Dienstag 9. April 2024, 16:24

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von naimashirin »

Torsten Kaiser hat geschrieben: Donnerstag 2. Januar 2025, 09:58 Dann lass dir doch die Unterlagen von einem anderen TN mitbringen.
Das wäre natürlich auch eine Lösung, aber ich würde ungern meinen Freunden noch damit aufladen, mir 4 mal die Woche nach dem Rep noch das vorbeizubringen. Und um ehrlich zu sein, für 170 Euro im Monat finde ich das Material jetzt auch nicht so toll, zu mal ich für mein eigenes Verständnis sowieso noch Skripte/Lehrbücher verwenden mag. Ich habe jetzt schlussendlich auch das Rep gekündigt und mir von 1 Monatsgehalt für das Rep alle Klausurenkurse/Fallbücher/Lehrbücher geholt, mit denen ich gut lernen kann und werde jetzt meinen eigenen Lernweg versuchen \:D/

Den Termin im September sehe ich jetzt auch kritisch, weil ich die Gebiete, die mit dem Rep bearbeitet wurden, noch mal halb selber überarbeiten und lernen muss, und grad gefühlt viel Zeit "verplempert" habe (3 Monate für BGB AT, wenn man das auch in 4 Lerneinheiten schaffen kann ](*,) ) Und lieber schreibe ich einmal im Frühling besser vorbereitet (materiell als auch mental), anstatt jetzt auf den September zu hetzen:)
gola20
Super Power User
Super Power User
Beiträge: 937
Registriert: Donnerstag 29. September 2011, 20:11
Ausbildungslevel: Interessierter Laie

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von gola20 »

BGB AT in 4 Lerneinheiten?!
Torsten Kaiser
Power User
Power User
Beiträge: 338
Registriert: Donnerstag 21. Dezember 2023, 13:21
Ausbildungslevel: RA

Re: Rep abbrechen und alleine lernen, Erfahrungen und Tipps?

Beitrag von Torsten Kaiser »

naimashirin hat geschrieben: Sonntag 5. Januar 2025, 19:46
Torsten Kaiser hat geschrieben: Donnerstag 2. Januar 2025, 09:58 Dann lass dir doch die Unterlagen von einem anderen TN mitbringen.
Das wäre natürlich auch eine Lösung, aber ich würde ungern meinen Freunden noch damit aufladen, mir 4 mal die Woche nach dem Rep noch das vorbeizubringen. Und um ehrlich zu sein, für 170 Euro im Monat finde ich das Material jetzt auch nicht so toll, zu mal ich für mein eigenes Verständnis sowieso noch Skripte/Lehrbücher verwenden mag. Ich habe jetzt schlussendlich auch das Rep gekündigt und mir von 1 Monatsgehalt für das Rep alle Klausurenkurse/Fallbücher/Lehrbücher geholt, mit denen ich gut lernen kann und werde jetzt meinen eigenen Lernweg versuchen \:D/

Den Termin im September sehe ich jetzt auch kritisch, weil ich die Gebiete, die mit dem Rep bearbeitet wurden, noch mal halb selber überarbeiten und lernen muss, und grad gefühlt viel Zeit "verplempert" habe (3 Monate für BGB AT, wenn man das auch in 4 Lerneinheiten schaffen kann ](*,) ) Und lieber schreibe ich einmal im Frühling besser vorbereitet (materiell als auch mental), anstatt jetzt auf den September zu hetzen:)
Dann drück ich dir die Daumen!
Antworten