Wie wählt man den richtigen Doktorvater?

Alles rund um die Promotion zum Dr. iur. und den LL.M.

Moderator: Verwaltung

Antworten
DrStrangelove
Noch selten hier
Noch selten hier
Beiträge: 37
Registriert: Samstag 8. Juli 2023, 22:56

Wie wählt man den richtigen Doktorvater?

Beitrag von DrStrangelove »

Hallo zusammen,

ich stehe gerade vor der großen Entscheidung, welchen Professor ich als Doktorvater für meine Dissertation wählen soll. Da das Promotionsverfahren bekanntlich eine lange und intensive Zeit ist, will ich diese Wahl wohlüberlegt treffen. Vielleicht könnt ihr mir ja ein paar Tipps geben, worauf ich besonders achten sollte?

Ein Punkt, der mich aktuell besonders beschäftigt: Wäre es eine kluge Wahl, einen Senior-Professor als Doktorvater zu nehmen? Ich habe von einem Senior-Professor das Angebot erhalten, dass dieser auch im Ruhestand noch eine Doktorarbeit betreuen würde, weil er weiterhin wissenschaftlich tätig ist.

Auf der einen Seite könnte das mE ein Vorteil sein:
- Mehr Zeit für die Betreuung, da keine Pflichtveranstaltungen oder Gremienarbeit mehr anfallen
- Ggf. mehr Erfahrung und Expertise
- Individuellere Betreuung, weil weniger/keine Promovierende parallel betreut werden

Andererseits sehe ich aber auch einige mögliche Nachteile:
- Fehlende institutionelle Anbindung, was vielleicht den Austausch mit anderen Doktoranden erschweren könnte
- Ungewisse langfristige Erreichbarkeit, falls sich der Professor irgendwann komplett aus der Universität zurückzieht

Was meint ihr dazu? Hat hier vielleicht jemand Erfahrungen mit einer Betreuung durch einen Senior-Professor gemacht? Ist es eher ein Glücksfall, weil man eine intensive Betreuung bekommt?

Und ganz allgemein: Nach welchen Kriterien habt ihr euren Doktorvater bzw. eure Doktormutter ausgewählt? Was waren eure wichtigsten Überlegungen, und würdet ihr rückblickend sagen, dass ihr eine gute Wahl getroffen habt?

Freue mich auf eure Erfahrungen und Meinungen! 😊
KMR
Fleissige(r) Schreiber(in)
Fleissige(r) Schreiber(in)
Beiträge: 158
Registriert: Donnerstag 19. September 2024, 18:06
Ausbildungslevel: RRef

Re: Wie wählt man den richtigen Doktorvater?

Beitrag von KMR »

Nichts für ungut, aber was machst du eigentlich nicht gerade. Deine Themen begannen mit dem Suchen nach Praktika, dann Refstationen, dann doch Praktika, jetzt doch eher Tipps für die Examensvorbereitung fürs 1. Examen und plötzlich bist du beim Doktorvater, obwohl das Examen nicht mal fertig ist. Gleichzeitig gibt es aber nur ständig neue Themen aber nie weitergehende Antworten deinerseits auf die der anderen Nutzer im Sinne eines Austauschs. Auf kein einziges deiner eröffneten Themen hast du je wieder geantwortet.
Benutzeravatar
Schnitte
Super Mega Power User
Super Mega Power User
Beiträge: 4203
Registriert: Dienstag 4. März 2008, 17:37
Ausbildungslevel: Au-was?

Re: Wie wählt man den richtigen Doktorvater?

Beitrag von Schnitte »

Ich habe extern berufsbegleitend promoviert und meinen Doktorvater nach zwei ganz simplen Kriterien ausgewählt: Er sollte vor Ort in der Stadt sein, wo ich wohne und arbeite; und er musste natürlich zum Rechtsgebiet passen. Da es ein Nischenrechtsgebiet ist, zu dem er hier vor Ort der einzige war, war die Auswahl praktisch vorherbestimmt. Das habe ich ihm bei der ersten Kontaktaufnahme auch recht offen gesagt, und er hat mir gesagt, dass er diese Transparenz schätzt, weil er die Erzählungen von Leuten, die ihm irgendwas von seinen tollen Publikationen vorschwärmen, nicht mehr hören kann.

Will damit sagen: Es ist völlig legitim, den Doktorvater an Hand praktisch-logistischer Kriterien auszuwählen.
"Das Vertragsrecht der Bundesrepublik Deutschland und die gesetzlich vorgesehenen Möglichkeiten, die Erfüllung von Verträgen zu erzwingen…verstoßen nicht gegen göttliches Recht."

--- Offizialat Freiburg, NJW 1994, 3375 (Leitsatz der Redaktion)
Antworten