ich stehe gerade vor der großen Entscheidung, welchen Professor ich als Doktorvater für meine Dissertation wählen soll. Da das Promotionsverfahren bekanntlich eine lange und intensive Zeit ist, will ich diese Wahl wohlüberlegt treffen. Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, worauf ich besonders achten sollte?
Ein Punkt, der mich aktuell besonders beschäftigt: Wäre es eine kluge Wahl, einen Senior-Professor als Doktorvater zu nehmen? Ich habe von einem Senior-Professor das Angebot erhalten, dass dieser auch im Ruhestand noch eine Doktorarbeit betreuen würde, weil er weiterhin wissenschaftlich tätig ist.
Auf der einen Seite könnte das mE ein Vorteil sein:
- Mehr Zeit für die Betreuung, da keine Pflichtveranstaltungen oder Gremienarbeit mehr anfallen
- Ggf. mehr Erfahrung und Expertise
- Individuellere Betreuung, weil weniger/keine Promovierende parallel betreut werden
Andererseits sehe ich aber auch einige mögliche Nachteile:
- Fehlende institutionelle Anbindung, was vielleicht den Austausch mit anderen Doktoranden erschweren könnte
- Ungewisse langfristige Erreichbarkeit, falls sich der Professor irgendwann komplett aus der Universität zurückzieht
Was meint ihr dazu? Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit einer Betreuung durch einen Senior-Professor gemacht? Ist es eher ein Glücksfall, weil man eine intensive Betreuung bekommt?
Und ganz allgemein: Nach welchen Kriterien habt ihr euren Doktorvater bzw. eure Doktormutter ausgewählt? Was waren eure wichtigsten Überlegungen, und würdet ihr rückblickend sagen, dass ihr eine gute Wahl getroffen habt?
Freue mich auf eure Erfahrungen und Meinungen!